R.Deutsch
03.08.2002, 11:29 |
Was kommt als nächstes Geld? Thread gesperrt |
Unter diesem Titel hatte dottore weiter unten einen brillanten Beitrag reingestellt. Auf meinen Hinweis, e-gold sei privates Geld, erwiderte dottore:
damit kann man nirgends Steuern bezahlen
Theo Stuss schrieb darauf:
natürlich kann man mit E-Gold Steuern bezahlen. Ganz einfach:
von meinem E-Gold-Konto überweise ich durch auskassieren via London Gold Exchange an das Finanzamt. Nun findet zwar dabei eine Konversion in das gesetzliche Zahlungsmittel statt, aber diese ist technisch leicht möglich.
und dottore antwortete:
Klar, so gesehen kann man mit allem Steuern zahlen: Aktien, Anleihen, Gold, Diamanten, Grundbesitz, Wasser, Ã-l, Steinbruch, Sand, Lkws, usw. Man muss das alles nur vorher in gesetzliche Zahlungsmittel verwandeln und schon geht's.
Demnach ist alles, was nicht gesetzliches Zahlungsmittel ist,"Privatgeld" (sofern es jemand selbst im Eigentum hat).
Dass dies Kindereien sind, liegt auf der Hand.
Was dottore in dem Beitrag dann weiter schreibt, zu Elliottwellen und Kreditgeld, ist in der Tat sehr lesenswert. Ich will mich hier aber nur auf die obigen Sätze konzentrieren. Was dottore hier als Kinderei vom Tisch wischt, ist der eigentliche Kern unserer Gelddebatte. Weil es für ihn kein Warengeld gibt und keinen Warentausch, sondern nur Schuldbeziehungen, wird für ihn Privatgeld zur Kinderei.
Man kann aber auch den Standpunkt vertreten, dass letztlich nur mit Wasser, Ã-l, Steinbruch, Sand und LKWs bezahlt werden kann, dass am Ende immer ein Warentausch stehen muss.
Fröhliches Tauschen wünscht
RD
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Ecki1
03.08.2002, 11:49
@ R.Deutsch
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Re: Was kommt als nächstes Geld? |
Man kann aber auch den Standpunkt vertreten, dass letztlich nur mit Wasser, Ã-l, Steinbruch, Sand und LKWs bezahlt werden kann, dass am Ende immer ein Warentausch stehen muss.
Ich glaube, die Gefahr liegt darin, sich in scheinbare Widersprüche zu verstricken. Schon im heutigen Gesetzlichen-Zahlungsmittel-System laufen Kreditverhältnisse auf Warenterminkontrakte hinaus, nämlich dann, wenn der Schuldner nicht bezahlen kann und vollstreckt wird, oder dann, wenn Gläubiger und Schuldner einen Vergleich schliessen. Stellt die Zentralbank die Emission von gesetzlichem Zahlungsmittel ein, müssen letztlich alle ausstehenden Forderungen per Vergleich in Gütern und Dienstleistungen abgegolten werden.
Die Idee des rein freiwilligen zwangsfreien Geldes scheint mir idealistisch überhöht zu sein. Falls keine Zwangsgewalt besteht, die beim Eintreiben fälliger Forderungen und beim Schutz des Eigentums behilflich ist, können Wirtschaftsbeziehungen ab einer gewissen Komplexität und Anonymität nicht funktionieren.
Diese Zwangsgewalt muss finanziert werden (womit und wer definiert das Zahlungsmittel?). Gleichzeitig sollte man im Sinne der Wohlstands- und Freiheitsmaximierung verhindern, dass die Zwangsgewalt durch übertriebenes Wachstum zum Selbstzweck wird,
findet Ecki1
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Euklid
03.08.2002, 11:56
@ R.Deutsch
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Re: Was kommt als nächstes Geld? |
>damit kann man nirgends Steuern bezahlen
>Theo Stuss schrieb darauf:
>natürlich kann man mit E-Gold Steuern bezahlen. Ganz einfach:
>von meinem E-Gold-Konto überweise ich durch auskassieren via London Gold Exchange an das Finanzamt. Nun findet zwar dabei eine Konversion in das gesetzliche Zahlungsmittel statt, aber diese ist technisch leicht möglich.
>und dottore antwortete:
>Klar, so gesehen kann man mit allem Steuern zahlen: Aktien, Anleihen, Gold, Diamanten, Grundbesitz, Wasser, Ã-l, Steinbruch, Sand, Lkws, usw. Man muss das alles nur vorher in gesetzliche Zahlungsmittel verwandeln und schon geht's.
>Demnach ist alles, was nicht gesetzliches Zahlungsmittel ist,"Privatgeld" (sofern es jemand selbst im Eigentum hat).
>Dass dies Kindereien sind, liegt auf der Hand.
>Was dottore in dem Beitrag dann weiter schreibt, zu Elliottwellen und Kreditgeld, ist in der Tat sehr lesenswert. Ich will mich hier aber nur auf die obigen Sätze konzentrieren. Was dottore hier als Kinderei vom Tisch wischt, ist der eigentliche Kern unserer Gelddebatte. Weil es für ihn kein Warengeld gibt und keinen Warentausch, sondern nur Schuldbeziehungen, wird für ihn Privatgeld zur Kinderei.
>Man kann aber auch den Standpunkt vertreten, dass letztlich nur mit Wasser, Ã-l, Steinbruch, Sand und LKWs bezahlt werden kann, dass am Ende immer ein Warentausch stehen muss.
>Fröhliches Tauschen wünscht
>RD
Reinhard über das Stadium von Konten dürften wir längst hinaus sein.
Denn immerhin hat Walstreet gezeigt daß Festplatten plötzlich schwarze Löcher haben.
Das ganze elektronische Gelumpe ist nur die Vorstufe zu einem weiteren angelegten Betrug.
Wenn das Bargeld abgeschafft ist dann hat die Macht ein System um den nicht willigen Bürger völlig abzuklemmen ohne daß er irgend eine Chance hätte.
Geld war die Freiheit sich das Recht leisten zu können.
Und der ganze Elektronik - Bimbim ist dazu da die Menschen absolut perfekt zu dirigieren in einer Diktatur wie sie die Menschheit noch niemals hatte.
Bevor ich mir statt cash den Elektronik-Bimbes andrehen lasse werde ich Bauer mit Rinviechern und Schweinen sowie Hühner und Enten.Der Kram ist doch in Sekunden zu blockieren und kein Schwein kommt dran.Die brauchen dann ja noch nicht mal die Bank mehr schließen.Und auch keine mehr vorzuhalten.Der Bildschirmarbeitsplatz könnte in Timba-buktu sein und dann fährste mal hin und erklärst der Tussi daß dein Auszug von letzter Woche nicht stimmt obwohl der von der Osama-Überwachungsbehörde geprüft wurde.
Schon der Gedanke daß sich vernünftige Leute mit solch abstrusen E-gold Dingen beschäftigen zeigt mir daß keine Kritikfähigkeit mehr vorhanden ist.
Die Leute glauben am Schluß noch daß die Geldscheinerstellung zu teuer wäre und deswegen nur noch e-mäßig verarbeitet werde.
Und eure ganze E-Bucherei kann mir den Buckel runter rutschen.
Nur Selbstversorger und damit keine Steuern mehr und das ganze Machtpack kommt in die Güllegrube.
Ein Hoch auf den weltweiten E - cash - Crash der aus unerfindlichen Gründen durch einen unerfindlichen Computer-Virus auf die Festplatten gekommen war und durch seine unbekannte Bauart aus dem Kosmos stammen muß.
Ein System der totalen Diktatur.
Gruß EUKLID
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Jacques
03.08.2002, 11:59
@ Ecki1
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Re: Was kommt als nächstes Geld? |
>Ich glaube, die Gefahr liegt darin, sich in scheinbare Widersprüche zu verstricken. Schon im heutigen Gesetzlichen-Zahlungsmittel-System laufen Kreditverhältnisse auf Warenterminkontrakte hinaus, nämlich dann, wenn der Schuldner nicht bezahlen kann und vollstreckt wird, oder dann, wenn Gläubiger und Schuldner einen Vergleich schliessen. Stellt die Zentralbank die Emission von gesetzlichem Zahlungsmittel ein, müssen letztlich alle ausstehenden Forderungen per Vergleich in Gütern und Dienstleistungen abgegolten werden.
Das ist ein ganz wichtiger Hinweis.
Die Diskussionspartner dürfen auch zur Kenntnis nehmen,
dass seit langem Kaufverträge existieren, wo der Transaktionswert(!)
für eine Sache/DL etc. festgelegt wird.
Transaktionswert kann u.a. bedeuten,
Abgeltung des Verkäufers mit Bargeld und Gütern und/oder Dienstleistungen und/oder Grundstücken etc.
Mir sind sogar Verträge der öffentlichen Hand bekannt, bei dem mit Geld und einem Grundstück für den Handwechsel einer Liegenschaft bezahlt wurde.
Selbstverständlich finden Tauschgeschäfte auch in der heutigen Zeit
und offiziell statt.
Im übrigen finden bei Flurbereinigungen unter Bauerngrundstücken (Güterzusammenlegungen)seit jeher und in verschiedenen Ländern
Tauschgeschäfte (mit teilweiser Barabgeltung) statt.
Gruss
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dottore
03.08.2002, 13:53
@ R.Deutsch
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Re: Was kommt als nächstes Geld? |
>Was dottore hier als Kinderei vom Tisch wischt, ist der eigentliche Kern unserer Gelddebatte. Weil es für ihn kein Warengeld gibt und keinen Warentausch, sondern nur Schuldbeziehungen, wird für ihn Privatgeld zur Kinderei.
Alles Geld ist heute Schuldgeld, Scheidemünzen ausgenommen.
>Man kann aber auch den Standpunkt vertreten, dass letztlich nur mit Wasser, Ã-l, Steinbruch, Sand und LKWs bezahlt werden kann, dass am Ende immer ein Warentausch stehen muss.
Ganz falsch. Am Ende muss die Schuld in etwas bezahlt werden. Ist es nicht mehr Schuldgeld, weil sämtliche Kredit-/Schulden-Beziehungen kollabiert sind, wird nicht getauscht, sondern vollstreckt.
Und zwar in das Eigentum des Schuldners (sofern vorhanden, beim Staat der bekannte Griff ins Leere).
<font color="FF0000">Vollstrecken ist kein Tauschen.</font>
>Fröhliches Tauschen wünscht
>RD
Fröhliches Vollstrecken wünschend und
Gruß!
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Diogenes
03.08.2002, 14:35
@ dottore
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Re: Was kommt als nächstes Geld? |
Hi dottore,
>Ganz falsch. Am Ende muss die Schuld in etwas bezahlt werden.
Schulden werden mit Schulden bedient."Bezahlt" ist da nichts, bis für den Sschuldschein konsumiert wird.
>Ist es nicht mehr Schuldgeld, weil sämtliche Kredit-/Schulden-Beziehungen kollabiert sind, wird nicht getauscht, sondern vollstreckt.
>Und zwar in das Eigentum des Schuldners (sofern vorhanden, beim Staat der bekannte Griff ins Leere).
Hier liegt der Hund begraben. Man"vollstreckt", indem man das Eigentum des Schuldners zwangsversteigert: Man versucht für das Eigentum des Schuldners Papiergeld zu erlösen (tauschen).
Fall A:
Sind sind sämtliche Schulden-Kredit-Beziehungen kollabiert, ist das nicht mehr möglich, weil alle vollstrecken wollen und zugleich vollstreckt werden.
Fall B:
Gelingt das vollstrecken/zwangsversteigern, so hat man nur wieder Papier, das seinerseits"vollstreckt" werden muß.
><font color="FF0000">Vollstrecken ist kein Tauschen.</font>
Im besten Fall ist es ein Tausch: Eigentum gegen Schuldscheine dritter. Ansonsten kein Tausch sondern Totalausfall.
Fazit: konsumieren, solange es noch geht.
Schönes WE
Diogenes
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