snob
15.09.2000, 12:49 |
Psychologie der Massen Thread gesperrt |
Hallo,
sind eigentlich die typischen Eigenschaften einer Masse auf das heutige
Internet-Zeitalter übertragbar? Ich denke hier speziell an die Börse, welche
in früheren Zeiten ein Paradebeispiel für das Massenverhalten darstellte.
Angst, Gier und Hoffnung wird heutzutage (wenn überhaupt!) über die Leitungen
von Internetprovidern übermittelt.
Kann man eigentlich Börsianer die über das Internet ihre Geschäfte abwickeln
eigentlich als"Masse" bezeichnen? Diese Frage beschäftigt mich jetzt einige
Tage und hoffe hier im Forum gute Denkansätze zu finden.
Denn eigentlich tradet jeder individuell. Alle uns bekannten Strategien
(Technische Ananlyse, EW, Gann...) sind wertlos, sobald sich der Trader nicht dizipliniert an seine Strategie hält.
Emotionen können sich meiner Meinung nur individuell herausbilden, und aus unterschiedlichen Gründen. Jeder Trader hat einen unterschiedlichen Einstiegspunkt und demnach auch einen gewissen Punkt an dem er aussteigt.
Emotionen haben m.E. eine Randerscheinung an der Börse, außer es werden Extrempunkte anvisiert! Demnach stellen Internet-Trader keine"Masse" dar, oder?
Deshalb noch mal meine Frage. Kann man Trader die über das Internet handeln
als"Masse" bezeichnen, oder muss man sie vielmehr als Individuen mit typischen
Massenverhalten an Extrempunkten ansehen?
Danke und Gruß,
snob
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mond73
15.09.2000, 14:06
@ snob
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Viele Internet-Trader sind natürlich"Massen" |
DA sich Trader im Internet genauso verhalten wie andere (Informationsbeschaffung, Entscheidungsverhalten), zählen sie natürlich zur Masse.
Im Gegenteil, da die Informationen noch schneller fließen, lassen börsenpsychologische Extremsituationen den Internet-Trader noch schneller den letzten heissesten Tips hinterherlaufen und sich gegenseitig verstärkente Momente an der Börse messen.
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JüKü
15.09.2000, 14:34
@ mond73
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Volle Zustimmung! |
>DA sich Trader im Internet genauso verhalten wie andere (Informationsbeschaffung, Entscheidungsverhalten), zählen sie natürlich zur Masse.
>Im Gegenteil, da die Informationen noch schneller fließen, lassen börsenpsychologische Extremsituationen den Internet-Trader noch schneller den letzten heissesten Tips hinterherlaufen und sich gegenseitig verstärkente Momente an der Börse messen.
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Erwin
15.09.2000, 14:45
@ snob
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kommt drauf an, wie du"Masse" definierst... |
... wenn EIN Kriterium nämlich
lauten würde: es müssen die einzelnen
Individuen körperlich beisammen sein
und bei Gefahr den Angstschweiß des
Nachbarn riechen können, dann ist die
Antwort natürlich negativ ;-)
Wenn physisches Beisammensein nicht
Voraussetzung ist, dann geht´s nur
noch darum, auf welchem Weg das
Individuum (als Teil der Masse) SIGNALE
erhält, um sich in typischer massen-
psychologischer Weise verhalten zu können.
Also: Ob jemand dir laut"SELL" ins Ohr
ruft oder ob du"nur" wegen eines dicken
roten Pfeils, der nach unten, anstatt, wie
du es erwartet hast, nach oben zeigt, in
Panik gerätst und verkaufst.
Bei einigen Banken sind m.W. elektronische
Handelssysteme im Test, die tatsächlich
optische Signale in Laute umwandeln können
und so die"typische" Börsenatmosphäre simulieren
sollen, weil man dort der Meinung ist, dass
die Trader dadurch aufmerksamer und effektiver
ihrer Arbeit nachgehen.
Mal sehen, was dabei herauskommt.
Also, Antwort auf deine Frage:
Das typische Massenverhalten bleibt unverändert,
nur werden die Signale auf anderem
Wege übermittelt.
Andere Meinungen?
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JüKü
15.09.2000, 15:32
@ Erwin
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Die gleiche Meinung! |
>... wenn EIN Kriterium nämlich
>lauten würde: es müssen die einzelnen
>Individuen körperlich beisammen sein
>und bei Gefahr den Angstschweiß des
>Nachbarn riechen können, dann ist die
>Antwort natürlich negativ ;-)
>Wenn physisches Beisammensein nicht
>Voraussetzung ist, dann geht´s nur
>noch darum, auf welchem Weg das
>Individuum (als Teil der Masse) SIGNALE
>erhält, um sich in typischer massen-
>psychologischer Weise verhalten zu können.
>Also: Ob jemand dir laut"SELL" ins Ohr
>ruft oder ob du"nur" wegen eines dicken
>roten Pfeils, der nach unten, anstatt, wie
>du es erwartet hast, nach oben zeigt, in
>Panik gerätst und verkaufst.
>Bei einigen Banken sind m.W. elektronische
>Handelssysteme im Test, die tatsächlich
>optische Signale in Laute umwandeln können
>und so die"typische" Börsenatmosphäre simulieren
>sollen, weil man dort der Meinung ist, dass
>die Trader dadurch aufmerksamer und effektiver
>ihrer Arbeit nachgehen.
>Mal sehen, was dabei herauskommt.
>Also, Antwort auf deine Frage:
>Das typische Massenverhalten bleibt unverändert,
>nur werden die Signale auf anderem
>Wege übermittelt.
>Andere Meinungen?
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snob
15.09.2000, 15:45
@ mond73
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Re: Viele Internet-Trader sind natürlich"Massen" |
...aber jeder Trader verschafft sich seine Infos woanders und auch Handelsentscheidungen werden individuell gefällt.
Anders verhält es sich z.B. bei Lemmingen eines Hotline-Gurus. Dieser empfiehlt
z.B. eine x-beliebige Aktie. Daraufhin stürzen sich hunderte von Lemmingen auf die Aktie, in diesem Falle würde ich von einer"Masse" sprechen. Angst, Gier
und Hoffnung machen sich in Internet-Foren breit (ConSors Broker Board 1).
>Im Gegenteil, da die Informationen noch schneller fließen, lassen börsenpsychologische Extremsituationen den Internet-Trader noch schneller den letzten heissesten Tips hinterherlaufen und sich gegenseitig verstärkente Momente an der Börse messen
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...tja da wären wir beim Thema Informationsflut. Das Internet stellt unzählige
Infos bereit, welche schnelle Entscheidungen hinauszögern können...
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snob
15.09.2000, 16:10
@ Erwin
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Re: kommt drauf an, wie du"Masse" definierst... |
>... wenn EIN Kriterium nämlich
>lauten würde: es müssen die einzelnen
>Individuen körperlich beisammen sein
>und bei Gefahr den Angstschweiß des
>Nachbarn riechen können, dann ist die
>Antwort natürlich negativ ;-)
>Wenn physisches Beisammensein nicht
>Voraussetzung ist, dann geht´s nur
>noch darum, auf welchem Weg das
>Individuum (als Teil der Masse) SIGNALE
>erhält, um sich in typischer massen-
>psychologischer Weise verhalten zu können.
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Gut, gehen wir davon aus das physsisches Beisammensein nicht die
Voraussetzung wäre. Aber wäre dies dann eine"Masse"? Man vertritt zwar
ähnliche Interessen, jedoch auf unterschiedliche Art und Weise.
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Diese SIGNALE können jedoch unterschiedlich sein oder auch
unterschiedlich interpretiert werden (siehe Technische Analyse).
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