YIHI
20.09.2000, 19:14 |
Wie werden sich Gold und Immobilienbei einer Deflation verhalten? (owT) Thread gesperrt |
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JüKü
20.09.2000, 19:33
@ YIHI
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Re: Wie werden sich Gold und Immobilienbei einer Deflation verhalten? (owT) |
Na, Deflation bringt fallende Preise mit sich - für alles. Es sei denn, es kommt ein"Sondereffekt", der das aushebelt.
Bei Immobilien kann ich mir so ein Aushebeln nicht vorstellen, bei Gold schon eher, wenn auch schwer: Das Papiergeldsystem bricht zusammen - ohne Hyperinflation.
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pecunia
20.09.2000, 20:37
@ YIHI
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Es wird keine (weitere) DEFLATION mehr geben! BITTE UM REGE BETEILIGUNG |
Denn wir hatten in den letzten 20 Jahren genug davon. Dazu muss man die nominelle Preisentwicklung der Kaufkraftentwicklung entgegen stellen. Benzin ist auf dem jetzigen Niveau immer noch billig, wenn man eben die Kaufkraftentwicklung der letzten beiden Jahrzehnte beruecksichtigt. Einige Branchen (Computer, Unterhaltungselektronik, Lebensmittel, Strom,...) tragen derzeit einen ruinoesen Wettbewerb aus und es kam bereits und kommt weiterhin zu Kapazitaetsabbau (steigende Preise).
Hinzu kommt, dass die Erdoelresourcen sich dem Ende naehern. Schau Dir dazu UNBEDINGT den angehaengten Link an. Das ganze Spiel 'Wirtschaft' laeuft nur mit billigem Oel/billiger Energie. So wie staendig frisches Geld die Boersen anheizt, so feuert billige Energie die Realwirtschaft. Aber mit der billigen Energie ist es praktisch vorbei!
Aus meiner Sicht drehen wir daher direkt in eine agressive Inflation, evtl. sogar eine Hyperinflation.
Obige These als richtig vorausgesetzt wird der Immobilienmarkt zumindest langfristig kollabieren, da die extrem steigenden Preise zu einem beachtlichen Bevoelkerungsrueckgang weltweit fuehren wird. Ruecklaeufige Bevoelkerung aber bedeutet ruecklaeufige Nachfrage am Immobilienmarkt.
Das mal aussen vor gelassen: Ich kenne in meinem Bekanntenkreis kaum jemanden, der 2 Kinder haette, geschweige denn mehr. Was passiert dann mit den Haeusern der Eltern, wenn sich diese Einzelkinder verheiraten? Diesen Effekt sollten wir spaetestens in 10 Jahren zu spueren bekommen. Ausserdem werden wohl einige Singelhaushalte aufgrund der steigenden Energiekosten zur Aufloesung gezwungen werden (Preisverfall der Mieten).
Das ist jedenfalls die bescheidene Meinung von
pecunia
<ul> ~ End Of Cheap Oil</ul>
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Diogenes
20.09.2000, 21:23
@ pecunia
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Ich bin dabei ;-)) |
Hallo Pecunia,
Es gibt 2 Varianten das Schuldenproblem zu lösen:
1. Deflation:
Das ist die"Standard-Variante". Um die Zinsen zahlen zu können, müssen ständig mehr Schulden gemacht werden, wodurch wieder mehr Zinsen aufzubringen sind. Kommt es nicht zur benötigten Neuverschuldung, dann wird das Geld für die Zinszahlungen knapp. Folge: härterer Wettbewerb, zurückgehen der Preise, sinkende Margen. Verzinsung des eingesetzten Kapitals verringert sich, Investitionen (in die Realwirtschaft) unterbleiben - das Geld zieht sich aus der Wirtschaft zurück. Preise sinken weiter, Konsumenten stellen Käufe zurück ("nächste woche ist es noch billiger") und die Preise gehen in den freien Fall über.
Die Unternehmen, Privatleute und der Staat werden zahlungsunfähig, die Banken krachen, die Menschen werden arbeitslos. Endergebnis: die Schulden uneinbringlich und die Guthaben ergo futsch.
2. Hyper-Inflation:
Die Notenpresse wird eingeschaltet und die Staatsschulden werden mit Frischgedrucktem bedienten. Die Leute kriegen Wind davon und versuchen ihrerseits ihre Ersparnisse in Sachwerte umzusetzen. Voila, die Guthaben sind wertlos die Schulden entwertet oder"bezahlt".
Ich für meinen Teil hoffe auf Variante 2, da diese die Wirtschaft nicht ruiniert - besser die Währung crasht, als die Unternehmen. Aber dafür müßten unsere Gottsöbersten RECHTZEITIG schalten ("Vergiß den Stabilitätspakt, Wim. Al, lass' krachen").
Die Chanchen dafür sehe ich momentan im BESTEN Fall bei 50:50. Wer von den Schafsäcken hat schon den Mumm, den Leuten ihre Ersparnisse wegzunehmen? - da machen wir doch lieber nichts, soll der nächste das Problem lösen.
Grüße aus den Bergen
Diogenes
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Gast
20.09.2000, 21:51
@ Diogenes
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Re: Ich bin dabei ;-)) |
>2. Hyper-Inflation:
>Die Notenpresse wird eingeschaltet und die Staatsschulden werden mit Frischgedrucktem bedienten.
Lieber Diogenes: wie soll denn die Notenpresse einfach angeworfen werden - sprich das Geld unter den Leuten verteilt werden???
Diese Variante würde jeder Politiker lieber nehmen, als die mit der Defla-Nummer. Doch (vgl. auch PCM"Krisenschaukel") ist dieses"Geld unter die Leute bringen" nicht so ohne weiteres möglich!!!
(Und in Japan, die diese Nummer ja ganz groß fahren wollen - allerdings ohne Erfolg, kann Hyper-Infla. nur durch Mißtrauen in die Zahlungsfähigkeit entstehen. (Beachte: ca 70 Prozent der Japanischen Staatsschulden schulden sich die Japaner selbst - das Vertrauen hält also noch ´ne Zeit lang (Nationalstolz und so.)
>Ich für meinen Teil hoffe auf Variante 2, da diese die Wirtschaft nicht ruiniert - besser die Währung crasht, als die Unternehmen.
- Hier denke ich läuft das eine ohne das andere nicht -
Grüße aus Bayern - vom"Gast" Volker M.
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Cosa
20.09.2000, 23:47
@ pecunia
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Erdölreserven |
>Denn wir hatten in den letzten 20 Jahren genug davon. Dazu muss man die nominelle Preisentwicklung der Kaufkraftentwicklung entgegen stellen. Benzin ist auf dem jetzigen Niveau immer noch billig, wenn man eben die Kaufkraftentwicklung der letzten beiden Jahrzehnte beruecksichtigt. Einige Branchen (Computer, Unterhaltungselektronik, Lebensmittel, Strom,...) tragen derzeit einen ruinoesen Wettbewerb aus und es kam bereits und kommt weiterhin zu Kapazitaetsabbau (steigende Preise).
>Hinzu kommt, dass die Erdoelresourcen sich dem Ende naehern. Schau Dir dazu UNBEDINGT den angehaengten Link an. Das ganze Spiel 'Wirtschaft' laeuft nur mit billigem Oel/billiger Energie. So wie staendig frisches Geld die Boersen anheizt, so feuert billige Energie die Realwirtschaft. Aber mit der billigen Energie ist es praktisch vorbei!
>Aus meiner Sicht drehen wir daher direkt in eine agressive Inflation, evtl. sogar eine Hyperinflation.
>Obige These als richtig vorausgesetzt wird der Immobilienmarkt zumindest langfristig kollabieren, da die extrem steigenden Preise zu einem beachtlichen Bevoelkerungsrueckgang weltweit fuehren wird. Ruecklaeufige Bevoelkerung aber bedeutet ruecklaeufige Nachfrage am Immobilienmarkt.
>Das mal aussen vor gelassen: Ich kenne in meinem Bekanntenkreis kaum jemanden, der 2 Kinder haette, geschweige denn mehr. Was passiert dann mit den Haeusern der Eltern, wenn sich diese Einzelkinder verheiraten? Diesen Effekt sollten wir spaetestens in 10 Jahren zu spueren bekommen. Ausserdem werden wohl einige Singelhaushalte aufgrund der steigenden Energiekosten zur Aufloesung gezwungen werden (Preisverfall der Mieten).
>Das ist jedenfalls die bescheidene Meinung von
>pecunia
Hallo pecunia,
gerade heute soll heute soll Esso über Reuters verbreitet, dass die Erdölreserven bei gleich bleibendem Verbrauch noch 300(!!!) Jahre reichen sollen. Bei Reuters finde nichts dazu, auf der homepage von Esso gibt´s nicht die aktuellsten Zahlen. Unter"Oeldorado" habe ich Zahlen gefunden: die sicher bestätigten Reserven sollen 1985 - 3,905 (Maßeinheit habe nicht gesehen) und 1999 - 2,777 gewesen sein. Da dies nur die sicher bestätigten Reserven sind und zukünfte Funde außer Acht gelassen werden, scheint da noch ne Menge zu sein.
Dann lassen sie noch über die heutigen Techniken aus, die sie natürlich weiter entwickeln und einen höheren Ausbeutegrad erreichen.
Hoffentlich fallen damit nicht meine Umweltaktien!
Gruß cosa
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Diogenes
21.09.2000, 14:00
@ Gast
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Re: Ich bin dabei ;-)) |
Hallo Volker,
>Diese Variante würde jeder Politiker lieber nehmen, als die mit der Defla-Nummer. Doch (vgl. auch PCM"Krisenschaukel") ist dieses"Geld unter die Leute bringen" nicht so ohne weiteres möglich!!!
Die Japaner drucken das Geld nicht, sondern der Staat nimmt Kredite auf, die er dann zur"Sanierung" von Unternehmen/Banken (= faule Schulden werden auf den Staat umgebucht). Die Leute geben ihr Geld nicht aus, weil die Zeiten unsicher sind (= Angstsparen).
Was aber, wenn die Regierung das Geld einfach druckt - lauter wunderbare Scheine mit denen sie anfängt ihre Schulden zu bezahlen. Da hierbei keine Kredite aufgenommen werden, sollten die Zinssätze sinken. Wenn sie dazu noch allmählich durchblicken läßt, daß sie die Währung inflationieren will,
sollten die Sparer doch in Bewegung kommen?
Zur Zeit fehlt den Japanern, das Vertrauen in die wirtschaftlichen Zukunft, aber sie haben Vertrauen ins Geld, also sparen sie. Zerstört man das Vertrauen ins Geld wird es mit dem Sparen vorbei sein.
Oder bin ich jetzt auf dem Holzweg?
Grüße
Diogenes
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