André
19.09.2002, 21:11 |
DAX-Grafik mit Erwartung und Komment und Bitte an Technik-Experten Thread gesperrt |
-->Nachfolgend erwarte ich für Freitag nochmals sowohl im Dax als auch Nasdaq Tiefstände, für nächste Woche jedoch eine leichte Erholung.
Begründung: Dreifacher hexensabbatt
Für Dax zusätzlich: 1. Starkerer Fall als andere Indices, damit stärker überverkauft, 2. zusätzliche politische Unsicherheit nach Wahlsonntag beseitigt.
Wenn zusätzlich schwarz/gelb die Mehrheit gewinnen sollte, kurzfristiger ggf. nur kurzlebiger Extrabonus.
Ab Anfang Oktober sieht es dann auch mundan wieder mau aus.
Wie seht Ihr Nikkei? Wird es gelingen, den Index weiter in Richtung der magischen 10.000 zu hieven?
Kommentare erwünscht.
MfG
A.
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dottore
19.09.2002, 21:24
@ André
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Re: André - alles löst sich auf... |
-->>Wie seht Ihr Nikkei? Wird es gelingen, den Index weiter in Richtung der magischen 10.000 zu hieven?
>Kommentare erwünscht.
Nein, Game over. Selbst ein 11.000er Nikkei hülfe nix.
Stay out! Stay liquid.
Die Armee, genannt"financial community" ist nach der Phase der Déroute jetzt in vollständiger Auflösung.
Oder um eine herzige Note reinzubringen: Herrhausen wurde gebombt und starb. Ackermann erschießt sich auf dem Weg zu seinem"Investment-" oder"Asset-Allocation-Banking"-Trümmerhaufen selbst.
Unterm Strich: Ein Toter und noch ein Toter. Banker.
Aber Scherz beiseite, André. Du als Banker schlechthin (und durch alle Feuer des Gewerbes gegangen und in allen gehärtet) siehst doch ganz genau, wie sich im Geld- und Kreditwesen täglich weitere, alarmierende Auflösungserscheinungen zeigen.
Lieben Gruß!
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André
19.09.2002, 21:42
@ dottore
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Re: Dottore - alles löst sich auf... |
-->Lieber dottore,
bin völlig d´accord, sehe nur Auflösungserscheinungen,
aber die Märkte werden dennoch ein gewisses Eigenleben behalten.
Um es noch klarer zu sagen, ich warne ebenfalls vor allen Engagements,
es sei denn etwas goldiges zur Reserve.
Mir ging es nur um die Frage kürzerlaufende Baisseinstrumente, die ja die letzten Wochen ganz sauber liefen, am Freitag glattzustellen,
da ich kommende Woche eine Reaktion (nicht eine Trendwende) für gut möglich erachte. z.B. wird der nasdaq morgen ein zweites mal auf dem bisherigen Jahrestief aufsetzen, das wenn typisch, nochmals halten dürfte und erst beim dritten Anlauf 1. Oktoberwoche zu Fall kommen könnte.
Deine Bares lacht-Empfehlung halte ich im übrigen für durchaus beherzigenswert, wenigestens für eine Sicherheitsreserve!
Aber dennoch, alles geht in der Realität meiner Erfahrung zäher als in unsrem und vor allem Deinem schnellen Denken.
Auch gibt es noch Länder mit geringer Staatsschuld (Norwegen) z.B. mit rund 7,5% Zinsen zur Bremsung einer gutlaufenden Konjunktur.
Also nicht alles ist ganz so verheerend wie unser von den Politikern (einschl. der Finanzpolit.) mißgestaltetes Haus.
Dennoch, sollte man sehr auf der Hut sein, wenn es dann zusammenstürzt,
wird es so schnell gehen, daß wir so gut wie NICHTS mehr unternehmen werden können. DAS ist m.E. vor allem Dein Anliegen. M.E. zurecht!
Beste Grüße
A.
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Bob
19.09.2002, 22:03
@ André
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Was sich da auflöst, ist das Kreditgebäude - nicht die Ordnung!! (owT) |
-->
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Baldur der Ketzer
19.09.2002, 22:15
@ Bob
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Re: Was sich da auflöst, ist das Kreditgebäude - nicht die Ordnung? |
-->Hallo, Bob,
die Ordnung ist doch auf einem Kreditsystem aufgebaut.
Ohne Moos durch Kredite nix los.
Ohne Kredite kippen die Firmen um, kann nichts mehr investiert werden, sind kaum noch Autos und Co. abzusetzen, usw.
Firmenpleiten bedeuten abertausende mehr Arbeitslose.
Entsprechende Einbrüche bei den Steueraufkommen, steigende Arbeitslosenkosten.
Sinkende Investitonsmöglichkeiten bei den Gemeinden für örtliche Handwerker, steigende Sozialausgabenbelastung.
Verfinsterung bei den Erwartungen und Aussichten, Zusammenbruch jeglicher Ausgabenbereitschaft.
Das ist ein Organismus, dem man die Luft abdrückt. Wir alle wissen, wie lange das bloß dauert, bis er wild nach Luft schnappend umherschlägt ohne Rücksicht auf zerdeppertes Porzellan.....
.....und die auf diesem oberfaulen Nährboden wuchernde (abartige Un-) Ordnung hat dann nix mehr mit dem zu tun, was wir heute als Ordnung bezeichnen....
Welche *Ordnung* wird davon nicht getroffen?
beste Grüße vom Baldur
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Bob
19.09.2002, 22:28
@ Baldur der Ketzer
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Re: Was sich da auflöst, ist das Kreditgebäude - nicht die Ordnung? |
-->Hallo Baldur,
>Hallo, Bob,
>die Ordnung ist doch auf einem Kreditsystem aufgebaut.
genauer gesagt: die Ordnung ist darauf ausgerichtet, Kredit zu erzeugen. Wenn der kredit überhand nimmt, so gefährdert er das system selbst. Bevor das passiert wird der kredit wieder einkassiert.
>Ohne Moos durch Kredite nix los.
>Ohne Kredite kippen die Firmen um, kann nichts mehr investiert werden, sind kaum noch Autos und Co. abzusetzen, usw.
"Reduce to normal". dann kann ich als geborener asket mich wieder unter menschen trauen.
>Firmenpleiten bedeuten abertausende mehr Arbeitslose.
nur wenn löhne inflexibel.
>Entsprechende Einbrüche bei den Steueraufkommen, steigende Arbeitslosenkosten.
>Sinkende Investitonsmöglichkeiten bei den Gemeinden für örtliche Handwerker, steigende Sozialausgabenbelastung.
wenn man das alles nicht durch gelddrucken heilt, dann nenne ich das"ordnung".
>Verfinsterung bei den Erwartungen und Aussichten, Zusammenbruch jeglicher Ausgabenbereitschaft.
alles zyklisch - kommt wieder.
>Das ist ein Organismus, dem man die Luft abdrückt. Wir alle wissen, wie lange das bloß dauert, bis er wild nach Luft schnappend umherschlägt ohne Rücksicht auf zerdeppertes Porzellan.....
jetzt kommt erstmal die keynesianische Phase, danach können wir wieder über zerdeppern sprechen.
>.....und die auf diesem oberfaulen Nährboden wuchernde (abartige Un-) Ordnung hat dann nix mehr mit dem zu tun, was wir heute als Ordnung bezeichnen....
nene, die Ordnung kommt wieder, so sicher wie das amen in der Kirche. vielleicht bedarf es dazu größerer Unternehmungen.
>Welche *Ordnung* wird davon nicht getroffen?
>beste Grüße vom Baldur
bob
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silvereagle
20.09.2002, 00:47
@ Baldur der Ketzer
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Welche *Ordnung* wird davon nicht getroffen?... |
-->Hallo Baldur,
Es ist die... Urordnung. Oben - unten. Die meisten wollten es so und wollen es noch immer so. Auch wenn sich Deine schlimmsten Erwartungen erfüllen sollten - was ich hingegen in seltenem Gleichklang mit Bob nicht annehme ;-) - wird sich daran nichts ändern. Vorläufig zumindest.
Aus der Sicht des"mitdenkenden Einzelnen" ;-) (wozu ich uns beide mal rechnen darf ;-)) mag das zwar einigermassen sinnlos sein, was da auf uns zukommt. Dennoch: Da ist noch soviel im Fluss, da sind noch etliche Züge offen. Vielleicht endet demnächst ein Kapitel - aber das Spiel (mit Hauptregel siehe oben) ist noch nicht vorbei.
Gruß, silvereagle
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