Baldur der Ketzer
17.09.2002, 00:29 |
Fundsache: Scholl-Latour über Südafrika ;-( Thread gesperrt |
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Wenn es Nacht wird in Pretoria
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In Südafrikas Städten grassiert die Gewalt. Weiße Farmer leben in Angst. Die schwarze Elite sagt, der wirkliche Befreiungskampf stehe erst noch bevor
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Von Peter Scholl-Latour
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Kein Land des Schwarzen Erdteils gibt heute so viele Rätsel auf wie Südafrika, kein Staat ist irreführender. Der erste Eindruck täuscht total.
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Da findet der Einreisende einen perfekt funktionierenden Flugplatz von Johannesburg vor, wo die Einreise-Formalitäten auf ein Minimum beschränkt sind. Irgendein Reisebüro hat ihm einen klimatisierten Wagen mit einem verlässlichen schwarzen Fahrer bereitgestellt, der ihn über eine vorzügliche Autobahn nach Pretoria fährt. Im Hotel Sheraton erwartet ihn nicht nur Luxus, sondern eine gemischt-rassige, freundliche Bedienung, welche die gelungene Verwirklichung der"Regenbogen-Gesellschaft" zu symbolisieren scheint. In der Hauptstadt werden die Rasenflächen ständig gepflegt. An den Ampeln befleißigen sich die Verkehrsteilnehmer einer Disziplin, die in Paris oder gar Rom unvorstellbar wäre.
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Von befreundeten Südafrika-Reisenden ist man eingestimmt worden. Die Safaris im Krüger-Park böten weiterhin herrliche Wildlife-Erlebnisse, und in der Umgebung des Kaps der Guten Hoffnung sei die Sicherheit der Weißen weitgehend garantiert. Es lohne sich sogar, eine jener herrlichen Villen mit Schwimmbad zu erwerben, die dort zu Schleuderpreisen angeboten werden, was eigentlich nachdenklich stimmen sollte.
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Sogar in die Afrikaner-Siedlung Soweto am Rande von Johannesburg werden Touristen-Besuche organisiert, ja es ist chic, in dieser früheren Brutstelle des Rassenkampfes bei"Eingeborenen" zu übernachten. Tatsächlich erschien auch mir Soweto - bei Tage zumindest - weit weniger bedrohlich als in den Jahren der Apartheid, als dort die Schulen brannten und die Polizeistationen sich in belagerte Festungen verwandelt hatten.
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Stößt man auf deutsche Wirtschaftsvertreter, so loben sie in höchsten Tönen das hervorragende Investitionsklima und die hohen Renditen, die sie sich errechnen. Über der Rassenharmonie in Südafrika, die auf so wunderbare Weise nach der Unabhängigkeit gewahrt blieb, ruhe weiterhin der Segen des großartigen Friedensstifters Nelson Mandela, auch wenn er inzwischen aus seinem Präsidentenamt ausgeschieden sei.
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Für die westlichen Medien ist Südafrika offenbar eine"heilige Kuh". Nirgendwo aber hat sich unsere Informationsgesellschaft so gründlich blamiert wie bei der Schilderung der dortigen angeblich idyllischen Verhältnisse.
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Wenn die Nacht sich über Pretoria senkt, stellt sich die Angst ein, offenbart sich eine unheimliche Wirklichkeit. In der ehemaligen Buren-Hochburg lebt heute eine ausschließlich schwarze Bevölkerung, soweit die Bantu, die vor der Anonymität der großen verlassenen Gebäude zurückschrecken, überhaupt bereit sind, sich dort einzuquartieren. Auch die riesige Geschäftsmetropole Johannesburg ist längst von fast allen Weißen verlassen worden.
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Die Weißen von Johannesburg und Pretoria haben sich in eine neue Form von"Laager"-Mentalität zurückgezogen. Weit weg von den Stadtkernen haben sie so genannte"Compounds" gebaut mit eigenen Geschäften, Schulen, Kirchen und Clubs. Das Ganze ist durch perfektionierte Elektronik abgeschirmt.
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Selbst die ausländischen Diplomaten bangen jede Nacht, ob sich nicht doch eine Rotte schwarzer Gewalttäter ihrem Anwesen nähert."Wenn die einmal im Haus sind", so wurde mir übereinstimmend berichtet,"gibt es keine Rettung mehr; dann wird jeder Europäer erschlagen, jede weiße Frau - vom zweijährigen Kleinkind bis zur achtzigjährigen Greisin - vergewaltigt." Es gehe diesen Gangs vor allem um den Geschlechtsverkehr mit Jungfrauen, der - den Aussagen ihrer Medizinmänner zufolge - Schutz und Immunität gegen die mörderisch um sich greifende Aids-Pandemie bieten soll.
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Dieser schreckliche Aberglaube ist landesweit verbreitet. Er fordert vor allem auch in den schwarzen"Townships" eine wachsende Zahl von Opfern. Bei diesen Horrorszenen handelt es sich nicht um räuberische Plünderungen - nicht einmal die wertvollen elektronischen Geräte werden gestohlen -, sondern um sinnlose Brutalität, und es bleibt nicht bei Einzelfällen.
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Sowohl bei den Regierungsbehörden als auch bei den ausländischen Vertretungen habe ich mir die präzisen Statistiken verschafft. Seit dem Zusammenbruch des Apartheid-Regimes wurden in Südafrika - überwiegend in isolierten Farmen - etwa 1100 Weiße umgebracht; 5500 Überfälle fanden statt.
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Genaue Angaben über die schwarzen Opfer der blutigen Anarchie, die sich bei Dunkelheit der südafrikanischen Stadtviertel bemächtigt, liegen nicht vor. Die gemischt-rassigen Polizei-Patrouillen haben dort längst vor den bewaffneten Banden kapituliert oder ein Auskommen mit ihnen gesucht.
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Im Zentralpark von Pretoria ist die Bronze-Statue des Ohm Krüger intakt geblieben. Aber ringsum auf dem sauber gemähten Rasen lagert die schwarze Freizeitgesellschaft. Ein ähnliches Bild bietet sich im Umkreis des mächtigen Union-Buildings, dessen Turm-Konstruktion einmal die Macht des britischen Empire symbolisieren sollte.
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Die wenigen Weißen, die aus beruflichen Gründen die ehemaligen Geschäftszentren noch aufsuchen müssen, wirken wie flüchtiges Wild, verharren - wo immer es geht - im relativen Schutz ihrer Auto-Karosserie. Gewiss, mit dieser kollektiven Unsicherheit, der permanenten Befürchtung, am helllichten Tag beraubt zu werden, stehen die Städte Südafrikas nicht allein. In Lagos, Kinshasa, Nairobi ist die Gefährdung für Fremde durchaus vergleichbar. Aber zwischen Transvaal und dem Kap gewinnt die latente Bedrohung eine ganz andere Dimension, wirkt besonders unheimlich, vielleicht auch weil sie systematisch verheimlicht oder schöngeredet wird.
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Der große Exodus der alteingesessenen Europäer hat ja längst begonnen. Wer über einen britischen oder deutschen Pass verfügt, hat seine Ausreise zumindest organisiert. Die weißen Fachkräfte - Ingenieure, Ärzte, Elektroniker - haben keine große Schwierigkeit, in Nordamerika, Australien, Neuseeland eine Niederlassungsgenehmigung zu erhalten. Aber die Masse der Buren hat weder eine doppelte Staatsangehörigkeit noch berufliche Qualifikation vorzuweisen. Vor allem die so genannten"arme Blanke", jene Buren, deren Bildungsstand dem des durchschnittlichen Schwarzen entspricht und die früher der Apartheid eine rassisch bedingte Vorzugsstellung verdankten, stehen am Rande des Abgrundes und des Elends. Es dürfte etwa eine Million"arme Blanke" geben.
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Die Deutschen, die in Südafrika leben, verweisen stolz darauf, dass die Bundesrepublik in diesem Jahr als führender Handelspartner Pretorias Großbritannien überrundet hat. Aber den forschen deutschen Unternehmern sollte zu denken geben, dass die großen internationalen Konzerne - an ihrer Spitze Anglo-American und de Beers - ihre Hauptsitze aus Johannesburg weg nach Montreal oder London verlagert haben.
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Um mir einen persönlichen Eindruck über die Lage in Transvaal zu verschaffen, das ich seit 1961 in regelmäßigen Abständen aufgesucht habe, bin ich zu den deutschen Farmern des Bezirks Rustenburg gefahren. Es handelt sich bei diesen Siedlern nicht um"Kaffern-Schinder", sondern um fromme evangelische Christen, die ihr schwarzes Personal auch schon zur Zeit der obligatorischen Rassentrennung wohlwollend behandelten. Auch diese redlichen Landsleute, die sich in mühsamer Eigenarbeit ein wunderschönes Heim geschaffen haben, leben in ständiger Furcht vor dem Grauen, das jede Nacht über sie hereinbrechen kann, waren meist auch schon Zielscheibe verfehlter Anschläge."Ich selbst und meine Frau werden hier ausharren, solange es geht", sagte mir einer der Kolonisten;"aber meine Kinder sollen sich ihre Zukunft in Deutschland aufbauen."
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Die krampfhafte Euphorie, die parlamentarische Besuchsdelegationen aus Berlin gern an den Tag legen, wenn sie das angeblich gelungene Experiment multikulturellen Zusammenlebens in Südafrika besichtigen, wird von den schwarzen Intellektuellen des Landes in keiner Weise geteilt. Selbst die schwarzen Redakteure der ziemlich regierungsfrommen Tageszeitung"The Star" beobachten mit Sorge die zunehmende Verwahrlosung der Massen, die sich um die Früchte der"black power" betrogen fühlen.
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Vor allem bei einer Gruppe hoch renommierter schwarzer Professoren der University of South Africa von Johannesburg - die Namen verschweige ich wohlweislich - überraschten mich die zutiefst pessimistischen Prognosen. Hier herrschte keinerlei Bewunderung mehr für die versöhnliche Staatskunst Nelson Mandelas vor. Dieser"Nationalheld" habe die Chancen einer wirklichen Veränderung der gesellschaftlichen Strukturen Südafrikas versäumt, ja für die Zukunft blockiert.
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Bei der afrikanischen Bevölkerung mehrten sich angeblich die Vorwürfe, Mandela sei im Gefängnis Opfer einer"Gehirnwäsche" geworden und habe sich in seiner Nachgiebigkeit gegenüber den Weißen, die weiterhin auf den Entscheidungsposten der Republik das Sagen hätten, wie ein"Uncle Tom" verhalten. Nicht einmal die diskriminierende Schaffung der"Homelands" sei rückgängig gemacht worden. Welcher Grubenarbeiter aus Transkai könne es sich denn leisten, seine Familie nach Soweto oder Alexandra nachkommen zu lassen? Die Familien würden dabei ihres bescheidenen Landbesitzes in der angestammten Heimat verlustig gehen. Im Übrigen wisse niemand, was sich wirklich in den Minen-Schächten rund um Johannesburg abspiele, und die dortigen Men's Hostels für Junggesellen seien Herde für die unaufhaltsame Ausbreitung von HIV-Infektionen.
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"Wissen Sie, wer bei uns, aber auch bei weiten Teilen der Bevölkerung zurzeit der populärste afrikanische Politiker ist?", fragt mich ein Akademiker. Und er nennt Robert Mugabe, Präsident des nördlichen Nachbarn Simbabwe, der endlich die weißen Siedler enteigne und gegen den Willen Amerikas seine Soldaten in die reichsten Diamantengruben des Kongo entsandt habe.
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Überaus zögerlich, auch bei den erfahrenen britischen Beobachtern, fällt das Urteil über Thabo Mbeki, den Nachfolger Mandelas an der Spitze des African National Congress und der Republik Südafrika aus. Diesem Politiker aus dem Xhosa-Volk mangele es im Gegensatz zu seinem berühmten Vorgänger an Charisma und rednerischer Begabung. Insgeheim, so fürchten die Weißen, habe er sich Mugabe zum Vorbild genommen, und mit seinem Willen zum politischen Pluralismus sei es wohl auch nicht weit her. Sonst hätte Mbeki nicht versucht, drei seiner begabtesten Rivalen innerhalb der ANC durch ein absurdes Gerücht über ein mörderisches Komplott gegen ihn zu verleumden.
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In ihrem altmodischen schönen Haus, dessen Fenster sich auf die Weite Transvaals öffnen, habe ich die Schriftstellerin und Nobelpreis-Trägerin Nadine Gordimer aufgesucht. Von dieser kleinen, schmächtigen Frau geht immer noch unbändige Kraft und heitere Gelassenheit aus. Aus einer jüdischen Familie stammend, hatte sie einen wackeren Kampf gegen die menschenverachtende Gesetzgebung des Apartheid-Regimes geführt und ließ sich nicht einschüchtern.
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Ob Nadine Gordimer mit der neuen Entwicklung Südafrikas glücklich ist, möchte ich jedoch bezweifeln. Sie hat sicherlich die Zeichen schwarz-afrikanischer Despotie, die im Schatten des Macht-Monopols des African National Congress und des Xhosa-Stammes erkennbar werden, klarsichtig erkannt, wurde doch unlängst ihr bedeutends-tes Buch"July's People" von den neuen Behörden aus dem Lehrplan der Schulen gestrichen. Diese Zensur ist zwar sofort rückgängig gemacht worden, aber ihr Roman"July's Leute", die Geschichte einer weißen, extrem liberalen Familie aus Johannesburg, die vor dem Wüten eines imaginären Bürgerkrieges zwischen Schwarz und Weiß in das Dorf, in den Kraal ihres Haus-Boys, flüchtet und dort in tiefer Depression die schier unüberbrückbare Kluft zwischen den Rassen erlebt, klingt wie ein unheilvolles Omen für die Zukunft Südafrikas.
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Das Buch wurde 1980 geschrieben, ging noch von der Spannung des Ost-West-Konfliktes und einer möglichen Konfrontation zwischen Schwarz und Weiß aus, die - dank Mandela - vorerst vermieden wurde. Doch fast schien es mir, während ich bei Tee und Gebäck im Wohnzimmer dieser tapferen Autorin saß, als stimme sie mit jenen afrikanischen Universitätsprofessoren überein, die mir beteuerten, der wirkliche Befreiungskampf Südafrikas, die reale Verwirklichung von"black power" stehe erst noch bevor.
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http://f24.parsimony.net/forum54390/messages/569.htm
http://www.welt.de/daten/2001/06/03...3pg258084.htx?search=s%FCdafrika
<ul> ~ klick</ul>
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Hörbi
17.09.2002, 03:50
@ Baldur der Ketzer
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Re: Fundsache: Scholl-Latour über Südafrika ;-( - die weißeHerrenkaste |
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>Wenn es Nacht wird in Pretoria
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>In Südafrikas Städten grassiert die Gewalt. Weiße Farmer leben in Angst. Die schwarze Elite sagt, der wirkliche Befreiungskampf stehe erst noch bevor
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>Von Peter Scholl-Latour
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>Kein Land des Schwarzen Erdteils gibt heute so viele Rätsel auf wie Südafrika, kein Staat ist irreführender. Der erste Eindruck täuscht total.
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>Da findet der Einreisende einen perfekt funktionierenden Flugplatz von Johannesburg vor, wo die Einreise-Formalitäten auf ein Minimum beschränkt sind. Irgendein Reisebüro hat ihm einen klimatisierten Wagen mit einem verlässlichen schwarzen Fahrer bereitgestellt, der ihn über eine vorzügliche Autobahn nach Pretoria fährt. Im Hotel Sheraton erwartet ihn nicht nur Luxus, sondern eine gemischt-rassige, freundliche Bedienung, welche die gelungene Verwirklichung der"Regenbogen-Gesellschaft" zu symbolisieren scheint. In der Hauptstadt werden die Rasenflächen ständig gepflegt. An den Ampeln befleißigen sich die Verkehrsteilnehmer einer Disziplin, die in Paris oder gar Rom unvorstellbar wäre.
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>Von befreundeten Südafrika-Reisenden ist man eingestimmt worden. Die Safaris im Krüger-Park böten weiterhin herrliche Wildlife-Erlebnisse, und in der Umgebung des Kaps der Guten Hoffnung sei die Sicherheit der Weißen weitgehend garantiert. Es lohne sich sogar, eine jener herrlichen Villen mit Schwimmbad zu erwerben, die dort zu Schleuderpreisen angeboten werden, was eigentlich nachdenklich stimmen sollte.
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>Sogar in die Afrikaner-Siedlung Soweto am Rande von Johannesburg werden Touristen-Besuche organisiert, ja es ist chic, in dieser früheren Brutstelle des Rassenkampfes bei"Eingeborenen" zu übernachten. Tatsächlich erschien auch mir Soweto - bei Tage zumindest - weit weniger bedrohlich als in den Jahren der Apartheid, als dort die Schulen brannten und die Polizeistationen sich in belagerte Festungen verwandelt hatten.
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>Stößt man auf deutsche Wirtschaftsvertreter, so loben sie in höchsten Tönen das hervorragende Investitionsklima und die hohen Renditen, die sie sich errechnen. Über der Rassenharmonie in Südafrika, die auf so wunderbare Weise nach der Unabhängigkeit gewahrt blieb, ruhe weiterhin der Segen des großartigen Friedensstifters Nelson Mandela, auch wenn er inzwischen aus seinem Präsidentenamt ausgeschieden sei.
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>Für die westlichen Medien ist Südafrika offenbar eine"heilige Kuh". Nirgendwo aber hat sich unsere Informationsgesellschaft so gründlich blamiert wie bei der Schilderung der dortigen angeblich idyllischen Verhältnisse.
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>Wenn die Nacht sich über Pretoria senkt, stellt sich die Angst ein, offenbart sich eine unheimliche Wirklichkeit. In der ehemaligen Buren-Hochburg lebt heute eine ausschließlich schwarze Bevölkerung, soweit die Bantu, die vor der Anonymität der großen verlassenen Gebäude zurückschrecken, überhaupt bereit sind, sich dort einzuquartieren. Auch die riesige Geschäftsmetropole Johannesburg ist längst von fast allen Weißen verlassen worden.
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>Die Weißen von Johannesburg und Pretoria haben sich in eine neue Form von"Laager"-Mentalität zurückgezogen. Weit weg von den Stadtkernen haben sie so genannte"Compounds" gebaut mit eigenen Geschäften, Schulen, Kirchen und Clubs. Das Ganze ist durch perfektionierte Elektronik abgeschirmt.
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>Selbst die ausländischen Diplomaten bangen jede Nacht, ob sich nicht doch eine Rotte schwarzer Gewalttäter ihrem Anwesen nähert."Wenn die einmal im Haus sind", so wurde mir übereinstimmend berichtet,"gibt es keine Rettung mehr; dann wird jeder Europäer erschlagen, jede weiße Frau - vom zweijährigen Kleinkind bis zur achtzigjährigen Greisin - vergewaltigt." Es gehe diesen Gangs vor allem um den Geschlechtsverkehr mit Jungfrauen, der - den Aussagen ihrer Medizinmänner zufolge - Schutz und Immunität gegen die mörderisch um sich greifende Aids-Pandemie bieten soll.
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>Dieser schreckliche Aberglaube ist landesweit verbreitet. Er fordert vor allem auch in den schwarzen"Townships" eine wachsende Zahl von Opfern. Bei diesen Horrorszenen handelt es sich nicht um räuberische Plünderungen - nicht einmal die wertvollen elektronischen Geräte werden gestohlen -, sondern um sinnlose Brutalität, und es bleibt nicht bei Einzelfällen.
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>Sowohl bei den Regierungsbehörden als auch bei den ausländischen Vertretungen habe ich mir die präzisen Statistiken verschafft. Seit dem Zusammenbruch des Apartheid-Regimes wurden in Südafrika - überwiegend in isolierten Farmen - etwa 1100 Weiße umgebracht; 5500 Überfälle fanden statt.
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>Genaue Angaben über die schwarzen Opfer der blutigen Anarchie, die sich bei Dunkelheit der südafrikanischen Stadtviertel bemächtigt, liegen nicht vor. Die gemischt-rassigen Polizei-Patrouillen haben dort längst vor den bewaffneten Banden kapituliert oder ein Auskommen mit ihnen gesucht.
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>Im Zentralpark von Pretoria ist die Bronze-Statue des Ohm Krüger intakt geblieben. Aber ringsum auf dem sauber gemähten Rasen lagert die schwarze Freizeitgesellschaft. Ein ähnliches Bild bietet sich im Umkreis des mächtigen Union-Buildings, dessen Turm-Konstruktion einmal die Macht des britischen Empire symbolisieren sollte.
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>Die wenigen Weißen, die aus beruflichen Gründen die ehemaligen Geschäftszentren noch aufsuchen müssen, wirken wie flüchtiges Wild, verharren - wo immer es geht - im relativen Schutz ihrer Auto-Karosserie. Gewiss, mit dieser kollektiven Unsicherheit, der permanenten Befürchtung, am helllichten Tag beraubt zu werden, stehen die Städte Südafrikas nicht allein. In Lagos, Kinshasa, Nairobi ist die Gefährdung für Fremde durchaus vergleichbar. Aber zwischen Transvaal und dem Kap gewinnt die latente Bedrohung eine ganz andere Dimension, wirkt besonders unheimlich, vielleicht auch weil sie systematisch verheimlicht oder schöngeredet wird.
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>Der große Exodus der alteingesessenen Europäer hat ja längst begonnen. Wer über einen britischen oder deutschen Pass verfügt, hat seine Ausreise zumindest organisiert. Die weißen Fachkräfte - Ingenieure, Ärzte, Elektroniker - haben keine große Schwierigkeit, in Nordamerika, Australien, Neuseeland eine Niederlassungsgenehmigung zu erhalten. Aber die Masse der Buren hat weder eine doppelte Staatsangehörigkeit noch berufliche Qualifikation vorzuweisen. Vor allem die so genannten"arme Blanke", jene Buren, deren Bildungsstand dem des durchschnittlichen Schwarzen entspricht und die früher der Apartheid eine rassisch bedingte Vorzugsstellung verdankten, stehen am Rande des Abgrundes und des Elends. Es dürfte etwa eine Million"arme Blanke" geben.
>Â
>Die Deutschen, die in Südafrika leben, verweisen stolz darauf, dass die Bundesrepublik in diesem Jahr als führender Handelspartner Pretorias Großbritannien überrundet hat. Aber den forschen deutschen Unternehmern sollte zu denken geben, dass die großen internationalen Konzerne - an ihrer Spitze Anglo-American und de Beers - ihre Hauptsitze aus Johannesburg weg nach Montreal oder London verlagert haben.
>Â
>Um mir einen persönlichen Eindruck über die Lage in Transvaal zu verschaffen, das ich seit 1961 in regelmäßigen Abständen aufgesucht habe, bin ich zu den deutschen Farmern des Bezirks Rustenburg gefahren. Es handelt sich bei diesen Siedlern nicht um"Kaffern-Schinder", sondern um fromme evangelische Christen, die ihr schwarzes Personal auch schon zur Zeit der obligatorischen Rassentrennung wohlwollend behandelten. Auch diese redlichen Landsleute, die sich in mühsamer Eigenarbeit ein wunderschönes Heim geschaffen haben, leben in ständiger Furcht vor dem Grauen, das jede Nacht über sie hereinbrechen kann, waren meist auch schon Zielscheibe verfehlter Anschläge."Ich selbst und meine Frau werden hier ausharren, solange es geht", sagte mir einer der Kolonisten;"aber meine Kinder sollen sich ihre Zukunft in Deutschland aufbauen."
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>Die krampfhafte Euphorie, die parlamentarische Besuchsdelegationen aus Berlin gern an den Tag legen, wenn sie das angeblich gelungene Experiment multikulturellen Zusammenlebens in Südafrika besichtigen, wird von den schwarzen Intellektuellen des Landes in keiner Weise geteilt. Selbst die schwarzen Redakteure der ziemlich regierungsfrommen Tageszeitung"The Star" beobachten mit Sorge die zunehmende Verwahrlosung der Massen, die sich um die Früchte der"black power" betrogen fühlen.
>Â
>Vor allem bei einer Gruppe hoch renommierter schwarzer Professoren der University of South Africa von Johannesburg - die Namen verschweige ich wohlweislich - überraschten mich die zutiefst pessimistischen Prognosen. Hier herrschte keinerlei Bewunderung mehr für die versöhnliche Staatskunst Nelson Mandelas vor. Dieser"Nationalheld" habe die Chancen einer wirklichen Veränderung der gesellschaftlichen Strukturen Südafrikas versäumt, ja für die Zukunft blockiert.
>Â
>Bei der afrikanischen Bevölkerung mehrten sich angeblich die Vorwürfe, Mandela sei im Gefängnis Opfer einer"Gehirnwäsche" geworden und habe sich in seiner Nachgiebigkeit gegenüber den Weißen, die weiterhin auf den Entscheidungsposten der Republik das Sagen hätten, wie ein"Uncle Tom" verhalten. Nicht einmal die diskriminierende Schaffung der"Homelands" sei rückgängig gemacht worden. Welcher Grubenarbeiter aus Transkai könne es sich denn leisten, seine Familie nach Soweto oder Alexandra nachkommen zu lassen? Die Familien würden dabei ihres bescheidenen Landbesitzes in der angestammten Heimat verlustig gehen. Im Übrigen wisse niemand, was sich wirklich in den Minen-Schächten rund um Johannesburg abspiele, und die dortigen Men's Hostels für Junggesellen seien Herde für die unaufhaltsame Ausbreitung von HIV-Infektionen.
>Â
>"Wissen Sie, wer bei uns, aber auch bei weiten Teilen der Bevölkerung zurzeit der populärste afrikanische Politiker ist?", fragt mich ein Akademiker. Und er nennt Robert Mugabe, Präsident des nördlichen Nachbarn Simbabwe, der endlich die weißen Siedler enteigne und gegen den Willen Amerikas seine Soldaten in die reichsten Diamantengruben des Kongo entsandt habe.
>Â
>Überaus zögerlich, auch bei den erfahrenen britischen Beobachtern, fällt das Urteil über Thabo Mbeki, den Nachfolger Mandelas an der Spitze des African National Congress und der Republik Südafrika aus. Diesem Politiker aus dem Xhosa-Volk mangele es im Gegensatz zu seinem berühmten Vorgänger an Charisma und rednerischer Begabung. Insgeheim, so fürchten die Weißen, habe er sich Mugabe zum Vorbild genommen, und mit seinem Willen zum politischen Pluralismus sei es wohl auch nicht weit her. Sonst hätte Mbeki nicht versucht, drei seiner begabtesten Rivalen innerhalb der ANC durch ein absurdes Gerücht über ein mörderisches Komplott gegen ihn zu verleumden.
>Â
>In ihrem altmodischen schönen Haus, dessen Fenster sich auf die Weite Transvaals öffnen, habe ich die Schriftstellerin und Nobelpreis-Trägerin Nadine Gordimer aufgesucht. Von dieser kleinen, schmächtigen Frau geht immer noch unbändige Kraft und heitere Gelassenheit aus. Aus einer jüdischen Familie stammend, hatte sie einen wackeren Kampf gegen die menschenverachtende Gesetzgebung des Apartheid-Regimes geführt und ließ sich nicht einschüchtern.
>Â
>Ob Nadine Gordimer mit der neuen Entwicklung Südafrikas glücklich ist, möchte ich jedoch bezweifeln. Sie hat sicherlich die Zeichen schwarz-afrikanischer Despotie, die im Schatten des Macht-Monopols des African National Congress und des Xhosa-Stammes erkennbar werden, klarsichtig erkannt, wurde doch unlängst ihr bedeutends-tes Buch"July's People" von den neuen Behörden aus dem Lehrplan der Schulen gestrichen. Diese Zensur ist zwar sofort rückgängig gemacht worden, aber ihr Roman"July's Leute", die Geschichte einer weißen, extrem liberalen Familie aus Johannesburg, die vor dem Wüten eines imaginären Bürgerkrieges zwischen Schwarz und Weiß in das Dorf, in den Kraal ihres Haus-Boys, flüchtet und dort in tiefer Depression die schier unüberbrückbare Kluft zwischen den Rassen erlebt, klingt wie ein unheilvolles Omen für die Zukunft Südafrikas.
>Â
>Das Buch wurde 1980 geschrieben, ging noch von der Spannung des Ost-West-Konfliktes und einer möglichen Konfrontation zwischen Schwarz und Weiß aus, die - dank Mandela - vorerst vermieden wurde. Doch fast schien es mir, während ich bei Tee und Gebäck im Wohnzimmer dieser tapferen Autorin saß, als stimme sie mit jenen afrikanischen Universitätsprofessoren überein, die mir beteuerten, der wirkliche Befreiungskampf Südafrikas, die reale Verwirklichung von"black power" stehe erst noch bevor.
>Â
>http://f24.parsimony.net/forum54390/messages/569.htm
>http://www.welt.de/daten/2001/06/03/0603pg258084.htx?search=s%FCdafrika
hätte wohl gerne, daß Jahrhunderte der Unterdrückung und Ausbeutung geräuschlos in modernere Formen der wirtschaftlichen Beherrschung und Ausbeutung übergeführt werden können und immer noch die gleichen Kreise und Konzerne davon maximal profitieren.
Dafür wird dann noch ganz honorig Dankbarkeit und vollständige Unterordnung unter den sogenannten"Systemzwang", der ja nun ein völlig neutraler Sachzwang
geworden ist, mit NOTwendigkeiten, die nunmal nicht zu ändern sind, erwartet.
Kleiner wilder schwarzer Mann, halte Dich an unsere Regelprägungsräderwerkstrukturbeflissenheit dann gibt's auch keinen Streit.
Wir merken nicht, daß wir weißen Elitescheißer, alles und jedes zum Produktionsrobotertum vermaledeien wollen oder wir wollen es nicht merken?
Ja und nach dem wir jahrhundertelang mit harter Hand regiert haben, trifft uns der Angstschweiß mitten ins Gesicht wenn das Wort Gewalt wieder mal Gestalt wird, nur diesmal sind"wir" die Gejagten. Dumm für ein Volk von Jägern des großen Geldes, zur Not auch ohne Anstand.
Und der Schrempp wird wohl ziemlich dumm dreinschauen, wenn seine schöne teure Farm in Südafrika die er mit hoch bezahlten Sprücheklopfereien erworben, in alter Gutsherrenart beziehen möchte.
So schließt sich eben der Kreis der"Ungerechtigkeit".
Es ist keineswegs so, daß ich das Alles begrüße, oh nein. Aber es müssen noch viele Zöpfe und Denkmuster radikal beseitigt werden, bevor ein wirklich friedvolles Miteinander stattfinden kann.
Und das geht nur ohne einen Massa, der die Regeln bestimmt und dann ganz scheinheilig tut, als kämmen sie von Gott und nicht von ihm.
Es ist immer das gleiche: Der Lump sagt zum armen Schwein,"komm laßt uns friedlich sein, du bleibst das arme Schwein und mir der schöne Schein.
Hörbi
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stocksorcerer
17.09.2002, 08:35
@ Baldur der Ketzer
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Scholl-Latour über Südafrika ;-( |
-->Darf man in Bezug auf große Teile der afrikanischen Urbevölkerung vielleicht doch noch das Wörtchen"primitiv" in den Mund nehmen?
Vielleicht sollte man das nicht sagen, weil man damit pauschalisiert, polarisiert und unzulässig vereinfacht, aber beim Betrachten oder Zuhören in Bezug auf amerikanische schwarze"Rap"-Musik-Videos (und andere Richtungen) mit Typen, die vor gewichtigem Goldschmuck kaum laufen können, und bei denen textlich nicht viel mehr als Sex, Sex, Sex.... herumkommt, habe ich auch immer das Gefühl, dass es sich noch immer eher um"Naturvölker" handelt, bei denen die natürlichen Zwänge und Triebe noch immer das Übergewicht gegenüber der Vernunft einnehmen.
Mit den Worten von Harald Schmidt:"Darf man das sagen?"
winkääää
stocksorcerer
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Welwitschia
17.09.2002, 08:54
@ Hörbi
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Re: Fundsache: Scholl-Latour über Südafrika ;-( - die weißeHerrenkaste |
-->Hallo Hörbi!
Es mag zwar sein das wir Weißen die Scharzen in unser System drücken wollen. Aber wie immer hat alles 2 Seiten. Die Schwarzen wollen nicht den Leistungsdruck von uns Weißen aber sie wollen den Benz und das große Haus und den schönen Anzug von uns. Ich habe kein Problem wenn er zufrieden ist mit seinen Lendenschurz und seiner Lehmhütte. Er will aber alles was wir haben und nichts leisten - und so geht das nun auch nicht! Warum ist Afrika das was es ist?
Gruß
Welwitschia
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PuppetMaster
17.09.2002, 09:11
@ stocksorcerer
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Re: Scholl-Latour über Südafrika ;-( |
-->>Mit den Worten von Harald Schmidt:"Darf man das sagen?"
ich glaube schon das man das darf - was aber nicht heisst, dass es zutrifft. unter anderen gesichtsunkten kann man unsere gesellschaft durchaus auch als primitiv ansehen - verkrüppelte spiritualität, entfremdung von der natur, kranke einstellung zum sex, einseitge orientierung zum materiellen, überbetonung selbstkasteiender tugenden (fleiss, ehrgeiz), vereinzelung & einsamkeit, entsolidarisierung...
gruss
|
marsch
17.09.2002, 09:39
@ Welwitschia
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Möglicherweise spielen spielt dies eine Rolle? |
-->Warum ist Afrika das was es ist?
<table>
<table border="0" width="600">
<tr>
<td> <font size=5><font face=arial></font></font>
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FRANKREICH UND SEINE KOLONIALVERGANGENHEIT
Das Stottern der Geschichte
Von ABDOURAHMAN A. WABERI *
......
Die Medien weiden sich daran, heben die Debatte jedoch nicht auf ein angemessenes Niveau. Die Generation der Wehrdienstleistenden im Algerienkrieg, die jetzt fast in den Sechzigern ist, wird das Schweigen nicht ewig wahren. Ein Experte des französischen Fernsehens fragt sich: Diese"jungen Männer Anfang zwanzig, freundlich, aufmerksam, zuvorkommend, diese Generation, die sagt, sie habe ihre Pflicht getan. Sich nichts vorzuwerfen. Und macht sich doch nichts als Vorwürfe. Weil sie dort in Algier und in den Bergen einen Teil ihrer Menschlichkeit verloren hat" (Alain Rémond, Télérama 2686, 4. Juli 2001).
Vor allem diese Generation (und ihre Kinder) hat an der Sendereihe von Daniel Mermet über den Algerienkrieg ("Là -bas si jy suis" auf France Inter) mitgewirkt. Und vor allem sie war es, die die unzähligen auf den Markt kommenden Bücher über die Folter und andere Aspekte dieses Kriegs kauften. Wie immer bei solchen Sendungen äußerten sich die Interviewten gereizt, von allen Seiten ertönten Anschuldigungen und Beschimpfungen. Die Geständnisse des Foltergenerals Aussaresses waren der Funke im Pulverfass. Sein Ausschluss aus der Ehrenlegion und die Anklage gegen ihn vor Gericht vernebeln nur einmal mehr, worum es eigentlich geht. General Aussaresses ist ein drittklassiger Pinochet, eine gerade recht kommende Inkarnation"des Bösen", schlimmer noch: eine Figur, die das Spiel bereitwillig mitspielt. Es scheint ihm zu gefallen, sich vor der Kamera zu entblößen. Sogar ein fünfjähriges Kind begreift, dass sich die Folter in Algerien nicht auf diesen einäugigen Greis reduzieren lässt, dass sie ein in sich logisches System bildete, ein System der permanenten Gewalt, das mit der Eroberung Algeriens begann und das auch anderswo anzutreffen war: in Indochina, Madagaskar, Kamerun. Die Folter ist die Speerspitze des Kolonialismus. Und - in den Worten des algerischen Historikers Mohammed Harbi -"der Kolonialismus ist die Barbarei im Dienst wirtschaftlicher und strategischer Interessen, im Dienst der Großmachtbestrebungen der europäischen Nationen. Er ist ein Kernbestandteil der bürgerlichen Gesellschaft des 19. und 20. Jahrhunderts." Nichts ist billiger, als von einem Aussaresses darüber Rechenschaft zu verlangen.
.....
dt. Bodo Schulze
Le Monde diplomatique Nr. 6647 vom 11.1.2002, Seite 2, 265 Zeilen (Dokumentation), ABDOURAHMAN A. WABERI
http://www.taz.de/pt/2002/01/11/a0020.nf/texthttp://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/WNachLand?OpenView&Start=1&Count=200&Expand=45
***************
Briten erneuern Kolonialherrschaft
von Gerald Fangmeyer
Die Ausbeutung der Schürfrechte gestaltet sich naturgemäß in den von den Rebellen beherrschten Gebieten schwer. Zur Sicherung der Schürfgebiete werden in der Regel Söldnertruppen gebildet, die direkt oder indirekt von den Unternehmen finanziert werden. Die Söldnertruppe von Sandline International wurde von britischen Offizieren ausgebildet und gehörte zu den militärischen Kräften, die im März 1998 die jetzige Regierung stützte und zur Macht verhalf.
.....
Großbritannien hat schon immer eingegriffen
Großbritannien hatte schon immer Einfluß auf den Verlauf der Kriege und Konflikte in Sierra Leone. Neben der Ausbildung von privaten Söldnertruppen durch britische Offiziere und Informationsbeschaffung durch den Secret Service lieferte Großbritannien auch Waffen an die Regierung von Sierra Leone, um so indirekt in den Krieg mit den Rebellen eingreifen zu können. Die UNO-Truppen, die seit 1999 im Land stationiert sind, umfassten im indischen Kontingent auch Gurkhas, jene von Großbritannien unterhaltene Söldnertruppe, die in vielen Konflikten international eingesetzt wurde.
Mit dem Einsatz von britischen Fallschirmjägern in Sierra Leone setzt die Blair-Regierung die Intervention offen fort. Zunächst war die Begründung, dass britische Staatsangehörige geschützt werden müssten. Dann schlugen sich die britischen Soldaten offen auf die Seite der Regierungstruppen und ergriffen später auch den Rebellenführer Foday Sankoh. Dieser wurde inzwischen außer Landes gebracht, wohl um weitere Militäraktionen der Rebellen zur Freipressung ihres Führers zu vermeiden. Die Kolonialmacht Großbritannien unternimmt den offensichtlichen Versuch, die Rohstoffmärkte in der Region unter ihrer Kontrolle zu halten. Wie eng dieser Konflikt mit dem in Sierra Leone und im Kongo verknüpft ist, zeigt die Meldung über den geplatzten Börsengang der Firma Oryx in London (siehe untenstehende Meldung).
Daß eine Militärintervention auch immer mit humanitärer Begründung abgesichert wird, sollte uns nicht überraschen. Vielmehr ist überraschend, mit welcher Offenheit die Intervention betrieben wird und wie wenig die Ã-ffentlichkeit über die wahren Hintergründe aufgeklärt wird. Bereits jetzt sind also auch weite Teile Afrikas in die Globalisierung einbezogen, nämlich die mit Rohstoffressourcen, die für den internationalen Markt bedeutungsvoll sind. Und ein weiterer Aspekt ist interessant: die internationalen Konzerne konkurrieren mit regionalen Unternehmen um die Möglichkeiten zur Ausbeutung der Ressourcen. Wer diese Konkurrenz letztlich gewinnt, dürfte einigermaßen historisch gebildeten Menschen klar sein. Daß darin ein Fortschritt für die Menschlichkeit oder für internationales Recht zu sehen ist, vermag ich nicht zu erkennen. Im Gegenteil: Die UNO versagte sich dem Verlangen Großbritanniens nach einem Verbot des Verkaufs von Diamanten aus Sierra Leone. Verkehrte Welt....
http://www.friedensnetz.de/friedensblaetter/fb_0007/sierraleone.htm
***************
~ <a target="_blank" href=http://www.miprox.de/Sonstiges/Die_Liberalisierungsopfer.html> Die Liberalisierungsopfer-Entwicklungsländer im Räderwerk der WTO</a>
</div>
</td>
</tr>
</table>
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apoll
17.09.2002, 10:36
@ Welwitschia
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Re: Fundsache: Scholl-Latour über Südafrika ;-( - die weißeHerrenkaste |
-->>Hallo Hörbi!
>Es mag zwar sein das wir Weißen die Scharzen in unser System drücken wollen. Aber wie immer hat alles 2 Seiten. Die Schwarzen wollen nicht den Leistungsdruck von uns Weißen aber sie wollen den Benz und das große Haus und den schönen Anzug von uns. Ich habe kein Problem wenn er zufrieden ist mit seinen Lendenschurz und seiner Lehmhütte. Er will aber alles was wir haben und nichts leisten - und so geht das nun auch nicht! Warum ist Afrika das was es ist?
>Gruß
>Welwitschia
...das was SA ist, wurde von Weißen geschaffen,vor 300 Jahren war das Land wüst
und leer,jetzt wollen die Schwarzen einfach die Nutznießer sein,danach kommt der
Hunger wie in Rhodesien und die Wüste zurück.
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Welwitschia
17.09.2002, 12:30
@ marsch
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Re: Möglicherweise spielen spielt dies eine Rolle? |
-->Möglich ja - möglich ist auch das gerne bei anderen die Fehler gesucht werden. Verschwiegen wird z.B. das der Kongo ein 80 000 km einwandfreies Straßennetz übernommen hat. Davon ist nicht erst mehr 5000 km jetzt befahrbar. Davon könnte ich noch...zig Dinge nennen. Es wurde nur zerstört - siehe Mugabe. Natürlich haben Westmächte ihr Teil beigetragen. Wer aber in 40 Jahren nicht merkt das er ausgenutzt wird muß es einfach nur schwer haben. Mitleid und Hungerhilfe zukommen laßen ist nicht der richtige Weg!Wenn Deutschland sich selber bemitleidet hätte säßen jetzt noch alle auf den Trümmern oder? Komisch wieso bemitleidet keiner die Asiaten so wie die Afrikaner? Die sind durch die gleiche Entwicklung gegangen. Nur sie haben dazu gelernt - und jetzt haben die Industrienationen sogar Angst das sie überflügelt werden von ihnen.
Es ist zu einfach immer die Fehler bei anderen zu suchen!
Gruß
Welwitschia
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Hörbi
17.09.2002, 14:28
@ Welwitschia
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Re: @Welwitschia - eine Antwort, wie sie rassistischer nicht sein könnte! |
-->>Hallo Hörbi!
>Es mag zwar sein das wir Weißen die Scharzen in unser System drücken wollen. Aber wie immer hat alles 2 Seiten. Die Schwarzen wollen nicht den Leistungsdruck von uns Weißen aber sie wollen den Benz und das große Haus und den schönen Anzug von uns. Ich habe kein Problem wenn er zufrieden ist mit seinen Lendenschurz und seiner Lehmhütte. Er will aber alles was wir haben und nichts leisten - und so geht das nun auch nicht! Warum ist Afrika das was es ist?
>Gruß
>Welwitschia
Haben die Afrikaner uns (Weiße allgemein) in ihr Land gerufen, um sie zu missionieren und zu"entwickeln"?
Kamen sie etwa in unsere Länder um uns afrikanisch zu"kultivieren"?
Welche Überheblichkeit schwingt darin mit, wenn Menschen sich von ihrer eigenen rassisch-kulturellen Höherstellung überzeugt, auf den Weg machen, anderen die Freiheit der eigenen Entscheidung abzusprechen?
Zum Glück habe ich kein riesiges Grundstück, sonst würdest du mir noch irgendwelche Straßen da reinpflastern, ohne mich zu fragen; aber vielleicht willst Du ja nur Deine Güter möglichst rationell über mein Grundstück befördern, vielleicht noch in meinen Auen gezogene Bananen Deiner Handelsgesellschaften für Deine Absatzmärkte, natürlich krieg ich auch ein paar cents für das Pflücken, aber nur sofern ich nicht zu faul bin zum Helfen, klar doch!
Und irgendwann beschwerst du dich dann noch, weil ich Geld für's Pflücken bekam, aber die Straßen verkommen ließ, dabei waren sie doch als Geschenk an mich gedacht.
Genau so werden ja zur Zeit auch die Indios im Regenwald beschenkt, bekommen schöne breite Straßen durch den dämlich dickichten Wildwald geschlagen!
Auch schöne Pipelines die ab und zu brechen und die Gegend verseuchen, die Lebensgrundlage zerstören, das Wasser und den Wald (Tiere, Pflanzen, Früchte verderben) schädigen, ja sogar die Bauern, die fleißig eine eigene Existenz aufgebaut haben, unbekümmert vernichten, in dem ihre Herden vergiftet sterben, bis ihr karges Einkommen gänzlich verebbt.
Und wenn auch diese Dschungelstraßen eines Tages verderben, weit sichtbar vielleicht für alle, weil der Wald ganz nebenbei auch ausgerottet, wirst du dann abermals deinen Spruch loslassen?
Setzt du vielleicht sogar noch einen drauf, z.B."Sollen sie doch froh sein, so breite Straßen ohne Bäume zu haben, dann können sie auch wenigstens nicht gegen einen solchen prallen!"?
Hörbi
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marsch
17.09.2002, 18:52
@ Welwitschia
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z. B. Kongo? OK!! |
--><table>
<table border="0" width="600">
<tr><td><font face="Arial"><font size=5> </font></font><div align="Justify">
Nehmen wir nur die Schulden, die Mobuto der DR Kongo hinterlassen hat, oder jene des Apartheidregimes in Südafrika. Heute wirft jedermann Mobutu Korruption und schlechte Regierungsführung vor. Bei einem besseren Einsatz der Kredite und bei einer verantwortlicheren Regierungsführung hätte das Land heute nicht diese Schuldenprobleme.
Doch die eigentliche Frage ist: Warum haben die reichen Länder immer wieder ihr Geld in Mobutus Koffer verstaut, obwohl sie über seine Korruption und schlechte Regierungsführung im Bilde waren? Warum war das vorher nie eine Frage, und warum ist sie das auf einmal heute?
Im vorherrschenden Diskurs ist viel die Rede vom Missmanagement des geliehenen Geldes. In Verbindung dazu wird die Unfähigkeit und Unerfahrenheit der Zivilgesellschaft gestellt, die Regierungen zur Rechenschaft in der Verwendung der Gelder zu ziehen. Der springende Punkt ist jedoch, dass diese Faktoren zwar relevant und zusammenhängend sind,- doch warum wurden sie früher nicht erwähnt, sondern erst jetzt?
Abgesehen von Missmanagement und Korruption muss man sich der Einsicht stellen, dass die wesentlichen Gründe im ungleichen Handel ruhen. Hier haben wir eine strukturelle oder systemische Beziehung zwischen den Export- und Importprodukten Afrikas, die sicherstellt, dass Afrika mehr und mehr der immer gleichen Exportgüter bereitstellen muss, um dafür immer weniger Importe aus den reichen Ländern beziehen zu können.
Das bedeutet in der Konsequenz, dass Afrika schwach und verelendet ist, weil seine natürlichen Reichtümer zu einem Bruchteil des Wertes aus dem Kontinent gebracht werden. Die Austauschrelationen zwischen Afrikas Naturschätzen und den westlichen kapital- und wissensintensiven Technologien bilden die Basis für den wertmäßigen Netto-Abfluss von Afrika nach Europa, die USA oder Japan.
Mit anderen Worten, dass Afrika nicht gewinnen kann, ist dem System immanent. Damit sagen wir natürlich nichts Neues; Julius Nyerere lenkte bereits 1960 die Aufmerksamkeit auf diesen Punkt. Doch auch dreißig, vierzig Jahre später ist das immer noch der bedeutendste Faktor für Afrikas nachhaltige Verarmung.
Eine andere Debatte wirft die Frage auf, warum ostasiatische Staaten aus diesem Armutszirkel herausgekommen sind. Eine Erklärung besagt, dass Japan, Taiwan, Südkorea, Singapur und Hongkong gezielt von den USA für den Kampf gegen den Kommunismus gefördert wurden. Japan unterstützte später Staaten der zweiten Reihe wie Malaysia oder Thailand bei deren Industrialisierung.
Diese Entwicklungen waren ein Produkt des Kalten Krieges. Nun, da er vorüber ist, drängt der Westen die Errungenschaften dieser Staaten systematisch zurück. In der Nachlese des Zusammenbruchs des ostasiatischen Finanzsystems, der im August 1997 in Thailand seinen Anfang nahm, hat der Westen sich wieder der Kontrolle über die Bank-, finanziellen und industriellen Machtzentren in Südkorea, Indonesien und Thailand versichert. Selbst Hongkong, Singapur, Taiwan und Japan sind nicht mehr geschützt gegen Teilhabe und Übernahme westlicher Unternehmen. Nur China widersetzt sich noch dieser neuerlichen Aggression aus dem Westen. Es sind allerdings Zweifel angebracht, ob das lange durchgehalten werden kann. Jedenfalls ist es nun nicht länger möglich, die südost-asiatischen Wirtschaften als ein Erfolgsmodell gegen westliche Dominanz und Kontrolle ins Feld zu führen.
Wir haben die Schuldenproblematik nur als ein Beispiel herausgenommen. Eine ähnliche Analyse kann auch auf andere Elemente des vorherrschenden Diskurses angewandt werden. Wer etwa würde in Zweifel ziehen, dass Rechtssicherheit oder verantwortliche Regierungsführung wichtig sind - Elemente, die im Bericht des Generalsekretärs als Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden in Afrika genannt werden? Sicher sind diese Aspekte einer guten Regierungsführung für Afrika wichtig. Doch nicht nur, weil der Westen sie zu Bedingungen für Hilfen ernannt hat, sondern weil Afrikanerinnen und Afrikaner Leben, Freiheit und Glück ebenso wertschätzen wie jedermann sonst.
http://www.issa-bonn.org/tan301.html
******************
Bayer führt auf dem Weltmarkt für Tantal. Dieses Metall wird aus Coltanerz gewonnen. Es ist begehrt, weil es z. B. für Handys wichtig ist. Tantal ist der Hauptgrund für den Krieg, der im Kongo seit 1998 etwa 2,5 Millionen Menschenleben gefordert hat. Es wird dort hauptsächlich von Kindern abgebaut. Da der Konzern geheimhält, woher er seine Tantallieferungen bezieht, gab Autor Klaus Werner sich als Coltanerzhändler aus, um Beweise für die Beteiligung Bayers an den Coltangeschäften im Kongo zu finden.
Tatsächlich war Bayer an"regulären Lieferungen in der Zukunft" interessiert, obwohl Klaus Werner angegeben hatte, sein Tantal von einer Organisation einer Rebellengruppe zu beziehen.
"Es sind lokale Militärs und Staatenlenker, die diesen Konflikt entzündet haben. Doch die westlichen Konzerne gießen Ã-l ins Feuer und wärmen sich daran die Hände."
http://www.linksruck.de/rage/artikel/115markenfirmen.htm
********************
Was Bayer damit zu tun hat? Ein von UN-Generalsekretär Kofi Annan in Auftrag gegebener Bericht zur"illegalen Ausplünderung der natürlichen Ressourcen" in der DRC gibt die Antwort. Die Kernaussage lautet:"Der Konflikt in der DRC dreht sich hauptsächlich um Zugang zu, Kontrolle von und Handel mit fünf mineralischen Ressourcen", darunter auch Coltan (Colombo-Tantalit).
Der Report nennt ausdrücklich die hundertprozentige Bayer-Tochter H.C. Starck in Goslar als Bezieherin von kongolesischem Coltan. Aus dem Rohstoff wird das seltene Edelmetall Tantalum gewonnen, das in der Computer- und Kommunikationstechnologie eingesetzt wird. Das Coltan-Geschäft nutzt beiden Handelspartner: Von den Exporterlösen kaufen die Kriegsparteien unverzüglich neue Waffen. Und Bayer beschert die Weiterverarbeitung des Coltan satte Gewinne.
http://www.regenwald.org/new/aktuelles/handy/hintergrund.htm
*******************
In den achtziger Jahren unterstützte der IWF den damaligen Diktator von Kongo (ehem. Zaire, die Redaktion), Mobutu, weil er ein Verbündeter Amerikas war. Obwohl der IWF spätestens seit 1982 wußte, dass das Geld ohne Umweg direkt in seine Taschen wanderte.
http://www.linksruck.de/litera/ngw/ngw2.htm
*********************
Die Ausbeutung von Rohstoffen schürt einem UN-Bericht zufolge weiter den Krieg in der Demokratischen Republik Kongo. Die militärischen Operationen und ausländischen Truppen finanzierten sich durch den Handel mit Ressourcen, heißt es in der Untersuchung von UN-Experten, die am 20.11.2001 dem UN-Sicherheitsrat vorgestellt wurde. Für Länder wie Simbabwe, Ruanda und Uganda seien Sicherheitsaspekte der Grund für ihre Intervention in Kongo gewesen. Inzwischen blieben die ausländischen Truppen aber vor allem wegen des Rohstoffreichtums im Land.
http://www.erdkunde-online.de/0831.htm
************************
Verschiedene Stimmen im Ausland kündigten Chaos und Desorganisation als Folge dieses Anschlages an. Schon der Zeitpunkt des Mordanschlages scheint nicht zufällig zu sein, der Vortag des vierzigsten Jahrestages des Mordes an Patrice Lumumba, erster Ministerpräsident des Kongo. Dieser Mord gerade ein Jahr nach Erlangung der Unabhängigkeit, bei dem die CIA und die belgische Kolonialmacht die Fäden zogen, ist auch mit der Erinnerung an imperialistische Interventionen und blutige Wirren und Sezessionskriege verknüpft. Auch die zuerst verbreitete Meldung, Kabila sei während eines Streites mit seinen Generälen erschossen worden, und die Bekanntgabe seines Todes zu einem Zeitpunkt, als er wahrscheinlich noch lebte, stammen aus dem Arsenal der Propagandawaffen, einen Putsch im Lande anzuheizen, die Widersprüche im Lande zuzuspitzen.
Nach seiner Ermordung wurde er durch seinen Sohn Joseph ersetzt, der sich den finanziellen Interessen des Westens viel stärker anzupassen versucht.
http://www.geocities.com/bewegung9oktober/kongo.html
***************
Ein anderes Begleitphänomen der Globalisierungszeit sind die verheerenden und
sehr blutigen Kriege in der Peripherie, die allerdings ohne einen direkten Eingriff des
Westens ablaufen. Die Methode ist so genial wie pervers. Wenn ein Staat zerbricht
und lokale Warlords das Sagen bekommen, kann man die
Ressourcen des Landes von den rivalisierenden Cliquen noch günstiger kaufen.
Außerdem, was kaufen sie mit dem Geld? Spielzeuge von den Lieblingskindern
unseres Industrieparks, nämlich Waffen von unseren Rüstungsfirmen, womit wir
praktisch Alles, das ausgeplünderte Land aber gar Nichts bekommt. Es ist fast
überflüssig, Beispiele, wie Kongo, Angola, Westafrika usw. zu nennen. Wenn die
Situation sich zu stabilisieren droht, dann wird der stabilisierende Faktor kurzum
beseitigt. Kabila’s Fall zeigt, dass die Mörder Mossadeghs, Allendes, Lumumbas u.a.
das Handwerk keineswegs verlernt haben oder gar auf Al Quaida warteten, um sich
zu legitimieren und reaktivieren.
Damit kommen wir aber an einen anderen Punkt: nämlich die Verstrickung von
Interessen großer westlicher Unternehmen und gezielter Destabilisierung der
Peripherie. In den Schlussszenen des Films „Missing“, eine wahre Geschichte über
den Tod eines US-Journalisten während des Pinochet-Putzes in Chile, erklärt der
US-Botschafter dem staunenden Vater des Vermissten, einem gut situierten,
konservativen US-Unternehmer, dass er sich bei ihm bedanken denn protestieren
sollte, schließlich tue er diese Drecksarbeit nicht aus Spaß, sondern damit er billigen
Kupfer für seine Drahtherstellung weiterhin kaufen kann.
http://www.attac-netzwerk.de/globkrieg/karachalios.php
*******************************************************************
Ich denke das langt aus, um klar zu machen was ich sagen will!!
</div>
</td>
</tr>
</table>
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Spirit of JuergenG
17.09.2002, 18:54
@ PuppetMaster
|
Hehe |
-->
Mir gings ähnlich. Einerseits liegt's einem auf der Zunge erstmal beizupflichten, wenn man dann aber liest warum, läst man doch lieber den Bleistift liegen. Wo ist das Problem an Goldkettchen und Liedern, die sich über Sex drehen? Können ja nicht alle übers Biertrinken singen.
Gruss Juergen
>>Mit den Worten von Harald Schmidt:"Darf man das sagen?"
>ich glaube schon das man das darf - was aber nicht heisst, dass es zutrifft. unter anderen gesichtsunkten kann man unsere gesellschaft durchaus auch als primitiv ansehen - verkrüppelte spiritualität, entfremdung von der natur, kranke einstellung zum sex, einseitge orientierung zum materiellen, überbetonung selbstkasteiender tugenden (fleiss, ehrgeiz), vereinzelung & einsamkeit, entsolidarisierung...
>gruss
|
Hörbi
17.09.2002, 20:28
@ marsch
|
Re: z. B. Kongo? OK!! |
-->><table>
><table border="0" width="600">
><tr><td><font face="Arial"><font size=5> </font></font><div align="Justify">
>Nehmen wir nur die Schulden, die Mobuto der DR Kongo hinterlassen hat, oder jene des Apartheidregimes in Südafrika. Heute wirft jedermann Mobutu Korruption und schlechte Regierungsführung vor. Bei einem besseren Einsatz der Kredite und bei einer verantwortlicheren Regierungsführung hätte das Land heute nicht diese Schuldenprobleme.
>Doch die eigentliche Frage ist: Warum haben die reichen Länder immer wieder ihr Geld in Mobutus Koffer verstaut, obwohl sie über seine Korruption und schlechte Regierungsführung im Bilde waren? Warum war das vorher nie eine Frage, und warum ist sie das auf einmal heute?
>Im vorherrschenden Diskurs ist viel die Rede vom Missmanagement des geliehenen Geldes. In Verbindung dazu wird die Unfähigkeit und Unerfahrenheit der Zivilgesellschaft gestellt, die Regierungen zur Rechenschaft in der Verwendung der Gelder zu ziehen. Der springende Punkt ist jedoch, dass diese Faktoren zwar relevant und zusammenhängend sind,- doch warum wurden sie früher nicht erwähnt, sondern erst jetzt?
>Abgesehen von Missmanagement und Korruption muss man sich der Einsicht stellen, dass die wesentlichen Gründe im ungleichen Handel ruhen. Hier haben wir eine strukturelle oder systemische Beziehung zwischen den Export- und Importprodukten Afrikas, die sicherstellt, dass Afrika mehr und mehr der immer gleichen Exportgüter bereitstellen muss, um dafür immer weniger Importe aus den reichen Ländern beziehen zu können.
>Das bedeutet in der Konsequenz, dass Afrika schwach und verelendet ist, weil seine natürlichen Reichtümer zu einem Bruchteil des Wertes aus dem Kontinent gebracht werden. Die Austauschrelationen zwischen Afrikas Naturschätzen und den westlichen kapital- und wissensintensiven Technologien bilden die Basis für den wertmäßigen Netto-Abfluss von Afrika nach Europa, die USA oder Japan.
>Mit anderen Worten, dass Afrika nicht gewinnen kann, ist dem System immanent. Damit sagen wir natürlich nichts Neues; Julius Nyerere lenkte bereits 1960 die Aufmerksamkeit auf diesen Punkt. Doch auch dreißig, vierzig Jahre später ist das immer noch der bedeutendste Faktor für Afrikas nachhaltige Verarmung.
>Eine andere Debatte wirft die Frage auf, warum ostasiatische Staaten aus diesem Armutszirkel herausgekommen sind. Eine Erklärung besagt, dass Japan, Taiwan, Südkorea, Singapur und Hongkong gezielt von den USA für den Kampf gegen den Kommunismus gefördert wurden. Japan unterstützte später Staaten der zweiten Reihe wie Malaysia oder Thailand bei deren Industrialisierung.
>Diese Entwicklungen waren ein Produkt des Kalten Krieges. Nun, da er vorüber ist, drängt der Westen die Errungenschaften dieser Staaten systematisch zurück. In der Nachlese des Zusammenbruchs des ostasiatischen Finanzsystems, der im August 1997 in Thailand seinen Anfang nahm, hat der Westen sich wieder der Kontrolle über die Bank-, finanziellen und industriellen Machtzentren in Südkorea, Indonesien und Thailand versichert. Selbst Hongkong, Singapur, Taiwan und Japan sind nicht mehr geschützt gegen Teilhabe und Übernahme westlicher Unternehmen. Nur China widersetzt sich noch dieser neuerlichen Aggression aus dem Westen. Es sind allerdings Zweifel angebracht, ob das lange durchgehalten werden kann. Jedenfalls ist es nun nicht länger möglich, die südost-asiatischen Wirtschaften als ein Erfolgsmodell gegen westliche Dominanz und Kontrolle ins Feld zu führen.
>Wir haben die Schuldenproblematik nur als ein Beispiel herausgenommen. Eine ähnliche Analyse kann auch auf andere Elemente des vorherrschenden Diskurses angewandt werden. Wer etwa würde in Zweifel ziehen, dass Rechtssicherheit oder verantwortliche Regierungsführung wichtig sind - Elemente, die im Bericht des Generalsekretärs als Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden in Afrika genannt werden? Sicher sind diese Aspekte einer guten Regierungsführung für Afrika wichtig. Doch nicht nur, weil der Westen sie zu Bedingungen für Hilfen ernannt hat, sondern weil Afrikanerinnen und Afrikaner Leben, Freiheit und Glück ebenso wertschätzen wie jedermann sonst.
>http://www.issa-bonn.org/tan301.html
>******************
>Bayer führt auf dem Weltmarkt für Tantal. Dieses Metall wird aus Coltanerz gewonnen. Es ist begehrt, weil es z. B. für Handys wichtig ist. Tantal ist der Hauptgrund für den Krieg, der im Kongo seit 1998 etwa 2,5 Millionen Menschenleben gefordert hat. Es wird dort hauptsächlich von Kindern abgebaut. Da der Konzern geheimhält, woher er seine Tantallieferungen bezieht, gab Autor Klaus Werner sich als Coltanerzhändler aus, um Beweise für die Beteiligung Bayers an den Coltangeschäften im Kongo zu finden.
>Tatsächlich war Bayer an"regulären Lieferungen in der Zukunft" interessiert, obwohl Klaus Werner angegeben hatte, sein Tantal von einer Organisation einer Rebellengruppe zu beziehen.
>"Es sind lokale Militärs und Staatenlenker, die diesen Konflikt entzündet haben. Doch die westlichen Konzerne gießen Ã-l ins Feuer und wärmen sich daran die Hände."
>http://www.linksruck.de/rage/artikel/115markenfirmen.htm
>********************
>Was Bayer damit zu tun hat? Ein von UN-Generalsekretär Kofi Annan in Auftrag gegebener Bericht zur"illegalen Ausplünderung der natürlichen Ressourcen" in der DRC gibt die Antwort. Die Kernaussage lautet:"Der Konflikt in der DRC dreht sich hauptsächlich um Zugang zu, Kontrolle von und Handel mit fünf mineralischen Ressourcen", darunter auch Coltan (Colombo-Tantalit).
>Der Report nennt ausdrücklich die hundertprozentige Bayer-Tochter H.C. Starck in Goslar als Bezieherin von kongolesischem Coltan. Aus dem Rohstoff wird das seltene Edelmetall Tantalum gewonnen, das in der Computer- und Kommunikationstechnologie eingesetzt wird. Das Coltan-Geschäft nutzt beiden Handelspartner: Von den Exporterlösen kaufen die Kriegsparteien unverzüglich neue Waffen. Und Bayer beschert die Weiterverarbeitung des Coltan satte Gewinne.
>http://www.regenwald.org/new/aktuelles/handy/hintergrund.htm
>*******************
>In den achtziger Jahren unterstützte der IWF den damaligen Diktator von Kongo (ehem. Zaire, die Redaktion), Mobutu, weil er ein Verbündeter Amerikas war. Obwohl der IWF spätestens seit 1982 wußte, dass das Geld ohne Umweg direkt in seine Taschen wanderte.
>http://www.linksruck.de/litera/ngw/ngw2.htm
>*********************
>Die Ausbeutung von Rohstoffen schürt einem UN-Bericht zufolge weiter den Krieg in der Demokratischen Republik Kongo. Die militärischen Operationen und ausländischen Truppen finanzierten sich durch den Handel mit Ressourcen, heißt es in der Untersuchung von UN-Experten, die am 20.11.2001 dem UN-Sicherheitsrat vorgestellt wurde. Für Länder wie Simbabwe, Ruanda und Uganda seien Sicherheitsaspekte der Grund für ihre Intervention in Kongo gewesen. Inzwischen blieben die ausländischen Truppen aber vor allem wegen des Rohstoffreichtums im Land.
>http://www.erdkunde-online.de/0831.htm
>************************
>Verschiedene Stimmen im Ausland kündigten Chaos und Desorganisation als Folge dieses Anschlages an. Schon der Zeitpunkt des Mordanschlages scheint nicht zufällig zu sein, der Vortag des vierzigsten Jahrestages des Mordes an Patrice Lumumba, erster Ministerpräsident des Kongo. Dieser Mord gerade ein Jahr nach Erlangung der Unabhängigkeit, bei dem die CIA und die belgische Kolonialmacht die Fäden zogen, ist auch mit der Erinnerung an imperialistische Interventionen und blutige Wirren und Sezessionskriege verknüpft. Auch die zuerst verbreitete Meldung, Kabila sei während eines Streites mit seinen Generälen erschossen worden, und die Bekanntgabe seines Todes zu einem Zeitpunkt, als er wahrscheinlich noch lebte, stammen aus dem Arsenal der Propagandawaffen, einen Putsch im Lande anzuheizen, die Widersprüche im Lande zuzuspitzen.
>Nach seiner Ermordung wurde er durch seinen Sohn Joseph ersetzt, der sich den finanziellen Interessen des Westens viel stärker anzupassen versucht.
>http://www.geocities.com/bewegung9oktober/kongo.html
>***************
>Ein anderes Begleitphänomen der Globalisierungszeit sind die verheerenden und
>sehr blutigen Kriege in der Peripherie, die allerdings ohne einen direkten Eingriff des
>Westens ablaufen. Die Methode ist so genial wie pervers. Wenn ein Staat zerbricht
>und lokale Warlords das Sagen bekommen, kann man die
>Ressourcen des Landes von den rivalisierenden Cliquen noch günstiger kaufen.
>Außerdem, was kaufen sie mit dem Geld? Spielzeuge von den Lieblingskindern
>unseres Industrieparks, nämlich Waffen von unseren Rüstungsfirmen, womit wir
>praktisch Alles, das ausgeplünderte Land aber gar Nichts bekommt. Es ist fast
>überflüssig, Beispiele, wie Kongo, Angola, Westafrika usw. zu nennen. Wenn die
>Situation sich zu stabilisieren droht, dann wird der stabilisierende Faktor kurzum
>beseitigt. Kabila’s Fall zeigt, dass die Mörder Mossadeghs, Allendes, Lumumbas u.a.
>das Handwerk keineswegs verlernt haben oder gar auf Al Quaida warteten, um sich
>zu legitimieren und reaktivieren.
>Damit kommen wir aber an einen anderen Punkt: nämlich die Verstrickung von
>Interessen großer westlicher Unternehmen und gezielter Destabilisierung der
>Peripherie. In den Schlussszenen des Films „Missing“, eine wahre Geschichte über
>den Tod eines US-Journalisten während des Pinochet-Putzes in Chile, erklärt der
>US-Botschafter dem staunenden Vater des Vermissten, einem gut situierten,
>konservativen US-Unternehmer, dass er sich bei ihm bedanken denn protestieren
>sollte, schließlich tue er diese Drecksarbeit nicht aus Spaß, sondern damit er billigen
>Kupfer für seine Drahtherstellung weiterhin kaufen kann.
>http://www.attac-netzwerk.de/globkrieg/karachalios.php
>*******************************************************************
>
>Ich denke das langt aus, um klar zu machen was ich sagen will!!
>
></div>
></td>
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Hörbi
17.09.2002, 20:29
@ Hörbi
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Re: z. B. Kongo? OK!! - upps - ich wollte sagen: danke für die Beispiele! ( |
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>><table border="0" width="600">
>><tr><td><font face="Arial"><font size=5> </font></font><div align="Justify">
>>Nehmen wir nur die Schulden, die Mobuto der DR Kongo hinterlassen hat, oder jene des Apartheidregimes in Südafrika. Heute wirft jedermann Mobutu Korruption und schlechte Regierungsführung vor. Bei einem besseren Einsatz der Kredite und bei einer verantwortlicheren Regierungsführung hätte das Land heute nicht diese Schuldenprobleme.
>>Doch die eigentliche Frage ist: Warum haben die reichen Länder immer wieder ihr Geld in Mobutus Koffer verstaut, obwohl sie über seine Korruption und schlechte Regierungsführung im Bilde waren? Warum war das vorher nie eine Frage, und warum ist sie das auf einmal heute?
>>Im vorherrschenden Diskurs ist viel die Rede vom Missmanagement des geliehenen Geldes. In Verbindung dazu wird die Unfähigkeit und Unerfahrenheit der Zivilgesellschaft gestellt, die Regierungen zur Rechenschaft in der Verwendung der Gelder zu ziehen. Der springende Punkt ist jedoch, dass diese Faktoren zwar relevant und zusammenhängend sind,- doch warum wurden sie früher nicht erwähnt, sondern erst jetzt?
>>Abgesehen von Missmanagement und Korruption muss man sich der Einsicht stellen, dass die wesentlichen Gründe im ungleichen Handel ruhen. Hier haben wir eine strukturelle oder systemische Beziehung zwischen den Export- und Importprodukten Afrikas, die sicherstellt, dass Afrika mehr und mehr der immer gleichen Exportgüter bereitstellen muss, um dafür immer weniger Importe aus den reichen Ländern beziehen zu können.
>>Das bedeutet in der Konsequenz, dass Afrika schwach und verelendet ist, weil seine natürlichen Reichtümer zu einem Bruchteil des Wertes aus dem Kontinent gebracht werden. Die Austauschrelationen zwischen Afrikas Naturschätzen und den westlichen kapital- und wissensintensiven Technologien bilden die Basis für den wertmäßigen Netto-Abfluss von Afrika nach Europa, die USA oder Japan.
>>Mit anderen Worten, dass Afrika nicht gewinnen kann, ist dem System immanent. Damit sagen wir natürlich nichts Neues; Julius Nyerere lenkte bereits 1960 die Aufmerksamkeit auf diesen Punkt. Doch auch dreißig, vierzig Jahre später ist das immer noch der bedeutendste Faktor für Afrikas nachhaltige Verarmung.
>>Eine andere Debatte wirft die Frage auf, warum ostasiatische Staaten aus diesem Armutszirkel herausgekommen sind. Eine Erklärung besagt, dass Japan, Taiwan, Südkorea, Singapur und Hongkong gezielt von den USA für den Kampf gegen den Kommunismus gefördert wurden. Japan unterstützte später Staaten der zweiten Reihe wie Malaysia oder Thailand bei deren Industrialisierung.
>>Diese Entwicklungen waren ein Produkt des Kalten Krieges. Nun, da er vorüber ist, drängt der Westen die Errungenschaften dieser Staaten systematisch zurück. In der Nachlese des Zusammenbruchs des ostasiatischen Finanzsystems, der im August 1997 in Thailand seinen Anfang nahm, hat der Westen sich wieder der Kontrolle über die Bank-, finanziellen und industriellen Machtzentren in Südkorea, Indonesien und Thailand versichert. Selbst Hongkong, Singapur, Taiwan und Japan sind nicht mehr geschützt gegen Teilhabe und Übernahme westlicher Unternehmen. Nur China widersetzt sich noch dieser neuerlichen Aggression aus dem Westen. Es sind allerdings Zweifel angebracht, ob das lange durchgehalten werden kann. Jedenfalls ist es nun nicht länger möglich, die südost-asiatischen Wirtschaften als ein Erfolgsmodell gegen westliche Dominanz und Kontrolle ins Feld zu führen.
>>Wir haben die Schuldenproblematik nur als ein Beispiel herausgenommen. Eine ähnliche Analyse kann auch auf andere Elemente des vorherrschenden Diskurses angewandt werden. Wer etwa würde in Zweifel ziehen, dass Rechtssicherheit oder verantwortliche Regierungsführung wichtig sind - Elemente, die im Bericht des Generalsekretärs als Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden in Afrika genannt werden? Sicher sind diese Aspekte einer guten Regierungsführung für Afrika wichtig. Doch nicht nur, weil der Westen sie zu Bedingungen für Hilfen ernannt hat, sondern weil Afrikanerinnen und Afrikaner Leben, Freiheit und Glück ebenso wertschätzen wie jedermann sonst.
>>http://www.issa-bonn.org/tan301.html
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>>Bayer führt auf dem Weltmarkt für Tantal. Dieses Metall wird aus Coltanerz gewonnen. Es ist begehrt, weil es z. B. für Handys wichtig ist. Tantal ist der Hauptgrund für den Krieg, der im Kongo seit 1998 etwa 2,5 Millionen Menschenleben gefordert hat. Es wird dort hauptsächlich von Kindern abgebaut. Da der Konzern geheimhält, woher er seine Tantallieferungen bezieht, gab Autor Klaus Werner sich als Coltanerzhändler aus, um Beweise für die Beteiligung Bayers an den Coltangeschäften im Kongo zu finden.
>>Tatsächlich war Bayer an"regulären Lieferungen in der Zukunft" interessiert, obwohl Klaus Werner angegeben hatte, sein Tantal von einer Organisation einer Rebellengruppe zu beziehen.
>>"Es sind lokale Militärs und Staatenlenker, die diesen Konflikt entzündet haben. Doch die westlichen Konzerne gießen Ã-l ins Feuer und wärmen sich daran die Hände."
>>http://www.linksruck.de/rage/artikel/115markenfirmen.htm
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>>Was Bayer damit zu tun hat? Ein von UN-Generalsekretär Kofi Annan in Auftrag gegebener Bericht zur"illegalen Ausplünderung der natürlichen Ressourcen" in der DRC gibt die Antwort. Die Kernaussage lautet:"Der Konflikt in der DRC dreht sich hauptsächlich um Zugang zu, Kontrolle von und Handel mit fünf mineralischen Ressourcen", darunter auch Coltan (Colombo-Tantalit).
>>Der Report nennt ausdrücklich die hundertprozentige Bayer-Tochter H.C. Starck in Goslar als Bezieherin von kongolesischem Coltan. Aus dem Rohstoff wird das seltene Edelmetall Tantalum gewonnen, das in der Computer- und Kommunikationstechnologie eingesetzt wird. Das Coltan-Geschäft nutzt beiden Handelspartner: Von den Exporterlösen kaufen die Kriegsparteien unverzüglich neue Waffen. Und Bayer beschert die Weiterverarbeitung des Coltan satte Gewinne.
>>http://www.regenwald.org/new/aktuelles/handy/hintergrund.htm
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>>In den achtziger Jahren unterstützte der IWF den damaligen Diktator von Kongo (ehem. Zaire, die Redaktion), Mobutu, weil er ein Verbündeter Amerikas war. Obwohl der IWF spätestens seit 1982 wußte, dass das Geld ohne Umweg direkt in seine Taschen wanderte.
>>http://www.linksruck.de/litera/ngw/ngw2.htm
>>*********************
>>Die Ausbeutung von Rohstoffen schürt einem UN-Bericht zufolge weiter den Krieg in der Demokratischen Republik Kongo. Die militärischen Operationen und ausländischen Truppen finanzierten sich durch den Handel mit Ressourcen, heißt es in der Untersuchung von UN-Experten, die am 20.11.2001 dem UN-Sicherheitsrat vorgestellt wurde. Für Länder wie Simbabwe, Ruanda und Uganda seien Sicherheitsaspekte der Grund für ihre Intervention in Kongo gewesen. Inzwischen blieben die ausländischen Truppen aber vor allem wegen des Rohstoffreichtums im Land.
>>http://www.erdkunde-online.de/0831.htm
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>>Verschiedene Stimmen im Ausland kündigten Chaos und Desorganisation als Folge dieses Anschlages an. Schon der Zeitpunkt des Mordanschlages scheint nicht zufällig zu sein, der Vortag des vierzigsten Jahrestages des Mordes an Patrice Lumumba, erster Ministerpräsident des Kongo. Dieser Mord gerade ein Jahr nach Erlangung der Unabhängigkeit, bei dem die CIA und die belgische Kolonialmacht die Fäden zogen, ist auch mit der Erinnerung an imperialistische Interventionen und blutige Wirren und Sezessionskriege verknüpft. Auch die zuerst verbreitete Meldung, Kabila sei während eines Streites mit seinen Generälen erschossen worden, und die Bekanntgabe seines Todes zu einem Zeitpunkt, als er wahrscheinlich noch lebte, stammen aus dem Arsenal der Propagandawaffen, einen Putsch im Lande anzuheizen, die Widersprüche im Lande zuzuspitzen.
>>Nach seiner Ermordung wurde er durch seinen Sohn Joseph ersetzt, der sich den finanziellen Interessen des Westens viel stärker anzupassen versucht.
>>http://www.geocities.com/bewegung9oktober/kongo.html
>>***************
>>Ein anderes Begleitphänomen der Globalisierungszeit sind die verheerenden und
>>sehr blutigen Kriege in der Peripherie, die allerdings ohne einen direkten Eingriff des
>>Westens ablaufen. Die Methode ist so genial wie pervers. Wenn ein Staat zerbricht
>>und lokale Warlords das Sagen bekommen, kann man die
>>Ressourcen des Landes von den rivalisierenden Cliquen noch günstiger kaufen.
>>Außerdem, was kaufen sie mit dem Geld? Spielzeuge von den Lieblingskindern
>>unseres Industrieparks, nämlich Waffen von unseren Rüstungsfirmen, womit wir
>>praktisch Alles, das ausgeplünderte Land aber gar Nichts bekommt. Es ist fast
>>überflüssig, Beispiele, wie Kongo, Angola, Westafrika usw. zu nennen. Wenn die
>>Situation sich zu stabilisieren droht, dann wird der stabilisierende Faktor kurzum
>>beseitigt. Kabila’s Fall zeigt, dass die Mörder Mossadeghs, Allendes, Lumumbas u.a.
>>das Handwerk keineswegs verlernt haben oder gar auf Al Quaida warteten, um sich
>>zu legitimieren und reaktivieren.
>>Damit kommen wir aber an einen anderen Punkt: nämlich die Verstrickung von
>>Interessen großer westlicher Unternehmen und gezielter Destabilisierung der
>>Peripherie. In den Schlussszenen des Films „Missing“, eine wahre Geschichte über
>>den Tod eines US-Journalisten während des Pinochet-Putzes in Chile, erklärt der
>>US-Botschafter dem staunenden Vater des Vermissten, einem gut situierten,
>>konservativen US-Unternehmer, dass er sich bei ihm bedanken denn protestieren
>>sollte, schließlich tue er diese Drecksarbeit nicht aus Spaß, sondern damit er billigen
>>Kupfer für seine Drahtherstellung weiterhin kaufen kann.
>>http://www.attac-netzwerk.de/globkrieg/karachalios.php
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>>Ich denke das langt aus, um klar zu machen was ich sagen will!!
>>
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>></td>
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