Turon
06.08.2002, 23:58 |
A.J. Schröder und Irak - 50% gutgemacht? Thread gesperrt |
Herr Schröder hat in meinen Augen bereits 50% seines Negativimage weggepustet, mit Courage - aber das reicht nicht um die Stimmen zu sammeln.
Opportunismus ist nur so gut, sofern sich die Gegner ebenso verhalten. Es ist kein echtes Wort.
Dennoch - auch wenn es verlogen ist - immerhin hat Schröder gegen den an Parkinsonkrankheit erkrankten, Kandidaten aus CSU Reihen - der Megaopportunist
Stoiber - nur ein Pünktchen in meiner Bewertung gutgemacht.
Wenn er nur wüßte, daß er bereits 60 Punkte verschachert hat........
Gruß. T.
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Taktiker
07.08.2002, 00:35
@ Turon
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Der Witz an der Sache ist.... |
Schröder darf dermaßen den Mucken machen, weil:
<h1>es gar keinen Krieg gegen den Irak geben wird!</h1>
Deswegen darf er auch offen dagegen sein, mitzumachen.
Schon vor Monaten gab es Signale aus den USA, nach denen die Saudis in Ungnade gefallen sind. Ich bin nun leider kein Think Tank der Rand Corporation, aber sinnvoller ist diese Strategie schon:
die Saudis haben NULL Komma NULL Verbündete in der Region und ein"Antiterrorkrieg" läßt sich gegen den Irak PR-mäßig einfach nicht führen. Man kann sich am Barte Saddam Husseins stören, aber als fundamental-muslimischer Welteroberer taugt der Alte einfach nicht. Auch ist die Massenvernichtungswaffen-Debatte natürlich Nonsens, denn Hussein gibts nun schon seit Jahrzehnten, aber die USA hat er immer noch nicht atomar attackiert.
Die"Schurkenformeln" sind eine herrliche Ablenkung, denn nichts braucht man so dringend wie Schurken. In diesem Sinne darf sich kein Land sicherer vor US-Bomben fürchten als die Achse des Bösen: Ob Irak oder Nordkorea: Washington braucht sie! Balance of Power, das gegenseitige Ausspielen fremder Mächte geht nur bei Vorhandensein gegensätzlicher Pole: Nord-und Südkorea, China und Rußland, Iran und Irak. Man wäre dumm, einen der Genannten daselbst platt zu machen.
Was die Amis nun mit Saudi-Arabien machen wollen, wer weiß. Jedenfalls werden sie es allein machen. Ich bin höllisch gespannt, wie sie es mit den Saudis anstellen werden. Mein Favorit: Fundamentalislamische Revolte Modell Iran. Der neue Ajatolla dann eigenhändig ausgesucht oder zumindest kritisch geduldet vom texanischen Doppel-U. Mit dieser Variante ließen sich auch Iran und Irak auf lange Sicht am Kochen halten, und eine immerwarm köchelnde Suppe ist doch perfekt.
Dumm ist diese Strategie nur für den alten Buddy Israel. Die sind dann völlig umstellt, denn die Saudi-Prinzen waren ja trotz aller Scharmützel zu Israel noch immer die gütigen Onkels. Wenn dann Israel von saudischem Boden angegriffen würde (Longterm-Planung), wäre das doch perfekt für Washington: In Arabien wirklich jeder gegen jeden. Währenddessen bleibt der Ã-lhahn ganz selbstverständlich weit geöffnet! Eine Ã-lkrise nur wegen Kriegereien dort unten? - Da lachen ja die Hühner.
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Taktiker
07.08.2002, 00:38
@ Taktiker
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Korrektur |
In diesem Sinne darf sich kein Land sicherer vor US-Bomben fühlen als die Achse des Bösen.
So war es gemeint. Böser Verdreher.
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Turon
07.08.2002, 01:45
@ Taktiker
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Hi!..... |
>Schröder darf dermaßen den Mucken machen, weil:
><h1>es gar keinen Krieg gegen den Irak geben wird!</h1>
Gegen irgendjemandem muß USA aber Krieg führen, schließlich hat sie ihre
Landbewohner ziemlich kriegsgeil gemacht.
>Deswegen darf er auch offen dagegen sein, mitzumachen.
>Schon vor Monaten gab es Signale aus den USA, nach denen die Saudis in Ungnade gefallen sind. Ich bin nun leider kein Think Tank der Rand Corporation, aber sinnvoller ist diese Strategie schon:
>die Saudis haben NULL Komma NULL Verbündete in der Region und ein"Antiterrorkrieg" läßt sich gegen den Irak PR-mäßig einfach nicht führen. Man kann sich am Barte Saddam Husseins stören, aber als fundamental-muslimischer Welteroberer taugt der Alte einfach nicht.
Es kommt darauf an, wie man ihm darstellt.
Auch ist die Massenvernichtungswaffen-Debatte natürlich Nonsens, denn Hussein gibts nun schon seit Jahrzehnten, aber die USA hat er immer noch nicht atomar attackiert.
Warren Buffet und seine Megacashmafia haben aber richtig die Hose voll,
wegen den atomaren Schlag von Saddam H. - wobei gerade dieser schräger Vogel
Profiteur wäre. Samt anderen New Yorker/Londoner Halunken.
>Die"Schurkenformeln" sind eine herrliche Ablenkung, denn nichts braucht man so dringend wie Schurken. In diesem Sinne darf sich kein Land sicherer vor US-Bomben fürchten als die Achse des Bösen: Ob Irak oder Nordkorea: Washington braucht sie! Balance of Power, das gegenseitige Ausspielen fremder Mächte geht nur bei Vorhandensein gegensätzlicher Pole:
Das hat Brzezinski ja auch gesagt: Die westlichen Länder brauchen Jemandem,
denen sie so richtig fett hassen können - wie gut das funktioniert sieht man schon hier bei uns im Forum. Man haßt ja nicht mehr den Menschen, sondern die Ideologie, die er analysiert (muß noch nichtmal hinter ihr stehen).
Nord-und Südkorea, China und Rußland, Iran und Irak. Man wäre dumm, einen der Genannten daselbst platt zu machen.
Er hat 70 Schurkenstaaten genannt und auch das ist nichts Neues - CIA, FBI (Freibier international) und Pentagon haben da ganz andere Landkarte präsentiert
- alles was nicht amerikanisch ist, spricht und täglich verspachtet - gehört zu
REICH DES BÃ-SEN - Chaos Country
>Was die Amis nun mit Saudi-Arabien machen wollen, wer weiß. Jedenfalls werden sie es allein machen. Ich bin höllisch gespannt, wie sie es mit den Saudis anstellen werden. Mein Favorit: Fundamentalislamische Revolte Modell Iran. Der neue Ajatolla dann eigenhändig ausgesucht oder zumindest kritisch geduldet vom texanischen Doppel-U.
Ich persönlich finde, die Amis sollten in diesen Region einmarschieren,
sich den Kopf zwischen die Beine stecken, und auf dem Schlachtfeld, selbst den Arsch lecken. Und dann sollten sie zurückgehen endlich mal ihre Weltschulden und Verbindlichkeiten zurückzahlen, und mit paar Papierchen auf denen"Top Secret" steht strotzen.
Mit dieser Variante ließen sich auch Iran und Irak auf lange Sicht am Kochen halten, und eine immerwarm köchelnde Suppe ist doch perfekt.
Israel gibt es auch da unten. Und schon kocht ganze Region.
>Dumm ist diese Strategie nur für den alten Buddy Israel. Die sind dann völlig umstellt, denn die Saudi-Prinzen waren ja trotz aller Scharmützel zu Israel noch immer die gütigen Onkels. Wenn dann Israel von saudischem Boden angegriffen würde (Longterm-Planung), wäre das doch perfekt für Washington: In Arabien wirklich jeder gegen jeden. Währenddessen bleibt der Ã-lhahn ganz selbstverständlich weit geöffnet! Eine Ã-lkrise nur wegen Kriegereien dort unten? - Da lachen ja die Hühner.
Die wird es nicht geben. Nicht so schnell - 10,20 Jahre.
Gruß. T
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Taktiker
07.08.2002, 09:58
@ Turon
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Re: Hi!..... |
>Ich persönlich finde, die Amis sollten in diesen Region einmarschieren,
>sich den Kopf zwischen die Beine stecken, und auf dem Schlachtfeld, selbst den Arsch lecken.
Das werden wir nicht erleben! Selbst im Golfkrieg 91 haben sie im Prinzip nichts riskiert. Es waren ausschließlich Luftangriffe und was dann zum Schluß am Boden stattfand, ist der Erwähnung nicht wert. Die Amis haben in ihrer Kultur vor allem ein Markenzeichen: Jeder Kratzer, jede verbrühte Hand werden juristisch mit Millionen $ Schmerzensgeld verfolgt. Sie haben einfach eine Heidenangst, sich den Kopf zu stoßen. Ich halte es für ausgeschlossen, dass sie sich in Abentuer stürzen, die sie 40.000 Mann kosten könnten (wie ja zuletzt in der linientreuen Presse als Planspiel ausgegeben wurde).
Wie gesagt: US-forcierter islamischer Aufruhr in Saudi-Arabien und dann überläßt man das Handeln den Leuten dort unten. Ich glaube, die Amis wollen dort den großen Clash provozieren. Daher auch das bewußte Rumgelotter in Sachen Israel/Palästinenser. Washington gießt immer mal wieder Ã-l ins Feuer in dieser Angelegenheit.
Nach einem provozierten islamischen Umsturz in Saudi-Arabien könnten die Amerikaner ihre massive Militärpräsenz dort nutzen, um zu intervenieren. Dabei hätten sie leichte PR im Westen, überschaubaren militärischen Aufwand und kalkulierbares militärisches Risiko. Danach gehörte ihnen faktisch Saudi-Arabien. Wozu also ein ölgetriebenes Abenteuer im Irak? Bis zur Intervention würde man die neuen Mullahs allerdings erstmal eine Weile machen lassen, so 2 Jahre vielleicht. Währenddessen ließen sich die neuen saudischen islamischen Machthaber im Westen pressemäßig talibanisieren. In 2 Jahren könnte man dann à la Afghanistan dort einmarschieren und hätte leichtes Spiel.
Nicht zu vergessen auch die Wirkung einer saudischen islam.Revolution auf Ägypten! In einem Aufwasch ließe sich auch Ägypten innerlich destabilieren und in den Konflikt hineinziehen.
Wäre ich kein Taktiker, sondern Stratege des Rand-Instituts, würde ich genau diesen Plan meinem Chef vorlegen.
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Koenigin
07.08.2002, 10:53
@ Taktiker
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ich habe dazu aus dem"Inneren des Auges" berichtet |
dieser"vermeintliche Palastwachen-Clown" ist tatsächlich ja der Fahd-Sippe angehörig, und wahrhaftig auch Prinz, wenn auch nur einer von den besagten 5000.
Und es gibt die Furcht vor einem"Umsturz" in Saudi-Arab.
Nur, scheinen die (Fahd, Abadallah und Co.) mehr Angst vor der Bin-Laden-Clique zu haben, als vor einem Schachzug der Ami`s.
Und das die USA die Laden-Sippe"nutzen" könnte für Deine These, als für soooo strategisch schlau halt ich die nun wirklich nicht!
Allerdings sieht der"Fahdi" diese Art Umsturzpläne natürlich"nur" im Zusammenhang mit den jahrtausendalten arabischen Stammesfehden um Macht und Einfluss und dass der Gegenseite ein Beenden des"Verlottern" des islamischen Saudi-Arabiens am Herzen liege...
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Er ist ja das beste Beispiel. Sein Chef hält mit 500 Mann am genfer See Hof und
er geht mit dem Flachmann in der Tasche dreimal am Tag in seine Moschee.
Und scheut sich auch nicht, dort mit dem Mobil zu telefonieren.
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Dass die Laden-Family entgegen Deiner Meinung, es geben keine Ã-lkrise, gerade diese im Auge hat (als Terroranschlag auf die wachstumsabhängige USA-Welt), das erscheint mir (von meinem Gesprächspartner ja wiederholt betont) soweit gar nicht hergeholt.
adios
..und denk an unser Pil-Pil-Orgie. Wie kriegen sie....
adios
D.K.
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Taktiker
07.08.2002, 11:08
@ Koenigin
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Re: ich habe dazu aus dem |
>..und denk an unser Pil-Pil-Orgie. Wie kriegen sie....
>adios
Pil-Pil-Orgie? Wieviel Liter heißes Olivenöl kann man ungestraft mit einer Mahlzeit aufnehmen? Ist das nun gesund, das Olivenöl, oder nicht?
Nicht dass die nächste Ã-lkrise deswegen ausbricht, weil wir beide die Hälfte der Erdreserven in unserem Pil-Pil haben! ;-)
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Koenigin
07.08.2002, 11:42
@ Taktiker
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Re: ich habe dazu aus dem |
>Pil-Pil-Orgie? Wieviel Liter heißes Olivenöl kann man ungestraft mit einer Mahlzeit aufnehmen? das sind nicht mehr als 50-60 mml
Ist das nun gesund, das Olivenöl, oder nicht?
Sicher ist das gesund!!! Und erst recht mit den drei Knoblauchzehen drin!! Warum meinst Du wohl, warum die Italiener, Spanier, Griechen, Türken und Cyprioten nicht alle in Berlin hocken und in Software-Firmen (bist Du bei PSI??) hocken???
Weil dort Pil-Pil einfach nicht schmeckt...und es in der Spree auch keine Krabben gibt...und auch keine Oliven-Oel-Kriesen-Plantagen
"g""LOL"
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Bumbatschi Baratschi
07.08.2002, 22:23
@ Turon
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Re: Schröder - Opportunismus in Reinkultur |
Ich bin keineswegs Deiner Meinung.
Was soll man jemanden glauben, der noch vor ein paar Monaten vollmundige"uneingeschränkte Solidarität" versprach und jetzt nach schlechten Wahlprognosen zum Pseudopazifisten mutiert.
"Uneingeschränkt" heißt eigentlich immer noch"uneingeschränkt". Bei Schröder heißt es also doch eingeschränkt und somit (und leider wohl auch bei so manchem anderen), einfach mal ein paar markige Worte tönen, die gerade in die Zeitstimmung passen. Man kann ja alles wieder zurücknehmen oder uminterpretieren. Das soll natürlich nicht heißen, daß ich das damals gesagte befürworten würde. Es geht nur um die Art und Weise und die Aussagekraft des Gesagten.
Im Vordergrund solcher Reden scheint nur der Machterhalt zu stehen, was man sagt ist eigentlich austauschbar. Bei solch einer Politik steht die Meinung des PR-Managers über dem des Gewissens. Hauptsache möglichst große Wählergemeinschaften fischen oder zur Abwechselung auf den Anruf aus Washigton warten. Was interessiert schon Schröder, was er heute gesagt hat, wenn er z.B. am 23.Sept. seinen Arm für eine"uneingeschränkte Unterstützung" in dem Krieg XY heben muß und wohl auch wird.
Wie soll man so jemanden nennen, der nicht zu seinen Worten steht, wenn nicht einen Megaopportunisten. Ob nun Stoiber oder Schröder dabei den Ehrentitel"Bester Opportunist" erringen können ist eigentlich nur sekundär.
Für mich bestätigt sich leider das Negativimage aufs Neue. Zerquteschte Worthülsen - unglaubwürdig und aufgerieben zwischen den Interessen der Wirtschaftsmogule, amerikanischer Imperialpolitik und den tagesaktuellen Trends der PR-Manager.
Politik ohne Rückrat und Glaubwürdigkeit.
Gruß
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