JLL
25.09.2002, 08:16 |
Deflation aktuell - Telekom will auch Preise für Kabelanschluß erhöhen Thread gesperrt |
-->Damit scheint sich einmal mehr zu bestätigen, dass die Deflation schwerpunktmäßig im Bereich der hochpreisigen und unregelmäßig nachgefragten Güter stattfindet.
Dagegen sind im Bereich des"Grundbedarfs", der sich weder auf Vorrat beschaffen lässt und dessen Beschaffung sich auch nicht beliebig hinauszögern lässt, wie etwa die Anschaffung eines Autos oder Fernsehers, tendenziell weiter steigende Preise zu erwarten. In diesen Bereich fallen z.B. zahlreiche regelmäßig wiederkehrende Gebühren und Dienstleistungen, Nahrungsmittel und ganz generell alternativlose Angebote des Grundbedarfs.
Das Bittere an diesen Preiserhöhungen ist, dass sie die Wirtschaft nicht stimulieren, da hier Vorzieheffekte gänzlich ausbleiben. Ich kann nicht heute schon die Kiwis kaufen, die ich erst in 5 Monaten essen möchte. Andererseits entziehen diese Zwangspreiserhöhungen tatsächlich Kaufkraft für die"Premiumgüter", weshalb sie dort durchaus deflationsverstärkend wirken können. Die offizielle Inflationsrate weist dagegen die dynamische Verlagerung größerer Einkommensteile in den sich deutlich verteuernden Grundbedarf nicht aus. Im Gegenteil, bei der Konstruktion der Warenkörbe wird davon ausgegangen, dass schneller im Preis steigende Güter durch preisstabile Güter substituiert werden. Eine Annahme, die im Bereich des Grundbedarfs wohl nur sehr eingeschränkte Gültigkeit hat und zu einer systematischen Unterzeichnung der Preissteigerung führt.
Dies erscheint mir zumindest ein Denkansatz zu sein, der für mich einige reale Beobachtungen erklärbar macht.
Schönen Tag
JLL
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Euklid
25.09.2002, 08:26
@ JLL
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Re: Deflation aktuell - Telekom will auch Preise für Kabelanschluß erhöhen |
-->>Damit scheint sich einmal mehr zu bestätigen, dass die Deflation schwerpunktmäßig im Bereich der hochpreisigen und unregelmäßig nachgefragten Güter stattfindet.
>Dagegen sind im Bereich des"Grundbedarfs", der sich weder auf Vorrat beschaffen lässt und dessen Beschaffung sich auch nicht beliebig hinauszögern lässt, wie etwa die Anschaffung eines Autos oder Fernsehers, tendenziell weiter steigende Preise zu erwarten. In diesen Bereich fallen z.B. zahlreiche regelmäßig wiederkehrende Gebühren und Dienstleistungen, Nahrungsmittel und ganz generell alternativlose Angebote des Grundbedarfs.
>Das Bittere an diesen Preiserhöhungen ist, dass sie die Wirtschaft nicht stimulieren, da hier Vorzieheffekte gänzlich ausbleiben. Ich kann nicht heute schon die Kiwis kaufen, die ich erst in 5 Monaten essen möchte. Andererseits entziehen diese Zwangspreiserhöhungen tatsächlich Kaufkraft für die"Premiumgüter", weshalb sie dort durchaus deflationsverstärkend wirken können. Die offizielle Inflationsrate weist dagegen die dynamische Verlagerung größerer Einkommensteile in den sich deutlich verteuernden Grundbedarf nicht aus. Im Gegenteil, bei der Konstruktion der Warenkörbe wird davon ausgegangen, dass schneller im Preis steigende Güter durch preisstabile Güter substituiert werden. Eine Annahme, die im Bereich des Grundbedarfs wohl nur sehr eingeschränkte Gültigkeit hat und zu einer systematischen Unterzeichnung der Preissteigerung führt.
>Dies erscheint mir zumindest ein Denkansatz zu sein, der für mich einige reale Beobachtungen erklärbar macht.
>Schönen Tag
>JLL
Dazu paßt jetzt die lancierte Meldung daß die ARD angeblich 600 Mio Euro an Steuern nachzahlen soll.
Die Gerichte sollen das festlegen.
Irgendwie habe ich das Gefühl daß hier auch schon die Genußsteuer für das Fernsehen in den öffentlich rechtlichen Sendern eingebaut sind.
Vor einem Jahr hatte man noch die Erhöhung als zu hoch angeprangert und von Überschüssen gesprochen die den Kunden also den Gebührenzahlern zustanden.
Das hat doch glatt sofort unseren stets klammen Finanzminister aus der Reserve gelockt der seine Begierde darauf gelenkt hat.
Und angeblich müßte jetzt nach neuesten Recherchen sogar eine Gebührenerhöhung her um die anfallenden Steuern bezahlen zu können.
Ich glaube daß ich dieses Dummenfernsehen jetzt doch bald aus dem Wohnzimmer entferne.
In weißer Voraussicht wird aber bald jeder Nutzer eines PC die Rundfunk und Fernsehgebühr zahlen müssen damit sein Sparwille gebrochen wird.
Es geht dann einfach nicht mehr.
Gruß EUKLID
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foreveryoung
25.09.2002, 09:27
@ Euklid
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Re: Deflation aktuell - Telekom will auch Preise für Kabelanschluß erhöhen |
-->>>Dagegen sind im Bereich des"Grundbedarfs", der sich weder auf Vorrat beschaffen lässt und dessen Beschaffung sich auch nicht beliebig hinauszögern lässt, wie etwa die Anschaffung eines Autos oder Fernsehers, tendenziell weiter steigende Preise zu erwarten. In diesen Bereich fallen z.B. zahlreiche regelmäßig wiederkehrende Gebühren und Dienstleistungen, >>
nhola,
nun wir haben ja gerade gestern noch nachgewiesen, dass (speziell) Fernseher (etc) und Autos (demnächst) immer billiger/preiswerter werden und zunächst auch bleiben.
Es hat ja jeder 3-4 davon.....Und fällt eines der"tägliche Bedarfs-Geräte aus" - dann wird demnächst erst mal kein neuer gekauft. Davon abgesehen stehen wahrscheinlich in deutschen Kellern ohnehin noch 45.000.000 intakte Altgeräte.
Und Autos: Die können einen Wagen für den"kleinen Mann" nicht mehr als Neuwagen an den Mann bringen. Dann ein Corsa von mir aus 500 PS und eine vollelektronische Waschanlage eingebaut haben bald 35.000 DM; (!!!!) für so einen Popelskarren - die hat keiner mehr oder er will sie nicht mehr rausrücken.
Es gibt Abermillionen Gebrauchte und der Absatzmarkt in Polen ist auch weg - mit der Zeit. Denn auch dort wird die Wirtschaft eben nicht prosperieren (AUCH WENN Turon dort jetzt Schwung reinbringen will), wenn wir am Krückstock gehen.
tschuess und nun muss ich weg.
gute Trades
adios
a.w.
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JLL
25.09.2002, 09:55
@ foreveryoung
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Re: Deflation aktuell - Telekom will auch Preise für Kabelanschluß erhöhen |
-->>>>Dagegen sind im Bereich des"Grundbedarfs", der sich weder auf Vorrat beschaffen lässt und dessen Beschaffung sich auch nicht beliebig hinauszögern lässt, wie etwa die Anschaffung eines Autos oder Fernsehers, tendenziell weiter steigende Preise zu erwarten. In diesen Bereich fallen z.B. zahlreiche regelmäßig wiederkehrende Gebühren und Dienstleistungen, >>
Sorry, das war vielleicht mißverständlich formuliert. Autos und Fernseher sind für mich Güter, deren Anschaffung weit hinausgezögert werden kann, und sind daher von der Deflation stark betroffen. Sie stehen insofern im Gegensatz zum"Grundbedarf", der täglich neu beschafft werden muß.
Gerade zu den Fernsehern fällt mir ein persönliches Beispiel ein. Wir hatten vier, jetzt ist einer putt und da sind es nur noch drei. An Ersatzbeschaffung denken wir nicht, denn wir haben entdeckt, dass ein Fernseher-freier Raum (außer der Toilette) auch ein Stück Lebensqualität ist. Es lebe die neue Bescheidenheit. ;-)
Insofern kein Widerspruch.
Schönen Tag
JLL
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foreveryoung
25.09.2002, 13:01
@ JLL
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gleichfalls owt. (owT) |
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