Euklid
18.09.2002, 17:42 |
Geht Gold jetzt an die Decke? Thread gesperrt |
-->Aufgrund der Deflation wird ja argumentiert daß buchstäblich zum Kauf des Goldes das Geld fehlt.
Dieses Argument glaube ich inzwischen nicht mehr vorurteilsfrei weil es noch genügend Leute gibt die jetzt auf hohen Depots in Bargeld sitzen.
Sie stellen sich die Frage der Staatsanleihen als Sicherheit bestimmt auch.
Die Profis werden sich nicht für Staatsanleihen entscheiden.
Der Zins der dafür geboten wird einschließlich der Sicherheit (so sicher ist kein Staat wie immer vorgegaukelt wird) ist kein adäquates Investment gegen die Sicherheit die Gold bietet.
Auf diese Prämie des Zinses kann man getrost unter den vorgegebenen Randbedingungen verzichten,gerade deswegen weil Zinsen versteuert werden und bei der nächsten Regierung auch noch mit weiteren Zwangsabgaben zu rechnen ist.
Desweiteren ist man an Laufzeiten gebunden und man ist dem weiteren Ablauf des Wirtschaftsgeschehens völlig ausgeliefert.
Es geht im Moment nichts über cash und Gold,am besten beides davon je hälftig.
Gruß EUKLID
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Der Husky
18.09.2002, 17:48
@ Euklid
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Re: Geht Gold jetzt an die Decke? |
-->Ja und was für Gold rätst du denn?
Münzen, Barren? kleine oder große Einheiten?
Und trotzdem bin davon überzeugt, daß es diesmal selbst beim Gold nicht sicher ist, da man Gold nicht essen.
Der Husky!
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Wal Buchenberg
18.09.2002, 17:58
@ Euklid
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Re: Geht Gold jetzt an die Decke? Nein, noch nicht nicht... |
-->Aber der Goldpreis wird meiner Meinung nach in den nächsten Jahren nie wieder so tief stehen wie gestern und vorgestern.
Ich hab vorgestern nachgekauft. ;-)
Ab jetzt gehts aufwärts, aber immer schön langsam und in Stufen mit jeder neuen Hiobsbotschaft ein Stückchen weiter.
Gruß Wal
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Euklid
18.09.2002, 18:04
@ Der Husky
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Re: Geht Gold jetzt an die Decke? |
-->>Ja und was für Gold rätst du denn?
>Münzen, Barren? kleine oder große Einheiten?
>Und trotzdem bin davon überzeugt, daß es diesmal selbst beim Gold nicht sicher ist, da man Gold nicht essen.
>Der Husky!
Es geht nicht darum ein dickes Geschäft zu machen mit dem Gold,sondern es geht darum sein Erspartes und Erarbeitetes zu sichern.
Keine Spekulation mehr.
Wer spekulieren will kann auf Herren wie Bernecker und Thieme setzen denn immerhin sind Aktien gegenüber 1997 verdammt billig geworden.
Eine Edel-Aktie wie die Allianz hat noch einen Wert von 20%.
Also hat man damit jetzt einen Verlust von 80% eingefahren.
Ich weiß daß es Menschen gibt die behaupten keinen Verlust zu haben da sie noch keine verkauft haben.
Denjenigen sage ich daß sie diese Aktien jetzt mal zur Beleihung bei der Bank testen sollten wie die Bank das inzwischen sieht.
Gold war mit seinem Doppeltief nach meiner Meinung unten.
Und ob es nochmals fällt ist nur schwer zu sagen.Sollte dies der Fall sein wird nochmals zugelangt.
Andernfalls bleibt es dort wo es gut aufgehoben ist.
Es soll nicht zum Brot kaufen dienen sondern zu einem Neuanfang sofern dies notwendig sein wird.
Unter Umständen gibts für einen Krüger auch eine Sau zum Schlachten.
Und wer die Sau hat ist vielleicht der König.Wer weiß wie dreckig die Sache noch kommt.
Ich trau dem Papier nicht mehr.
Gruß EUKLID
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Pups
18.09.2002, 18:13
@ Euklid
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Re: Geht Gold jetzt an die Decke? |
-->ich traue dem Papier schon seit 32 Jahren nicht mehr..........und kaufe Gold..
Gruß Pups
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JLL
18.09.2002, 20:04
@ Euklid
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Re: Geht Gold jetzt an die Decke? Möglich |
-->>Aufgrund der Deflation wird ja argumentiert daß buchstäblich zum Kauf des Goldes das Geld fehlt.
>Dieses Argument glaube ich inzwischen nicht mehr vorurteilsfrei weil es noch genügend Leute gibt die jetzt auf hohen Depots in Bargeld sitzen.
Genau da liegt der Hase im Pfeffer. In einer Deflation, wenn sie denn kommt, sind die Anleger oder nennen wir sie Wertaufbewahrer oder Werthinüberretter vor allem mit dem Problem konfrontiert, dass viele Schuldner die Arena nur noch mit dem Bauch nach oben verlassen werden. Es wird in einer solchen Phase der Moment kommen, wo sämtliche Anlageformen die von der Bonität eines Gegenübers abhängen unter Generalverdacht kommen werden. Die alte Dichotomie entweder Aktien, oder Renten wird spätestens dann um Gold und Cash als GLEICHWERTIGE Alternativen erweitert - also um genau jene Arten der Wertaufbewahrung, über die bei unseren Großeltern stets milde gelächelt wurde. Nur sie haben bereits eine Erfahrung hinter sich, die vermutlich noch vor uns liegt. Was in diesem Zusammenhang besonders faszinierend ist, ist die Marktenge des Goldes und des Silbers im Vergleich zu Aktien, Renten UND Cash und die nach wie vor vollkommene Untergewichtung breiter Anlegermassen in diesem Segment.
Zusätzlich: Angenommen, die Wirtschaft steuert tatsächlich auf das zu, was locker als"deflationäre Depression" bezeichnet wird, dann werden die"verantwortlichen" Stellen ALLES unternehmen um zu inflationieren. Nullzinspolitik, ausufernde Staatshaushalte, Kriege - also die ganze Palette. Und wer in dieser Situation seine Werte in Cash aufbewahrt, der muß schon sehr genau wissen, welches Papiergeld er wählt. Der Schweizer Franken mag da noch einen gewissen Charme haben, aber USD und EUR scheiden auf lange Sicht wohl kategorisch aus. Und ich denke auch, es ist hilfreich in einer solchen Situtation sehr genau zu unterscheiden, worin man einerseits Werte aufbewahren möchte und was man andererseits (gezwungenermaßen) für Transaktionen benötigt. Auch einen Bauernhof kann ich nur bedingt in Transaktionen einsetzen und dennoch empfinde ich ihn als wesentlich beruhigender als einen Koffer voll Euros. Die Werthaltigkeit von Cash ist in einer Phase krampfhafter Inflationierungsversuche stets ein Thema, denn schließlich ist es nur Papier, das seinen"Wert" einzig aus dem Vertrauen in seine Werthaltigkeit ableitet. Die Bewohner der ehemaligen Sowjetunion, die vielleicht nicht in allen Punkten mit unserem Land vergleichbar war, können vermutlich Zeugnis davon ablegen, was das Machtmittel Cash einer Weltmacht im Alltag wert sein kann - schöne Grüße vom Schwarzmarkt.
Schönen Abend
JLL
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