Euklid
23.09.2002, 17:40 |
Geregelter Konkurs für Staaten? Thread gesperrt |
-->Wir sollten mal ausloten welche Konsequenzen das hat wenn jeder mal nach der Methode wer will noch mal wer hat nocht nicht fuhrwerken darf.
Oder vielleicht doch versteckter Hinweis auf den Tag aller Tage der die Sehnsüchte voll befiedigt;-)
Vielleicht doch alle auf einmal?
Ich finde ein Ausbuchen nach dem anderen funktioniert niemals,denn immer gibt es zu viele Verknüpfungen die man auch nicht annähernd abzuschätzen vermag.
Sitzt die große Crew schon am Notfallplan?
Ich kann es nicht anders deuten daß man inzwischen Bescheid weiß daß das Weltfinanzsystem nicht mehr zu retten ist.
Anscheinend funktioniert der ach so freie Markt der ja alles regeln soll doch nicht mehr so toll.
Der Kapitalismus am Ende oder soll er sofort in neuem Gewande auferstehen damit man nicht merkt daß er genau so wenig auf Dauer trägt wie der Kommunismus?
Oder hat man Angst daß die Begleitmusik beim Scheitern des Kapitalismus nicht so einfach und handzahm erledigt werden kann wie beim Zusammenbruch des Kommunismus?
Fragen über Fragen die sich hier stellen und chapter 11 bietet ein Sammelsurium an Möglichkeiten das Ganze zu handeln.
Was mich jedoch überrascht ist daß jetzt plötzlich scheinbar die Wirtschaft den Rückwärtsgang einlegt und der Ruf nach der Politik immer lauter wird.
Sieht man wohl ein daß Protektionismus unweigerlich im Inferno endet?
Gruß EUKLID
PS Das interessanteste Thema wie ich meine für das nächste halbe Jahr.
Im SAT 1 ist von Staatskonkursen auf Videoseite 141 zu lesen.
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nasdaq
23.09.2002, 19:25
@ Euklid
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Der Kapitalismus steht vor einem neuen Aufschwung |
-->Auch 1930 gab es Stimmen, dass der Kapitalismus an allem Schuld sei und wir eine neue Welt-/Finanzordnung brauchen.
Das aber gerade der Staats-/Zentralbankinterventionismus zu den Problemen des Geldsystems geführt hat wird verkannt und wohl auch niemals zur Sprache kommen, schließlich will man das Volk ja immer für blöd verkaufen...
Trotz aller gemeinschaftlichen Projekte wird das Eigeninteresse seinen Platz behalten (vermutlich etwas geschwächt)
Der Kapitalismus wird sich nicht erschüttern lassen und die Länder, die ihm seinen Spielraum lassen werden zu den Gewinnern gehören.
Hinter jedem Abschwung lauert ein neuer Aufschwung und wenn die Staatsanleihen mit wertlosem Papier zurück gezahlt sind werden die Aktionäre wohl froh sein, selbst bei einem DOW von 1000-2000 Punkten Aktien und keine Anleihen zu haben.
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MC Muffin
23.09.2002, 19:35
@ nasdaq
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Re: Der Kapitalismus steht vor einem neuen Aufschwung |
-->>Auch 1930 gab es Stimmen, dass der Kapitalismus an allem Schuld sei und wir eine neue Welt-/Finanzordnung brauchen.
>Das aber gerade der Staats-/Zentralbankinterventionismus zu den Problemen des Geldsystems geführt hat wird verkannt und wohl auch niemals zur Sprache kommen, schließlich will man das Volk ja immer für blöd verkaufen...
>Trotz aller gemeinschaftlichen Projekte wird das Eigeninteresse seinen Platz behalten (vermutlich etwas geschwächt)
>Der Kapitalismus wird sich nicht erschüttern lassen und die Länder, die ihm seinen Spielraum lassen werden zu den Gewinnern gehören.
>Hinter jedem Abschwung lauert ein neuer Aufschwung und wenn die Staatsanleihen mit wertlosem Papier zurück gezahlt sind werden die Aktionäre wohl froh sein, selbst bei einem DOW von 1000-2000 Punkten Aktien und keine Anleihen zu haben.
der Kapitalismus funzt gut er geht nur dan baden wenn ein paar Schmarotzer das Wort Sozial einbauen und diesen Sektor immer weiter ausbauen weil es sich so gut lebt ohne was zu tun ( Soziale Marktwirtschaft = Sozialismus und auf keinen Fall Kapitalismus )
MFG
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drooy
23.09.2002, 19:35
@ nasdaq
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Welcher Kapitalismus? Wo ist die Staatsquote Null? (owT) |
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nasdaq
23.09.2002, 20:02
@ MC Muffin
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kann ich eingeschränkt zustimmen |
-->Ein kapitalistisches System lässt natürlich eine Ungleichverteilung des Einkommens zu, da es den"Vordenkern" den Profit zukommen lässt, was gerade in der Anfangsphase eines Aufschwungs durchaus erstrebenswert ist. Mit zunehmendem Alter der Wirtschaft und zunehmendem Vermögen kommt es aber trotzdem zu Reibungen.
Die Einführung des Sozialstaates in den 30ern würde ich demnach nicht als Gier bezeichnen, sondern als notwendiges Resultat. Was danach daraus gemacht wurde entbehrt natürlich jeder Grundlage.
Diese Ungleichverteilung führt dann oft zu einer Überschuldung der niedrig verdienenden Haushalte und zu immer noch relativ hohen Sparquoten der Großverdiener.
Die Ungleichverteilung durch Verteilungsmechanismen bekämpfen zu wollen (Sozialstaat) bzw. den Konsum durch ewig tiefe Zinsen am Leben zu erhalten hat aber auch nie langfristig funktioniert und endete mit der Verteilung der Armut...
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t-bull
23.09.2002, 20:30
@ MC Muffin
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Re: Der Kapitalismus steht vor einem neuen Aufschwung |
-->>>Auch 1930 gab es Stimmen, dass der Kapitalismus an allem Schuld sei und wir eine neue Welt-/Finanzordnung brauchen.
>>Das aber gerade der Staats-/Zentralbankinterventionismus zu den Problemen des Geldsystems geführt hat wird verkannt und wohl auch niemals zur Sprache kommen, schließlich will man das Volk ja immer für blöd verkaufen...
>>Trotz aller gemeinschaftlichen Projekte wird das Eigeninteresse seinen Platz behalten (vermutlich etwas geschwächt)
>>Der Kapitalismus wird sich nicht erschüttern lassen und die Länder, die ihm seinen Spielraum lassen werden zu den Gewinnern gehören.
>>Hinter jedem Abschwung lauert ein neuer Aufschwung und wenn die Staatsanleihen mit wertlosem Papier zurück gezahlt sind werden die Aktionäre wohl froh sein, selbst bei einem DOW von 1000-2000 Punkten Aktien und keine Anleihen zu haben.
>
>der Kapitalismus funzt gut er geht nur dan baden wenn ein paar Schmarotzer das Wort Sozial einbauen und diesen Sektor immer weiter ausbauen weil es sich so gut lebt ohne was zu tun ( Soziale Marktwirtschaft = Sozialismus und auf keinen Fall Kapitalismus )
>MFG
Hi,
Du siehst wohl nicht die negativen sozialen Auswirkungen eines unregulierten Kapitalismus.
Willst du irgendwann auch in einer von Mauern und privaten Sicherheitsdiensten bewachten Villa leben, abgeschirmt von den verwahrlosten Ghettos, wie in den USA?
Wenn dir die soziale Marktwirtschaft nicht gefällt kannst du ja in die USA auswandern, hier in Deutschland und in Europa wünschen sich die Menschen aber einen Sozial- und Rechtsstaat, dazu stehen wohl auch alle Parteien (vielleicht von der FDP abgesehen).
Natürlich muss man Sozialschmarotzern die Leistungen kürzen, dass sehe ich genauso, allerdings ist es wohl übertrieben so zu tun, als ob halb Deutschland von ein paar wenigen Arbeitern und Unternehmern lebt.
Kapitalismus steht keineswegs für Vollbeschäftigung und allgemeinem Wohlstand, sonst wäre es in den USA wohl nicht zu solchen sozialen Spannungen gekommen.
Zu deiner Einstellung des sich selbst regulierenden
Marktes ein Zitat aus dem Gabler-Wirtschaftslexikon:
Schließlich ist festzuhalten, dass der monetaristische Glaube an die Selbststabilisierung des Marktsystems, die Tendenz zur Verharmlosung von wirtschaftlichen und sozialen Folgen anhaltender Fehlentwicklungen, die Geringschätzung der Bedeutung von Verteilungsproblemen und negativen externen Effekten nicht wissenschaftlich begründbar ist.
Gruß
Felix
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Bob
23.09.2002, 20:45
@ nasdaq
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bravo! Die Rezession stellt die kapitalistische Ordnung wieder her! |
-->uralte Theorie von Kondratieff, mußte dafür in den Gulag!
viel Glück Ihnen
bob
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MC Muffin
23.09.2002, 21:10
@ t-bull
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Re: Der Kapitalismus steht vor einem neuen Aufschwung |
-->
>Hi,
>Du siehst wohl nicht die negativen sozialen Auswirkungen eines unregulierten Kapitalismus.
Meine Bildung habe ich aus dem TV, du hast den Unterschied zwischen Sozialismus = unsozial und Kapitalismus nicht verstanden.
Ein reiner Kapitalismus ist immer geregelt, mus er auch weil er sonst durch die Natur der Sache unweigerlich zum Monopolismus= genau so müllig wie Soz. kommt.
Die soziale Worthülse wird dir durch TV eingeredet, leider verstehen die, die dir das Soz. einreden was anderes darunter als die Mainstr...= Pöbel. Dem Pöbel wird eingeredet er müste Sozial sein,weil das für ihn gut ist. Übersetzt = er soll die unsoz. Umverteilung unterstützen weil es sich ganz gut davon leben lässt. Der Pöbel versteht darunter das eine Absicherung gegen Notfälle existieren muss ( Das meinen die Politiker eindeutig nicht damit )
Das Ende eines Sozialen abwirtschaften entsteht dadurch das immer mehr Leute durchschauen was die Politiker mit Soz. meinen = Sozial ist wenn ein Anderer meine Rechnung bezahlt. Und so bewegen sich immer mehr auf die Bequeme = Unsoziale Seite bis das System kippt. usw. usw.
>Willst du irgendwann auch in einer von Mauern und privaten Sicherheitsdiensten bewachten Villa leben, abgeschirmt von den verwahrlosten Ghettos, wie in den USA?
Das Passiert dir im Sozialismus war in der DDR auch so alles Abgesperrt und über all Mauern und das sogar nach außen. Im Kap. passiert dir das nicht, da es allen gut geht auf Grund der hohen Wirtschaftskraft und für die wenigen Bedürftigen reicht es auch noch.
>Wenn dir die soziale Marktwirtschaft nicht gefällt kannst du ja in die USA auswandern,
Das nützt mir nichts weil die Amis in einen Welt Sozialismus leben dies konnten Sie konstruieren da ihre Währung weltweit als Zahlungsmittel anerkannt ist und so die unsoziale Umverteilung von den anderen Ländern auch Deutschland statt findet. Das System bricht genau so zusammen wie die anderen Sozialen = unsozialen Systemen. Wie du siehst keine Alternative.
hier in Deutschland und in Europa wünschen sich die Menschen aber einen Sozial- und Rechtsstaat
Du kannst den dummen Pöbel am besten über den Tisch ziehen, wenn du ihn so manipulierst das er sich die Ausbeutung sogar noch wünscht.
, dazu stehen wohl auch alle Parteien (vielleicht von der FDP abgesehen).
Genau die habe ich gewählt.
>Natürlich muss man Sozialschmarotzern die Leistungen kürzen,
Dann musst du das System abschaffen, das erzeugt die Sozialschmarotzer, keiner nicht einmal der der bewusst das Sozialsystem ausnutzt ist ein Sozialschmarotzer denn er ist nur ein Ergebnis des Systems, er verhält sich nur nach seiner Natur und das ist nicht nur sein Recht sondern seine Bestimmung. Wenn du also Gesetzte erlässt dann must du sie immer nach der Natur des Menschen gestalten. Ansonsten wird der Mensch wie Wasser sein und immer einen Weg finden = den Weg finden das System auszuhebeln.
dass sehe ich genauso, allerdings ist es wohl übertrieben so zu tun, als ob halb Deutschland von ein paar wenigen Arbeitern und Unternehmern lebt.
stimmt wir leben auf Pump zur Zeit zirka 1.300.000.000.000,00 € das ist nur der Staat
>Kapitalismus steht keineswegs für Vollbeschäftigung und allgemeinem Wohlstand, sonst wäre es in den USA wohl nicht zu solchen sozialen Spannungen gekommen.
USA= Weltsozialismus Vergleichbar mit unseren Bundesländern
Beweis:
Dest do Sozialer dest do rot dest do mehr mus abgesaugt werden dest do MVP = PDS SPD= Urlaubsland da 0 Arbeit
ich weis das genau denn ich wohn da
>Zu deiner Einstellung des sich selbst regulierenden
habe ich nie behauptet bitte nichts ausdenken was andere meinen sondern genau lesen oder nachfragen.
>Marktes ein Zitat aus dem Gabler-Wirtschaftslexikon:
>Schließlich ist festzuhalten, dass der monetaristische Glaube an die Selbststabilisierung des Marktsystems, die Tendenz zur Verharmlosung von wirtschaftlichen und sozialen Folgen anhaltender Fehlentwicklungen, die Geringschätzung der Bedeutung von Verteilungsproblemen und negativen externen Effekten nicht wissenschaftlich begründbar ist.
nicht wissenschaftlich begründbar genau wie du schreibst und nu?
>Gruß
>Felix
Gruß
MC Muffin
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nasdaq
23.09.2002, 21:48
@ Bob
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@bob genau darauf habe ich abgezielt |
-->MArc Faber hat es in seinem Buch"Riding the Millenial storm" auf den Punkt gebracht.
Leider werden Leute wie Kondratieff und Schumpeter heutzutage kaum noch zitiert immer nur Keynes und Friedmann... von denen doch eigentlich keiner den Durchblick hatte:-))
>uralte Theorie von Kondratieff, mußte dafür in den Gulag!
>viel Glück Ihnen
>bob
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nasdaq
23.09.2002, 22:10
@ MC Muffin
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dem kann ich nur beipflichten es arbeitet ja auch keiner mehr selbst mit Job |
-->Besonders vor Augen kann man sich das dadurch führen, dass nur noch etwa 20 % unserer Bevölkerung arbeiten müssen.
80 % sind reine Selbstverwaltung und das hin und herschleppen von Papier, die Beseitigung von Papiermüll usw...
Wir haben also nur noch Rentner, Beamte, Arbeitslose und Büroarbeitskräfte, die dem Status der Beamten gleich kommen und ein paar Dienstleistungskräffte, die den Beamten die Schuhe putzen sollen:-)
Wie daraus wirtschaftlicher Wohlstand und Unternehmertum enstehen soll ist mir unbegreiflich, weshalb wir erst mal 80 % Arbeitslose brauchen bevor das System wieder funktioniert.
Argentinen ist das beste Beispiel Schattenwirtschaft und Tauschhandel. Wenn ich Aktien kaufen müsste würde ich trotzdem lieber diese Argentinischen nehmen als irgend einen europ#ischen oder US-amerikanischen Junk.
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dottore
24.09.2002, 09:50
@ drooy
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Re: Das ist nicht das Problem: Je niedriger, desto besser, denn |
-->... jene Staaten (CH als Idealfall) fahren auf Dauer besser.
Steuern voll durch ordentliche Einnahmen decken. Jede zusätzliche Steuer bedarf der Volksabstimmung. Etatisierte Defizite (diese ausschließlich für Investitionen und nicht für sozialen Firlefanz) müssen incl. Tilgungsplan vom Souverän abgesegnet werden.
Als die Staatsquote halb, wenn nicht gar nur ein Viertel so hoch war wie heute ist niemand verhungert, es gab Vollbeschäftigung und ordentliche Wachstumsraten ohne Überhitzung. Die Börsen zogen langsam aber stetig an, es gab Seitwärtsbewegungen als Korrekturen und nicht Mega-Baissen wie nach dem Blow-off heute, die Aktiendividenden lagen höher als die Anleiherenditen. Wer Geld verdienen wollte, musste selbst ins Risiko und nicht auf Staatsbürgschaften und/oder -subventionen warten.
Besser als der staatliche moral hazard wie heute geht's auf jeden Fall. Die heutige Politik handelt komplett verantwortungslos und die Quittung dafür wird die saftigste sein, die jemals präsentiert wurde.
Gruß!
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dottore
24.09.2002, 09:56
@ MC Muffin
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Re:"Soziale Marktwirtschaft" völlig fehl interpretiert! |
-->
>
>der Kapitalismus funzt gut er geht nur dan baden wenn ein paar Schmarotzer das Wort Sozial einbauen und diesen Sektor immer weiter ausbauen weil es sich so gut lebt ohne was zu tun ( Soziale Marktwirtschaft = Sozialismus und auf keinen Fall Kapitalismus )
Als Erhard das Wort"sozial" einfügte, meinte er damit nicht die anschließende Umverteilung der Ergebnisse, sondern er bezeichnete die Marktwirtschaft als"sozial", weil ihre jeweils erreichten Ergebnisse genau dem entsprachen, was die Gesamtheit wollte, das"soziale Ganze" eben.
Nachzulesen in seiner großen Schrift von 1943/44 (hg. vom L.E.-Institut). Ähnlich die Gedanken von Goerdeler dazu, der die völlig freie Mawi für die Zeit nach den Nazis forderte. G. war als erster Kanzler eines freien Deutschland vorgesehen.
Zum Unfug mit"sozial" hatte Hayek im übrigen als Notwendige bereits geschrieben. Es ist das Wieselwort schlechthin.
Gruß!
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