Vor einiger Zeit hatten wir dieses thema, und ich hatte versprochen, mir die Situation von einem Kollegen vor Ort schildern zu lassen. Heute die Antwort:
"Hallo Herr Kuessner,
Karl hat mir gesagt, dass Sie an den Zustaenden unserer Stromversorgung in
Kalifornein interessiert sind. Hier sind ein paar Details:
Durch die Hitzewelle, die gerade herrscht, wird in Kalifornien nicht genug
Strom produziert, um den Bedarf vollstaendig zu decken. Dies ist besonders
auf die staerkere Nutzung von Klimaanlagen zurueckzufuehren. Besonders
betroffen ist dabei das Silicon Valley, da hier die Computer- und
Servergebaeude besondere Kuehlung benoetigen. Die Stromgesellschaft loest
das Problem durch sogenannte"Rolling Blackouts". Hier wird in bestimmten
Stadtteilen fuer 30 bis 60 Minuten der Strom abgestellt. Leider werden die
Bewohner dabei nicht vorher informiert. Die Gebietseinteilung laesst sich
aber auf der Stromrechnung nachlesen und gelegentlich wird mitgeteilt, in
welchen Bezirken mit Stromausfaellen gerechnet werden muss.
Das gleiche Problem gab es schon einmal vor ein paar Monaten. Pikanter
Weise weigert sich die Stadt San Jose sowie die Einwohner, dem Bau eines
zusaetzlichen Kraftwerks zuzustimmen. Man moechte den Strom lieber aus
anderen Staaten beziehen.
Durch die limiterte Stomversorgung in Kalifornien ist noch ein anderes
Phaenomen aufgetreten: In San Diego wurde die Stromversorgung Anfang des
Jahres liberalisiert. Seitdem sind die Strompreise nicht wie erwartet
gefallen sondern um das mehr als 10fache gestiegen, da mit Angebot und
Nachfrage argumentiert wird. Es wird erwartet, dass es mindestens 2 Jahre
dauert, bis der Konsument niedrigere Preise erwarten kann. Die
Liberalisierung soll im uebrigen im naechsten Jahr in ganz Kalifornien
eingefuehrt werden, nach den Erfahrungen aus San Diego gibt es allerdings
schon erste Stimmen, alles zu verschieben.
Ich hoffe, dass Ihnen diese Ausfuehrungen erst einmal weiterhelfen."
Ich auch.
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