München (AP) Die westdeutsche Industrie hat ihre
Geschäftserwartungen für das zweite Halbjahr abermals
zurückgeschraubt. Nach dem jüngsten ifo-Konjunkturtest waren die
befragten Unternehmen mit der Geschäftslage im Juli etwas
unzufriedener als im Juni. Die Aussichten für die nächsten sechs
Monate aber seien »nochmals deutlich weniger optimistisch«.
Eine gewisse Entspannung könnten die Betriebe allerdings bei
ihren Auftragsreserven und Beständen feststellen. Die
Auslandsnachfrage rechtfertige nach wie vor Zuversicht, berichteten
die Münchner Wirtschaftsforscher.
Die Chemieindustrie habe über eine nur leichte Verschlechterung
der immer noch befriedigenden Geschäftslage berichtet. Die Zukunft
sehe aber weniger rosig aus. Die Metallindustrie schätze ihre Lage
nach wie vor als ungünstig ein. Für die kommenden Monate rechne sie
aber mit unverändertem Exportwachstum und expandierender Produktion.
Bei den Investitionsgütern habe sich die aktuelle Lage weiter
gebessert, aber die Zuversicht hinsichtlich der Exporte und der
weiteren Entwicklung schwinde. Die Autohersteller schätzten ihre
Geschäftslage als gut ein, sahen aber die Auftragslage als zu klein
an und reduzierten ihre Erwartungen für die nächsten Monate leicht.
Die Verbrauchsgüterhersteller berichteten von einer schlechteren
Geschäftslage und sahen den kommenden Monaten pessimistischer
entgegen. AP/ro/ma
311235 jul 02
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