Plünderungen in Armenviertel von Montevideo
Montevideo (AP) Die anhaltende Finanzkrise in Argentinien greift offenbar auch auf das Nachbarland Uruguay über. Nach der Schließung von Banken kam es am Donnerstag zu Plünderungen in einem Armenviertel der Hauptstadt Montevideo. Mehr als 100 Menschen drangen in einen Supermarkt ein und raubten Nahrungsmittel, ehe die Polizei gegen die Plünderer einschritt. Auch in anderen Geschäften kam es nach Berichten von Augenzeugen zu Plünderungen. Mehrere Personen wurden verhaftet.
Nach der zunächst bis Freitag befristeten Schließung von Banken kam es zu langen Warteschlangen vor den wenigen Geldautomaten, die noch in Betrieb waren. Präsident Jorge Battle hatte die Schließung am Dienstag angeordnet, um einen befürchteten Ansturm auf die Konten zu verhindern.
Die Bankenkrise ist eine Folge der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise im Nachbarland Argentinien. Uruguay erlebt derzeit das vierte Rezessionsjahr in Folge. Die Landeswährung, die noch vor einem Monat mit 17 Peso für einen Dollar gehandelt wurde, sank auf einen Kurs von 28 Peso. In Washington verhandelt eine Regierungsdelegation aus Uruguay mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über Beistandskredite zur Stabilisierung der Lage.
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