>Lieber dottore,
>wäre das nicht ein geeigneter Titel für Dein neues Buch?
Nein. Ich bin kein Macht-Lakai wie der von Dir so hochgeschätzte Thomas Hobbes.
>Als Rezensent würde ich dann schreiben, der Autor werde von einer grundlegenden Sklaventreibermentalität geplagt, deren Ursache wohl nur in seiner Erziehung zu finden sei, und die ihn zwinge, die Welt ausschließlich aus der Knutenperspektive zu sehen:-).
Du kannst selbstverständlich schreiben, was Du willst. Meine Erziehung war die liberalste, die Du Dir überhaupt vorstellen kannst. Meine Mutter war Kriegerwitwe und ließ mich, da selbst hart arbeitend, gewähren. In der Schule war ich Externer und keinerlei mönchischem Regiment unterworfen. Studiert habe ich, was ich wollte. Meine Eltern (Stiefvater Handlungsreisender) wussten überhaupt nicht was. Ich habe zeitlebens gemacht, was ich wollte.
>Das Machtwerk stehe damit zwar würdig in einer Reihe von Autoren, wie Machiavelli, Marx, Knapp und Keynes, die ja alle Rechtfertigungslehren für unverantwortliches Handeln durch Machthaber geschrieben haben, aber der Ansatz sei ebenso zum Scheitern verurteilt, weil sich die Welt nun mal nicht monokausal erklären lässt.
Was ist denn"verantwortliches Handeln"? Die übelsten Rechtfertigungslehren stammen von Deinen"Gesellschaftsvertrags-Champions". Der einzige, der es gerochen hat, war David Ricardo mit
The Principles of Political Economy and <font color="FF0000">Taxation</font> (1817).
>Willst Du übrigens nach den ausgezeichneten Beiträgen von Wal weiterhin behaupten, es gebe keinen Tausch und Wirtschaft ließe sich nicht auch auf friedlichen Tausch zurückführen, sondern nur auf Macht und Raub?
Was Wal zusammengestellt hat, war mir durchaus nicht unbekannt. Ich bin in der Antike firm. Womit haben die Athener die Insel Melos eingetauscht? Wo waren die ersten Tauschplätze? Welche Wirtschaft ging der Abgabenwirtschaft (Babylon, Perser, Akkad, griech. Tyrannis, usw.) voraus?
>Ich denke, es gibt einen viel besseren und spannenderen Ansatz, als diese einseitige Konzentration auf die Gewalt, nämlich die Herrschaft durch Täuschung. Dabei wird Geld nicht aus Gewalt und Abgabenzwang erklärt, sondern als Täuschungsinstrument in den Händen der Macht. Der Buchtitel sollte dann Handbuch für Geldtäuscher lauten, wenn Du schon für die Macht schreiben willst..
Die Fixierung auf das Geldmonopol ist zu wenig, das sollte Dir als Gegner von monokausalen Erklärungen klar sein. Du solltest bei der Macht-Trias ansetzen:
Gewaltmonopol - Abgabenmonopol - Geldmonopol.
Alles in der Geschichte lässt sich damit unschwer erklären.
Gruß!
<center>
<HR>
</center> |