spieler
26.07.2002, 19:17 |
Bitte an dottore Thread gesperrt |
Zunächst im Namen aller, ich denke ich darf hier für alle sprechen, ein herzlicher Dank für die Mühe und unendliche Geduld, mit der Sie hier Fragen beantworten und versuchen, Wissen zu vermitteln!
Ich lasse mir Ihre Gedanken und Ausführungen immer und immer wieder durch den Kopf gehen... vielleicht sollte man Ihre Bargeld-Theorie (so nenne ich sie jetzt einmal) wirklich ernstnehmen...
Ich hätte aber folgende Bitte, mir die nachfolgenden Gedanken einmal zu kommentieren, daraufhin, ob ich Sie richtig verstanden habe bzw. die ein oder andere Frage von mir zu beantworten.
Vorab: Heute sind der POG wie auch der Silberpreis massiv gefallen. Darum meine Frage, ganz unabhängig bitte davon, wie Sie den Goldpreis langfristig in der Deflation sehen, meine Frage:
Halten Sie Marktbewegungen wie heute für"normal" oder gehen Sie hier auch von gezielten Manipulationen des Gold- und Silbermarktes aus?
Sprechen wir nicht von wilden Verschwörungstheorien oder einfach von gezielter (staatlicher?) Manipulation. Ja oder Nein Ihrer Meinung nach?
Nebenbei: Ich habe neulich einen Artikel von Ihnen gelesen, den ich sehr bemerkenswert fand, der sinngemäß zum Thema hatte"Was geht mich der Aktiencrash an, wenn ich doch selbst keine Aktien habe..." Sie zeigten die Konsequenzen u.a. für die Lebensversicherungen auf usw...
Sehr, sehr einprägsam....
Nun aber zur Entwicklung des Goldpreises:
Wenn ich Sie richtig verstehe, gehen Sie von einer kommenden (oder ist sie schon da) Deflation aus:
Die Preise für Waren und Dienstleistungen aller Art werden sinken, weil die Nachfrage danach nicht da ist bzw. jedenfalls die Menschen mit dem Geld, das sie zur Verfügung haben, ihre Schulden bezahlen müssen.
Hier gleich die Frage: Ich kann (auch wenn ich Ihren Aldi, bei dem Sie kaufen nicht kenne) zur Zeit noch keinerlei sinkende Preise feststellen. Teuro-Diskussion hin- oder her.
Dienstleistungen (Reinigung, Friseur, Inspektion des Pkw) etc. sind definitiv im Preis teurer geworden.
Gut, Lebensmittel waren meines Wissens nach schon immer in Deutschland am preiswertesten.
Aber Backwaren etc. sind ebenfalls vielerorts im Preis gestiegen.
Für Autos kann ich den Preisanstieg ebenfalls belegen: ich vergleiche nur die Preise für exakt den Wagen, den ich vor einiger Zeit gekauft habe mit den heutigen Angeboten und stelle fest, wenn ich denn in DM umrechne, daß die angepriesenen Sonderangebote um mehrere tausend DM über meinem Kaufpreis lagen... Und den Mercedes Händler, bei dem Sie Ihren Traumwagen um 20 Prozent günstiger bekommen, den nennen Sie mir bitte (das glaube ich Ihnen definitiv nicht, es sei denn, Sie wollen ein altes Modell kaufen.... bitte den Beleg dafür über Elli an meine Emailadresse...)
Also bislang sind sinkende Preise Fehlanzeige. Gut, es kann gehandelt werden, aber das ist m.E. auch auf das gefallene Rabattgesetz zurückzuführen. Oftmals sind hier die Preissenkungen vorab schon einkalkuliert.
Sie argumentieren nun, daß in der Deflation der Einzelne, um seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, um also Bargeld zu erhalten, mit dem er bezahlen kann, immer mehr Waren (Gold, Silber, Pkw, Häuser, Boote etc.) verkaufen muß, wobei durch das gestiegene Angebot der Preis sinkt, richtig?
Nun gut, auch das ist nachvollziehbar für mich.
Nun aber zurück zum Gold: Betrifft diese Konstellation nicht eher den"kleinen Mann" (der eben verschuldet ist, der sein Haus abbezahlen, die Miete bezahlen muß?) Gut, ich merke, daß dies falsch ist, als ja z.B. eben auch die Lebensversicherer etc. gezwungen sind, z.B. Aktien zu verkaufen... wiederum drückt dies die Preise...
Aber auf der anderen Seite sehe ich durchaus auch viele Menschen, denen es richtig gut geht. Ich bin mit einem WP-Abteilungsleiter befreundet und weiß, wieviel Cash die Leute zur Bank schleppen bwz. anlegen.
Momentan leitet er persönlich dies alles in offene Immobilienfonds um mit nahezu 5 Prozent Ausgabeaufschlag...
Die Leute stehen momentan auf Sicherheit, so seine Worte....
Was ich sagen will: Kapital ist da.
Es gibt m.E. eine ganze Menge von Menschen, die wirklich genug haben, aber die mit der Frage beschäftigt sind: Wie lege ich es (sicher) an...
Gut Immobilienfonds sind eine Sache (vielleicht nicht gerade in den USA?)...
Aber besteht nicht die Chance oder sogar eine große Wahrscheinlichkeit, daß demnächst viel von dem Geld, das die Leute sichern wollen, in Gold und Silber (und Goldminen und Silberminen für die spekulativeren Anleger) angelegt werden?
Warum, bitte dottore erklären Sie mir das, sind denn schon so viele Japaner zu den Goldhändlern gerannt und haben die Barren Plastiktütenweise aus den Hallen zum Auto geschleppt und zuhause gebunkert?
Das zeigt m.E. doch, wie tief verwurzelt der Gedanke beim Menschen ist, daß Gold Sicherheit und Wertbeständigkeit bedeutet.
Sie selbst haben in einem Aufsatz über die Massen und die Pschologie der Massen (nachzulesen bei den Goldseiten.de), den Sie kommentiert haben, gezeigt, wie schnell die Stimmung bei der Masse umschlagen kann...
Ich frage also nocheinmal: Wohin wird das vorhandene Geld fließen, das die Leute zur Bank oder wohin auch immer tragen, einzig beseelt von dem Gedanken, es zu sichern?
Werden Sie es sich auszahlen lassen und damit den Markt stürmen, also Waren aller Art kaufen (... = Preissteigerungen)
oder werden Sie, weil sie vielleicht das Vertrauen in Banken, Währungen (Teuro) (wenn auch nur subjektiv begründet) verloren haben, zu einem Rettungsanker greifen, den sie schon von Jugend her kennen: Gold und Silber.
Wie war das damals mit den Familienvätern, die in der Schlange anstanden, um Krüggerrands zu erwerben?
Wie gesagt, ich sehe ja das Problem für den kleinen Mann und auch für einige große Institutionen.
Aber ich sehe umgekehrt auch, daß da eine Menge Guthaben sind. Und wenn die in den Gold- und Silbermarkt drängen würden, dann würde der explodieren...
Ich muß gerade an ein Depot denken, das von 100 Mio auf 20 Mio zusammengeschmolzen ist... So ein Mensch kann sicher weiterhin sorgenfrei leben. Aber könnte er (bislang nur in Technologie) nicht auf den Gedanken kommen, einen kleinen Teil in Gold und Silber anzulegen????
Dottore, was bitte spricht dagegen, daß die Menschen, die Geld haben - und derer gibt es viele - davon einen Teil in Gold anlegen????
Wird es umgekehrt viele Goldverkäufer am Markt geben? Gut, schauen wir doch einmal bei ebay nach... da gibt es zumindest bei den Krügerrands und Kookaburras regen Handel...
Aber wer hat den heute wirklich noch viel Gold??? Kennen Sie Menschen?
Das, was da verkauft wird, sind doch meist die Einzelunzen, bei denen noch die Schatulle dazu mitverkauft wird (Geschenk zum Firmenjubiläum)...
Andererseits wird dieses Gold immer dankbar aufgenommmen...
Und vor einigen Wochen waren dort einmal 1 Kilo Goldmünzen per Sofortkauf (stand hier im Bord) im Angebot... die waren innerhalb kürzester Zeit verkauft...
Es muß also Menschen geben, die beim Gold gerne zugreifen, insbesondere, wenn sie dabei nicht registriert werden.... aber das nur nebenbei.
Daher noch einmal meine Frage: Was spricht dagegen, daß von dem vielen Geld, das nachweislich auf den Konten z.B. im Festgeldbereich lagert, z.T. in Gold investiert wird, so daß der Goldpreis steigt?
Vielen Dank für alle Anmerkungen im voraus,
Spieler
PS. Interessieren würde mich noch, bitte entschuldigen Sie die persönliche Frage, ob Sie in den letzten Jahren selbst aktiv spekuliert haben oder ob Sie sich in den letzten Jahren, sagen wir einmal, eher auf den theoretischen Teil konzentriert haben. Und falls Sie aktiv spekuliert haben, würde mich natürlich interessieren, was ihre größten Erfolge und Mißerfolge, so es denn welche gab, waren.
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pecunia
26.07.2002, 19:43
@ spieler
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Hallo spieler |
Ich moechte nur auf die Frage bezgl. der Goldpreisentwicklung eingehen.
In diesem zusammenhang interessiert es den Markt nicht sonderlich, ob es 'einige' Reiche gibt, die fuer einige Millionen einkaufen. Viel wichtiger ist die Frage, was der kleine NMann macht, ob er das Kettchen seiner Frau versilbert, seinen einen Kruegerrand nun endlich hergibt, usw.
Angebot und Nachfrage. Welches Volumen (das der Reichen, oder das des kleinen mannes) wird ueberwiegen.
Ich weiss es nicht (zumindest kurzfristig). Langfristig, und hierbei denke ich vorallem an Altersforsorge, ist Gold DAS Invest!!!! Also zukaufen und abwarten. Du wirst mit dieser Strategie jedenfalls keinen totalverlust erleiden:-)
Liebe Gruesse
pecunia
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Turon
26.07.2002, 21:45
@ spieler
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Ich versuchs ungefragt auch |
>Zunächst im Namen aller, ich denke ich darf hier für alle sprechen, ein herzlicher Dank für die Mühe und unendliche Geduld, mit der Sie hier Fragen beantworten und versuchen, Wissen zu vermitteln!
Schließe mich respektvoll an.
>Ich lasse mir Ihre Gedanken und Ausführungen immer und immer wieder durch den Kopf gehen... vielleicht sollte man Ihre Bargeld-Theorie (so nenne ich sie jetzt einmal) wirklich ernstnehmen...
Ich schlage mal vor, Du nimmst sie wirklich ernst - und versuchst Du von diesem Standpunkt aus eine andere Sichtweise zu entwickeln. Das erste ist bereits ein schwerwiegender Schritt (aber womöglich nach vorn), das zweite
noch wesentlich schwieriger.
Ich hätte aber folgende Bitte, mir die nachfolgenden Gedanken einmal zu kommentieren, daraufhin, ob ich Sie richtig verstanden habe bzw. die ein oder andere Frage von mir zu beantworten.
Vorab: Heute sind der POG wie auch der Silberpreis massiv gefallen. Darum meine Frage, ganz unabhängig bitte davon, wie Sie den Goldpreis langfristig in der Deflation sehen, meine Frage:
Halten Sie Marktbewegungen wie heute für"normal" oder gehen Sie hier auch von gezielten Manipulationen des Gold- und Silbermarktes aus?
Der heutige Silberpreissturz ist"normal". Silber war auf dem Weg zum neuen High und hat lange Zeit mit der Ausbruchsmarke gekämpft. Der erneuter Anlauf scheiterte mit einem Retest - der Trendumkehr scheinte bestätigt. Der Sturz von Silber gestern reichte aus um Investoren zu verschrecken, so zu erschrecken,
daß heute die zweite Welle gleich zum Bruch des Widerstands 4.80 führte.
Die Kursbewegung ist Bestätigung der fundamentaler Verfassung des Silbermarktes.
(Analyse zu Silber habe ich vor kurzem mal reingestellt) ob Kursmanipulation
auch eine Rolle spielt schließe ich nicht aus - jedenfalls ist der Chart einwandfrei - es war nichts anderes zu erwarten. Jetzt ist ein Retest der 4.80
Marke von unten zu erwarten - wenn der scheitert - wird Jükü aller Wahrscheinlichkeit nach mit Szenario 3,50 der Wahrheit am nähesten dran sein.
Außerdem: man kann Großinvestoren alles vorwerfen, bloß nicht Dummheit.
Wäre Silber so knapp, wie desöfteren behauptet - wären sie bei so einem engen Markt gar nicht erst raus.
>Sprechen wir nicht von wilden Verschwörungstheorien oder einfach von gezielter (staatlicher?) Manipulation. Ja oder Nein Ihrer Meinung nach?
Den Unterschied bitte aufzeigen. Gerade im Falle der Finanzen kann mal nämlich auch wild spekulieren. Das tut aber dottore gar nicht. Er nimmt Fakten
des Wirtschaftslebens in Visier und dazu gehört Deflation/Inflation ganz klar dazu.
>Nebenbei: Ich habe neulich einen Artikel von Ihnen gelesen, den ich sehr bemerkenswert fand, der sinngemäß zum Thema hatte"Was geht mich der Aktiencrash an, wenn ich doch selbst keine Aktien habe..." Sie zeigten die Konsequenzen u.a. für die Lebensversicherungen auf usw...
>Sehr, sehr einprägsam....
>Nun aber zur Entwicklung des Goldpreises:
>Wenn ich Sie richtig verstehe, gehen Sie von einer kommenden (oder ist sie schon da) Deflation aus:
>Die Preise für Waren und Dienstleistungen aller Art werden sinken, weil die Nachfrage danach nicht da ist bzw. jedenfalls die Menschen mit dem Geld, das sie zur Verfügung haben, ihre Schulden bezahlen müssen.
Oder sie bereiten sich von Gefühl her auf noch schlimmere Zeiten, alle Bedürfnisse sind erfüllt (Ich frage mich häufig was ich denn noch brauche und frage mich auch was der Billiglohnempfänger sich leisten kann). Das ist der Kernansatz der Deflation (jedenfalls meiner Meinung nach). Sparen für schlechtere Zeiten oder Schulden tilgen (und somit auch sparen)
>Hier gleich die Frage: Ich kann (auch wenn ich Ihren Aldi, bei dem Sie kaufen nicht kenne) zur Zeit noch keinerlei sinkende Preise feststellen. Teuro-Diskussion hin- oder her.
Es reicht doch schon aus, mal sich in die Leute reinzuhören. Ich kaufe bei Aldi, weil dort keine Preiserhöhung stattfand. Es erzählen immer mehr Leute.
Wo siedelt sich die Konkurrenz von Aldi in Hessen aus: Lidl, ReWe, ja sogar Penny Markt war schon hier. Real führt schon mal die Marke"die Weissen" -
und das heißt - die Billigstketten sind auf dem Vormarsch - erwarten also hier Gewinne. Warum wohl?
>Dienstleistungen (Reinigung, Friseur, Inspektion des Pkw) etc. sind definitiv im Preis teurer geworden.
Und wird weniger in Anspruch genommen. Darauf werden die Jungs auch mal reagieren müssen - bis vielleicht Friseure - denn hier muß jede Oma erst einmal hin, bevor sie ihrem Lieblingsarzt jede Woche einmal ihre Wehwehchen vorträgt.
Gut, Lebensmittel waren meines Wissens nach schon immer in Deutschland am preiswertesten. Aber Backwaren etc. sind ebenfalls vielerorts im Preis gestiegen.
Ã-rtliche Backwarenhändler werden aber bald nachziehen müssen. Real zum Beispiel verkauft Bagetts für 55 Cent, oder 5 Brötchen zu 1,05€ - mein Lieblingsbecker schloß zwei Filialen - wurden durch eine nicht näher genannte
Beckerkette gekauft.
Für Autos kann ich den Preisanstieg ebenfalls belegen: ich vergleiche nur die Preise für exakt den Wagen, den ich vor einiger Zeit gekauft habe mit den heutigen Angeboten und stelle fest, wenn ich denn in DM umrechne, daß die angepriesenen Sonderangebote um mehrere tausend DM über meinem Kaufpreis lagen... Und den Mercedes Händler, bei dem Sie Ihren Traumwagen um 20 Prozent günstiger bekommen, den nennen Sie mir bitte (das glaube ich Ihnen definitiv nicht, es sei denn, Sie wollen ein altes Modell kaufen.... bitte den Beleg dafür über Elli an meine Emailadresse...)
Was das angeht ist Deutschland ein Sonderfall - die VW Produkte sind in Polen zum Beispiel erheblich billiger geworden, und EU Wagen ebenfalls -
auch wenn VW ja nicht gerade es für nötig empfindet..
Was aber wäre mit einem Blick auf die genauen Preise 0% -Zinsfinanzierung
incl. Steuern und Versicherung für ein Jahr plus bis zu 5000 Wertanrechnung
für ihren gebrauchten?
Rohe Preise sind zu Werterhalt der Marke sehr wohl gestiegen - dafür ist der Gesamtumfang der gekaufter Ware (das Autobundle erheblich nach oben geschnellt
VW zum Beispiel bietet dazu Zahlungsausfallversicherung an, (im Falle der Arbeitslosigkeit) - glaube im Preis inbegriffen.
>Also bislang sind sinkende Preise Fehlanzeige. Gut, es kann gehandelt werden, aber das ist m.E. auch auf das gefallene Rabattgesetz zurückzuführen. Oftmals sind hier die Preissenkungen vorab schon einkalkuliert.
Dieser Prozess wird paar Jahre andauern. Bei uns ist die Defla noch erheblich eingedämpft, denn im Prinzip sinken die Preise ja, aber dafür explodieren Abgaben so zum Beispiel: der Hersteller drückt an der Gewinnmarge,
würde gerne sein Ersparnis den Kunden weitergeben, da kommt ihm aber der Staat wie ein Rumäne zuvor, und bettelt (Gib eine Mark)
Außerdem es dauert lange bis man Defla erkennt. Am meisten erkennt man sie
am Verlust des Arbeitsplatzes. Als Beispiel.
Sie argumentieren nun, daß in der Deflation der Einzelne, um seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, um also Bargeld zu erhalten, mit dem er bezahlen kann, immer mehr Waren (Gold, Silber, Pkw, Häuser, Boote etc.) verkaufen muß, wobei durch das gestiegene Angebot der Preis sinkt, richtig?
Nun gut, auch das ist nachvollziehbar für mich.
Richtig - wenn ich mir einen Benz kaufen sollte, würde ich zunächst einmal
in die Pleitestatistik nachschauen und mit dieser zur Händler gehen. Handeln natürlich. ;) Der Schaufensterpreis interessiert mich nicht.
Nun aber zurück zum Gold: Betrifft diese Konstellation nicht eher den"kleinen Mann" (der eben verschuldet ist, der sein Haus abbezahlen, die Miete bezahlen muß?) Gut, ich merke, daß dies falsch ist, als ja z.B. eben auch die Lebensversicherer etc. gezwungen sind, z.B. Aktien zu verkaufen... wiederum drückt dies die Preise...
Der Finanzmarkt ist ein Werkzeug der Finanzen der die Defla abfängt. Eventuell kannst Du Defla bereits an den Pleiten am Neuen Markt erkennen.
Es ist auch in der Tat so, daß Firmen durch Umsatzverluste ihre Strategie überdenken, und versuchen andere, solvente Käuferschicht zu befriedigen.
In Deutschland ist es noch gar nicht so weit - die Menschen sind in aller Regel ausgesprochen solvent.
>Aber auf der anderen Seite sehe ich durchaus auch viele Menschen, denen es richtig gut geht. Ich bin mit einem WP-Abteilungsleiter befreundet und weiß, wieviel Cash die Leute zur Bank schleppen bwz. anlegen.
Nicht von oben sondern von unten messen - Arbeitslosigkeit, sozialer Abstieg in die Sozialhilfe und Niedriglöhne.
>Momentan leitet er persönlich dies alles in offene Immobilienfonds um mit nahezu 5 Prozent Ausgabeaufschlag...
Ist vermutlich ein großer Fehler. ;)
>Die Leute stehen momentan auf Sicherheit, so seine Worte....
War das schon mal anders? gerade in Deutschland?
>Was ich sagen will: Kapital ist da.
Aber nicht in der Masse.
>Es gibt m.E. eine ganze Menge von Menschen, die wirklich genug haben, aber die mit der Frage beschäftigt sind: Wie lege ich es (sicher) an...
>Gut Immobilienfonds sind eine Sache (vielleicht nicht gerade in den USA?)...
>Aber besteht nicht die Chance oder sogar eine große Wahrscheinlichkeit, daß demnächst viel von dem Geld, das die Leute sichern wollen, in Gold und Silber (und Goldminen und Silberminen für die spekulativeren Anleger) angelegt werden?
Kaum. Warum denn eigentlich? Wenn Silber und Goldpreis einbricht werden die sog. Sicherheitsbewußten aufs KGV schauen.
Überhaupt: die Profite aus dem vermeintlichen, erhofften Gold/Silberboom werden die einstreichen, die in der Defla nicht arm genug geworden sind, und genügend hatten um in der Infla noch mit Haben reinzuspringen. Sprich - die absolut wenigsten.
>Warum, bitte dottore erklären Sie mir das, sind denn schon so viele Japaner zu den Goldhändlern gerannt und haben die Barren Plastiktütenweise aus den Hallen zum Auto geschleppt und zuhause gebunkert?
Wieso Japaner? Vielleicht war das Japan! Unter der Schlagzeile"Japaner"
müssen sich nicht unbedingt private Japaner verstecken.
Das zeigt m.E. doch, wie tief verwurzelt der Gedanke beim Menschen ist, daß Gold Sicherheit und Wertbeständigkeit bedeutet.
Ja - aber die meisten Menschen stehen nicht auf Sicherheit, sondern auf überleben, deswegen sparen sie auch, deswegen horten sie gerne - deswegen gründen sie auch Firmen und deswegen betrügen sie auch. Sicherheit ist ein schlechter Witz - wieder mal ein politisches Stichwort.
Die Bundesregierung sagt: soziale Gerechtigkeit, Sicherheit und jeder glaubt darin seine wahre Natur zu erkennen. Genau das ist ganz falsch.
Auch wir werden irgendwann den Spagat zwischen überleben und Sicherheit machen müssen.
>Sie selbst haben in einem Aufsatz über die Massen und die Pschologie der Massen (nachzulesen bei den Goldseiten.de), den Sie kommentiert haben, gezeigt, wie schnell die Stimmung bei der Masse umschlagen kann...
Richtig - das gilt ganz besonders dann, wenn man essen muß. Der Magen hat keinen Verstand und auch gar kein Verständnis. Der Schuldeneintreiber auch nicht.
>Ich frage also nocheinmal: Wohin wird das vorhandene Geld fließen, das die Leute zur Bank oder wohin auch immer tragen, einzig beseelt von dem Gedanken, es zu sichern?
aufs Konto - es wird gehortet. Wenn alle Einlagen mit Steuern belegt werden
landet es zu Hause. In der Matratze - dann schläft man eben sicherer.
Es gibt einen guten Spruch:"vertrauen ist der Anfang von Allem" mit meiner Ergänzung ergibt es sogar Sinn:"Übel". Vertrauen? Warum, weshalb, wieso?
Die größten Betrüger haben ein deutlich besseres Erscheinungsbild, als Bankangestellte.
>Werden Sie es sich auszahlen lassen und damit den Markt stürmen, also Waren aller Art kaufen (... = Preissteigerungen)
Irgendwann ganz sicher.
>oder werden Sie, weil sie vielleicht das Vertrauen in Banken, Währungen (Teuro) (wenn auch nur subjektiv begründet) verloren haben, zu einem Rettungsanker greifen, den sie schon von Jugend her kennen: Gold und Silber.
Das ist möglich. Zwei Voraussetzungen müssen erfüllt sein: a) Niemand von der Bank und Staat nimmt mir mein Gold weg. b) Der Staat ist sofort da, wenn man mir mein Gold klaut. c) Als Nebenbedingung - es kommt tatsächlich so übel,
oder der Staat macht einen neuen Anfang - (sprich: sehr, sehr viel Zeit bis dahin).
>Wie war das damals mit den Familienvätern, die in der Schlange anstanden, um Krüggerrands zu erwerben?
Genauso wie mit den Familienvätern, die in Schlange Nummer Zwei standen,
um Gold und Silber fürs Brot gegeben haben (aber das war davor);
>Wie gesagt, ich sehe ja das Problem für den kleinen Mann und auch für einige große Institutionen.
>Aber ich sehe umgekehrt auch, daß da eine Menge Guthaben sind. Und wenn die in den Gold- und Silbermarkt drängen würden, dann würde der explodieren...
Wenn, wenn, wenn, was wäre wenn! Wenn jede Frau die ich liebte mich auch lieben würde, wäre ich heute nicht verheiratet. ;)
>Ich muß gerade an ein Depot denken, das von 100 Mio auf 20 Mio zusammengeschmolzen ist... So ein Mensch kann sicher weiterhin sorgenfrei leben. Aber könnte er (bislang nur in Technologie) nicht auf den Gedanken kommen, einen kleinen Teil in Gold und Silber anzulegen????
Depots dieser Größe sind ganz sicher nicht derartig zusammengeschmolzen.
Bei meinen Kunden zum Beispiel würde ich es gar nicht zulassen, daß sie Verluste einfahren. Die Banken dagegen haben zwei Versionen zum Thema Aktienmärkte: es richtet sich jeweils nach Depotgröße. Aktiendepots ab 10 Millionen werden ganz anders behandelt, als Depots von Arbeitslosen.
Bei 10 Millionen Guthaben hört man auch bärisches Gesülze sehr genau an.
>Dottore, was bitte spricht dagegen, daß die Menschen, die Geld haben - und derer gibt es viele - davon einen Teil in Gold anlegen????
Sachkenntnis, Menschenverstand, Spekulationsinstinkt, und Erfahrung.
Ferner Machtkenntnis, Wirtschaftsgeschichte, Philosophie als gehobene Stufen.
Und letztendlich Erfolg.
Gold ist nur ein letztes Rettungsanker. Das Sprichwort: auf die Goldwaage legen - verbirgt in seiner Deutung - absolut kritische Situation.
Folgende Reihenfolge muß zum Beispiel ein Unternehmer immer beachten:
Erst Aufträge schreiben. Geht es nicht gut:
Mit Bleistiftspitze rechnen;
und zuletzt: auf die Goldwaage legen;
>Wird es umgekehrt viele Goldverkäufer am Markt geben?
Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, sie wollen essen.!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Gut, schauen wir doch einmal bei ebay nach... da gibt es zumindest bei den Krügerrands und Kookaburras regen Handel...
Bei Windows98 SE ist der Handel wesentlich"reger".
>Aber wer hat den heute wirklich noch viel Gold??? Kennen Sie Menschen?
Wieviel ist für Dich viel?
>Das, was da verkauft wird, sind doch meist die Einzelunzen, bei denen noch die Schatulle dazu mitverkauft wird (Geschenk zum Firmenjubiläum)...
Meistens aus Unwissenheit. Es werden auch Hektarweise Ländereien in Polen verkauft, weil man damit nichts anzufangen weiß.
>Andererseits wird dieses Gold immer dankbar aufgenommmen...
Wenn ich Interesse an Gold habe - keine Frage, aber ich nehme eine Ware immer dankend an, letztendlich habe ich sie gekauft. Gekauft und unfreundlich angenommen? Bin ich blöde?
>Und vor einigen Wochen waren dort einmal 1 Kilo Goldmünzen per Sofortkauf (stand hier im Bord) im Angebot... die waren innerhalb kürzester Zeit verkauft...
Windows98 SE gibt es für 60€ auch. Wird auch sofort verkauft.
>Es muß also Menschen geben, die beim Gold gerne zugreifen, insbesondere, wenn sie dabei nicht registriert werden.... aber das nur nebenbei.
Sammler. Ich habe auch tolle Goldmünzen gefallenen Reiche.
>Daher noch einmal meine Frage: Was spricht dagegen, daß von dem vielen Geld, das nachweislich auf den Konten z.B. im Festgeldbereich lagert, z.T. in Gold investiert wird, so daß der Goldpreis steigt?
Nichts. Aber das gilt dann erst, wenn das System komplett im A****
ist und ich mein Vermögen retten will/muß. Aus purer Erfahrung meines
Großvaters: er überlebte den Krieg, weil er sich gegen Gold rausgekauft hat.
Meine Großmutter jüdischer Abstammung überlebte, weil sie Diamanten hatte.
Den Rest Ihres Goldes/Diamanten gab sie polnischer Sicherheitangestellten, damit sie diese nicht hänseln, weil der Mann ein Deutscher war.
Ferner: die Goldinvestoren, haben Ihr Vermögen während der Defla/Infla bei Zusammenbruch der Staatsstrukturen Polens behalten können, insofern sie genügend Barreserven und Bekanntschaften hatten.
Gold ist demnach - mein Fazit - absolutes Kriseninvestments der führenden Mächte gewesen, (Krieg NATO/Warschauer Pakt) - oder derzeit vielleicht Europa/USA oder USA/China. Da wird Gold tatsächlich unheimlichen Wert haben -
da Geld wahrscheinlich Mangelware sein wird.
Gold ist für mich demnach - nicht wie oft hier gesagt - Sicherheitsedelmetall,
es ist überlebenföderndes Metall.
Alles darüberhinaus ist nichts weiter als Spekulation auf steigende Preise.
Ich habe meinen Standpunkt überdacht - und in Geschichte meines Stammbaums
nachgeforscht - Gold? nur in Kriegszeiten, Besatzungszeiten etc.
Dazu ist Gold wirklich gut.[/b]
>Vielen Dank für alle Anmerkungen im voraus,
>Spieler
>
>PS. Interessieren würde mich noch, bitte entschuldigen Sie die persönliche Frage, ob Sie in den letzten Jahren selbst aktiv spekuliert haben oder ob Sie sich in den letzten Jahren, sagen wir einmal, eher auf den theoretischen Teil konzentriert haben. Und falls Sie aktiv spekuliert haben, würde mich natürlich interessieren, was ihre größten Erfolge und Mißerfolge, so es denn welche gab, waren.
Bin zwar nicht gefragt - aber meine Antwort lautet - es hat Spaß gemacht, auf eigenen Kopf und gedankliche Leistung zu hören. Dummerweise habe ich Menschen die ich um mich versammelte als erstes eigenes Denken beigebracht und dann angefangen zu analysieren. Ich sage mal so: ich wünschte jedem Anleger der meine Postings gelesen hat, erst handeln und dann denken. Dennoch:
auch für Dich ein Tipp: wo es ein FÜR gibt, gibt es ein GEGEN. Du solltest Dir zu Anfang das GEGEN analysieren, als das FÜR.
Gruß.
<center>
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dottore
26.07.2002, 23:29
@ spieler
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Re: Bitte an dottore - gern! |
Hi spieler,
>Vorab: Heute sind der POG wie auch der Silberpreis massiv gefallen. Darum meine Frage, ganz unabhängig bitte davon, wie Sie den Goldpreis langfristig in der Deflation sehen, meine Frage:
>Halten Sie Marktbewegungen wie heute für"normal" oder gehen Sie hier auch von gezielten Manipulationen des Gold- und Silbermarktes aus?
Nein. Keine Manu. Dazu ist der Markt viel zu uninteressant. Ich komme demnächst en gros darauf zurück. Erwarte gerade geheime Details wg. neuem Goldstandard.
>Sprechen wir nicht von wilden Verschwörungstheorien oder einfach von gezielter (staatlicher?) Manipulation. Ja oder Nein Ihrer Meinung nach?
Weder Verschwörung noch Manipulation.
>Nebenbei: Ich habe neulich einen Artikel von Ihnen gelesen, den ich sehr bemerkenswert fand, der sinngemäß zum Thema hatte"Was geht mich der Aktiencrash an, wenn ich doch selbst keine Aktien habe..." Sie zeigten die Konsequenzen u.a. für die Lebensversicherungen auf usw...
>Sehr, sehr einprägsam....
Danke, hatte ein ziemlich großes Echo.
>Nun aber zur Entwicklung des Goldpreises:
>Wenn ich Sie richtig verstehe, gehen Sie von einer kommenden (oder ist sie schon da) Deflation aus:
Ja.
>Die Preise für Waren und Dienstleistungen aller Art werden sinken, weil die Nachfrage danach nicht da ist bzw. jedenfalls die Menschen mit dem Geld, das sie zur Verfügung haben, ihre Schulden bezahlen müssen.
Ja.
>Hier gleich die Frage: Ich kann (auch wenn ich Ihren Aldi, bei dem Sie kaufen nicht kenne) zur Zeit noch keinerlei sinkende Preise feststellen. Teuro-Diskussion hin- oder her.
ich schon, aber die Preise fallen in einer Defla"upmarket" prozentual am stärksten.
>Dienstleistungen (Reinigung, Friseur, Inspektion des Pkw) etc. sind definitiv im Preis teurer geworden.
Ja. Dafür gibts upmarket-Produkte schon viel billiger. Trübt den Blick. In der Großen Kirse 1929 ff. wurden Schokolade und LKWs sogar teurer. Klar warum.
>Gut, Lebensmittel waren meines Wissens nach schon immer in Deutschland am preiswertesten.
>Aber Backwaren etc. sind ebenfalls vielerorts im Preis gestiegen.
Ja. Ziemlich preisunelastisch.
>Für Autos kann ich den Preisanstieg ebenfalls belegen: ich vergleiche nur die Preise für exakt den Wagen, den ich vor einiger Zeit gekauft habe mit den heutigen Angeboten und stelle fest, wenn ich denn in DM umrechne, daß die angepriesenen Sonderangebote um mehrere tausend DM über meinem Kaufpreis lagen...
Angebotspreise sind nicht realisierte Preise. Ich beschaffe Dir den Wagen billiger.
>Und den Mercedes Händler, bei dem Sie Ihren Traumwagen um 20 Prozent günstiger bekommen, den nennen Sie mir bitte (das glaube ich Ihnen definitiv nicht, es sei denn, Sie wollen ein altes Modell kaufen.... bitte den Beleg dafür über Elli an meine Emailadresse...).
Autohaus W. nahe Norderstedt, bei HH. In ZH kann ich beim Amax (VW-Großimporteuer) nach Herzenslust feilschen. Autos zeigen sich ziemlich lange preisrobust und dann kippen sie ruckartig. Immer auch an die 0-%-Finanzierungskosten der Autobanken denken.
>Also bislang sind sinkende Preise Fehlanzeige. Gut, es kann gehandelt werden, aber das ist m.E. auch auf das gefallene Rabattgesetz zurückzuführen. Oftmals sind hier die Preissenkungen vorab schon einkalkuliert.
Wir sind doch erst am Anfang.
>Sie argumentieren nun, daß in der Deflation der Einzelne, um seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, um also Bargeld zu erhalten, mit dem er bezahlen kann, immer mehr Waren (Gold, Silber, Pkw, Häuser, Boote etc.) verkaufen muß, wobei durch das gestiegene Angebot der Preis sinkt, richtig?
Ja.
>Nun gut, auch das ist nachvollziehbar für mich.
>
>Nun aber zurück zum Gold: Betrifft diese Konstellation nicht eher den"kleinen Mann" (der eben verschuldet ist, der sein Haus abbezahlen, die Miete bezahlen muß?) Gut, ich merke, daß dies falsch ist, als ja z.B. eben auch die Lebensversicherer etc. gezwungen sind, z.B. Aktien zu verkaufen... wiederum drückt dies die Preise...
Gold wird auch zäh sein. Dann aber kippen.
>Aber auf der anderen Seite sehe ich durchaus auch viele Menschen, denen es richtig gut geht. Ich bin mit einem WP-Abteilungsleiter befreundet und weiß, wieviel Cash die Leute zur Bank schleppen bwz. anlegen.
Cash ist nicht netto. Es handelt sich nur um einen Aktivtausch (in Finanztiteln): Statt Anlagen jetzt kurze Fristen.
>Momentan leitet er persönlich dies alles in offene Immobilienfonds um mit nahezu 5 Prozent Ausgabeaufschlag...
Der wird böse erwachen. Siehe rasant steigende Leerstandsraten.
>Die Leute stehen momentan auf Sicherheit, so seine Worte....
>Was ich sagen will: Kapital ist da.
Nein. Es wird von"Kapital" (unsichere Titel) in Geld gewechselt. Geld ist kein Kapital.
>Es gibt m.E. eine ganze Menge von Menschen, die wirklich genug haben, aber die mit der Frage beschäftigt sind: Wie lege ich es (sicher) an...
Ich kenne viele Millionäre, die extrem schlecht schlafen.
>Gut Immobilienfonds sind eine Sache (vielleicht nicht gerade in den USA?)...
Hände weg!
>Aber besteht nicht die Chance oder sogar eine große Wahrscheinlichkeit, daß demnächst viel von dem Geld, das die Leute sichern wollen, in Gold und Silber (und Goldminen und Silberminen für die spekulativeren Anleger) angelegt werden?
Das wäre ein Switch von täglich fälliger Forderung (zinslos) in eine zinslose Sache.
Forderung trumpft immer Sache. Forderung ist Schellen-Ober.
>Warum, bitte dottore erklären Sie mir das, sind denn schon so viele Japaner zu den Goldhändlern gerannt und haben die Barren Plastiktütenweise aus den Hallen zum Auto geschleppt und zuhause gebunkert?
Genau wie viele hier gerannt sind.
>Das zeigt m.E. doch, wie tief verwurzelt der Gedanke beim Menschen ist, daß Gold Sicherheit und Wertbeständigkeit bedeutet.
Ja, der Gedanke schon. Aber hart im Raume stoßen sich die Sachen, pardon: Forderungen gegen Sachen.
Forderungen sind Zwang (vollstreckbar). Sachen nicht. In was denn ist Gold vollstreckbar?
>Sie selbst haben in einem Aufsatz über die Massen und die Pschologie der Massen (nachzulesen bei den Goldseiten.de), den Sie kommentiert haben, gezeigt, wie schnell die Stimmung bei der Masse umschlagen kann...
Ja, deshalb sind wir hier, EW = Massenpsychologie-Enträtselungs-Kiste.
>Ich frage also nocheinmal: Wohin wird das vorhandene Geld fließen, das die Leute zur Bank oder wohin auch immer tragen, einzig beseelt von dem Gedanken, es zu sichern?
Zur Bank. Du sagst es doch.
>Werden Sie es sich auszahlen lassen und damit den Markt stürmen, also Waren aller Art kaufen (... = Preissteigerungen).
Nein, siehe Japan.
>oder werden Sie, weil sie vielleicht das Vertrauen in Banken, Währungen (Teuro) (wenn auch nur subjektiv begründet) verloren haben, zu einem Rettungsanker greifen, den sie schon von Jugend her kennen: Gold und Silber.
Unterscheide bitte zwischen Risiko, das Guthaben und Risiko, das Bargeld hat (beides Forderungen).
>Wie war das damals mit den Familienvätern, die in der Schlange anstanden, um Krüggerrands zu erwerben?
Damals war Hausse, so standen sie auch bei EM.TV-Aktien an.
>Wie gesagt, ich sehe ja das Problem für den kleinen Mann und auch für einige große Institutionen.
>Aber ich sehe umgekehrt auch, daß da eine Menge Guthaben sind. Und wenn die in den Gold- und Silbermarkt drängen würden, dann würde der explodieren...
Wenn, dann ja.
>Ich muß gerade an ein Depot denken, das von 100 Mio auf 20 Mio zusammengeschmolzen ist... So ein Mensch kann sicher weiterhin sorgenfrei leben. Aber könnte er (bislang nur in Technologie) nicht auf den Gedanken kommen, einen kleinen Teil in Gold und Silber anzulegen????
Durchaus.
>Dottore, was bitte spricht dagegen, daß die Menschen, die Geld haben - und derer gibt es viele - davon einen Teil in Gold anlegen????
Nichts. Frage nur: Wird es reichen, um eine"selbsttragende" Hausse zu fabrizieren? Meine Meinung: Nein!
>Wird es umgekehrt viele Goldverkäufer am Markt geben? Gut, schauen wir doch einmal bei ebay nach... da gibt es zumindest bei den Krügerrands und Kookaburras regen Handel...
Ja.
>Aber wer hat den heute wirklich noch viel Gold??? Kennen Sie Menschen?
Sehr gut! Im Gegensatz zur 1980er-Hausse keinen mehr. Damals hatte Richard Gruner (G + J) eine Tonne Gold ("so große wie ein TV-Hocker").
>Das, was da verkauft wird, sind doch meist die Einzelunzen, bei denen noch die Schatulle dazu mitverkauft wird (Geschenk zum Firmenjubiläum)...
Ja.
>Andererseits wird dieses Gold immer dankbar aufgenommmen...
Ja, zum Jubiläum. Ich hatte meiner Tochter zur Konfi einen Krüger geschenkt. Der liegt unbeachtet rum. Der Appeal ist weg. (Kann aber wieder kommen).
>Und vor einigen Wochen waren dort einmal 1 Kilo Goldmünzen per Sofortkauf (stand hier im Bord) im Angebot... die waren innerhalb kürzester Zeit verkauft...
Warum"sofort". Wen hat was gedrückt?
>Es muß also Menschen geben, die beim Gold gerne zugreifen, insbesondere, wenn sie dabei nicht registriert werden.... aber das nur nebenbei.
Ja.
>Daher noch einmal meine Frage: Was spricht dagegen, daß von dem vielen Geld, das nachweislich auf den Konten z.B. im Festgeldbereich lagert, z.T. in Gold investiert wird, so daß der Goldpreis steigt?
Dass das"Geld" für anderes benötigt wird (sub summa): Schulden, Schulden, Schulden tilgen...
>Vielen Dank für alle Anmerkungen im voraus,
>Spieler
>
>PS. Interessieren würde mich noch, bitte entschuldigen Sie die persönliche Frage, ob Sie in den letzten Jahren selbst aktiv spekuliert haben oder ob Sie sich in den letzten Jahren, sagen wir einmal, eher auf den theoretischen Teil konzentriert haben. Und falls Sie aktiv spekuliert haben, würde mich natürlich interessieren, was ihre größten Erfolge und Mißerfolge, so es denn welche gab, waren.
Bis 1998 Aktien long. Zu früh raus. Ab 2000 Aktien massiv short, siehe Postings hier, in allen Details. Dazu lange Zeit noch Calls geschrieben, alles nachlesbar. Dann noch etwas Goldzock, wie geschrieben. Jetzt nur noch Cash.
Größte Misserfolge: Wegen Gier zu lange mit dem Inkasso gewartet. Hatte in den 80ern mal aus 20 Mille fast eine Mio $ in T-Bond-Calls gewonnen. Wollte die Summe rund haben. Ging aber nur bis 960/980 Mille. Verlor dann auch noch die 20 Mille.
Gern mehr.
Gruß!
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spieler
27.07.2002, 09:09
@ dottore
|
Re: Bitte an dottore - gern! - Ich hänge noch einige Nachfragen an....:-) |
Hallo dottore,
herzlichen Dank für die Beantwortung vieler Fragen, ich erlaube mir an einigen Stellen noch einmal nachzufassen: (jeweils mit **** gekennzeichnet)
Vorweg eine wichtige Frage: Wir haben bislang nur über das Gold als Krisenmetall gesprochen.
Es gibt aber meines Wissens auch eine direkte Abhängigkeit vom Dollar, richtig?
Wie sehen Sie die Wertentwicklung des Dollar?
Teilen Sie nicht die Auffassung, daß ein Absturz des Dollars zwangsweise höhere Goldpreise in Dollar nach sich ziehen wird?
Dr. Jens Erhardt etwa nennt die Entwicklung des Dollar als DIE Ursache für einen Anstieg des Goldpreises. Ihre Meinung?
>Hi spieler,
>>Vorab: Heute sind der POG wie auch der Silberpreis massiv gefallen. Darum meine Frage, ganz unabhängig bitte davon, wie Sie den Goldpreis langfristig in der Deflation sehen, meine Frage:
>>Halten Sie Marktbewegungen wie heute für"normal" oder gehen Sie hier auch von gezielten Manipulationen des Gold- und Silbermarktes aus?
>Nein. Keine Manu. Dazu ist der Markt viel zu uninteressant.
**** Bitte wie war das: Verstehe ich Sie richtig: Sie halten den Gold (und Silber) Markt für"viel zu uninteressant"?
Also mir scheinen der POG/Goldmarkt nun keineswegs uninteressant. Und es scheinen ja eine Menge anderer Menschen auch so zu sehen, wenn sogar im"Wirtschaftsteil" der Bild täglich darüber berichtet wird:-)
Aber mal im ernst: Weder der POG noch der Goldmarkt noch der Silbermarkt sind doch uninteressant. Alles, wo man Geld machen kann, ist für einen Großinvestor doch interessant. Hat Waren B. das Silber aus Langweile gekauft? Und die ganze Geschichte um das Ausleihen von Gold... alles eigentlich uninteressant?
Uninteressant, wenn man durch das Drücken des POG um einige Dollar ganze Minen im Kurs halbieren kann?
---
Ich komme demnächst en gros darauf zurück.
Erwarte gerade geheime Details wg. neuem Goldstandard.
****????? Kleiner Scherz, oder????? ************************
>>Sprechen wir nicht von wilden Verschwörungstheorien oder einfach von gezielter (staatlicher?) Manipulation. Ja oder Nein Ihrer Meinung nach?
>Weder Verschwörung noch Manipulation.
*** Also sind für Sie die Aussagen von GATA vereinfacht ausgedrückt"Hirngespinste", die jeglicher Grundlage entbehren?
Alle dort zusammengetragenen Fakten und gedanklichen Ansätze an den Haaren herbeigezogen?
Wie stehen Sie zu dem dort gesammelten"Material"?
>>Nebenbei: Ich habe neulich einen Artikel von Ihnen gelesen, den ich sehr bemerkenswert fand, der sinngemäß zum Thema hatte"Was geht mich der Aktiencrash an, wenn ich doch selbst keine Aktien habe..." Sie zeigten die Konsequenzen u.a. für die Lebensversicherungen auf usw...
>>Sehr, sehr einprägsam....
>Danke, hatte ein ziemlich großes Echo.
>>Nun aber zur Entwicklung des Goldpreises:
>>Wenn ich Sie richtig verstehe, gehen Sie von einer kommenden (oder ist sie schon da) Deflation aus:
>Ja.
>>Die Preise für Waren und Dienstleistungen aller Art werden sinken, weil die Nachfrage danach nicht da ist bzw. jedenfalls die Menschen mit dem Geld, das sie zur Verfügung haben, ihre Schulden bezahlen müssen.
>Ja.
>>Hier gleich die Frage: Ich kann (auch wenn ich Ihren Aldi, bei dem Sie kaufen nicht kenne) zur Zeit noch keinerlei sinkende Preise feststellen. Teuro-Diskussion hin- oder her.
>ich schon, aber die Preise fallen in einer Defla"upmarket" prozentual am stärksten.
>>Dienstleistungen (Reinigung, Friseur, Inspektion des Pkw) etc. sind definitiv im Preis teurer geworden.
>Ja. Dafür gibts upmarket-Produkte schon viel billiger. Trübt den Blick. In der Großen Kirse 1929 ff. wurden Schokolade und LKWs sogar teurer. Klar warum.
>>Gut, Lebensmittel waren meines Wissens nach schon immer in Deutschland am preiswertesten.
>>Aber Backwaren etc. sind ebenfalls vielerorts im Preis gestiegen.
>Ja. Ziemlich preisunelastisch.
>>Für Autos kann ich den Preisanstieg ebenfalls belegen: ich vergleiche nur die Preise für exakt den Wagen, den ich vor einiger Zeit gekauft habe mit den heutigen Angeboten und stelle fest, wenn ich denn in DM umrechne, daß die angepriesenen Sonderangebote um mehrere tausend DM über meinem Kaufpreis lagen...
>Angebotspreise sind nicht realisierte Preise. Ich beschaffe Dir den Wagen billiger.
**** Zum Mercedes: Ich darf also auf Sie zurückkommen, wenn ich die neue E-Klasse bestellen möchte und 20 Prozent Nachlaß einrechnen????
Das wäre wirklich phänomenal.. Zumal Mercedes die Preise ja spgar EU-weit weitestgehend gleich gestaltet hat (ich glaube 5 Prozent Differenz zu Staaten wir Dänemark etc.)
>>Und den Mercedes Händler, bei dem Sie Ihren Traumwagen um 20 Prozent günstiger bekommen, den nennen Sie mir bitte (das glaube ich Ihnen definitiv nicht, es sei denn, Sie wollen ein altes Modell kaufen.... bitte den Beleg dafür über Elli an meine Emailadresse...).
>Autohaus W. nahe Norderstedt, bei HH. In ZH kann ich beim Amax (VW-Großimporteuer) nach Herzenslust feilschen. Autos zeigen sich ziemlich lange preisrobust und dann kippen sie ruckartig. Immer auch an die 0-%-Finanzierungskosten der Autobanken denken.
*** Ich glaubte eigentlich, Feilschen um Autopreise sei der einzige Punkt, wo ich Ihnen vielleicht das Wasser hätte reichen können. Aber nun gut: Wenn Sie tatsächlich 20 Prozent auf die E-Klasse bekommen sollten...................
Mir hat schon einmal jemand solche großen Versprechungen gemacht. Erwies sich nur als heiße Luft... Aber ich komme darauf zurück und lasse mich gerne überzeugen:-)
>>Also bislang sind sinkende Preise Fehlanzeige. Gut, es kann gehandelt werden, aber das ist m.E. auch auf das gefallene Rabattgesetz zurückzuführen. Oftmals sind hier die Preissenkungen vorab schon einkalkuliert.
>Wir sind doch erst am Anfang.
>>Sie argumentieren nun, daß in der Deflation der Einzelne, um seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, um also Bargeld zu erhalten, mit dem er bezahlen kann, immer mehr Waren (Gold, Silber, Pkw, Häuser, Boote etc.) verkaufen muß, wobei durch das gestiegene Angebot der Preis sinkt, richtig?
>Ja.
>>Nun gut, auch das ist nachvollziehbar für mich.
>>
>>Nun aber zurück zum Gold: Betrifft diese Konstellation nicht eher den"kleinen Mann" (der eben verschuldet ist, der sein Haus abbezahlen, die Miete bezahlen muß?) Gut, ich merke, daß dies falsch ist, als ja z.B. eben auch die Lebensversicherer etc. gezwungen sind, z.B. Aktien zu verkaufen... wiederum drückt dies die Preise...
>Gold wird auch zäh sein. Dann aber kippen.
Na immerhin zäh:-)
Bei der Gelegenheit: Ich hatte unten das Zitat eingestellt
und den dazu gehörigen Link. Hatten Sie Zeit, einmal in den Text hineinzusehen?
Ich habe darum mal noch einige Erklärungen hier hinzugefügt:
>>Aber auf der anderen Seite sehe ich durchaus auch viele Menschen, denen es richtig gut geht. Ich bin mit einem WP-Abteilungsleiter befreundet und weiß, wieviel Cash die Leute zur Bank schleppen bwz. anlegen.
>Cash ist nicht netto. Es handelt sich nur um einen Aktivtausch (in Finanztiteln): Statt Anlagen jetzt kurze Fristen.
>>Momentan leitet er persönlich dies alles in offene Immobilienfonds um mit nahezu 5 Prozent Ausgabeaufschlag...
>Der wird böse erwachen. Siehe rasant steigende Leerstandsraten.
**** Ja, das sehe ich absolut genauso... Und das Schöne ist: Er wirbt hier natürlich genauso wie die Lebensversicherer für ihre Produkte nach dem Motto"Wenn die Rendite auch weiterhin erreicht wird...dann haben wir diese und jene Wertentwicklung"....
Immobilienfonds tauchen momentan je in jedem Wirtschaftsteil lang und breit auf... vielleicht die nächste Blase? Auf jeden Fall auch aus meiner Sicht ein gute Chance, viel Geld zu verlieren.
Und wer verhindert eigentlich, daß die Immobilien in ihrer Preisentwicklung auch weiterhin"richtig" bewertet werden... Droht da nicht auch ein böses Erwachen...? Aber wie gesagt, ich würde auch keinen I-Fonds anfassen...
>>Die Leute stehen momentan auf Sicherheit, so seine Worte....
>>Was ich sagen will: Kapital ist da.
>Nein. Es wird von"Kapital" (unsichere Titel) in Geld gewechselt. Geld ist kein Kapital.
>>Es gibt m.E. eine ganze Menge von Menschen, die wirklich genug haben, aber die mit der Frage beschäftigt sind: Wie lege ich es (sicher) an...
>Ich kenne viele Millionäre, die extrem schlecht schlafen.
>>Gut Immobilienfonds sind eine Sache (vielleicht nicht gerade in den USA?)...
>Hände weg!
*** siehe oben, sehe ich genauso...
>>Aber besteht nicht die Chance oder sogar eine große Wahrscheinlichkeit, daß demnächst viel von dem Geld, das die Leute sichern wollen, in Gold und Silber (und Goldminen und Silberminen für die spekulativeren Anleger) angelegt werden?
>Das wäre ein Switch von täglich fälliger Forderung (zinslos) in eine zinslose Sache.
>Forderung trumpft immer Sache. Forderung ist Schellen-Ober.
**** Auch wenn mein Name"Spieler" nicht auf mein Anlageverhalten bezogen ist, mit Forderung ist Schellen-Ober konnte ich leider nichts anfangen...:-)
Forderung trumpft Sache? = Forderung wertvoller als Sache???????
Dazu auch gleich unten...
>>Warum, bitte dottore erklären Sie mir das, sind denn schon so viele Japaner zu den Goldhändlern gerannt und haben die Barren Plastiktütenweise aus den Hallen zum Auto geschleppt und zuhause gebunkert?
>Genau wie viele hier gerannt sind.
>>Das zeigt m.E. doch, wie tief verwurzelt der Gedanke beim Menschen ist, daß Gold Sicherheit und Wertbeständigkeit bedeutet.
>Ja, der Gedanke schon. Aber hart im Raume stoßen sich die Sachen, pardon: Forderungen gegen Sachen.
>Forderungen sind Zwang (vollstreckbar). Sachen nicht. In was denn ist Gold vollstreckbar?
**** Was nützten Ihnen den Forderungen, die Sie nie werden vollstrecken können (Konkurs / Schuldner entzieht sich dem Zugriff bzw. sein Vermögen)
Fragen Sie mal einen Handwerker, der offene Forderungen hat, ob er gerne den Gegenwert (und wenn auch nur zu 75 oder 50 Prozent ) in Gold haben wollte....
Aber Forderungen sind doch wohl in einer Deflation auch nicht das Gelbe vom Ei:
Wie schreibt Jens Erhardt in seiner aktuellen Finanzwoche:
"Die zweite Möglichkeit zur Bereinigung des Verschuldungsproblems sind Unternehmens- bzw. Schuldnerzusammenbrüche. Dies ist ein sehr schmerzhafter Prozeß... (...) Man muß sich dabei immer vor Augen halten, daß (in denUSA) 30.ooo Milliarden Schulden 30.000 Milliarden Guthaben der Gläubiger entgegenstehen..."
Natürlich kann ich nicht"in Gold zwangsvollstrecken". In Kaffee oder Alkohol auch nicht (den kann ich wenigstens selber konsumieren...:-) )
Aber mit scheint es doch sicherer zu sein, daß ich, wo auch immer, für mein Gold eher etwas bekomme, als für einen Titel auf dem Papier... Einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche greifen?
In was wollen Sie denn die Zwangsvollstreckung betreiben?
Haus überschuldet, Lohn bis zur Grenze gepfändet, Sachen an Ehefrau übertragen oder versteckt, Schuldner verschwunden...
>>Sie selbst haben in einem Aufsatz über die Massen und die Pschologie der Massen (nachzulesen bei den Goldseiten.de), den Sie kommentiert haben, gezeigt, wie schnell die Stimmung bei der Masse umschlagen kann...
>Ja, deshalb sind wir hier, EW = Massenpsychologie-Enträtselungs-Kiste.
>>Ich frage also nocheinmal: Wohin wird das vorhandene Geld fließen, das die Leute zur Bank oder wohin auch immer tragen, einzig beseelt von dem Gedanken, es zu sichern?
>Zur Bank. Du sagst es doch.
>>Werden Sie es sich auszahlen lassen und damit den Markt stürmen, also Waren aller Art kaufen (... = Preissteigerungen).
>Nein, siehe Japan.
>>oder werden Sie, weil sie vielleicht das Vertrauen in Banken, Währungen (Teuro) (wenn auch nur subjektiv begründet) verloren haben, zu einem Rettungsanker greifen, den sie schon von Jugend her kennen: Gold und Silber.
>Unterscheide bitte zwischen Risiko, das Guthaben und Risiko, das Bargeld hat (beides Forderungen).
>>Wie war das damals mit den Familienvätern, die in der Schlange anstanden, um Krüggerrands zu erwerben?
>Damals war Hausse, so standen sie auch bei EM.TV-Aktien an.
**** Das scheint mir ja beinahe eine Beleidigung für alle Krügerrandkäufer zu sein:-)
>>Wie gesagt, ich sehe ja das Problem für den kleinen Mann und auch für einige große Institutionen.
>>Aber ich sehe umgekehrt auch, daß da eine Menge Guthaben sind. Und wenn die in den Gold- und Silbermarkt drängen würden, dann würde der explodieren...
>Wenn, dann ja.
>>Ich muß gerade an ein Depot denken, das von 100 Mio auf 20 Mio zusammengeschmolzen ist... So ein Mensch kann sicher weiterhin sorgenfrei leben. Aber könnte er (bislang nur in Technologie) nicht auf den Gedanken kommen, einen kleinen Teil in Gold und Silber anzulegen????
>Durchaus.
>>Dottore, was bitte spricht dagegen, daß die Menschen, die Geld haben - und derer gibt es viele - davon einen Teil in Gold anlegen????
>Nichts. Frage nur: Wird es reichen, um eine"selbsttragende" Hausse zu fabrizieren? Meine Meinung: Nein!
*** Gut, das müßte man vielleicht einmal untersuchen. Wieviel Gold müßten die Menschen nachfragen, damit es zu einer spürbaren Auswirkung bzw. einer Preisexplosion kommt...
>>Wird es umgekehrt viele Goldverkäufer am Markt geben? Gut, schauen wir doch einmal bei ebay nach... da gibt es zumindest bei den Krügerrands und Kookaburras regen Handel...
>Ja.
>>Aber wer hat den heute wirklich noch viel Gold??? Kennen Sie Menschen?
>Sehr gut! Im Gegensatz zur 1980er-Hausse keinen mehr. Damals hatte Richard Gruner (G + J) eine Tonne Gold ("so große wie ein TV-Hocker").
*** Nachfrage zum besseren Verständnis: Haben in Ihrem Bekanntenkreis heute noch Freunde und Bekannte physisches Gold?
Ich will eigentlich ja nur darauf hinaus, daß Gold, ob in Minenaktien oder physischer Form momentan in den Anlegerdepots absolut nicht vorhanden ist. Früher war ein Anteil von 5 Prozent oder auch mehr ganz normal.
War das denn damals absoluter Unsinn?
Wenn man nun die"Größe" des Gold- und Silbermarktes nimmt, dann müßte auch nur ein kleiner Teil von Vermögen, der hier hineinfließt, ausreichen, um den Markt explodieren zu lassen...
>>Das, was da verkauft wird, sind doch meist die Einzelunzen, bei denen noch die Schatulle dazu mitverkauft wird (Geschenk zum Firmenjubiläum)...
>Ja.
>>Andererseits wird dieses Gold immer dankbar aufgenommmen...
>Ja, zum Jubiläum. Ich hatte meiner Tochter zur Konfi einen Krüger geschenkt. Der liegt unbeachtet rum. Der Appeal ist weg. (Kann aber wieder kommen).
*** Ja, viele kennen das"Gefühl" einer Unze in den Händen ja gar nicht mehr..
Aber neulich hatte ich ein nettes Erlebnis mit jemanden, der auch nie etwas für Gold und Silber übrig hatte: Als er so einen 1 Kilo Kookaburra sah, geriet er ins Schwärmen... Wochen danach:"Also so ein Kookarburra ist schon eine feine Sache".... Na, da ist doch ein Anfang:-)
>>Und vor einigen Wochen waren dort einmal 1 Kilo Goldmünzen per Sofortkauf (stand hier im Bord) im Angebot... die waren innerhalb kürzester Zeit verkauft...
>Warum"sofort". Wen hat was gedrückt?
>>Es muß also Menschen geben, die beim Gold gerne zugreifen, insbesondere, wenn sie dabei nicht registriert werden.... aber das nur nebenbei.
>Ja.
>>Daher noch einmal meine Frage: Was spricht dagegen, daß von dem vielen Geld, das nachweislich auf den Konten z.B. im Festgeldbereich lagert, z.T. in Gold investiert wird, so daß der Goldpreis steigt?
>Dass das"Geld" für anderes benötigt wird (sub summa): Schulden, Schulden, Schulden tilgen...
*** Das gilt nur für die, die (jetzt) Schulden haben...oder dann Schulden machen müssen. Aber warum sollten die Reichen, Schulden machen müssen, wo doch alles in der Deflation billiger wird?
***Und zum Schluß möchte ich doch noch einmal an Ihren Beitrag hier im Board erinnern, der, wenn ich mich recht erinnere, zum Inhalt hatte:"Ja, es wird einen Run auf Gold geben".
Gehe ich also recht in der Annahme, daß die in diesem Posting gemachten Anaylsen nicht nur überholt, sondern folglich aus Ihrer heutigen Sicht definitiv"falsch" (!) waren, daß Sie sich"damals" also geirrt haben, etwa so, wie die Menschen sich in ihrer Ansicht, die Erde sei eine Scheibe, ja definitiv geirrt haben?
Viele Grüße und ein schönes Wochenende,
Spieler
*** Nun noch eine Frage zu Ihrer Anlage: Sie werden also momentan keinerlei Geld in Aktien, Edelmetalle, Immobilien oder was auch immer stecken, ja?
Alles ist im Banksafe gehortet und wartet geduldig (wie lange) auf seinen Einsatz?
>>Vielen Dank für alle Anmerkungen im voraus,
>>Spieler
>>
>>PS. Interessieren würde mich noch, bitte entschuldigen Sie die persönliche Frage, ob Sie in den letzten Jahren selbst aktiv spekuliert haben oder ob Sie sich in den letzten Jahren, sagen wir einmal, eher auf den theoretischen Teil konzentriert haben. Und falls Sie aktiv spekuliert haben, würde mich natürlich interessieren, was ihre größten Erfolge und Mißerfolge, so es denn welche gab, waren.
>Bis 1998 Aktien long. Zu früh raus. Ab 2000 Aktien massiv short, siehe Postings hier, in allen Details. Dazu lange Zeit noch Calls geschrieben, alles nachlesbar. Dann noch etwas Goldzock, wie geschrieben. Jetzt nur noch Cash.
>Größte Misserfolge: Wegen Gier zu lange mit dem Inkasso gewartet. Hatte in den 80ern mal aus 20 Mille fast eine Mio $ in T-Bond-Calls gewonnen. Wollte die Summe rund haben. Ging aber nur bis 960/980 Mille. Verlor dann auch noch die 20 Mille.
>Gern mehr.
>Gruß!
<center>
<HR>
</center> |
spieler
27.07.2002, 09:13
@ spieler
|
Nachtrag, in Text oben fehlt etwas,,,, |
http://www.bialuch.de/09special.htm
Das war der Link zu den Kontratieff-Zyklen und Gold...
Hier die Passage:
Aus dem letzten deflationären K-Wellen-Zyklus der US-Ã-konomie kann man folgern, dass ein Investment in Edelmetall-Minen für die Investoren ein sehr erfolgreicher Weg war, um nicht nur ihr finanzielles Vermögen zu schützen, sondern zusätzlichen Wohlstand zu erlangen.
Die noch offene Frage lautet: Wie entwickelten sich physische Edelmetalle während der Deflation? Um dies zu beantworten, ist es nötig, die Diskussion von absoluten Preisen hin zur Kaufkraft von Edelmetallen zu lenken. Die Kaufkraft ist wesentlich wichtiger als der absolute Preis.
Kaufkraft
Um das Konzept der Kaufkraft zu verstehen, muss man den relativen Wert einer Anlage (hier: Edelmetall) im Verhältnis zu anderen Gütern und Dienstleistungen unter verschiedenen ökonomischen Bedingungen kennen. Ohne groß ins Detail zu gehen, kann man die Kaufkraft von Edelmetallen wie folgt zusammenfassen:
Während einer Inflation: Währungs- und Kreditausweitung - Edelmetalle steigen in absolutem Wert, aber wie schon weiter oben unter dem Punkt"Hyperinflation" erläutert, können auch sie solange nicht mit der Geschwindigkeit der Geldentwertung in einem Fest-Preis-System mithalten, bis die monetäre Panik ausbricht. Deshalb ist die Kaufkraft im Verhältnis zu anderen Gütern und Dienstleistungen trotz einer Preissteigerung solange negativ, bis die Panik beginnt. Dann allerdings steigen die Metalle nicht nur in absoluten Werten, sondern auf Grund begrenztem Angebots auch in der Kaufkraft.
Während einer Deflation: Währungs- und Kreditabnahme - Edelmetalle fallen im absoluten Wert, aber steigen in der Kaufkraft, während die Wirtschaft schrumpft. Mit anderen Worten: Die Preise von Edelmetallen fallen nicht genauso schnell wie die anderen Güter und Dienstleistungen. Tatsächlich steigt die Kaufkraft von Edelmetallen umso schneller, je stärker die Wirtschaft schrumpft.
Um hierfür Beweise zu liefern, stellt die folgende Tabelle die Kaufkraft von Edelmetallen während verschiedener Perioden wirtschaftlicher Aktivität dar. Die Quelle dieses Materials wurde von Roy W. Jastram in seinem Buch"The Golden Constant" von 1977 zur Verfügung gestellt.
Jahre
Wirtschaftslage
Dauer
Rohstoffpreise
%
Goldkaufkraft
%
1808 - 1814
Inflation
6 Jahre
rauf
58%
runter
37%
1814 - 1830
Deflation
16 Jahre
runter
50%
rauf
100%
1843 - 1857
Inflation
14 Jahre
rauf
48%
runter
33%
1861 - 1864
Inflation
3 Jahre
rauf
117%
runter
6%
1864 - 1897
Deflation
33 Jahre
runter
65%
rauf
40%
1897 - 1920
Inflation
23 Jahre
rauf
232%
runter
70%
1929 - 1933
Deflation
4 Jahre
runter
31%
rauf
44%
1933 - 1951
Inflation
18 Jahre
rauf
168%
runter
37%
1951 - 1970
Inflation
19 Jahre
rauf
21%
runter
14%
1970 - 1976
Inflation
6 Jahre
rauf
66%
rauf
110%
Aus diesen Daten von Roy Astram aus dem Zeitraum von 1808 bis 1976 wird ersichtlich, dass während einer Inflation die Rohstoffpreise schneller als die Edelmetalle stiegen, was zu einem Verlust an Kaufkraft führte. Während einer Deflation fielen die Rohstoffpreise im Allgemeinen schneller als die Edelmetalle, was zu einem Anstieg der Kaufkraft von Edelmetallen führte. Dies galt zumindest bis zur letzten Inflation von 1970 bis 1976, als die Rohstoffe um 66% stiegen, die Kaufkraft von Gold jedoch erstmals mit 110 % darüber lag. Mit anderen Worten: Der Goldpreis stieg absolut stärker als die Rohstoffpreise an. Was führte dazu, das sich der vorher gültige Trend 1970 plötzlich änderte? Und welchen Einfluss auf künftige Ereignisse können wir daraus ableiten?
Die eigentliche Ursache hierfür war die Auflösung des London Gold Pools im Jahr 1968 und die gleichzeitige Entstehung eines zweigeteilten Marktes. Danach wurde monetäres Gold nur als offizielles Zahlungsmittel innerhalb eines geschlossenen Systems von Zentralbanken benutzt, wobei die Vereinigten Staaten ihre Zustimmung gaben, andere Staaten für $35,00 pro Unze aus ihren eigenen Goldreserven zu beliefern. Das andere Marktsegment stand privaten Käufern zur Verfügung, die ganz legal Gold an den offenen Märkten kaufen konnten zu Preisen, die durch die Kräfte von Angebot und Nachfrage bestimmt wurden.
Als Ergebnis kann man jetzt sagen, dass während einer Inflation die Kaufkraft von Edelmetallen stärker zunimmt als die Rohstoffpreise im Allgemeinen. Und dass während einer Deflation die Kaufkraft von Edelmetallen zunimmt, während ihre Preise weniger stark sinken als die Preise von Gütern und Dienstleistungen.
Aus Investoren-Sicht bedeutet dies: Verfolgt man das Ziel, die Kaufkraft in Zeiten wirtschaftlicher Instabilität zu erhöhen, dann sind Edelmetalle hierzu in der Lage, unabhängig davon, ob Inflation oder Deflation herrschen!!!!!!!
Edelmetalle sind damit zu ihrem eigentlichen Zweck zurückgekehrt: Erhaltung der Kaufkraft über einen langen Zeitraum.
###
<center>
<HR>
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spieler
27.07.2002, 09:58
@ spieler
|
Ach ja, und noch eine letzte Frage.... |
... hatte ich eben vergessen:
Wenn Gold in einer Deflationsphase nicht die"richtige" Anlageform ist, wie ist dann seinerzeit 1929 ff. der enorme Anstieg der Goldminenwerte (Verfünffachung+extrem hohe Dividenden, wenn ich das richtig in Erinnerung habe) zu erklären?
Spieler
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happy few
27.07.2002, 13:18
@ spieler
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Was geht mich der Aktiencrash an, wenn ich doch selbst keine Aktien habe... |
Wo ist bitte o.g. Artikel zu lesen?
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Turon
27.07.2002, 15:52
@ spieler
|
Die E-Klasse |
Man geht in das Jahr 1997 zurück und kaufe bei Daimler ihre LKW´s als Zwischenhändler.
Kurz und bündig
Daimler hatte keine Wahl als ihre Produkte damals mit einem 50% Rabatt
an den Handel zu versehen und das taten die Jungs ja auch.
Wenn es bei einem LKW funktioniert, der dazu da ist um Geld zu erwirtschaften,
warum sollte es bei E-Klasse ebenfalls nicht so sein?
Gruß
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dottore
27.07.2002, 19:29
@ spieler
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Re: Viele sind schon in Gold |
>Es gibt aber meines Wissens auch eine direkte Abhängigkeit vom Dollar, richtig?
Ja, es wird international in Dollar gehandelt.
>Wie sehen Sie die Wertentwicklung des Dollar?
Gegen was? Falls Euro: tendenziell etwas schwächer. Yen weiß nicht.
>Teilen Sie nicht die Auffassung, daß ein Absturz des Dollars zwangsweise höhere Goldpreise in Dollar nach sich ziehen wird?
Kann sein. Goldpreis plus - Dollar minus = null (von Euro aus betrachtet).
>Dr. Jens Erhardt etwa nennt die Entwicklung des Dollar als DIE Ursache für einen Anstieg des Goldpreises. Ihre Meinung?
Kenne ihn als klugen Mann. Jetzt enttäuscht er mich. Der Dollar entwickelt sich icht in Euro, sondern der Euro in Dollar.
>
>>Hi spieler,
>>>Vorab: Heute sind der POG wie auch der Silberpreis massiv gefallen. Darum meine Frage, ganz unabhängig bitte davon, wie Sie den Goldpreis langfristig in der Deflation sehen, meine Frage:
>>>Halten Sie Marktbewegungen wie heute für"normal" oder gehen Sie hier auch von gezielten Manipulationen des Gold- und Silbermarktes aus?
>>Nein. Keine Manu. Dazu ist der Markt viel zu uninteressant.
>**** Bitte wie war das: Verstehe ich Sie richtig: Sie halten den Gold (und Silber) Markt für"viel zu uninteressant"?
Ja. Was die Buba als Gold hält (oder nur noch verbucht) ist mit 32 Mrd € nicht mal ein Prozent dessen, was die großen Fonds an Aktien und Anleihen halten. Die haben Mega-Sorgen mit ihren Positionen, das Gold ist in keinem Tradingroom ein Thema.
>Also mir scheinen der POG/Goldmarkt nun keineswegs uninteressant. Und es scheinen ja eine Menge anderer Menschen auch so zu sehen, wenn sogar im"Wirtschaftsteil" der Bild täglich darüber berichtet wird:-)
>Aber mal im ernst: Weder der POG noch der Goldmarkt noch der Silbermarkt sind doch uninteressant.
Absolut uninteressant. Bei der Goldhausse 1980 war das Publikum dabei, aber z.B. (kenne mich da aus) keine einzige größere Schweizer Adresse. Ich habe damals lautestens für Gold getrommelt ("Gold schlägt Geld") - nichts. Das meiste Gold, was ich - außer in Buba und NY Fed (Canal Street), dort sog. ZB-Reserven - gesehen hab, lag im Zollfreilager ZH Kloten. Es gehört den Russen.
>Alles, wo man Geld machen kann, ist für einen Großinvestor doch interessant. Hat Waren B. das Silber aus Langweile gekauft?
Wer sich langweilt, macht keine Fehler. Warren hat einen schweren Fehler gemacht, wie schon die Hunts und mein verblichener Freund Jimmy Goldsmith.
>Und die ganze Geschichte um das Ausleihen von Gold... alles eigentlich uninteressant?
Peanuts. Vergleichs mal mit den Ausleihungen der Aktien-Shorter.
>Uninteressant, wenn man durch das Drücken des POG um einige Dollar ganze Minen im Kurs halbieren kann?
Tja, das ist der Hebel. Warren hat sicher nicht gedrückt. Jetzt ist er schwer bedrückt.
>---
>Ich komme demnächst en gros darauf zurück.
>Erwarte gerade geheime Details wg. neuem Goldstandard.
>
>****????? Kleiner Scherz, oder????? ************************
Nein, hab's schon.
>
>>>Sprechen wir nicht von wilden Verschwörungstheorien oder einfach von gezielter (staatlicher?) Manipulation. Ja oder Nein Ihrer Meinung nach?
>>Weder Verschwörung noch Manipulation.
>
>*** Also sind für Sie die Aussagen von GATA vereinfacht ausgedrückt"Hirngespinste", die jeglicher Grundlage entbehren?
Müssen nicht Hirngespinste sein. Aber so was juckt nicht mal nen kleinen Richter. Es ist wie mit einem Mann, der nur eine Aktie hat. Die fällt. Was wird er denken? Irgendeine dunkle Macht steckt dahinter, denn s o kann der Kurs doch nicht fallen.
>Alle dort zusammengetragenen Fakten und gedanklichen Ansätze an den Haaren herbeigezogen?
Nein. Aber uninteressant. Fürs große Geld. Ich kenne ein paar richtig fette Cats. Die treibt die Sorge um ihre Aktien um, sonst nichts.
>Wie stehen Sie zu dem dort gesammelten"Material"?
Sicher was dran. Aber GATA = Minenindustrie plus London. Wenn ich so ein Material in Händen habe, gehe ich doch short, halte mein Maul und kassiere.
>>Angebotspreise sind nicht realisierte Preise. Ich beschaffe Dir den Wagen billiger.
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>**** Zum Mercedes: Ich darf also auf Sie zurückkommen, wenn ich die neue E-Klasse bestellen möchte und 20 Prozent Nachlaß einrechnen????
Je länger Du wartest, umso billiger wird's. Warum denn jetzt schon kaufen?
>Das wäre wirklich phänomenal.. Zumal Mercedes die Preise ja spgar EU-weit weitestgehend gleich gestaltet hat (ich glaube 5 Prozent Differenz zu Staaten wir Dänemark etc.)
Wird sie sogar offiziell demnächst EU-weit senken. Die neuen Zulassungszahlen - sehr interessant.
>*** Ich glaubte eigentlich, Feilschen um Autopreise sei der einzige Punkt, wo ich Ihnen vielleicht das Wasser hätte reichen können. Aber nun gut: Wenn Sie tatsächlich 20 Prozent auf die E-Klasse bekommen sollten...................
>Mir hat schon einmal jemand solche großen Versprechungen gemacht. Erwies sich nur als heiße Luft... Aber ich komme darauf zurück und lasse mich gerne überzeugen:-)
Empfehle dringend: WARTEN. Nichts fällt in einer Großen Krise dramatischer als die Autopreise (Lkws waren die einzige Ausnahme 1930 ff.).
>>>Momentan leitet er persönlich dies alles in offene Immobilienfonds um mit nahezu 5 Prozent Ausgabeaufschlag...
>>Der wird böse erwachen. Siehe rasant steigende Leerstandsraten.
>**** Ja, das sehe ich absolut genauso... Und das Schöne ist: Er wirbt hier natürlich genauso wie die Lebensversicherer für ihre Produkte nach dem Motto"Wenn die Rendite auch weiterhin erreicht wird...dann haben wir diese und jene Wertentwicklung"....
>Immobilienfonds tauchen momentan je in jedem Wirtschaftsteil lang und breit auf... vielleicht die nächste Blase? Auf jeden Fall auch aus meiner Sicht ein gute Chance, viel Geld zu verlieren.
Verlass Dich drauf. Von Blase längst keine Spur mehr.
>Und wer verhindert eigentlich, daß die Immobilien in ihrer Preisentwicklung auch weiterhin"richtig" bewertet werden... Droht da nicht auch ein böses Erwachen...? Aber wie gesagt, ich würde auch keinen I-Fonds anfassen...
Bravo!
>>Das wäre ein Switch von täglich fälliger Forderung (zinslos) in eine zinslose Sache.
>>Forderung trumpft immer Sache. Forderung ist Schellen-Ober.
>**** Auch wenn mein Name"Spieler" nicht auf mein Anlageverhalten bezogen ist, mit Forderung ist Schellen-Ober konnte ich leider nichts anfangen...:-)
Im bayerischen Schafkopf der ultimative Trumpf (Skat = Kreuzbube).
>Forderung trumpft Sache? = Forderung wertvoller als Sache???????
Forderung hat keinen Wert, sie fordert. Kann sie's nicht mehr = Aus. Siehe Macht und in was sie fordert? Wo fordert die Staatsmacht heute Sachen? Sie fordert Forderungen.
>>Forderungen sind Zwang (vollstreckbar). Sachen nicht. In was denn ist Gold vollstreckbar?
>**** Was nützten Ihnen den Forderungen, die Sie nie werden vollstrecken können (Konkurs / Schuldner entzieht sich dem Zugriff bzw. sein Vermögen)
Bei Cash?
>Fragen Sie mal einen Handwerker, der offene Forderungen hat, ob er gerne den Gegenwert (und wenn auch nur zu 75 oder 50 Prozent ) in Gold haben wollte....
Er wäre mit 40 Prozent in Cash zufrieden - also?
>Aber Forderungen sind doch wohl in einer Deflation auch nicht das Gelbe vom Ei:
>Wie schreibt Jens Erhardt in seiner aktuellen Finanzwoche:
>"Die zweite Möglichkeit zur Bereinigung des Verschuldungsproblems sind Unternehmens- bzw. Schuldnerzusammenbrüche. Dies ist ein sehr schmerzhafter Prozeß... (...) Man muß sich dabei immer vor Augen halten, daß (in denUSA) 30.ooo Milliarden Schulden 30.000 Milliarden Guthaben der Gläubiger entgegenstehen..."
Der kann aber rechnen! Was juckt das Ausbuchen den, der Cash hält? Wie soll Cash ausgebucht werden? RDeutsch möchte das gerne, kann aber nicht erklären wie.
>Natürlich kann ich nicht"in Gold zwangsvollstrecken". In Kaffee oder Alkohol auch nicht (den kann ich wenigstens selber konsumieren...:-) )
>Aber mit scheint es doch sicherer zu sein, daß ich, wo auch immer, für mein Gold eher etwas bekomme, als für einen Titel auf dem Papier... Einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche greifen?
Ja Gold ist sicher, weil es eine Sache ist. Problem nur: Was ist ihr Preis?
>In was wollen Sie denn die Zwangsvollstreckung betreiben?
Bei Cash bin ich auf der sichersten Seite überhaupt. Ich habe einen Vollstrecker, der das für mich erledigt. Oder in was vollstreckt der Staat, wenn Du Steuern schuldig bist? In Gold?
>>>Wie war das damals mit den Familienvätern, die in der Schlange anstanden, um Krüggerrands zu erwerben?
>>Damals war Hausse, so standen sie auch bei EM.TV-Aktien an.
>**** Das scheint mir ja beinahe eine Beleidigung für alle Krügerrandkäufer zu sein:-)
Nein, es kam nur aufs rechtzeitige Wiederverkaufen an, bei Gold 1979 genau so wie bei EM.TV 1999.
>>>Dottore, was bitte spricht dagegen, daß die Menschen, die Geld haben - und derer gibt es viele - davon einen Teil in Gold anlegen????
>>Nichts. Frage nur: Wird es reichen, um eine"selbsttragende" Hausse zu fabrizieren? Meine Meinung: Nein!
>*** Gut, das müßte man vielleicht einmal untersuchen. Wieviel Gold müßten die Menschen nachfragen, damit es zu einer spürbaren Auswirkung bzw. einer Preisexplosion kommt...
Keine Ahnung. Wenn andere Menschen doppelt so viel auskippen, wird der Preis nicht steigen. Die übliche Angebots- und Nachfrage-Kiste.
>>Sehr gut! Im Gegensatz zur 1980er-Hausse keinen mehr. Damals hatte Richard Gruner (G + J) eine Tonne Gold ("so große wie ein TV-Hocker").
>*** Nachfrage zum besseren Verständnis: Haben in Ihrem Bekanntenkreis heute noch Freunde und Bekannte physisches Gold?
Einige, die üblichen"5 Prozent". Da die sonstige 95 Prozent erheblich weniger wurden, haben sie jetzt ein Problem. Aus den 5 Prozent sind 15 oder mehr geworden. Sie halten sich für in Gold"überinvestiert".
Ihrem Goldverkaufsverlangen habe ich nichts zu erwidern. Allein schon aus der"Depot-Optimierung" kommt erheblicher Druck auf den Goldpreis.
>Ich will eigentlich ja nur darauf hinaus, daß Gold, ob in Minenaktien oder physischer Form momentan in den Anlegerdepots absolut nicht vorhanden ist. Früher war ein Anteil von 5 Prozent oder auch mehr ganz normal.
>War das denn damals absoluter Unsinn?
Ja. Entweder in den 70ern ganz rein oder gar nicht. Ich bin leider bei 300 / 350 raus, weil zehnfaches Geld nicht schlecht war.
>Wenn man nun die"Größe" des Gold- und Silbermarktes nimmt, dann müßte auch nur ein kleiner Teil von Vermögen, der hier hineinfließt, ausreichen, um den Markt explodieren zu lassen...
Ja, Montag. 400 mindestens.
>>Ja, zum Jubiläum. Ich hatte meiner Tochter zur Konfi einen Krüger geschenkt. Der liegt unbeachtet rum. Der Appeal ist weg. (Kann aber wieder kommen).
>*** Ja, viele kennen das"Gefühl" einer Unze in den Händen ja gar nicht mehr..
Mit dem Gefühl muss man immer vorsichtig sein. Es ist spätestens dann falsch, wenn es zum Krampf wird.
>Aber neulich hatte ich ein nettes Erlebnis mit jemanden, der auch nie etwas für Gold und Silber übrig hatte: Als er so einen 1 Kilo Kookaburra sah, geriet er ins Schwärmen... Wochen danach:"Also so ein Kookarburra ist schon eine feine Sache".... Na, da ist doch ein Anfang:-)
Gegönnt.
>>Dass das"Geld" für anderes benötigt wird (sub summa): Schulden, Schulden, Schulden tilgen...
>*** Das gilt nur für die, die (jetzt) Schulden haben...oder dann Schulden machen müssen. Aber warum sollten die Reichen, Schulden machen müssen, wo doch alles in der Deflation billiger wird?
Du ahnst nicht, was die schon verloren haben. Die schlafen alle schlecht. Noch tun sie so als ob. Yacht wie immer, Schampus, Kaviar. Und tief im Herzen nagts.
>***Und zum Schluß möchte ich doch noch einmal an Ihren Beitrag hier im Board erinnern, der, wenn ich mich recht erinnere, zum Inhalt hatte:"Ja, es wird einen Run auf Gold geben".
>Gehe ich also recht in der Annahme, daß die in diesem Posting gemachten Anaylsen nicht nur überholt, sondern folglich aus Ihrer heutigen Sicht definitiv"falsch" (!) waren, daß Sie sich"damals" also geirrt haben, etwa so, wie die Menschen sich in ihrer Ansicht, die Erde sei eine Scheibe, ja definitiv geirrt haben?
Das Posting war vom Sommer vorigen Jahres. Der Run hat Statt gefunden, auch wenns nur ein Rönnchen war. Aber vielleicht geht's noch weiter.
Bank halten, Spieler, ist heute besser! Ohne Obligo.
>*** Nun noch eine Frage zu Ihrer Anlage: Sie werden also momentan keinerlei Geld in Aktien, Edelmetalle, Immobilien oder was auch immer stecken, ja?
Ja.
>Alles ist im Banksafe gehortet und wartet geduldig (wie lange) auf seinen Einsatz?
Wie lange weiß ich nicht. Es dauert genau (gestoppt) 18 Minuten, bis ichs wieder raus habe und dann kaufen (anlegen usw.) kann, was ich will. Cash-Einzahlungsschalter kennen kein Schlangen. Noch nie eine gesehen.
Gruß!
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dottore
27.07.2002, 19:39
@ spieler
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Re: Goldaufwertung Roosevelt 1934 - 20 auf 35 Dollar / oz. (owT) |
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