Tofir
31.07.2002, 22:48 |
Argentinien: Aha! Die Bürger schwächen also das Finanzsystem! Thread gesperrt |
31/07/2002 22:38 CEST
Argentiniens Provinzen sollten die Notenpresse stilllegen
Washington, 30. Juli (Bloomberg) - Argentinien muss seine finanziell angeschlagenen Provinzen davon abhalten, eigene Währungen zu drucken und die Rücklagen anzugreifen, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht des Internationalen Währungsfonds.
Bevor es mit dem hochverschuldeten Land wirtschaftlich wieder bergauf gehe, drohen große Entbehrungen, warnte die Expertenrunde, der auch Ex-Bundesbankpräsident Hans Tietmeyer angehört. Ziel ist, die Differenzen zur argentinischen Regierung auszuräumen. Argentinien benötigt 18 Mrd. Dollar, stößt beim IWF bislang aber auf Granit."Das Vertrauen ist auf dem Tiefpunkt angelangt, nicht nur in wirtschaftlicher, sondern auch in politischer und sozialer Hinsicht", stellten die Experten nach ihrem Argentinienbesuch letzte Woche fest.
Das unterstreicht, wie schwer sich Argentinien nach der Zahlungsunfähigkeit damit tut, den Wachstumsmotor wieder zum Laufen zu bringen. Das Land kann Anleihen im Volumen von 95 Mrd. Dollar nicht bedienen und hat den Peso nach zehn Jahren vom US- Dollar wieder abgekoppelt. Seit Monaten bemüht sich Präsident Eduardo Duhalde um eine Finanzspritze. Wir"steuern auf ein Fonds- Programm zu, sobald die argentinische Regierung in der Lage ist, unsere Empfehlungen umzusetzen", erklärte IWF-Geschäftsführer Horst Köhler.
Das argentinische Bruttoinlandsprodukt dürfte in diesem Jahr bis zu 20 Prozent sinken, fügte IWF-Vize Anne Krüger hinzu. In den ersten drei Monaten fiel das BIP bereits 16 Prozent zurück. Mittlerweile ist jeder fünfte Argentinier arbeitslos. Der Peso hat seit Jahresanfang 73 Prozent an Wert verloren, wodurch die Preise über 30 Prozent in die Höhe schossen.
Zum IWF-Gremium gehören neben Tietmeyer auch Andrew Crockett, Geschäftsführer der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, John Crow, früher Gouverneur der kanadischen Notenbank, und Luis Angel Rojo, ehemals Chef der spanischen Zentralbank.
Argentinien muss das Bankensystem sanieren, die Devisenreserven aufstocken und dafür sorgen, dass die eingefrorenen Spareinlagen nicht auf Umwegen aufgetaut werden, lauten die Forderungen der Experten. Das Angebot, Guthaben gegen Staatsanleihen zu tauschen, haben nur 23 Prozent der Sparer angenommen. Das Finanzministerium hatte auf eine Quote von 30 Prozent gehofft. Es sei unmöglich, die Bankenkrise zu bewältigen, wenn die Bürger ihre Sparbücher weiter plündern, mahnte Wirtschaftsminister Roberto Lavagna."Sie schwächen das Finanzsystem."
Die Dollar-Reserven sind um ein Drittel auf 9 Mrd. Dollar gesunken, nachdem die Regierung den Peso mit Dollar-Verkäufen stützen wollte."Steigende, nicht fallende Devisenreserven wären für das angeschlagene Vertrauen zuträglicher", mahnten die IWF- Experten."Angesichts des hohen Handelsbilanzüberschusses dürfte das kein Problem sein."
Darüber hinaus sollten die Notenpressen der Provinzen angehalten werden."Je schneller diese Quasi-Währungen verschwinden, desto schneller wird die Basis für eine glaubwürdige nationale Währung gelegt", heißt es in dem Bericht. Vom Peso wolle sich die argentinische Regierung allerdings nicht verabschieden, berichteten die IWF-Experten von ihrer Reise. Pläne, das angeschlagene Vertrauen in die Banken wieder herzustellen, gebe es ebenfalls, fügte Krüger hinzu. Von schnellen Lösungen, die die Probleme nur vertragen, rät der IWF ab."Opfer lassen sich nicht vermeiden", räumte das Gremium ein."Aber mit der richtigen Strategie sind alle Voraussetzungen gegeben, die Wirtschaft anzukurbeln."
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Bitte nochmals auf der Zunge zergehen lassen:
....Es sei unmöglich, die Bankenkrise zu bewältigen, wenn die Bürger ihre Sparbücher weiter plündern, mahnte Wirtschaftsminister Roberto Lavagna."Sie schwächen das Finanzsystem."
so, jetzt kennen wir die Schuldigen (und wehe euch mit den Parallelwährungen!)- und morgen Uruguay, Brasilien,.......
tofir
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MC Muffin
01.08.2002, 00:42
@ Tofir
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Re: Argentinien: Aha! Die Bürger schwächen also das Finanzsystem! |
>31/07/2002 22:38 CEST
>Argentiniens Provinzen sollten die Notenpresse stilllegen
>Washington, 30. Juli (Bloomberg) - Argentinien muss seine finanziell angeschlagenen Provinzen davon abhalten, eigene Währungen zu drucken und die Rücklagen anzugreifen, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht des Internationalen Währungsfonds.
>Bevor es mit dem hochverschuldeten Land wirtschaftlich wieder bergauf gehe, drohen große Entbehrungen, warnte die Expertenrunde, der auch Ex-Bundesbankpräsident Hans Tietmeyer angehört. Ziel ist, die Differenzen zur argentinischen Regierung auszuräumen. Argentinien benötigt 18 Mrd. Dollar, stößt beim IWF bislang aber auf Granit."Das Vertrauen ist auf dem Tiefpunkt angelangt, nicht nur in wirtschaftlicher, sondern auch in politischer und sozialer Hinsicht", stellten die Experten nach ihrem Argentinienbesuch letzte Woche fest.
>Das unterstreicht, wie schwer sich Argentinien nach der Zahlungsunfähigkeit damit tut, den Wachstumsmotor wieder zum Laufen zu bringen. Das Land kann Anleihen im Volumen von 95 Mrd. Dollar nicht bedienen und hat den Peso nach zehn Jahren vom US- Dollar wieder abgekoppelt. Seit Monaten bemüht sich Präsident Eduardo Duhalde um eine Finanzspritze. Wir"steuern auf ein Fonds- Programm zu, sobald die argentinische Regierung in der Lage ist, unsere Empfehlungen umzusetzen", erklärte IWF-Geschäftsführer Horst Köhler.
>Das argentinische Bruttoinlandsprodukt dürfte in diesem Jahr bis zu 20 Prozent sinken, fügte IWF-Vize Anne Krüger hinzu. In den ersten drei Monaten fiel das BIP bereits 16 Prozent zurück. Mittlerweile ist jeder fünfte Argentinier arbeitslos. Der Peso hat seit Jahresanfang 73 Prozent an Wert verloren, wodurch die Preise über 30 Prozent in die Höhe schossen.
>Zum IWF-Gremium gehören neben Tietmeyer auch Andrew Crockett, Geschäftsführer der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, John Crow, früher Gouverneur der kanadischen Notenbank, und Luis Angel Rojo, ehemals Chef der spanischen Zentralbank.
>Argentinien muss das Bankensystem sanieren, die Devisenreserven aufstocken und dafür sorgen, dass die eingefrorenen Spareinlagen nicht auf Umwegen aufgetaut werden, lauten die Forderungen der Experten. Das Angebot, Guthaben gegen Staatsanleihen zu tauschen, haben nur 23 Prozent der Sparer angenommen. Das Finanzministerium hatte auf eine Quote von 30 Prozent gehofft. Es sei unmöglich, die Bankenkrise zu bewältigen, wenn die Bürger ihre Sparbücher weiter plündern, mahnte Wirtschaftsminister Roberto Lavagna."Sie schwächen das Finanzsystem."
>Die Dollar-Reserven sind um ein Drittel auf 9 Mrd. Dollar gesunken, nachdem die Regierung den Peso mit Dollar-Verkäufen stützen wollte."Steigende, nicht fallende Devisenreserven wären für das angeschlagene Vertrauen zuträglicher", mahnten die IWF- Experten."Angesichts des hohen Handelsbilanzüberschusses dürfte das kein Problem sein."
>Darüber hinaus sollten die Notenpressen der Provinzen angehalten werden."Je schneller diese Quasi-Währungen verschwinden, desto schneller wird die Basis für eine glaubwürdige nationale Währung gelegt", heißt es in dem Bericht. Vom Peso wolle sich die argentinische Regierung allerdings nicht verabschieden, berichteten die IWF-Experten von ihrer Reise. Pläne, das angeschlagene Vertrauen in die Banken wieder herzustellen, gebe es ebenfalls, fügte Krüger hinzu. Von schnellen Lösungen, die die Probleme nur vertragen, rät der IWF ab."Opfer lassen sich nicht vermeiden", räumte das Gremium ein."Aber mit der richtigen Strategie sind alle Voraussetzungen gegeben, die Wirtschaft anzukurbeln."
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>Bitte nochmals auf der Zunge zergehen lassen:
>....Es sei unmöglich, die Bankenkrise zu bewältigen, wenn die Bürger ihre Sparbücher weiter plündern, mahnte Wirtschaftsminister Roberto Lavagna."Sie schwächen das Finanzsystem."
>so, jetzt kennen wir die Schuldigen (und wehe euch mit den Parallelwährungen!)- und morgen Uruguay, Brasilien,.......
>tofir
Da fällt einen nichts mehr ein. Ich dachte die Macht raubt den Bürger aus, dabei plündern die Bürger ihre Guthaben die Bösen ist ja auch ne Frechheit.
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