-->Der Fast-nicht-mehr-Kanzler
Zippert zappt
Auch die kleinste Meldung schien am Wahltag Symbolkraft zu haben. Gegen Mittag hieß es:"Deutschland-Achter holt Silber hinter Kanada und vor USA." Deutschland vor Amerika, das war eine klare Bestätigung von Schröders Irak-Politik, doch dann kam alles ganz anders:"300.000 demonstrieren in London für Fuchsjagd." Ganz klar, das war das Ende der Regierung, der Rotfuchs steht ja nun wie kein anderes Tier für Gerhard Schröder. Aber der Fast-nicht-mehr-Kanzler gab nicht auf und lancierte diese Meldung:"Im Falle eines Wahlsieges will Schröder Herta Däubler-Gmelin entlassen." Hätte Schröder also verloren, wäre Däubler-Gmelin Justizministerin geblieben. Ein harter Schlag für Stoiber, der den Posten sicher schon jemand anderem versprochen hatte. Der perfide Trick blieb nicht ohne Wirkung. Als Stoiber erstmals vor die Kameras tritt, sagt er den verhängnisvollen Satz:"Der Abend ist noch lang, und ich werde noch kein Glas Champagner öffnen, aber es wird bald sein." Stoiber hatte also ernstlich vor, ein Glas Champagner zu öffnen. Kein Mensch vor Stoiber hat jemals ein Glas Champagner öffnen können, aber der CSU-Mann war überzeugt, es zu schaffen. Leider verlor er doch noch, und das Glas Champagner musste zubleiben. Schade, wir hätten gerne gesehen, wie er das macht.
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