-->Politisch Lied - Garstig Lied - zum 22.09.2002
Die Wahl, die so leidenschaftlich und zum Teil offensichtlich sehr voreingenommen diskutiert wird
ist leider wieder einmal eine Wahl zwischen überwiegend korporatistisch orientierten Parteien.
Dies ist die PDS zu vermutlich 100%,
die SPD vielleicht zu 80% (rein subjektive, jederzeit anfechtbare Schätzung, zumal der größte marktwirschaftlich denkende Protagarist Georg Leber bereits lange abgetreten ist, Helmut Schmidt war leider auch ein Interventionist )
die CSU ist es vermutlich zu 70% (wenn nicht mehr) Seehofer ist und war z.B. derjenige, der marktwirtschaftliche Lösungsansätze in der Gesundheitspolitik stets ausschloss
die CDU vielleicht zu 40 - 60%. Die Alte Garde ist, seit der Zeit von Ludwig Ehrhards Abservierung, überwiegend korporatistisch gesinnt, sic. Blüm, Kohl etc.pp.
Bei den Grünen wage ich erst gar keine Zahl zu nennen, diese wissen es selbst wahrscheinlich auch nicht, zumal neben Metztger, dem brillanten Haushaltsexperten und Scheel so viele gesammelte Inkompetenz vertreten zu sein scheint.
Und die FDP, nach ihrem Programm eigentlich die einzige Partei, die gegen eine korporatistisch strukturierte Gesellschaft eintreten müsste, hatte in der Vergangenheit stets ihr eigens Programm der lieben Posten willen verraten, weshalb auch der jungen Garde so keiner recht glauben mag, ob sie es diesmal anders halten will.
Wenn man jetzt die aktuellen Wahlprognosen anschaut und sieht, dass die SPD und CDU/CSU annähernd gleichgewichtig sind, hinzu grün und ggf. extremrot, woher soll dann im nächsten Bundestag der erforderliche Reformwille kommen?
Wer soll sich an die erforderlichen Einschnitte in die Krankenkassen, die Renten, die Belebung der bürgerlichen Eigeninitiative heranmachen? Etwa eine große Koalition?
Irgend eine der übrigen möglichen Koalitionen?
Was daraus kommen wird, ist jetzt bereits absehbar: Hinten kommt halt immer dasselbe heraus.
Wie sehr sich die großen Parteien CDU und SPD (hier darf sich die CSU ausnahmsweise von schreiben) einander gleichen und von innen heraus eine verfaulte Gesinnung hatten, zeigt sehr deutlich der Stadtstaat Berlin.
Einerlei, ob unter SPD oder CDU-Führung es blühte der Filz und die Verschuldungsorgie unter dem Motto: „Nach uns die Sintflut“, Schulden haben die Anderen zu zahlen.
Ist da der eine oder der andere oder sind gar beide zusammen vom Saulus zum Paulus geworden?
Eine Magret Thatcher müsste her, die mit dem korporatistischen Filz und der Subventionitis aufräumt. Diese hat es bekanntlich so gut gekonnt und England damit von seiner Krankheit befreit zu einem wachstumsstärkeren Land gemacht, so dass sich Tony Blair wohl hütet, alte gewerkschaftlichen Nonsensbestimmungen wiedereinzuführen.
Mangels eines wirklichen Reformwillens der großen Parteien,
Stoiber hüllt sich in Schweigen, wo er kürzen könnte/wollte/sollte/nicht mag und
Schröders einziger Programmpunkt ist: Schröder muß wieder Kanzler sein, im übrigen sitzt die SPD gemäß Aldis 1.Statistik noch immer fest im Griff der Genossen,
was soll letztendlich wirklich Neues kommen?
Die SPD wird weiter die Steuern erhöhen (für Korporatisten eine Selbstverständlichkeit, Staatsquote rauf), aber man wird das natürlich nicht Steuern nennen, sonder Maut, erst für LKW und dann (natürlich unter dem Vorwand der sozialen Gerechtigkeit) auch für PKW, ferner die Abgaben und Gebühren.
Und die CDU, die weiss es leider bis dato selbst noch nicht, was sie zu tun beabsichtigt, bei allem Respekt vor Lothar Spaeth, aber die Abgaben und Gebühren sind das Mindeste, was auch hier anziehen wird.
Über die anderen Parteien zu sprechen, erübrigt sich weitgehend, denn die Deutschen Wählen zwischen den zwei großen Parteien.
Letztlich werden die Deutschen einen Kanzler haben, aber der kann sich dessen gewiß sein:
Mit den nächsten Landtagswahlen wird mit Sicherheit dafür gesorgt werden, dass ihm das Regieren so schwer wie nur irgend möglich gemacht wird.
Nun wählt mal schön!
(p.S.: Jede Stimme wird zu barem Geld für die gewählte Partei)
A.
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-->Hallo,
wenn man sich die Hanserln und Kasperln ansieht, wird einem doch schlecht.
Wir haben defacto nur Blockparteien, alle hebens den Flügel, wenns ums eigene Fressen geht. Es ist erbärmlich, aber es ist weltweit so.
Ich erinnere mich an die alte Prophezeiung im Lied der Linde, *bis der Tag kommt, an dem sich glaubt verdammt, wer berufen wird zu einem Amt....*
Wie die Quacksalber, die sich streiten, ob man bei der Leiche noch nen Aderlaß machen soll oder vielleicht doch lieber Blutegel ansetzen. Nee, sie wird kalt, und sie fängt jetzt unerbittlich und endgültig zu stinken an. Mächtig sogar.
Niemand scheint mehr Vernunft im Hirnkaschtl zu haben, kein Wunder, denn wer noch für ein Fünferl Grips hat, läuft auf und davon (Lafontaine, Gysi).
Derweilen geht die Wirtschaft, geht die Staatssubstanz vor die Hunde und den Bach runter. Nur, das bilden wir Ketzer uns ja ein, in Wirklichkeit steht doch der Aufschwung vor der Tür, sagen sie uns.....die müssen alle besoffen sein.
Der Karren steckt so tief im Dreck, daß ihn da keiner mehr rauskriegt, es sei denn, es legt jemand einen wirtschaftlich-politischen Sprengsatz in das Schlammloch und fegt es leer ohne Rücksicht auf Verluste.
Dann ist er Wagen kaputt, aber man kann die Einzelteile wieder aus dem Loch ziehen und schon mal wieder von vorn anfangen.
Bushi zündelt ja gerade an einem realen Sprengsatz herum, und die Verschuldungsblase mit Renten- und Pflegeloch und demographischer Katastrophe tun ihr übriges.
Ghandi hat es auf den Punkt gebracht, wir düsen jetzt die Achterbahn runter, die Bevölkerung und die Wirtschaft schrumpfen, alle hergebrachten Quacksalbereien helfen nix mehr.
Ich erinnere mich an ein Gespräch mit unserem Rechtsanwalt, der größere Sachen betreute und dementsprechende Klientel betreute.
1982 warteten alle auf die geistich-moralinsaure Wämde, in diesem unsäräm Lammde.
1986 waren die vier Jahre Umkehrschwung zu kurz.
1990 merkte jeder, der genug Grips hatte, es wird nix mehr, die schustern so weiter wie gehabt, immer voll rein in den Schwachsinn.
1994 waren die Vorsichtigen und Ketzer raus und weg, die Großindustrie versteuerte im Ausland, die Steuern brachen weg.
1998 gab es nur noch pure Verzweiflung, egal wen, bloß nicht mehr diese unausstehlichen Vollkoffer und Kotzgestalten.
2002 sieht man, Vollkoffer und Kotzgestalten sind überall, hier wie da, und dort auch. Panik und Frust, Resignation und Angewidertsein.
Egal, wer am 22.9. wieder seine Verdienste lobt, und egal, wer bedauert, daß seine Wahlinhalte nicht ausreichend den depperten Wählern rübergebracht werden konnten, der rote Hahn steht am Dach, und er wird sich ungelöscht weiterfressen.
Das erinnert mich an den Witz mit dem Tripper, als im medizinischen Handbuch der Eintrag erscheint: bunt gefleckter Trepper, aus allen Farben zusammmengestezt - völlig harmlos, denn er fällt bald von alleine ab.
Wenn da mal keine Blutvergiftung zwischenkömmt und der Organismus dran krepiert ;-(.
Heute in einer Woche bricht das Gesülze wieder los, ich könnte Euch heute schon wortwörtlich die Statements schreiben, die wir dann zu hören kriegen (wenn wir die Glotzkiste anmachen).
Und dann gehts wieder 4 weitere Jahre den Bach runter, immer schneller auf die Stromschnellen zu.
Die Lage ist bescheiden, aber solange immer noch derat viele das größere oder kleinere Übel freiwillig wollen, solange ist Hopfen und Malz verloren.
Ich gebe meine Stimme auch ab, daß die 5 Märker nicht im Thiersesäckel bleiben. Und diese Stimme wird wieder ausgeblendet, Ketzereien werden nach allgemeiner Übereinkunft nicht gezählt. Basta.
Mir wurscht.
Ich bin gespannt, wann sich die da oben ein neues Volk wählen.
Und ich bin am überlegen, ob ich nicht auch mal in Leipig mitmarschiere, wenn es wieder heißt, WIR sind das Volk. Die Hanserln und Kasperln am Zettel sind das Volk nicht. Aber es sagt ihnen offenbar niemand.
Beste Grüße vom Baldur
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