Michael
09.08.2002, 11:17 |
Narrenschiff Deutschland (Teil 453): 100 Euro Pflichtabgabe für alle? Thread gesperrt |
Berlin - Nach einem Bericht der"Frankfurter Rundschau" soll jeder Haushalt den Obulus von 100 Euro in eine Stiftung einzahlen. Mit dem Geld wolle die Hartz-Kommission eine Stiftung zur Unterstützung Jugendlicher bei der Berufsausbildung einrichten. An der Stiftung sollten sich auch Unternehmen mit Einlagen beteiligen. Weiter berichtet das Blatt, dass die Bürger den Stiftungsfonds auch mit Bonuspunkten auf Rabattkarten oder Flugmeilen finanzieren könnten.
Ich fass es nicht, da zahle ich über alles mehr als die Hälfte meines Einkommens an Steuern und (verlorenen) Sozialabgaben, schicke aufgrund völlig unzumutbarer Zustände an den öffentlichen Schulen meine Tochter für 300€ im Monat auf eine Privatschule, deren Kosten ich natürlich nicht von der Steuer absetzen darf, und jetzt soll ich noch 100€ Pflichtabgabe"zur Unterstützung Jugendlicher bei der Berufsausbildung" zahlen. Egal ob weinen oder lachen (noch lache ich), aber es scheint wirklich Zeit zu werden, das sinkende Narrenschiff Deutschland zu verlassen. Lieber Ratte als Lemming!
<ul> ~ Quelle: Wenn Crack-Raucher Politik machen (wollen)</ul>
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Euklid
09.08.2002, 11:38
@ Michael
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Re: Narrenschiff Deutschland (Teil 453): 100 Euro Pflichtabgabe für alle? |
>Berlin - Nach einem Bericht der"Frankfurter Rundschau" soll jeder Haushalt den Obulus von 100 Euro in eine Stiftung einzahlen. Mit dem Geld wolle die Hartz-Kommission eine Stiftung zur Unterstützung Jugendlicher bei der Berufsausbildung einrichten. An der Stiftung sollten sich auch Unternehmen mit Einlagen beteiligen. Weiter berichtet das Blatt, dass die Bürger den Stiftungsfonds auch mit Bonuspunkten auf Rabattkarten oder Flugmeilen finanzieren könnten.
>Ich fass es nicht, da zahle ich über alles mehr als die Hälfte meines Einkommens an Steuern und (verlorenen) Sozialabgaben, schicke aufgrund völlig unzumutbarer Zustände an den öffentlichen Schulen meine Tochter für 300€ im Monat auf eine Privatschule, deren Kosten ich natürlich nicht von der Steuer absetzen darf, und jetzt soll ich noch 100€ Pflichtabgabe"zur Unterstützung Jugendlicher bei der Berufsausbildung" zahlen. Egal ob weinen oder lachen (noch lache ich), aber es scheint wirklich Zeit zu werden, das sinkende Narrenschiff Deutschland zu verlassen. Lieber Ratte als Lemming!
Hier kann nicht mehr vernünftig gewirtschaftet werden.
Das Land ist so nicht mehr bezahlbar.Die hohen Stundenlöhne stehen nur noch auf dem Papier.
Was noch hinten rauskommt ist interressant.Alles andere ist Spielerei.
Die Abgabenflut ist nicht mehr länger tolerier und bezahlbar.
Ich werde mir das Land ab 2004 nicht mehr leisten wollen und können.
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Taktiker
09.08.2002, 11:58
@ Michael
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Farewell my summer love |
>Ich fass es nicht, da zahle ich über alles mehr als die Hälfte...
Für die 100€ wirds wohl noch reichen. Aber ich nehme mal an, es geht Dir"ums Prinzip"....*G*
> schicke aufgrund völlig unzumutbarer Zustände an den öffentlichen Schulen meine Tochter für 300€ im Monat auf eine Privatschule
Eigentlich finde ich es auch eine Zumutung, dass man sich, wenn man von der Privatschule nach hause kommt, mit dem anderen Pöbel in ein- und denselben Bus setzen muß, in den selben Supermärkten einkaufen muß, im Linienflieger direkt neben ihnen sitzen muß. Ich bin für die ultimative Ver-Lounge-ung dieses Landes. Ich will meine private Lounge ÜBERALL. Ich zahle auch gut. Dann aber keine weiteren Belästigungen bitte!
> deren Kosten ich natürlich nicht von der Steuer absetzen darf
Wieso auch soll sich die Allgemeinheit an den Kosten Ihrer Privatlounge beteiligen? Wieso müssen die anderen Eltern, welche ihr Kind auf eine staatliche Schule schicken, jetzt Ihr Privatvergnügen finanzieren. *Kopfschüttel*
> 100€ Pflichtabgabe"zur Unterstützung Jugendlicher bei der Berufsausbildung"
Über den Nutzen darf man mit Recht streiten. Wo es keine Nachfrage-> keine Produktion ->keine Arbeit gibt, sind solche Projekte sicher fragwürdig. Zumal früher oder später wohl wieder Zweckenfremdung der Einahmen droht. Den Punkt kann man gelten lassen.
> Egal ob weinen oder lachen (noch lache ich)
Na ist das nicht schön?!
> aber es scheint wirklich Zeit zu werden, das sinkende Narrenschiff Deutschland zu verlassen.
Die Narren bitte vorangehen!
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ufi
09.08.2002, 12:27
@ Michael
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Schöner Beitrag aus dem zugehörigen Diskussionsforum: |
Und noch einige mehr (lesenswert ).
Gruß
ufi
Uwe-Michael Sinn - 12:16pm Aug 9, 2002 CEST (#499 of 499)
Die ganze Harz-Komission krankt an einem wesentlichen Punkt: der Umsetzung der Vorschläge.
Seit x Jahren gibt es Dutzende von Kommissionen, die in schöner Regelmäßigkeit immer wieder dieselben Vorschläge machen:
1. Deregulierung des Arbeits"marktes" (in Deutschland kann man ja perverserweise gar nicht mehr von einem Markt sprechen). Damit ist erstens das Tarifkartell der Gewerkschaften und 2. die stellenweise völlig unsinnige Regelungswut des Gesetzgebers gemeint, die Jobs zwar überall, aber nicht in D entstehen lassen. Man schaue sich doch nur die Tarifrunden an: die IG Metall streikt in Baden-Württemberg (natürlich am liebsten bei Porsche), irgendwann kommt eine saftige Lohnerhöhung raus, das ganze gilt als"Pilotabschluss" und darf dann von einem kleinen metallverarbeitenden Vertrieb im Süden von Berlin übernommen werden (und der geht Pleite und die Allgemeinheit zahlt) - dass das hirnrissig ist müsste eigentlich auch den Linken in diesem Land einleuchten.
2. Verschärfung der Zumutbarkeit. Und es soll doch keiner so tun, als könnte man das nicht sozial gerecht machen: dass es unsinnig ist, einen Familienvater mit Eigentumswohnung und kranker Oma zum Umzug ans andere Ende der Republik zu zwingen sehen schließlich auch"unsoziale Hardliner" ein, aber mit welcher Begründung ein 22-jähriger arbeitsloser Koch in Brandenburg Arbeitslosengeld kassieren darf (fiktives Beispiel), während man in Bayern händeringend Leute sucht - das ist Schmarotzertum, sorry wenn ich das so deutlich sage. Das gehört sofort abgeschafft.
3. Optimierung der BfA. Man müsste sich mal vorstellen, dass ein x-beliebiges Unternehmen nur 10% seiner Leute dort beschäftigt, wo das Geld verdient wird, und 90% der Leute sind mit irgendwelchen Verwaltungstätigkeiten beschäftigt - das ist absurd.
Und all das ist seit Ewigkeiten bekannt. Und viele Länder der Welt haben ihre Konsequenzen daraus gezogen - und es will wohl keiner behaupten, dass z.B. in den Niederlanden"amerikanische Verhältnisse" (die Keule wird ja meist geschwungen) eingekehrt sind.
Und in Deutschland: - das Tarifkartell wurde in den letzten 4 Jahren sogar noch gefestigt (z.B. Betriebsräte auch in Kleinunternehmen) - die Regulierung hat weiter zu- statt abgenommen (z.B. 630-Mark-Jobs) - wer ernsthaft eine Verschärfung der Zumutbarkeit fordert wird in eine reaktionäre Ecke gestellt - als ob es nicht auf der ganzen Welt mit Ausnahme von Deutschland selbstverständlich wäre, dass jemand im Zweifel lieber einen schlechteren Job annimmt wie gar keinen. - dass die BfA in den letzten Monaten massive Anstrengungen unternommen hat, um ihre 10% Vermittlerquote mittelfristig z.B. auf sinnvolle 60% zu heben ist mir zumindest nicht bekannt. Statt dessen wird es als Erfolg verkauft, 2000 zusätzliche Vermittler (=2% der BfA-Angestellten) zusätzlich beantragt (und nicht etwa innerhalb der Organisation umgeshiftet) zu haben.
Ach ja, zu meiner Person: ich war 3 Jahre Manager eines Softwareunternehmens, anschließend 6 Monate arbeitslos, jetzt selbständig. Ich habe diese Chose aus allen möglichen Perspektiven als Betroffener betrachtet - als Anbieter von Arbeit, als Arbeitsloser und als jemand, der als Selbständiger neue Arbeitsplätze schaffen will - wo man hinschaut, es ist eine Katastrophe
Beste Grüße
US
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tas
09.08.2002, 12:28
@ Taktiker
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Re: schöne träume |
... so eine stiftung schafft selbstverständlich reichlich arbeitsplätze.
denn sie braucht mindestens zwei hochbezahlte stiftungsvorstände, einen hochkarätigen beirat, ein paar geschäftsführer, ein kleines heer von beamten, die das ganze schön kräftig verwalten.
danach muß man erstmal überlegen, was es noch zu tun gibt - und etliche teure gutachten in auftrag geben. in denen drinsteht, was sowieso jeder weiß. und einen umfangreichen rechenschaftsbericht über die eigene wichtige tätigkeit muß man auch verfassen - um die eigene existenz auf dauer zu begründen.
daraus ergeben sich dann eine menge neuer beraterverträge. eine eifrige reisediplomatie. und viele andere schöne events und aktivitäten.
einmal im jahr werden dann sogar 30"alibi-jugendliche" eingeladen, die dürfen dann da eine bratwurst essen und fanta trinken - sofern sie sich entsprechend brav benehmen.
nochn vorschlag, gleich ein paar mehr"runde tische" dazu aufzumachen, einige neue"kommissionen" gründen, die rund ums jahr das thema medienwirksam immer neu aufbereiten. gut macht sich auch ein"neues bündnis aufbau ost" - dessen regelmäßig nutzlose treffen bei kaffee und kuchen wären doch schön über eine erhöhung des solidarzuschlages zu finanzieren. oder eine weitere zwangsabgabe.
die wirtschaft lädt man aber nach der erfahrung des"bündnis für arbeit" lieber nicht mehr ein. die stören da nur, reicht doch aus, wenn das gremium diesmal rein aus intellektuellen, schriftstellern, pastoren und anderen theoretikern bestünde. und ein paar dinos von den gewerkschaften. und eine arbeitsethik-kommission brauchts auch noch. einen wissenschafts-beirat. überhaupt viel mehr räte, die immer einen praktischen rat wissen. unbedingt noch eine kommission"zukunft der arbeitswelt". und eine pr-abteilung, die dafür sorgt, daß alle glauben, hier würde auch wirklich was passieren.
so lassen sich doch wirklich viele echte arbeitsplätze schaffen...
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Michael
09.08.2002, 12:42
@ Taktiker
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Re: Ah, Du willst`n deal? |
>>Ich fass es nicht, da zahle ich über alles mehr als die Hälfte...
>Für die 100€ wirds wohl noch reichen. Aber ich nehme mal an, es geht Dir"ums Prinzip"....*G*
>> schicke aufgrund völlig unzumutbarer Zustände an den öffentlichen Schulen meine Tochter für 300€ im Monat auf eine Privatschule
>Eigentlich finde ich es auch eine Zumutung, dass man sich, wenn man von der Privatschule nach hause kommt, mit dem anderen Pöbel in ein- und denselben Bus setzen muß, in den selben Supermärkten einkaufen muß, im Linienflieger direkt neben ihnen sitzen muß. Ich bin für die ultimative Ver-Lounge-ung dieses Landes. Ich will meine private Lounge ÜBERALL. Ich zahle auch gut. Dann aber keine weiteren Belästigungen bitte!
>> deren Kosten ich natürlich nicht von der Steuer absetzen darf
>Wieso auch soll sich die Allgemeinheit an den Kosten Ihrer Privatlounge beteiligen? Wieso müssen die anderen Eltern, welche ihr Kind auf eine staatliche Schule schicken, jetzt Ihr Privatvergnügen finanzieren. *Kopfschüttel*
Weil ich zum einen mit meinen Steuern die staatlichen Schulen finanziere und zum anderen diese dann entlaste, indem ich für meine Tochter die von mir mitfinanzierten Kapazitäten nicht nutze. Verstehn?
Wie wärs mit ´nem Deal? Du finanzierst die Ausbildung Deiner Kinder ohne meine finanzielle Beteiligung und ich halte es umgekehrt ebenso. DAS wäre wirklich ein faires Geschäft. Stattdessen 100 Euro zur Unterstützung Jugendlicher bei der Berufsausbildung als Pflichtabgabe! Klar daß sich sowas nur über den von Dir versuchsweise inszenierten und dann ironisch verbrämt auch noch unverschämterweise mir unterstellten Klassenkampf rechtfertigen lässt.
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ufi
09.08.2002, 12:43
@ tas
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Ist doch optiomal, gerade jetzt werden wieder: |
jede Menge Altpolitikerbiotope gebraucht!
Vorwärts Deutschland, wir müssen zurück!
Gruß
ufi
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marsch
09.08.2002, 12:44
@ ufi
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Re: Schöner Beitrag aus dem zugehörigen Diskussionsforum: |
2. Verschärfung der Zumutbarkeit. Und es soll doch keiner so tun, als könnte man das nicht sozial gerecht machen: dass es unsinnig ist, einen Familienvater mit Eigentumswohnung und kranker Oma zum Umzug ans andere Ende der Republik zu zwingen sehen schließlich auch"unsoziale Hardliner" ein, aber mit welcher Begründung ein 22-jähriger arbeitsloser Koch in Brandenburg Arbeitslosengeld kassieren darf (fiktives Beispiel), während man in Bayern händeringend Leute sucht - das ist Schmarotzertum, sorry wenn ich das so deutlich sage. Das gehört sofort abgeschafft.
-- Anderer (ketzerischer?) Vorschlag: Man streiche mir und meinem Arbeitgeber die monatlichen Arbeitslosenversicherungsbeiträge von 'zig hundert Mark und schon bin ich einverstanden.
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PuppetMaster
09.08.2002, 13:01
@ tas
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Re: schöne träume |
>so lassen sich doch wirklich viele echte arbeitsplätze schaffen...
mal weg von der ironie - was würdest du als politisch verantwortlicher gegen jugendarbeitslosigkeit und arbeitslosigkeit tun/unterlassen?
gruss
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Taktiker
09.08.2002, 13:02
@ Michael
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Das Leben als großer DEAL - sehr symptomatisch! |
>Weil ich zum einen mit meinen Steuern die staatlichen Schulen finanziere und zum anderen diese dann entlaste, indem ich für meine Tochter die von mir mitfinanzierten Kapazitäten nicht nutze. Verstehn?
Aha. Nach privater Schule, privaten Straßen, privater KV, privater Uni, privater Rente -alles steuerlich absetzbar- zahlte man dann also gar keine Steuern mehr... und dann glaubt man, ist alles abgegolten? Nee, nee, so läuft dat nicht.
>Wie wärs mit ´nem Deal? Du finanzierst die Ausbildung Deiner Kinder ohne meine finanzielle Beteiligung
Was habt Ihr nur alle? ICH finanziere die Ausbildung meiner Kinder selbstverständlich selber. Allerdings kann ich es auch. Viele andere können es nicht ohne weiteres (Schulextras,Uni) und ich bin bereit, meinen Beitrag zu leisten. Mir geht es nicht schlecht, also gebe ich ohne zu mosern ab. Es tut mir nicht so doll weh, warum also soll ich meine Solidarität verweigern?
> DAS wäre wirklich ein faires Geschäft.
Ihr Privatiers tut immer so, als wollen Euch alle in die Tasche langen. Deine Privatschule ist genauso von Steuergeldern abhängig, sonst könntest auch DU sie nicht bezahlen und würdest hier ein wenig bescheidener auftreten.
Aus Deiner Schatulle nehme ich GAR NICHTS, dass das klar ist! Wenn Du dagegen den Steuerflüchtling spielen willst, dann zahle ICH über meine Steuern und Sozabgaben
a) später mal Deine Rente, die dir brav nachgeschickt wird
b) den Kredit ab, der DEINE Ausbildung und die DEINER Kinder finanzierte (Schule, auch private/ Unis)
c) den Kredit ab für einen Haufen Infrastruktur, die auch Du schön genutzt hast.
Nichts dagegen, wenn jemand ins Ausland ziehen will. Wer es macht, um sich der Solidarität zu entziehen, begeht Vertragsbruch. Aber was Wunder angesichts eines Trends zu eiskaltem Egoismus und Raffke-Mentalität. Ich bleibe dabei: wenn wir solche Leute verlieren, ists nicht schade.
> Klar daß sich sowas nur über den von Dir versuchsweise inszenierten und dann ironisch verbrämt auch noch unverschämterweise mir unterstellten Klassenkampf rechtfertigen lässt.
Klassenkampf, Rote Horden, Marxismus, Knüppelbande - blablabla:
Diskutiert doch einfach weiter, wo man am besten sein Geld/Gold verbuddelt, wie man sichere Schließfächer bekommt, den Zaun um die Villa am besten befestigt, die härtesten Tresore ersteht, wo das beste Fluchtland liegt, welches Assets die höchsten Renditen haben, wohin man das rehgleich scheue eigene Kapital nun grasen lassen kann, wo sich die besten Gated Communities zum Wohnen befinden, usw.
Das ist doch das Hauptthema in diesem Board. Und denkt nicht soviel an den bösen Kommunismus, sonst werdet Ihr ja gar nicht mehr froh!
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Taktiker
09.08.2002, 13:14
@ tas
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Re: schöne träume |
Wenn Du aufmerksam lesen kannst, wird Dir nicht entgangen sein, dass ich den speziellen Zweck genauso infrage stelle. Kannst Du lesen? Dann lies meinen Beitrag noch einmal.
Ich zweifle den Nutzen genauso an. Natürlich wehrt sich die Gemeinschaft immer erfolgloser gegen die kapitalistisch verursachte Krise. Dass Soli nicht mehr funktioniert, wenn bereits 2/3 vom Kapital an die Wand gedrückt wurden, ist klar. Entsprechend verzweifelt und sinnlos sind die sozialdemokratischen Lösungsversuche, die doch den Kern nicht infrage stellen: Entfesselt freie Märkte und Raubtierkapitalismus. Natürlich werden die 100€ nichts bringen.
Was ich am Schreiber beklage, ist seine Argumentation:"Ich leiste überhaupt keine Solidarität - grundsätzlich nicht". Solchen Leute müßte man z.B. nach einem Autounfall im Krankenhaus oder bei einer schweren Krankheit die Bahandlung verweigern. Begründung:"Als Sie noch gesund waren, sagten Sie doch: 'Ich will meinen Teil immer alleine tragen!'".
Auch eine KV ist Solidarität, auch sie wird zwangsläufig von vielen mißbraucht. Soll der Schreiber doch so konsequent sein und aus allen solidarischen Systemen aussteigen. Er würde sich wundern. Aber es ist ja so schön billig, von der starken Position auf die Nettoempfänger sozialer Leistungen einzukloppen. Diesen Leuten kann man nur möglichst viel Pech wünschen, damit sie an Erfahrungen wachsen.
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schombi
09.08.2002, 13:15
@ Euklid
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Da hilft nur noch eines! REVOLUTION!!! Wir müssen alle auf die Strasse und |
denen Säcken mal einhämmern, dass es so nicht geht!
Die leben im Selbstbedinungsladen und schenken Ihren Konzernspezies Milliarden und der kleine dumme Michel soll wieder alles bezahlen.
Pfui Daibel!
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PuppetMaster
09.08.2002, 13:18
@ Taktiker
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Re: Das Leben als großer DEAL - sehr symptomatisch! |
>Aha. Nach privater Schule..
ja das ist so bei mir. der staat hat ausbildungsmässig, abgesehen von 1 jahr kindergarten, keinen franken in mich investiert. dafür meine eltern, und die haben es sich praktisch vom mund abgespart.
auch wenn ich deinen positionen im allgemeinen beipflichte:
staatliche schulen sind m.e. verdummungsanstalten, in denen die kinder wie triviale maschinen dressiert und gemeinschaftssinn durch konkurrenzkampf ersetzt werden. darum befürworte ich die freie schuhlwahl, einfach umzusetzen mit bildungsgutscheinen. dann kann den eltern überlassen werden, welche prägung sie ihren kindern zumuten wollen.
gruss
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Michael
09.08.2002, 13:27
@ Taktiker
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Re: Nee, nee, DU scheinst`n Problem zu haben... |
>>Weil ich zum einen mit meinen Steuern die staatlichen Schulen finanziere und zum anderen diese dann entlaste, indem ich für meine Tochter die von mir mitfinanzierten Kapazitäten nicht nutze. Verstehn?
>Aha. Nach privater Schule, privaten Straßen, privater KV, privater Uni, privater Rente -alles steuerlich absetzbar- zahlte man dann also gar keine Steuern mehr... und dann glaubt man, ist alles abgegolten? Nee, nee, so läuft dat nicht.
***Hab ich das alles jemals verlangt, gefordert oder gar nur behauptet? Wieso löst das Wort"Privatschule" bei Dir einen Blutsturz aus, so daß Du nicht mehr in der Lage bist ein ja nunwirklich eher kleines Thema, daß ja nur beispielhaft für die immer grotesker werdenden Vorschläge der hiesigen Politiker und ihrer Vasallen zur Lösung der Systemkrise von mir gebracht wurde, sachgerecht zu diskutieren? Wer hat das Wort"Pöbel" gebraucht?
>>Wie wärs mit ´nem Deal? Du finanzierst die Ausbildung Deiner Kinder ohne meine finanzielle Beteiligung
>Was habt Ihr nur alle? ICH finanziere die Ausbildung meiner Kinder selbstverständlich selber. Allerdings kann ich es auch. Viele andere können es nicht ohne weiteres (Schulextras,Uni) und ich bin bereit, meinen Beitrag zu leisten. Mir geht es nicht schlecht, also gebe ich ohne zu mosern ab. Es tut mir nicht so doll weh, warum also soll ich meine Solidarität verweigern?
***Sollte etwa ich Dir diese Frage gestellt haben?
>> DAS wäre wirklich ein faires Geschäft.
>Ihr Privatiers
***Tsts, ich sitze heute noch bis ca. 18.00 Uhr im Büro meines Arbeitgebers. Und Du? Überhaupt, schon dieses Wort! Es gibt also doch noch SPD-Mitglieder;-))
tut immer so, als wollen Euch alle in die Tasche langen. Deine Privatschule ist genauso von Steuergeldern abhängig, sonst könntest auch DU sie nicht bezahlen
***da allerdings hast Du durchaus Recht.
und würdest hier ein wenig bescheidener auftreten.
>Aus Deiner Schatulle nehme ich GAR NICHTS, dass das klar ist! Wenn Du dagegen den Steuerflüchtling spielen willst, dann zahle ICH über meine Steuern und Sozabgaben
>a) später mal Deine Rente, die dir brav nachgeschickt wird
***rofl***Nicht nur SPD-Mitglied sondern auch noch bei der BfA angestellt! Oder glaubst Du gar diesen Quatsch? Wer heute die 50 nicht überschritten hat, wird von der BfA später mal 0 (Null) DM sehen. Sollte Dir das immer noch nicht klar sein? Naja, wenigstens hast DU ja noch die Riester-Rente, stimmts?;-))
>b) den Kredit ab, der DEINE Ausbildung und die DEINER Kinder finanzierte (Schule, auch private/ Unis)
>c) den Kredit ab für einen Haufen Infrastruktur, die auch Du schön genutzt hast.
>Nichts dagegen, wenn jemand ins Ausland ziehen will. Wer es macht, um sich der Solidarität zu entziehen, begeht Vertragsbruch. Aber was Wunder angesichts eines Trends zu eiskaltem Egoismus und Raffke-Mentalität. Ich bleibe dabei: wenn wir solche Leute verlieren, ists nicht schade.
>> Klar daß sich sowas nur über den von Dir versuchsweise inszenierten und dann ironisch verbrämt auch noch unverschämterweise mir unterstellten Klassenkampf rechtfertigen lässt.
>
>Klassenkampf, Rote Horden, Marxismus, Knüppelbande - blablabla:
>Diskutiert doch einfach weiter, wo man am besten sein Geld/Gold verbuddelt, wie man sichere Schließfächer bekommt, den Zaun um die Villa am besten befestigt, die härtesten Tresore ersteht, wo das beste Fluchtland liegt, welches Assets die höchsten Renditen haben, wohin man das rehgleich scheue eigene Kapital nun grasen lassen kann, wo sich die besten Gated Communities zum Wohnen befinden, usw.
***Dürfte Dir äusserst schwerfallen, mir auch nur einen einzigen Satz in dieser Richtung nachzuweisen. Mir ging es nur darum, wie lange ich mein Leben von durchgeknallten Politikern und Kommissionsmitgliedern fremdbestimmen lassen soll. Verstehn? (Hartz hat diesen Artikel im Spiegel inzwischen übrigens dementiert)
>Das ist doch das Hauptthema in diesem Board. Und denkt nicht soviel an den bösen Kommunismus, sonst werdet Ihr ja gar nicht mehr froh!
***Doch, doch...mach Dir da mal keine Gedanken!
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Michael
09.08.2002, 13:41
@ Taktiker
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Re: Gegenüberstellung |
>Wenn Du aufmerksam lesen kannst, wird Dir nicht entgangen sein, dass ich den speziellen Zweck genauso infrage stelle. Kannst Du lesen? Dann lies meinen Beitrag noch einmal.
>Ich zweifle den Nutzen genauso an. Natürlich wehrt sich die Gemeinschaft immer erfolgloser gegen die kapitalistisch verursachte Krise. Dass Soli nicht mehr funktioniert, wenn bereits 2/3 vom Kapital an die Wand gedrückt wurden, ist klar. Entsprechend verzweifelt und sinnlos sind die sozialdemokratischen Lösungsversuche, die doch den Kern nicht infrage stellen: Entfesselt freie Märkte und Raubtierkapitalismus. Natürlich werden die 100€ nichts bringen.
>Was ich am Schreiber beklage, ist seine Argumentation:"Ich leiste überhaupt keine Solidarität - grundsätzlich nicht". Solchen Leute müßte man z.B. nach einem Autounfall im Krankenhaus oder bei einer schweren Krankheit die Bahandlung verweigern. Begründung:"Als Sie noch gesund waren, sagten Sie doch: 'Ich will meinen Teil immer alleine tragen!'".
>Auch eine KV ist Solidarität, auch sie wird zwangsläufig von vielen mißbraucht. Soll der Schreiber doch so konsequent sein und aus allen solidarischen Systemen aussteigen. Er würde sich wundern. Aber es ist ja so schön billig, von der starken Position auf die Nettoempfänger sozialer Leistungen einzukloppen. Diesen Leuten kann man nur möglichst viel Pech wünschen, damit sie an Erfahrungen wachsen.
Soweit Taktiker. Und das hatte ich geschrieben:
Ich fass es nicht, da zahle ich über alles mehr als die Hälfte meines Einkommens an Steuern und (verlorenen) Sozialabgaben, schicke aufgrund völlig unzumutbarer Zustände an den öffentlichen Schulen meine Tochter für 300€ im Monat auf eine Privatschule, deren Kosten ich natürlich nicht von der Steuer absetzen darf, und jetzt soll ich noch 100€ Pflichtabgabe"zur Unterstützung Jugendlicher bei der Berufsausbildung" zahlen. Egal ob weinen oder lachen (noch lache ich), aber es scheint wirklich Zeit zu werden, das sinkende Narrenschiff Deutschland zu verlassen. Lieber Ratte als Lemming
Zugegeben, kommt vielleicht `n bißchen schief rüber. Aber von grundsätzlicher Solidaritätsverweigerung war nie die Rede. Nur ein kleiner Aspekt, den ich als ungerecht empfinde. Warum, das habe ich ja versucht ihm zu erklären. Woraufhin er mich als (asozialen) Privatier bezeichnete. Naja...hoffentlich hat er ein Gerät um seinen Blutdruck zu kontrollieren, ansonsten befürcht ich das schlimmste...Gut, daß ich nicht mehr in der gesetzlichen Krankenversicherung bin...;-)))
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Taktiker
09.08.2002, 13:43
@ Michael
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18:00 schon heim? |
>***Tsts, ich sitze heute noch bis ca. 18.00 Uhr im Büro meines Arbeitgebers. Und Du?
18:00 Uhr läßt Du den Griffel fallen? BfA??? *LOL* Da geht bei uns noch niemand heim! Hier sogar am Wochenende gearbeitet, wenn die Termine drücken.
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Taktiker
09.08.2002, 13:47
@ PuppetMaster
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freie schuhlwahl |
Hi Puppet!
Eigentlich bist Du"my guy", aber folgende Passage ist doch eine zu schöne Satire, so dass ich sie nochmal heileiten muß:
"...darum befürworte ich die freie schuhlwahl..."
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JLL
09.08.2002, 13:50
@ Taktiker
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Re: Vertragsbruch? |
>Nichts dagegen, wenn jemand ins Ausland ziehen will. Wer es macht, um sich der Solidarität zu entziehen, begeht Vertragsbruch.
Ich habe meine Probleme mit Verträgen, die von 'wohlmeinenden' Politikern für mich geschlossen wurden. Leider allzu oft Stimmenfang zu Lasten und auf Kosten Dritter - letztlich weder im Interesse der Geber noch der Nehmer.
Schönen Tag
JLL
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Taktiker
09.08.2002, 13:57
@ Michael
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Re: Gegenüberstellung |
"Gut, daß ich nicht mehr in der gesetzlichen Krankenversicherung bin..."
Sei Dir unbenommen, aber auch die private KV ist eine Solidargemeinschaft. Wenn die Kosten wachsen, erhöhen sich die Beiträge. Lustigerweise eröffnet sich gerade ein Trend, wonach die privaten KV kräftig teurer werden, während die gesetzlichen KVs stabil bleiben. Womöglich offenbart sich hier die nächste Bubble, nachdem mittlere Einkommen zuletzt massiv zu den Privaten übergelaufen sind.
Nachdem sich jetzt sehr viele den Rückweg in die gesetzliche Kv größtenteils verbaut haben, werden die Preise realistischer. Merke: Die privaten KVs bekommen jetzt auch zunehmend die gesundheitlichen Problemfälle bzw. -schichten überstellt bzw. die eigene Versichertenalterspyramide verschiebt sich für die jetzt auch spürbarer nach oben. Die Preise werden realistischer.
Nicht anders mit Privatschulen: Ein Schönwettermodell! Wenn das im großen Stile durchgezogen werden würde, wären die Kosten ganz andere. Solange man sich die Rosinen herauspicken kann, hat man natürlich immer eine schöne Bilanz.
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Taktiker
09.08.2002, 14:01
@ JLL
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Re: Vertragsbruch? |
Naja, es gibt auch sowas wie stillschweigende Verträge, die nicht von Politikern beschlossen werden (müssen). Oberbegriff dafür: Ethik
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Euklid
09.08.2002, 14:02
@ schombi
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Re: Da hilft nur noch eines! REVOLUTION!!! Wir müssen alle auf die Strasse und |
>denen Säcken mal einhämmern, dass es so nicht geht!
>Die leben im Selbstbedinungsladen und schenken Ihren Konzernspezies Milliarden und der kleine dumme Michel soll wieder alles bezahlen.
>Pfui Daibel!
Mit meinen 52 Jahren tauge ich nicht mehr für Revolutionen.
Ich verstehe die junge Generation voll und ganz.
heute mußte ich in einer Fremdfirma feststellen daß dort mehrere Rentner arbeiten.
Gesund und munter mit 56 Jahren wird weiter gebuddelt ohne Sozialabgaben.
Und wenn man erst mal die Rente sicher hat vom Staat werden plötzlich diejenigen die noch offiziell arbeiten zusätlich von den Billigstkräften unter Druck gesetzt.
Was sich hier abspielt spottet inzwischen jeder Beschreibung.
Wo das endet ist mir sonnenklar.
Gruß EUKLID
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PuppetMaster
09.08.2002, 14:03
@ Taktiker
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Re: freie schuhlwahl |
>"...darum befürworte ich die freie schuhlwahl..."
: )
heute sind meine augen etwas müde...
[img][/img]
gruss
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JLL
09.08.2002, 14:13
@ Taktiker
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Re: Ethik sollte tatsächlich ein Grundkonsens sein - was leider nicht so ist. |
Dennoch ist es m.E. auch legitim, ein Land zu verlassen, wenn die politische Klasse dort verrückt spielt. Auch ist es für Angehörige bestimmter Gruppen richtig und konsequent auf diese Art mit den Füßen abzustimmen, wenn Ihnen die Politik das Gefühl vermittelt unerwünschte Personen zu sein.
Schönen Tag
JLL
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silvereagle
09.08.2002, 14:13
@ Taktiker
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Ethik ist ja gut... |
Die Frage ist halt, WAS da alles hineininterpretiert wird...
Und WER die Hoheits-Interpretation vornehmen darf...
Taktiker, Du siehst, es kommt immer wieder aufs selbe hinaus: KEIN Vertrag unterzeichnet, auch kein stillschweigender. Nur Lüge und Täuschung. Dazu Gewalt.
Legen wir doch einfach mal die Keulen weg und einen Spiegel zur Hand... ;-)
Gruß, silvereagle
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Euklid
09.08.2002, 14:23
@ Taktiker
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Re: Gegenüberstellung |
Wie kommst Du darauf daß die gesetzlichen Krankenkassen stabil bleiben?
Das würde mich aber mal brennend interessieren.
Gruß EUKLID
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Taktiker
09.08.2002, 14:47
@ Euklid
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Re: Gegenüberstellung |
So zumindest die aktuellen Verlautbarungen. Danach sollen die gesetzlichen KV-Beiträge gleich bleiben, während einige Privaten (darunter der Riese DKV)"proz. deutlich zweistellig" anheben wollen.
Bereits im letzten Jahr hat meine DKV kräftig erhöht. Wenn dieses Jahr wieder, werde ich meinen Schutzumfang reduzieren. So gleichen sich bald Leistungsumfang und Beitrag den Gesetzlichen an. Ist ja auch klar: Wie gesagt, die Rosinenpickerei geht zuende und auch die Privaten werden lernen, dass man die Schwerkraft nicht aushebeln kann. Dass letztere eine etwas effizientere Verwaltung haben, ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein bei diesen gewaltigen Gesundheits/Krankheitskosten.
Wenn dann private KVs zerschellen bzw. die Preise kräftig nach oben ziehen müssen, werden so manche sich neue Versicherer suchen müssen. Dann aber schlägt das ganze Härteprinzip des freien Gesundheitsmarktes zu: Neue Risikoprüfung mit saftigen Risikozuschlägen, ggf. Verweigerung der Aufnahme, aufgrund höheren Alters und fehlender Altersrisikovorsorge viel teurerer Neueinstieg.
Da werden einige sich nach der gesetzlichen KV zurücksehnen, die auf der Ausgabenseite heute schon viel rigoroser und damit realitätsnäher, ergo robuster ist. Aber die dreht dem einstigen Solidaritätsflüchtling dann eine lange Nase. Konsequenterweise.
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Zardoz
09.08.2002, 15:04
@ Taktiker
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Und das nennt man dann Ethik? |
>Aber die dreht dem einstigen Solidaritätsflüchtling dann eine lange Nase. >Konsequenterweise.
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Taktiker
09.08.2002, 15:05
@ Zardoz
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Nein, wie ich sagte: Man nennt es Konsequenz |
...auf unethisches Verhalten.
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silvereagle
09.08.2002, 15:22
@ Taktiker
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Ist es unethisch,... |
... eine ehemalige ZWANGS"versicherung" zu verlassen?
Gruß, silvereagle
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Dieter
09.08.2002, 15:33
@ marsch
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ein altern. Vorschlag: |
Der Gesetzgeber schafft die Möglichkeit der Freiwilligkeit. Arbeitnehmer, die auf wesentliche Rechte verzichten wie Kündigungsschutz, ggf. eingeschr. Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, etc. bekommen deutlich mehr Lohn.
Das würde Überstunden abbauen, und die Betriebe würden diese Möglichkeit gerne annehmen - und die Arbeitslosenstatistik deutlich verbessern.
Für den arbeitslosen Arbeitnehmer wäre es auch gut. Sollte er wieder gekündigt werden, ist sein Bemessungsbetrag für Arbeitslosengeld auch nicht geringer als zuvor.
Dann würden sogar Neueinstellungen bei geringem Anspringen der Konjunktur erfolgen.
Gruß Dieter
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Zardoz
09.08.2002, 15:34
@ Taktiker
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Konsequenterweise... |
... müsste also jeder unversicherte Kranke nachweisen, daß er bis zu seiner Erkrankung ethisch einwandfrei gelebt hat, bevor er behandelt wird.
Wahrscheinlich sind die meisten tot, bevor die Überprüfung beendet ist...
Nice day,
Zardoz
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Taktiker
09.08.2002, 15:40
@ Zardoz
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Re: Konsequenterweise... |
>... müsste also jeder unversicherte Kranke nachweisen, daß er bis zu seiner Erkrankung ethisch einwandfrei gelebt hat, bevor er behandelt wird.
Wieso das? Wieso unversichert? Ich meinte damit die versperrte Rückkehr ehedem Privatversicherter in die Gesetzlichen.
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Taktiker
09.08.2002, 15:54
@ silvereagle
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Re: Ist es unethisch,... |
>... eine ehemalige ZWANGS"versicherung" zu verlassen?
Naja, NOCH ist es nicht so dramatisch. Wenn aber in den Gesetzlichen nur noch die Alten, die chronisch Kranken (unbezahlbare Risikozuschläge bei Privaten), die Niedrigverdiener, die Hartarbeiter und damit Eherkranken übrigbleiben... dann ist das letztendlich nicht sinnvoll.
Unethisch gegenüber vorgenannten Gruppen. Wenn die einen dann nicht zurücknehmen wollen, weil man selbst chronisch krank geworden ist und die private Risikoprämie nicht mehr leisten kann, so ist das konsequent, ja!
Übrigens: Wie es Dieter oben vorschlägt: Man sollte es wirklich so machen. Alles freiwillig und optional. Diejenigen, welche sich HEUTE stark wähnen, drehen dem"Zwangskollektiv" den Rücken. Dafür gibts später keine Rückübernahme mehr. Ich bin überzeugt, dass wir dieses Modell bekommen werden. In vielen Bereichen (Rente,KV,Soz.-Vers. bei Großverdienern und Selbständ.) haben wir es ja bereits. Genauso wirds mit Arbeitnehmerrechten, Mieterrechten, Konsumentenrechten passieren. Schutz oder Cash. Solidarität oder Cash
Und ich bin auch überzeugt, dass die Freiwilligen heftig auf die Nase fallen werden damit. Aber diese Erfahrung wollen sie offenbar selbst machen. Die perfekteste Umverteilung überhaupt. So, und jetzt freue ich mich mal kurz einen Keks darüber. Ich bleibe meinem Zwangskollektiv treu. Mögen andere sich gekonnt vereinzeln oder Elite-Mini-Kollektiven mit begrenzter Haltbarkeit beitreten oder gleich ins gelobte Land auswandern - diesen Aktionismus überlasse ich anderen.
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Zardoz
09.08.2002, 16:13
@ Taktiker
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Re: Konsequenterweise... |
>>... müsste also jeder unversicherte Kranke nachweisen, daß er bis zu seiner Erkrankung ethisch einwandfrei gelebt hat, bevor er behandelt wird.
>Wieso das? Wieso unversichert? Ich meinte damit die versperrte Rückkehr ehedem Privatversicherter in die Gesetzlichen.
Und ich meine die ehemals Privatversicherten, die sich diese Versicherung nicht mehr leisten können oder die von Privatversicherungen nicht mehr angenommen werden. Die stapelt man dann vor den Krankenhäusern?
Ist schon so eine Sache mit der Ethik...
Nice day,
Zardoz
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Hirscherl
09.08.2002, 16:54
@ Taktiker
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Re: Privatvergnügen |
Wieso müssen die anderen Eltern, welche ihr Kind auf eine staatliche Schule schicken, jetzt Ihr Privatvergnügen finanzieren. *Kopfschüttel*
Weil Kinderlose auch das Privatvergnügen der Leute mit Kindern finanzieren müssen?
Tom
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Taktiker
09.08.2002, 17:17
@ Hirscherl
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Re: Privatvergnügen |
Bitte exakte Rechnung zum Beweis Deiner These!
Aber bitte auch alle Kosten und Erträge berücksichtigen:
Was kosten Kinder die Gemeinschaft?
Was kosten sie davon die Allgemeinheit?
Was zahlen Kinderlose mehr?
Was bekommen Kinderlose weniger?
Was leisten diese Kinder dann später für die Kinderlosen?
Wie entwickelten sich die Preise der Immobilien der Kinderlosen, wenn die Adolezenten ausbleiben würden?
Wieviel Solidaritätsleistung erbringen die jungen Gesunden den alten Kinderlosen?
Welche Arbeitsplätze, Industrien würden ohne die Kinder wegfallen? Welche anderen würden entstehen?
Bitte genau kalkulieren. Da etwas komplex, könnte man das auch computergestützt simulieren. Bei foreach(adult){Infants=0} wäre die Simulation auch fix beendet, da sie Dir nach einer Generation den Nullpointer zurückreicht.
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Euklid
09.08.2002, 18:44
@ Taktiker
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Re: Gegenüberstellung |
>So zumindest die aktuellen Verlautbarungen. Danach sollen die gesetzlichen KV-Beiträge gleich bleiben, während einige Privaten (darunter der Riese DKV)"proz. deutlich zweistellig" anheben wollen.
>Bereits im letzten Jahr hat meine DKV kräftig erhöht. Wenn dieses Jahr wieder, werde ich meinen Schutzumfang reduzieren. So gleichen sich bald Leistungsumfang und Beitrag den Gesetzlichen an. Ist ja auch klar: Wie gesagt, die Rosinenpickerei geht zuende und auch die Privaten werden lernen, dass man die Schwerkraft nicht aushebeln kann. Dass letztere eine etwas effizientere Verwaltung haben, ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein bei diesen gewaltigen Gesundheits/Krankheitskosten.
>Wenn dann private KVs zerschellen bzw. die Preise kräftig nach oben ziehen müssen, werden so manche sich neue Versicherer suchen müssen. Dann aber schlägt das ganze Härteprinzip des freien Gesundheitsmarktes zu: Neue Risikoprüfung mit saftigen Risikozuschlägen, ggf. Verweigerung der Aufnahme, aufgrund höheren Alters und fehlender Altersrisikovorsorge viel teurerer Neueinstieg.
>Da werden einige sich nach der gesetzlichen KV zurücksehnen, die auf der Ausgabenseite heute schon viel rigoroser und damit realitätsnäher, ergo robuster ist. Aber die dreht dem einstigen Solidaritätsflüchtling dann eine lange Nase. Konsequenterweise.
Glaubst Du alles was geschrieben wird?
Nach meinen Informationen hat die Krankenkasse am Jahresende ein Minus von 3MRD Euro.
Die Tussi die sich Gesundheitsministerin nennt hat ein innerparteiliches Verbot darüber zu sprechen.
Die Erhöhungen könnten ja die Wähler erschrecken.
Wollen wie wetten daß die gesetzliche Krankenversicherung im Jahre 2003 die Preise erhöht?
Oder die andere Version wenn keine Erhöhung kommt dann eine drastische Leistungskürzung.
Und die Versionen dazu sage ich Dir auch noch.
Kommt die SPD dran dann gibt es Erhöhungen und minimale Abstriche.
Kommt die CDU dran gibt es drastische Seehofer - Einschnitte und keine Erhöhung.
Es darf gewettet werden.
Gruß EUKLID
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SchlauFuchs
09.08.2002, 18:51
@ Euklid
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Re: Gegenüberstellung |
>>So zumindest die aktuellen Verlautbarungen. Danach sollen die gesetzlichen KV-Beiträge gleich bleiben, während einige Privaten (darunter der Riese DKV)"proz. deutlich zweistellig" anheben wollen.
>>Bereits im letzten Jahr hat meine DKV kräftig erhöht. Wenn dieses Jahr wieder, werde ich meinen Schutzumfang reduzieren. So gleichen sich bald Leistungsumfang und Beitrag den Gesetzlichen an. Ist ja auch klar: Wie gesagt, die Rosinenpickerei geht zuende und auch die Privaten werden lernen, dass man die Schwerkraft nicht aushebeln kann. Dass letztere eine etwas effizientere Verwaltung haben, ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein bei diesen gewaltigen Gesundheits/Krankheitskosten.
>>Wenn dann private KVs zerschellen bzw. die Preise kräftig nach oben ziehen müssen, werden so manche sich neue Versicherer suchen müssen. Dann aber schlägt das ganze Härteprinzip des freien Gesundheitsmarktes zu: Neue Risikoprüfung mit saftigen Risikozuschlägen, ggf. Verweigerung der Aufnahme, aufgrund höheren Alters und fehlender Altersrisikovorsorge viel teurerer Neueinstieg.
>>Da werden einige sich nach der gesetzlichen KV zurücksehnen, die auf der Ausgabenseite heute schon viel rigoroser und damit realitätsnäher, ergo robuster ist. Aber die dreht dem einstigen Solidaritätsflüchtling dann eine lange Nase. Konsequenterweise.
>Glaubst Du alles was geschrieben wird?
>Nach meinen Informationen hat die Krankenkasse am Jahresende ein Minus von 3MRD Euro.
>Die Tussi die sich Gesundheitsministerin nennt hat ein innerparteiliches Verbot darüber zu sprechen.
>Die Erhöhungen könnten ja die Wähler erschrecken.
>Wollen wie wetten daß die gesetzliche Krankenversicherung im Jahre 2003 die Preise erhöht?
>Oder die andere Version wenn keine Erhöhung kommt dann eine drastische Leistungskürzung.
>Und die Versionen dazu sage ich Dir auch noch.
>Kommt die SPD dran dann gibt es Erhöhungen und minimale Abstriche.
>Kommt die CDU dran gibt es drastische Seehofer - Einschnitte und keine Erhöhung.
>Es darf gewettet werden.
>Gruß EUKLID
Ich wette auf CDU, nachdem die SPD es diesmal so versaubeutelt hat. Da vergessen die Wähler bestimmt, wer das Fettnäpfchen aufgestellt hat, in welchem die SPD gerade rumhüpft.
BTW, welche Leistungen können denn jetzt noch eingeschränkt werden? Das Recht auf Bett im Krankenhaus? Das Krankenhaus an sich? Man zahlt doch jetzt schon als hätte man gar keine Versicherung mehr.
ciao!
SF
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Euklid
09.08.2002, 19:27
@ SchlauFuchs
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Re: Gegenüberstellung |
>>>So zumindest die aktuellen Verlautbarungen. Danach sollen die gesetzlichen KV-Beiträge gleich bleiben, während einige Privaten (darunter der Riese DKV)"proz. deutlich zweistellig" anheben wollen.
>>>Bereits im letzten Jahr hat meine DKV kräftig erhöht. Wenn dieses Jahr wieder, werde ich meinen Schutzumfang reduzieren. So gleichen sich bald Leistungsumfang und Beitrag den Gesetzlichen an. Ist ja auch klar: Wie gesagt, die Rosinenpickerei geht zuende und auch die Privaten werden lernen, dass man die Schwerkraft nicht aushebeln kann. Dass letztere eine etwas effizientere Verwaltung haben, ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein bei diesen gewaltigen Gesundheits/Krankheitskosten.
>>>Wenn dann private KVs zerschellen bzw. die Preise kräftig nach oben ziehen müssen, werden so manche sich neue Versicherer suchen müssen. Dann aber schlägt das ganze Härteprinzip des freien Gesundheitsmarktes zu: Neue Risikoprüfung mit saftigen Risikozuschlägen, ggf. Verweigerung der Aufnahme, aufgrund höheren Alters und fehlender Altersrisikovorsorge viel teurerer Neueinstieg.
>>>Da werden einige sich nach der gesetzlichen KV zurücksehnen, die auf der Ausgabenseite heute schon viel rigoroser und damit realitätsnäher, ergo robuster ist. Aber die dreht dem einstigen Solidaritätsflüchtling dann eine lange Nase. Konsequenterweise.
>>Glaubst Du alles was geschrieben wird?
>>Nach meinen Informationen hat die Krankenkasse am Jahresende ein Minus von 3MRD Euro.
>>Die Tussi die sich Gesundheitsministerin nennt hat ein innerparteiliches Verbot darüber zu sprechen.
>>Die Erhöhungen könnten ja die Wähler erschrecken.
>>Wollen wie wetten daß die gesetzliche Krankenversicherung im Jahre 2003 die Preise erhöht?
>>Oder die andere Version wenn keine Erhöhung kommt dann eine drastische Leistungskürzung.
>>Und die Versionen dazu sage ich Dir auch noch.
>>Kommt die SPD dran dann gibt es Erhöhungen und minimale Abstriche.
>>Kommt die CDU dran gibt es drastische Seehofer - Einschnitte und keine Erhöhung.
>>Es darf gewettet werden.
>>Gruß EUKLID
>Ich wette auf CDU, nachdem die SPD es diesmal so versaubeutelt hat. Da vergessen die Wähler bestimmt, wer das Fettnäpfchen aufgestellt hat, in welchem die SPD gerade rumhüpft.
>BTW, welche Leistungen können denn jetzt noch eingeschränkt werden? Das Recht auf Bett im Krankenhaus? Das Krankenhaus an sich? Man zahlt doch jetzt schon als hätte man gar keine Versicherung mehr.
>ciao!
>SF
Oh da gibt es genug einzuschränken.
Meistens bei Leuten die nicht unbedingt im Streß stehen.
Ein verklenmmter Furz zum Beispiel ist kostenpflichtig in Zukunft.
Wenn ich tatsächlich mal als Kassenpatient zum Arzt gehe dann sehe ich da schon kuriose Dinge.
Beispiele gefällig:
Wanst vollgefressen und will Magenring weil sie es nicht fertigbringt weniger zu essen?
Abtreibungen weil eine Auslandsreise geplant ist und der Balg dann nicht ins Konzept der Schlampe paßt.(Halt nicht aufgepaßt)
Warum soll das Kollektiv zahlen wenn es Pille gibt und Kondome?
Sie wird die Abtreibung schon selbst übernehmen denn die Folgekosten wären mindestens 30 mal höher.
Generell gehört Abtreibung nicht bezahlt.Es gibt genügend Mittel und wer bumst soll selbst zahlen.
Ich könnte die Liste noch um einiges erweitern wo es normalerweise keine Unstimmigkeit geben dürfte.
Beinbruch beim Skifahren gehört nicht in die Kasse.
Dafür werden echt notwendige Leistungen nicht bezahlt z.B die Schweinerei mit dem Hautkrebs.
Hier müßte übernommen werden meine ich.
Für Abtreibungen wird das Geld rausgeschmissen und für Hautuntersuchungen ist keines da.
Gruß EUKLID
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silvereagle
09.08.2002, 19:30
@ Taktiker
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irgendwann muss es zur Aussprache kommen |
> Naja, NOCH ist es nicht so dramatisch. Wenn aber in den Gesetzlichen nur noch die Alten, die chronisch Kranken (unbezahlbare Risikozuschläge bei Privaten), die Niedrigverdiener, die Hartarbeiter und damit Eherkranken übrigbleiben... dann ist das letztendlich nicht sinnvoll.
Vor allem für die Alten, chronisch Kranken und Eherkranken. In einer dermassen entsolidarisierten, neidischen, feindlichen, kriegerischen Umgebung schaut's für all diese wirklich nicht gut aus. Wie immer: Was auf miesem Fundament (Lüge, Täuschung, Gewalt) gebaut ist, das muss in eben diesem Fundament auch wieder versinken. Diesem Sog kann sich wohl nur entziehen, wer den Dingen ins Auge sieht... und zwar unbestechlich, konsequent... ;-)
> Unethisch gegenüber vorgenannten Gruppen.
"Gruppen" in aller Regel nicht vorhanden. Unethisch, unmenschlich gegenüber unzähligen Menschen, das trifft es doch besser, oder?
> Wenn die einen dann nicht zurücknehmen wollen, weil man selbst chronisch krank geworden ist und die private Risikoprämie nicht mehr leisten kann, so ist das konsequent, ja!
Versteh mich bitte nicht falsch: Aber mE sollte es - dann - auf den Scheiss doch wirklich nicht ankommen! Dann zählt Menschlichkeit, echte, ehrliche Menschlichkeit. Nix Verlogenheit, nix Vertrösten, nix Ablenkung. Dann heisst es Farbe bekennen.
> Übrigens: Wie es Dieter oben vorschlägt: Man sollte es wirklich so machen. Alles freiwillig und optional. Diejenigen, welche sich HEUTE stark wähnen, drehen dem"Zwangskollektiv" den Rücken.
Es ist völlig unnötig, einem sowieso nicht-existenten"Etwas" den Rücken zuzukehren. Es kann eigentlich nur das positive Gegenteil geben: Sich wissend der Gemeinschaft zuwenden.
> Dafür gibts später keine Rückübernahme mehr. Ich bin überzeugt, dass wir dieses Modell bekommen werden.
Steht zu befürchten. Obwohl man dann wohl schnell sein Hab und Gut verschenken sollte, denn dann wird's wohl ziemlich schnell ziemlich ungemütlich... ;-(
> In vielen Bereichen (Rente,KV,Soz.-Vers. bei Großverdienern und Selbständ.) haben wir es ja bereits. Genauso wirds mit Arbeitnehmerrechten, Mieterrechten, Konsumentenrechten passieren.
Alle Illusion wird sich in Luft auflösen. Alle Lügen der Vergangenheit werden als solche sichtbar. What goes up...
> Schutz oder Cash.
Nee: Schutz - ja, aber nur gegen Cash. Wovon will denn das Lügengebilde dann noch Ärzte, Krankenhäuser etc. bezahlen? Löst sich ja alles in Luft auf. Das haben Lügen so an sich.
> Solidarität oder Cash
Echte Solidarität lässt sich nicht erkaufen. Menschliche Würde und Materie, das kann man niemals gegeneinander substituieren...
> Und ich bin auch überzeugt, dass die Freiwilligen heftig auf die Nase fallen werden damit.
Wie alle anderen auch.
> Aber diese Erfahrung wollen sie offenbar selbst machen. Die perfekteste Umverteilung überhaupt.
Es wird am Ende nicht mehr viel geben, was noch umverteilt werden könnte. Und es wird sich zeigen, dass aller (materieller)"Reichtum" eine Illusion ist. Spätestens dann.
> So, und jetzt freue ich mich mal kurz einen Keks darüber.
OK. Ich hoffe, Du verschluckst Dich nicht an diesem Keks.
> Ich bleibe meinem Zwangskollektiv treu.
Wenn Du dazugehören willst, dann gehörst Du auch dazu. Dann ist Dir gegenüber der Zwang tot, er kann Dir nichts anhaben. Aber zurück zum"Dazugehören": Zu was denn bitte? WER, WO, WIE? Ohne Basis kein Zusammenhalt, auf den Du bauen kannst! Natürlich kannst Du immer sagen:"Trotzdem!" Illusionen währen dennoch nicht ewig.
> Mögen andere sich gekonnt vereinzeln oder Elite-Mini-Kollektiven mit begrenzter Haltbarkeit beitreten
Wie wärs statt"Elite-Mini-Dingsbums" mit Gemeinschaft?
> oder gleich ins gelobte Land auswandern - diesen Aktionismus überlasse ich anderen.
Davonlaufen wird wohl auch nichts nützen. Denn das wäre doch wirklich zu einfach... ;-)
Gruß, silvereagle
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SchlauFuchs
09.08.2002, 19:53
@ Euklid
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Re: Gegenüberstellung |
>>BTW, welche Leistungen können denn jetzt noch eingeschränkt werden? Das Recht auf Bett im Krankenhaus? Das Krankenhaus an sich? Man zahlt doch jetzt schon als hätte man gar keine Versicherung mehr.
>>ciao!
>>SF
>Oh da gibt es genug einzuschränken.
>Meistens bei Leuten die nicht unbedingt im Streß stehen.
>Ein verklenmmter Furz zum Beispiel ist kostenpflichtig in Zukunft.
>Wenn ich tatsächlich mal als Kassenpatient zum Arzt gehe dann sehe ich da schon kuriose Dinge.
>Beispiele gefällig:
>Wanst vollgefressen und will Magenring weil sie es nicht fertigbringt weniger zu essen?
>Abtreibungen weil eine Auslandsreise geplant ist und der Balg dann nicht ins Konzept der Schlampe paßt.(Halt nicht aufgepaßt)
>Warum soll das Kollektiv zahlen wenn es Pille gibt und Kondome?
>Sie wird die Abtreibung schon selbst übernehmen denn die Folgekosten wären mindestens 30 mal höher.
>Generell gehört Abtreibung nicht bezahlt.Es gibt genügend Mittel und wer bumst soll selbst zahlen.
>Ich könnte die Liste noch um einiges erweitern wo es normalerweise keine Unstimmigkeit geben dürfte.
>Beinbruch beim Skifahren gehört nicht in die Kasse.
>Dafür werden echt notwendige Leistungen nicht bezahlt z.B die Schweinerei mit dem Hautkrebs.
>Hier müßte übernommen werden meine ich.
>Für Abtreibungen wird das Geld rausgeschmissen und für Hautuntersuchungen ist keines da.
>Gruß EUKLID
So gesehen hast du recht. Aber wenn es Einsparungen gibt, dann meistens systemanalytisch nach der ABC-Methode. Die A-Positionen, also jene, die prozentual am häufigsten nachgefragt werden, werden eingeschränkt, denn 10% Einsparungen bei den oberen 75% der Leistungen ergibt 7,5% Einsparung insgesamt, 10% Einsparungen beim Bodensatz der letzten 5% ergibt beim Besten Willen nur 0,5% Gesamteinsparung. Um das jetzt auf die Realität zu übertragen weiß ich zu wenig von den Ausgabenverhältnissen der Krankenkassen. Zudem, keine Leistungen mehr bei Sportunfällen bedeutet daß unser faules Volk noch weniger Bewegung macht.
Wie wäre denn folgender Vorschlag: Minimale Krankenkassenbeträge, aber gesetzliche Verpflichtung, ein Rücklagekonto anzulegen, auf welches man stattdessen sein Geld ratenspart. Wenn man krank wird, muß man sich davon seinen Ersatz-Lohn und seinen Arzt und Medikamente bezahlen, und die gesetzliche Kasse zahlt erst, wenn da nix mehr drauf ist. Die Bank darf nur gegen Vorlage einer Arzt- oder Krankenhausrechnung Geld abbuchen. Das hat drei Vorteile, nämlich der Patient geht kostenbewußt mit diesem Konto um, die Solidargemeinschaft muß nur noch die schwersten und ärmsten Fälle tragen, und wenn man nicht krank wird, hat man noch irgendwo ein verzinstes Guthaben.
ciao!
SF
(ob ich mit so Ideen zum Finanz- oder Gesundheitsminister gewählt werde?)
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