-->... namens FDP?

Sorry für die harten Worte (und dafür, dass ich mich in letzter Sekunde vom Wahlkampffieber bei den nördlichen Nachbarn anstecken lasse), aber es scheint, da wird alles getan, um noch rechtzeitig vor den Wahlen in die Bedeutungslosigkeit abzugleiten.

Das Verheerendste was man mMn in einem hierarchisch-organisierten System tun kann (auch die FDP ist letztlich klar ein solches), ist, der nach Führung rufenden, ergebenen Anhängerschar zu signalisieren, dass die Führung selbst nicht mehr weiss, wo's lang gehen soll. Einen solchen Konflikt 48 Stunden vor einer so entscheidenden Wahl anzuzetteln oder wiederaufleben zu lassen, da gehört schon eine gehörige Portion Dummheit dazu - oder steckt da System dahinter?

Soll es auf diese Weise - nach einem Debakel anstatt der erhofften 18 % - die FDP zerreissen, um Möllemann in der Folge unbelastet eine"deutsche Partei Marke Jörg Haider" aufbauen lassen zu können? Noch kann ich mir es kaum vorstellen.

Was immer in Wahrheit dahinterstehen mag, dass - egal von welcher Seite - der (bekanntermassen schwelenden) Konflikt so kurz vor der Wahl zum Höhepunkt getrieben wird: Es erscheint mir - als Laien - höchst unprofesionell. Sowohl von Möllemann, aber auch von Westerwelle und Co. Als ob man nicht auch sonst zu gewissen Themen ein paar Tage lang so"schweigen" könnte, dass die Ã-ffentlichkeit tatsächlich davon nichts mitkriegt.

Auf diese Weise sollte der Weg für eine Neuauflage von Rot-Grün bereits geebnet sein - aber das ist auch kein Beinbruch. Ob Stoiber oder Schröder - letztlich alles Jacke wie Hose (oder, wie wir hierorts zu sagen pflegen: G'hupft wie g'sprungen! ;-))

Gruß, silvereagle

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-->Hallo Zardoz,

ja, da hast Du mE zweifellos Recht. Ein schöner Spruch, dessen tieferen Sinn man nur bei genauerem Hinsehen erkennt... ;-)

Es gibt im übrigen noch ein Argument, warum"man" in Wahrheit gar keine Stimme hat: Es ist im herrschenden"System" gar nicht möglich, NICHT zu wählen. Jede Nicht-Stimme bzw. ungültige Stimme teilt sich in Wahrheit prozentuell auf alle zur"Wahl" stehenden"Alternativen" auf, so dass"Nichtwählen" idR de facto den stärksten Parteien nützt.

Es ist, wie Du immer schreibst: Den"Staat", die"Macht", die (letztlich völlig willkürliche)"Ordnung" hinzunehmen, wie anderes Unbill in der Natur, ist wohl gar keine so schlechte Option. Wer meint, durch"Politikmachen" oder"Wählen" etwas verändern zu können - der soll das gerne versuchen. Wir (beide) werden ihn nicht daran hindern, oder?... --- Obwohl, alles hat auch seine Grenzen... ;-)

Gruß, silvereagle

-->Lieber Silberadler,

es geht eben nichts über unerzwungene Übereinstimmungen. Das aus dem Tennis bekannte"unforced..." hat mich schon immer beeindruckt... ;-)

>Es gibt im übrigen noch ein Argument, warum"man" in Wahrheit gar keine Stimme hat: Es ist im herrschenden"System" gar nicht möglich, NICHT zu wählen. Jede Nicht-Stimme bzw. ungültige Stimme teilt sich in Wahrheit prozentuell auf alle zur"Wahl" stehenden"Alternativen" auf, so dass"Nichtwählen" idR de facto den stärksten Parteien nützt.

Eine echte Relevanz der Wahlbeteiligung für das Wahlergebnis lässt sich wohl kaum nachweisen.

>Es ist, wie Du immer schreibst: Den"Staat", die"Macht", die (letztlich völlig willkürliche)"Ordnung" hinzunehmen, wie anderes Unbill in der Natur, ist wohl gar keine so schlechte Option. Wer meint, durch"Politikmachen" oder"Wählen" etwas verändern zu können - der soll das gerne versuchen. Wir (beide) werden ihn nicht daran hindern, oder?... --- Obwohl, alles hat auch seine Grenzen... ;-)

Und wo liegt diese Grenze? Dort, wo wir uns selbst beeinträchtigt fühlen. Ich war kürzlich einige Tage in Amsterdam und fühlte mich dort schon deutlich weniger beeinträchtigt als in Deutschland. Vielleicht sollte ich die eine"Unbill der Natur" Fahrt in die Niederlande tauschen gegen eine andere"Unbill der Natur" Leben im Ausland?

Nice weekend,
Zardoz

-->Hi Zardoz,

> es geht eben nichts über unerzwungene Übereinstimmungen. Das aus dem Tennis bekannte"unforced..." hat mich schon immer beeindruckt... ;-)

Jedoch sind das dort ausnahmslos (blöde) Fehler... ;-)

> Eine echte Relevanz der Wahlbeteiligung für das Wahlergebnis lässt sich wohl kaum nachweisen.

Wenn Du es aus Sicht des"Wahlkollektivs" machst - ja. Aber für den Einzelnen ist in jedem Falle klar:"Wer immer letztlich am Ende vorne sein wird, hat von meinem Nicht-Wählen auf jeden Fall stärker profitiert, als z.B. eine Klein- oder Kleinst-Partei."

> Und wo liegt diese Grenze? Dort, wo wir uns selbst beeinträchtigt fühlen.

Genau.

> Ich war kürzlich einige Tage in Amsterdam und fühlte mich dort schon deutlich weniger beeinträchtigt als in Deutschland. Vielleicht sollte ich die eine"Unbill der Natur" Fahrt in die Niederlande tauschen gegen eine andere"Unbill der Natur" Leben im Ausland?

Man wählt halt immer das kleinere Übel. Keine Ahnung, was da für Dich am günstigsten ist. ;-) Für mich kommt Auswandern aus mehreren Gründen nicht in Frage.

Gruß, silvereagle

-->>Es erscheint mir - als Laien - höchst unprofesionell. Sowohl von Möllemann, aber auch von Westerwelle und Co

Hallöle silvereagle,

ich gehe davon aus, nachdem ich u.a. die Postings zu"Sharons Kriegsplänen" im Thread"Heiliges Land" überflogen hatte, dass Mölli als arabisch Freundlicher, seine Firma hält wohl intensivere Beziehungen zu arabisch sprechenden Ländern als zu anders sprechenden, in einer letzten, vor dem Wahltag nicht mehr zu unter den Tisch zu kehrenden Attacke, den ungemein intensiv hebräisch Freundlichen in seiner Partei eine Regierungsbeteiligung ersparen wollte.

Ich gehe auch davon aus, dass Mölli zu unserer Fage"Was ist los im Heiligen Land" passendere Antworten fände als seine Parteikollegen, wenn sie ihn nur fragten.

Gruß
Herbi

-->

-->nur hat der Gesetzgeber ein wenig vorgebeugt:
StGB § 108b"Wählerbestechung"

Gruss Jens
<ul> ~ StGB § 108b</ul>

-->... Politiker in diesem Lande zu bestrafen, weil sie versuchen, uns mit Versprechen von"Geschenken und Vorteilen" dazu zu bewegen, sie bzw. ihre Parteien zu wählen.

Und dann natürlich auch so ziemlich alle Wähler und Nichtwähler, weil sie darauf eingehen.

Tja, ein Land der Kriminellen...

Nice week,
Zardoz