dottore
08.09.2002, 16:04 |
Machtttheorie: Der Schmied als Proto-König Thread gesperrt |
-->Hi!
Das zentrale Element der Machttheorie (alias Gewalt-, besser: Fiskaltheorie) der Wirtschaft ist die Waffe. Nicht die Alltagswaffe, die zum Jagen oder Viheschlachten benutzt wird. Sondern die Waffe, die Zwangsausübung anderen Menschen gegenüber ermöglicht. Ist jedermann gleich gut für Angriff und Verteidigung bewaffnet, passiert letztlich gar nichts.
Gewaltwaffen setzen mehr als Holz oder Stein und deren Derivate voraus. Das Metall spielt die entscheidende Rolle. Das zunächst von einzelnen eingesetzte Waffenmetall, dann von mehreren, die sich zu"Bewaffneten" vereinen oder vereint werden (Kriegerkasten etc.).
Die Erfindung der - letztlich beliebig und extrem schnell reproduzierbaren - Metallwaffe ist ein sozioökonomischer Quantensprung, oder eine"Revolution".
Im Zentrum der Fabrikation der Metallwaffe steht also die Figur des Schmieds.
Dies geben frühe Mythen, aber auch real nachziehbare Geschichten deutlich wieder. Einer der größten Gewaltanwender, der Mongole Dschingis Khan, trug den Titel"Schmied", worauf schon Alföldi hingewiesen hatte ("Smith as a Title of Dignity", 1932).
Wir finden in der griechischen Mythologie den göttlichen"Archi-Tekten", den der himmlische Schmied beerbt (die Hephaistos-Sage; Hephaistos ist zuerst Bau-Herr der göttlichen Behausungen). Im lateinischen"Deus Faber" (faber als Hersteller, konkret: Schmied), ähnlich anderswo (Koshar-wa-Hasis, der Baals Palast baut).
Bei den Yakuten ist der Schmied der ältere (!) Bruder des Schamanen (Schmidt, Asiatische Hirtenvölker 1954).
Die mythischen ersten chinesischen Kaiser Huang-ti und Yü sind Schmiede. Die persischen und ägyptischen Herrscher feierten ein Fest, sobald sie 30 Jahre auf dem Thron saßen. Die 30 ist die Zahl des Saturn ("Saturnalien"), des Erfinders, Schaffers, eben des Deus Faber. Im finnischen Kalevala (9, 107 ff.) lesen wir:
"Dann wurde der Schmied Ilmarinen geboren / (...) über einem Hügel Kohle / (...) Ilmari wurde nachts geboren und am Tage baute er (dann) seine Schmiede."
Die Prometheus-Sage (Feuerbringer) geht in ähnliche Richtung.
Im Iran ist die Sage des Schmieds Kavag (Kaweh, Kawa) lebendig, dieser Schmied war zugleich Gründer der ältesten persischen Dynastie, nämlich jener der Kayaniden.
Es gibt eine interessante Debatte über die Gleichsetzung vom Schmied und König (also Herrscher mit Hilfe von Metall), der seinerseits zahlreiche Söhne opfern musste, bis er mit Hilfe seiner Waffe dem Opfergott Widerstand leistete und selbst an die Macht kam (Santillana/Dechend, Hamlets Mill).
Offenbar muss mit Macht-Derivaten (Gottheit-Schmied) operiert werden, um die Waffenmacht ihrerseits zu legitimieren.
Die Schürze des Schmieds (!) wird dabei übrigens zur herrscherlichen Standarte (!), Sinnbild der Macht, die zu zeigen ausreicht, um Macht selbst zu exekutieren.
Die verfolgte Spur wird immer interessanter. Vielleicht sind weitere Stellen (Schmied/Königs-Sagen oder -Berichte) bekannt.
Gruß!
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Wal Buchenberg
08.09.2002, 17:28
@ dottore
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Re: Der Ursprung einer Sache erklärt die Sache nicht |
-->Hi dottore,
dass das (Metall)Geld aus dem"internationalen" Verkehr zwischen Gemeinwesen ("Staaten") entstanden ist, war auch die Meinung von Karl Marx.
Aber ist damit über das Geld mehr erklärt, als wenn man feststellt, der Ursprung der Menschen sei ein Vorahne der Affen gewesen?
Keine Sache lässt sich erschöpfend aus ihrem Ursprung erklären. Erst wenn man Ursprung und alle Veränderungen durch Weiterentwicklung bis zum Untergang der Sache verstanden hat, hat man die Sache verstanden.
Deine Theorie sieht (bis jetzt) so aus: Macht ist der Ursprung von Geld, also ist Macht immer die Grundlage von Geld.
Gruß Wal
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dottore
08.09.2002, 17:46
@ Wal Buchenberg
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Re: Der Untergang auch nicht (siehe Kapitalismus), da noch nicht passiert |
-->>Hi dottore,
>dass das (Metall)Geld aus dem"internationalen" Verkehr zwischen Gemeinwesen ("Staaten") entstanden ist, war auch die Meinung von Karl Marx.
Was soll mir das sagen?
>Aber ist damit über das Geld mehr erklärt, als wenn man feststellt, der Ursprung der Menschen sei ein Vorahne der Affen gewesen?
Wer behauptet das?
>Keine Sache lässt sich erschöpfend aus ihrem Ursprung erklären.
Was heißt hier"Ursprung"? Ursache? Quelle?
>Erst wenn man Ursprung und alle Veränderungen durch Weiterentwicklung bis zum Untergang der Sache verstanden hat, hat man die Sache verstanden.
Also um bei Marx zu bleiben: Nenne mir doch bitte eine Beispiel für etwas, das er verstanden hat ("bis zum Untergang" oder"bis nach dem Untergang" usw.).
>Deine Theorie sieht (bis jetzt) so aus: Macht ist der Ursprung von Geld, also ist Macht immer die Grundlage von Geld.
Macht bestimmt, was Geld ist. Falls ein Satz mit"Grundlage" gewünscht: Ohne Geld keine Macht. Ausnahme? Stelle bei Marx?
Und damits auch schön dialektisch wird: Ohne Macht kein Geld. Ausnahme? Stelle bei Marx?
Gruß!
Kapitalismus hatte ich hinreichend definiert: System, das ständiger Nettoneuverschuldung (und dazu des privaten Eigentums = Kapitals) bedarf.
Nicht das Kapital definiert den Kapitalismus. Sondern das verschuldete Kapital.
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Bob
08.09.2002, 18:27
@ dottore
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aurea prima sata est aetas... |
-->dottore,
Ovid Metamorphosen:
Aurea prima sata est aetas, quae vindice nullo,
sponte sua, sine lege fidem rectumque colebat.
Ich glaube, dass Gold zuerst da war. Gold repräsentiert"Wert an sich". Es ist unabhängig von Macht. Sein Wert ergibt sich aus Glanz und Seltenheit. Erst nachdem wir Gold hatten, kam jemand auf die Idee, es anderen wegzunehmen, dazu schmiedete er das erste Schwert und bezahlte den Schmied mit: Gold. Die Macht ist ein Derivat des Goldes (=des Geldes). Pluton ist der wahre Zeus.
Das Eisen liegt ja nicht einfach so herum, sondern muß aus Erz herausgeschmolzen werden - dazu braucht man Bergwerksarbeiter also unterirdisch Kreaturen.
Das unterirdisch-plutonische war zuerst da - die Macht erscheint erst, wenn es etwas zu holen gibt. Der Schmid hat keine Kraft, wenn er kein Gold bekommt.
bob
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dottore
08.09.2002, 18:58
@ Bob
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Re: aurea prima sata est aetas... |
-->>dottore,
>Ovid Metamorphosen:
>Aurea prima sata est aetas, quae vindice nullo,
>sponte sua, sine lege fidem rectumque colebat.
>Ich glaube, dass Gold zuerst da war.
Ja, siehe Machtmetall-Vortrag, vgl."Goldenes Zeitalter", Daniels Traumdeutung, Hesiod usw.
>Gold repräsentiert"Wert an sich".
Massenfach Beispiele von seiner Wertlosigkeit (Beschwerung für Fischernetze usw.).
>Es ist unabhängig von Macht. Sein Wert ergibt sich aus Glanz und Seltenheit.
Nein, aus seiner Verwendung als Waffe! Golddolche usw. (Ur, Ebla, Tut-anch-amun).
>Erst nachdem wir Gold hatten, kam jemand auf die Idee, es anderen wegzunehmen,
Wozu? Es lag rum. In gigantischen Massen. Oberflächengold.
>dazu schmiedete er das erste Schwert und bezahlte den Schmied mit: Gold.
Der hätte ihn ausgelacht. Wieso das Schwert (Stahl > Gold) sich mit dem minderen Waffenmetall bezahlen lassen?
Falls der Schmied Bock auf Gold hatte: Abholen!
>Die Macht ist ein Derivat des Goldes (=des Geldes). Pluton ist der wahre Zeus.
Ein Derivat des Metalls. Des jeweils waffenfähigeren Metalls: Gold --> Cu (1), sog. Zypern-CU --> Cu (2) --> Bronze (Cu/Sn) --> Eisen --> Stahl (Damaszener usw.) --> --> Uran.
>Das Eisen liegt ja nicht einfach so herum, sondern muß aus Erz herausgeschmolzen werden - dazu braucht man Bergwerksarbeiter also unterirdisch Kreaturen.
Nein. Es gab jede Menge Rasenerz (z.B. Dänemark!)
Gruß!
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Wal Buchenberg
08.09.2002, 19:14
@ dottore
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Der göttliche Schmied |
-->>Kapitalismus hatte ich hinreichend definiert: System, das ständiger Nettoneuverschuldung (und dazu des privaten Eigentums = Kapitals) bedarf.
>[b]Nicht das Kapital definiert den Kapitalismus. Sondern das verschuldete Kapital.
Hallo dottore,
ich will mich nicht über Definitionen streiten. Hier noch was zur Sache:
Die legendären Vorväter der chinesischen Kultur sind Verkörperungen menschlichen Erfindungsgeistes. Ihre Geschichte folgt im groben der ökonomischen Evolution der Menschheit: Wildheit und Wanderzeit, Hausbau und Entdeckung des Feuers, Landwirtschaft und Sesshaftigkeit. Zivilisation und Entwicklung der Schrift.
In diesem Zusammenhang kann ein legendärer Herrscher auch als Verkörperung der Schmiedekunst auftreten. (Kannst du mir bitte seinen Namen sagen, damit ich über ihn etwas nachschlagen kann?)
Bewiesen ist damit noch nichts - außer dass die Schmiedekunst den frühen Chinesen - wie den alten Griechen - ebenso wichtig war wie Landwirtschaft, Hausbau und Besitz des Feuers, so dass diese Fähigkeiten „vergöttlicht“ und verehrt wurden. Nachzulesen bei
Lü Qianfei: A Storied History of China. Beijing 1988.
„The first figure that appears on the horizon of our history is Pan Gu, styled by westerners as the Chinese Adam. (Er war eine Einheit aus belebter und unbelebter Natur, aus ihm erwuchsen die Natur und alle Lebewesen)...
Next after him came three great rulers, the Tianhuang (the Heavenly Emperor), the Dihuang (the Earthly Emperor) and the Renhuang (the Human Emperor). These three fabulous creatures form the so-called epoch of the Three Sovereigns in which man lived a life of lived a life of perfect innocence...
After these three rulers, the most prominent figures one should mention are perhaps You-chao-shi, Sui-ren-shi, Fu-xi-shi, Nu-wa-shi and Shen-nong-shi....
You-chao-shi means „The Nest-builder“. Perhaps it was he who taught people to build dwellings.... You-chao-shi was followed by Sui-ren-shi, „the Fire-Producer“, or the so-called the Chinese Prometheus.... He was at the same time the inventor of the prehistoric knot-writing.... it was Fu-xi-shi who established order in the social relations of his people... He is also supposed to have introduced the marriage which was previously unknown. It was he who taught people to hunt, to fish, to keep flocks and to make musical instruments....
Fu-xi-shi was succeeded by a personage named Nü-wa-shi, who was, according to some legends, his own sister. She did not add much to Fu-xi-shi’s work...
The next legendary emperor was Shen-nong-shi.... To him is ascribed the invention of the principal agricultural implements and the introduction of field labor...
Huang Di (2704-2595 BC) (der „Gelbe Kaiser“, wb) is the third of the series of great emperors.... He... constructed a chariot with a wooden figure always pointing to the south, no matter in what direction he drove. (Ein mechanischer Kompass, wb).... he ordered... to construct houses, to compose a calendar, and to make musical and astronomical instruments. He instructed his state historian Cang Jie to invent the art of writing....
Previous stones and pieces of gold and copper were introduced to serve as mediums of exchange....“ Pages 2-6.
Dann folgen Yao und Shun, die großen Flussbändiger und Deichbauer.
Gruß Wal
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silvereagle
08.09.2002, 19:53
@ dottore
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Was war zuerst? |
-->Also wirklich, wie kann man nur darüber jemals zweifeln?
Da gibt's doch wirklich Leute, die behaupten,"Gold" sei der Anfang und repräsentiere"Wert an sich". Dabei ist es ja sonnenklar, dass das gar nicht stimmen kann - denn schliesslich MUSS es ja Silber gewesen sein!
Dass da noch niemand drauf gekommen ist? Hiermit melde ich stolz die exklusive Urheberschaft dieser neuen, bitteschön alleserklärenden Theorie an.
.........
.........
.........
Jetzt muss ich nur noch jemanden finden, der mir diese Urheberschaft auch durchsetzt und absichert... Vielleicht hilft mir ja mein Silber! ;-)
Gruß, silvereagle
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Bob
08.09.2002, 20:40
@ dottore
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Re: aurea prima sata est aetas... |
-->dottore, die Macht sei mit uns allen...
Ich möchte hier auch an König David erinnern,
der hatte kein Schwert, sondern eine Steinschleuder,
hat Goliath fertiggemacht und ist König geworden.
Soweit ich weiss, war er vorher nur mit einer Leier bewaffnet.
bob
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Gatsby
08.09.2002, 21:23
@ dottore
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Re: Machtttheorie: Der Schmied als Proto-König |
-->Noch eine Quelle, die vielleicht interessant ist. Mythos und Sage...
<ul> ~ http://www.dmms.de/schmiede3.html</ul>
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nereus
09.09.2002, 09:57
@ dottore
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Re: Machtttheorie: Der Schmied als Proto-König - kurzer Zwischenstopp? |
-->Moin dottore!
Darf man mal vorsichtig anfragen wohin Ihre Reise eigentlich gehen soll?
Das Thema MACHT wird hier ja seit geraumer Zeit hoch und runter diskutiert und viele Schreiber (Ihre Postings inbegriffen) haben lesenswerte Beiträge dazu geliefert.
Was ist mit Macht aber nun eigentlich konkret gemeint?
Ist Macht eine Ware die ich in bestimmten Geschäften kaufen darf oder kann man Macht zu Hause im heimischen Garten selbst züchten oder heimwerkeln? Kann dieses Produkt, falls es denn eins sein sollte, jeder erwerben und wie hoch ist, bitte schön, sein Preis?
Kann man damit etwas sauber machen oder beschmutzen, z.B. weiße Westen? ;-)
Gibt es beim Verkauf von Macht auch Preisnachlässe und Schlußverkäufe wo man dann vielleicht mal ein Schnäppchen machen kann, wie etwa bei revolutionären Zuständen oder in Zeiten der Anarchie?
Hat das Produkt Macht ein Verfallsdatum und wenn ja wie lange ist Macht genießbar?
Ist Macht ein Genußmittel oder ein Gift?
Kann man Macht mit Alkohol vergleichen? Ein wenig weckt die Lebensgeister, zu viel schädigt den Körper und führt langfristig zum Tod des Konsumenten der Spirituose Macht.
Wenn Macht eine Ware sein sollte, wer ist dann ihr Verkäufer?
Muß Macht produziert werden und muß man sich für dessen Produktion zunächst verschulden?
Könnte man bei der Machtproduktion auch in Konkurs gehen oder verschwindet die Macht von selbst wenn ihr Produzent in's Schleudern kommt?
Schädigt Macht die Umwelt und ist sie die Ursache für Klimaveränderungen?
Was ist eigentlich Klima?
Ist Macht grün oder gelb, kann man sie sehen oder hören oder vielleicht sogar fühlen?
Oder ist Macht ein Zustand oder ein Verhalten von Menschen welches nicht am Markt erworben oder in Eigenproduktion erstellt werden kann?
Aber es wird doch immer so viel vom Kaufen oder"käuflich sein" bei dem Begriff Macht geschrieben und gesprochen.
Kann man denn Zustände oder ein Bewußtsein auch an- und verkaufen? Wo finde ich dann die Händler dieser"Nichtware" und wo werden diese Geschäfte abgeschlossen?
Ist Macht gar eine Krankheit? Eine Krankheit der Seele vielleicht?
Falls Macht eine Krankheit ist, wer ist dann eigentlich der Kranke?
Der Machthaber oder die welche sich der Macht beugen?
Tritt Macht dann vereinzelt oder in Epidemien auf?
Gibt es dagegen Medizin oder ist sie unheilbar? Ist Macht vielleicht eine Erkrankung der Sinnesorgane?
Kann da der Optiker helfen mit einer schärferen Brille zum Zwecke des Durchblickes?
Sie schreiben u.a.: .. Das zentrale Element der Machttheorie (alias Gewalt-, besser: Fiskaltheorie) der Wirtschaft ist die Waffe. Nicht die Alltagswaffe, die zum Jagen oder Viheschlachten benutzt wird. Sondern die Waffe, die Zwangsausübung anderen Menschen gegenüber ermöglicht. Ist jedermann gleich gut für Angriff und Verteidigung bewaffnet, passiert letztlich gar nichts.
Gewaltwaffen setzen mehr als Holz oder Stein und deren Derivate voraus...
Es gibt also Gewaltwaffen. Wenn es Gewaltwaffen gibt, muß es auch Nichtgewaltwaffen geben.
Dringt bei den Letztgenannten die Schneide etwa schmerzlos in's Fleisch oder kitzelt es gar?
Würden Rinder und Kälber beim"letzten Schnitt" mit diesen Waffen etwa lachen?
Kann der Bauer nach dem Schweineschlachten mit der"Alltagswaffe" nicht ebenso die Bäuerin und den Knecht zu Tode kommen lassen, mit ein und derselben Waffe?
Was kann denn das Messer dafür das es scharf ist? Der Bauer hat es doch geschärft und auch geführt.
Sind 100 Messer nicht eine Kanone und 100.000 Messer eine Atombombe?
Ich finde die Kanone und die Atombombe können nun wirklich nichts dafür.
Das sind doch alles nur die Instrumente der Macht oder etwa nicht?
Was also ist MACHT und wer mißbraucht sie am laufenden Band? Sind die Schmiede die Schuldigen? Ich kann Ihnen nicht mehr direkt folgen.
Oder wollen Sie uns gedanklich"an die Hand nehmen" und uns führen. Sind sie vielleicht unser Grottenführer? Es soll ja noch so etwas wie Gedankenblitze geben wenn man in dunklen Höhlen auf Suche geht.
mfG
nereus
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dottore
09.09.2002, 15:20
@ nereus
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Re: Und schon geht's weiter... |
-->>Moin dottore!
>Darf man mal vorsichtig anfragen wohin Ihre Reise eigentlich gehen soll?
Hi nereus,
zur Entwicklung einer brauchbaren, widerspruchsfrei formulierten, allgemeinen Erklärung der Phänomene Eigentum, Geld, Kredit, Zins, Wachstum, usw. Also einer durchgehend verwendbaren Erklärung des Wirtschaftens.
>Das Thema MACHT wird hier ja seit geraumer Zeit hoch und runter diskutiert und viele Schreiber (Ihre Postings inbegriffen) haben lesenswerte Beiträge dazu geliefert.
>Was ist mit Macht aber nun eigentlich konkret gemeint?
Menschen zu Handlungen bzw. Leistungen zu zwingen, die sie freiwillig nicht vornehmen bzw. liefern würden (Steuermonopol in Kombination mit Geldmonopol).
Dieser Zwang erfolgt mit Hilfe von Gewaltwaffen (Unterschied dazu: Jagdwaffen), die von der Macht monopolisiert werden (Gewaltmonopol).
Dieser Zwang wird unter Festlegung von Terminen ausgeübt, zu welchen die Handlung bzw. Leistung zu erfolgen hat.
Das war's auch schon.
Gruß!
Und besten Dank für die lesenswerten Ausführungen.
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silvereagle
09.09.2002, 15:40
@ dottore
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Mit anderen Worten: |
-->Wir leben tatsächlich in einer Diktatur. Es ist nur sehr, sehr schwer, sie zu erkennen. Sie"existiert" seit tausenden von Jahren, und hatte demensprechend Zeit, sich immer besser zu tarnen. Ihre Auswirkungen sind bis heute - von netten Nebenerscheinungen wie"Wirtschaftswachstum" und"technischer Fortschritt" abgesehen - verheerend, Tendenz: steigend.
Nochmals, weil es so schön das Wesen der"Macht" beschreibt:
Menschen zu Handlungen bzw. Leistungen zu zwingen, die sie freiwillig nicht vornehmen bzw. liefern würden (Steuermonopol in Kombination mit Geldmonopol).
Dieser Zwang erfolgt mit Hilfe von Gewaltwaffen (Unterschied dazu: Jagdwaffen), die von der Macht monopolisiert werden (Gewaltmonopol).
Dieser Zwang wird unter Festlegung von Terminen ausgeübt, zu welchen die Handlung bzw. Leistung zu erfolgen hat.
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Das war's auch schon? Naja, eventuell noch nicht ganz. Es bleibt immer noch die Frage: Warum überhaupt Diktatur? Wozu denn Machtausübung?
dottore neigt offenbar der Auffassung zu: "Um ihrer selbst willen". Da hege ich jedoch meine Zweifel... denn: All die erwähnten Monopole, welche die Diktatur ausmachen, sind zweifellos Werkzeuge. Auch die"Macht" an sich ist ein Werkzeug (meine ich halt). Macht setzt man ein, um Ziele zu verfolgen. Wie heisst es so schön: "Mit aller Macht..."
Über diese Ziele darf spekuliert werden. Es könnte sich lohnen.
Gruß, silvereagle
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dottore
09.09.2002, 20:12
@ Bob
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Re: Blei, Bob, Blei (plumbum), siehe Aspendos |
-->Die Stadt mit dem herrlichen Theater (Leier, Leier) und den besten Schleuderern (slinger) der Antike.
Wie hier (Rs. der Münzen)
[img][/img]
Die Pb-Stücke um die 50 g. Bei Stirntreffer lethal. Trefferquote ziemlich hoch (Elitetruppen). Danach wieder Leier...
Goliath war Eisenmann, hatte aber das Visier nicht herunter geklappt, siehe Helmkunde.
Gruß!
>dottore, die Macht sei mit uns allen...
>Ich möchte hier auch an König David erinnern,
>der hatte kein Schwert, sondern eine Steinschleuder,
>hat Goliath fertiggemacht und ist König geworden.
>Soweit ich weiss, war er vorher nur mit einer Leier bewaffnet.
>bob
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