Baldur der Ketzer
30.09.2002, 23:20 |
Fundsache vom Proph.-Forum: Deflation, Japan, und wir - Brandgebäude Thread gesperrt |
-->wohl aus dem Spiegel
Weltwirtschaft
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Das Gespenst der Deflation
Vom Wirtschaftswunderland zum Dauerpatienten: Über zehn Jahre sind vergangen, seit in Japan die Spekulationsblase platzte - und noch immer steckt das Land in der Krise. Droht Amerika und Europa ein vergleichbares Desaster?
Währungshüter sind auch nur Menschen - das gilt sogar für Alan Greenspan. Lange Jahre hielten die Amerikaner ihren betagten Notenbankpräsidenten für einen Magier der Märkte, der mit kleinen Zinsschritten und orakelhaften Äußerungen die Wirtschaft in die richtige Richtung zu lenken versteht.
Und dann das: Die Vorstellung, man hätte mit rechtzeitigen Zinserhöhungen die"Bubble" - die Aktienblase der späten neunziger Jahre - verhindern können, offenbarte er kürzlich vor Kollegen,"ist eine Illusion".
An den internationalen Finanzplätzen sorgten diese Äußerungen für reichlich Wirbel. Der mächtigste Währungshüter der Welt - ein Ohnmächtiger? Die viel bewunderte Notenbank-Legende, von deren Geschick die verunsicherten Börsianer gerade jetzt das Abbremsen der weltweiten Talfahrt erhoffen - nur ein Getriebener zügelloser Marktkräfte?
DER SPIEGEL
Das Japan- SyndromDer Amerikaner Greenspan wäre nicht der erste Notenbank-Präsident, dem eine"Bubble" und - schlimmer noch - womöglich auch deren Folgen über den Kopf wachsen: Vor zwölf Jahren versuchte der damalige japanische Zentralbank-Chef, Yasushi Mieno, Nippons Seifenblase - den Aktien- und Immobilienboom der späten achtziger Jahre - kontrolliert platzen zu lassen. Das Experiment misslang gründlich."Eine 'Bubble' anzupiksen ist leicht", sinnierte der Japaner später kleinlaut,"aber die Talfahrt zu bändigen ist das Problem."
Heute, über ein Jahrzehnt später, kämpft die zweitgrößte Industrienation der Welt noch immer vergebens gegen die Nachwehen der damaligen Exzesse. Von einer Lösung des Problems ist sie weiter entfernt denn je: Seit seinem Rekordhoch von 1989 hat der Nikkei-Index über drei Viertel seines Werts verloren. Und mit jedem neuen Sturz an der Tokioter Börse wächst die akute Gefahr, dass weitere Banken des Landes Pleite gehen - denn die messen ihr Eigenkapital großenteils in Aktienkapital.
Im Westen galt Japans Absturz vom Wirtschaftswunderland zum Dauerpatienten der Weltwirtschaft jahrelang als exotischer Sonderfall. Mit Verwunderung und nicht ohne Schadenfreude verfolgten Europäer und Amerikaner, wie ihr wirtschaftlicher Angstgegner von einst von Krise zu Krise stolperte. TV-Bilder verzweifelter japanischer Börsianer und weinender Bosse schienen beruhigend weit weg.
Das war einmal. Düstere Wirtschaftsdaten in Europa und den USA, Firmenbankrotte und hohe Arbeitslosigkeit zwingen nun auch Ã-konomen im Westen, ein Horrorszenario zu diskutieren: Drohen der Weltwirtschaft japanische Verhältnisse? Reißt der Börsencrash, der vor zwei Jahren in den USA mit dem Ende des Hightech-Booms begann, mit Verzögerung auch die Realwirtschaft in den Abgrund?
Experten entdecken plötzlich erstaunliche Parallelen: Nach dem Ende des japanischen folgte auf fast ebenso wundersame Weise das amerikanische Jahrzehnt, auch der Siegeszug der US-Ã-konomie wurde durch stetig steigende Aktienkurse und ein scheinbar immer währendes Wachstum beflügelt - bis die Blase platzte.
Versinkt jetzt auch die Weltwirtschaft für ein Jahrzehnt in Stagnation und Deflation? Das hässliche D-Wort, das lange Zeit in der ökonomischen Versenkung verschwunden war, beschreibt einen Teufelskreis aus fallenden Preisen und sinkender Nachfrage, der eine Volkswirtschaft nahezu unaufhaltsam in die Tiefe zieht.
Die Wirtschaft schrumpft in Zeiten der Deflation immer weiter, weil die Konsumenten mit weiter fallenden Preisen rechnen und Käufe zurückstellen. Und die Banken geraten in Not, weil der Wert ihrer Sicherheiten abnimmt.
So ist es in Japan. Aber wie groß ist die Gefahr, dass es auch in den USA und in Europa so kommt?
Genährt wird die Nervosität durch eine brisante Studie der US-Notenbank. Das 62 Seiten starke Arbeitspapier"Nummer 729" trägt den Titel:"Deflation verhindern: Lektionen aus Japans Erfahrung in den 90ern".
Zwar verweisen die Autoren auf krasse Fehler und Versäumnisse der Japaner: Anders als die US-Notenbank, die den heimischen Börsen-Crash mit Zinssenkungen zunächst entschlossen abfederte, reagierte Tokio viel zu spät. Gleichwohl: Allein die Tatsache, dass Greenspan die japanische Krankheit analysieren lässt, zeigt, wie ernst er die Gefahr für die US-Wirtschaft einschätzt. Denn trotz anderer Ursachen - geplatzter Boom der Hightech-Aktien hier, von den Banken aufgeblähte Grundstücksblase dort: Die Parallelen zwischen dem Beginn der japanischen Dauerkrise und der aktuellen Entwicklung in den USA und in Europa sind tatsächlich verblüffend.
Dass die meisten Wirtschaftswissenschaftler mit einer Erholung der Weltwirtschaft spätestens im nächsten Jahr rechnen, beruhigt die Skeptiker nicht - ganz im Gegenteil: Die Ã-konomen geben schon seit zwei Jahren viel zu optimistische Prognosen ab und müssen diese regelmäßig nach unten revidieren. Der versprochene Aufschwung lässt noch immer auf sich warten.
Genauso war es in Japan. Auch da ließen sich die Notenbanker, Politiker und Wertpapier-Analysten lange Zeit durch den Mythos ihrer wirtschaftlichen Unfehlbarkeit blenden. Als im Frühjahr 1990 Tokios Börse crashte, klammerten sie sich an die Hoffnung, dass sich die Aktien bald erholen würden. Kaum jemand fürchtete Folgen für die reale Wirtschaft.
Die Politik vertraute auf eine ruhige Hand. Die Wirtschaft sei"fundamental gesund", hieß es, der private Verbrauch steige. Immerhin: 1990 wuchs Japan noch um 5,3 Prozent. Zwar fielen die Aktienkurse weiter, aber auch dafür fand sich - wie heute - ein passender Schuldiger: der drohende Krieg gegen den Irak. Der höhere Ã-lpreis sei die"größte Ursache" für fallende Aktienkurse, befand Notenbanker Mieno und schraubte nochmals unverdrossen die Leitzinsen hoch.
Das war ein fataler Fehler, denn mit Verzögerung krachte es auch auf dem Immobilienmarkt, und ab Sommer 1991 brach die Konjunktur ein. Plötzlich saßen Banken, Firmen, Privatleute auf einem Vulkan von Schulden, gedeckt von Grundstücken, die nur noch den Bruchteil ihrer früheren Phantasiewerte besaßen.
Was hätten Tokios Planer jetzt tun sollen? Im Nachhinein klingt es einfach: schneller die Zinsen senken, rechtzeitig Geld in die Konjunktur pumpen und die Banken von faulen Krediten sanieren. Ein genesenes Japan hätte dann heute - als Musterfall der Volkswirtschaftslehre - die USA als Konjunkturlokomotive ablösen können.
Es kam anders. Im festen Glauben, dass Aktien- und Bodenpreise wieder steigen würden, scheuten die Japaner vor schmerzhaften Maßnahmen zurück. Statt das Auslaufmodell der"Japan AG" - jene Mischung aus Plan- und Marktwirtschaft - radikal umzubauen, rutschte die Nation im Konsens immer tiefer in die Krise.
Verspätet - und viel zu zaghaft - senkte die Bank von Japan ab 1991 endlich die Zinsen. Und noch ein Jahr später pumpte der Staat Geld in den ermatteten Wirtschaftskreislauf, dafür umso üppiger: Mit meist sinnlosen Projekten - Freizeitparks, Brücken, Staudämmen - versuchte Tokio, die strukturelle Misere gleichsam mit Beton zu überdecken.
Die war inzwischen offensichtlich. Bereits 1991 hatte Japan seine ersten"Enrons" und"Worldcoms" entdeckt. Um verlustreiche Wertpapiergeschäfte aus Bilanzen fern zu halten, hatten Firmen diese auf Konten von Briefkastenfirmen verschieben lassen."Tobashi" -"fliegen lassen" - hieß die Methode, die Japans Broker und Rechnungsprüfer ersannen. Der Rücktritt von Yoshihisa Tabuchi, Boss des größten Wertpapierhauses Nomura, erschütterte damals die ganze Nation.
1997 - zahllose Skandale, Pleiten und Rücktritte später - meldete sich Japans verdrängte Realität mit ganz besonderer Wucht zurück: Im größten Bankrott der japanischen Nachkriegszeit brach das Wertpapierhaus Yamaichi zusammen. Mit Hilfe von"Tobashi" hatte der viertgrößte Broker jahrelang über 265 Milliarden Yen (1,9 Milliarden Euro) an Verlusten in seiner Bilanz verheimlicht.
Fast gleichzeitig mit Yamaichi starb damals auch Japans erster zarter Aufschwung seit dem Absturz. Die Regierung hatte die Erholung mit höheren Steuern und einem plötzlichen Sparkurs erstickt. Wie so oft rächte es sich, dass Tokio die Banken nicht saniert hatte: Nur mit Not und Billionen Yen wandte die Regierung einen Crash ab. Aber wiederum zwang sie die Banken nicht, alle faulen Kredite abzuschreiben.
Schuld am Dauersiechtum des Landes sind die seit 1955 fast ständig regierenden Liberaldemokraten (LDP). Die Partei, bei der es sich um eine unheilige Allianz aller möglichen Interessensgruppen von Baubossen bis zu Postamtsvorstehern handelt, tut fast alles, um säumige Bankschuldner zu schützen. Auf diese Weise hält die LDP vor allem sieche Baufirmen und Einzelhändler künstlich am Leben. Die Summe der faulen Kredite wächst daher Schwindel erregend weiter.
Als größtes Gläubigerland konnte sich Japan zunächst den Luxus leisten, den unvermeidlichen Umbau seines Systems hinauszuzögern. Die Japaner horten zugleich rund ein Drittel der weltweiten Spareinlagen. Aus Furcht vor der ungewissen Zukunft verstecken aber immer mehr Bürger ihr Geld im Schrank. Neuerdings bietet das größte Reisebüro des Landes nervösen Anlegern gar Gruppenreisen in die Schweiz an, damit sie ihre Ersparnisse in Sicherheit bringen können.
Die Folgen des Konsumverzichts in der Heimat: Geld für neue Investitionen wird der Industrie entzogen. Japan versinkt in einer Deflationsspirale - die Preise fallen, immer mehr Firmen gehen Pleite.
Dass es in Amerika und Europa zu einer ähnlich dramatischen Entwicklung kommen könnte, dafür kann etwa Otmar Issing, der Chefökonom der Europäischen Zentralbank, keinerlei Anzeichen entdecken. Die EZB sieht denn auch keinen Handlungsbedarf.
"Die Gefahr der Deflation wird unterschätzt", sagt dagegen Stephen Roach, der Chefvolkswirt von Morgan Stanley. Er fordert Zinssenkungen. Kritiker werfen den Frankfurter Währungshütern vor, die Gefahr genauso zu unterschätzen wie die japanischen Notenbanker zu Beginn der neunziger Jahre."Die Leitzinsen in Europa sind mindestens einen Prozentpunkt zu hoch", meint etwa Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank.
Der Druck auf die Europäische Zentralbank wächst. Mehr noch als in den USA, wo Greenspan die Zinsen bereits auf ein Rekordtief drückte, geht das Gespenst der Deflation in Europa um - besonders in Deutschland. Tiefer als anderswo stürzten hier zu Lande die Aktienkurse, die Wirtschaft wächst schwächer als im Rest von Euroland, die Arbeitslosigkeit liegt überdurchschnittlich hoch, die Konsumenten streiken. Und wie in Japan fehlt dem Land die Kraft zu durchgreifenden Reformen.
Dort schlug die LDP vor kurzem ein so genanntes Antideflationspaket vor: Mit Hilfe staatlicher Fonds wollen die Politiker - wieder einmal - die Aktienkurse in die Höhe stemmen.
Langsam verliert auch der Weltwährungsfonds (IWF) die Geduld mit den reformunfreudigen Japanern. Das Land habe sich lange genug"durchgemauschelt", so IWF-Chef Horst Köhler jüngst in Tokio,"Entschlossenheit und Umsetzung" seien jetzt gefragt. Doch im Dauerkrisenland herrscht Ratlosigkeit: Die Zinsen sind praktisch auf null gesenkt; die Konjunkturmaßnahmen verpufften weitgehend; der Staat ist mit 140 Prozent des Bruttoinlandsprodukts dramatisch verschuldet; und der wichtige Absatzmarkt USA steht kurz vor der Rezession.
"Wir haben kein Vorbild mehr", beschreibt der prominente Wirtschaftsjournalist Satoshi Higashitani die ausweglose Lage seines Landes. Dafür hat die übrige Welt nun Japan - als abschreckendes Beispiel.
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soweit der Text der Fundsache
Und war haben wir?
- Angela Merkel, die die Schweinerotlauf-rot-lungenkrankauswurfgrün-grüne Rektalgierung *Zitat: vor sich hertreiben* will (lt. CDU-Homepage)
auch wenn dabei das Schiff sinkt, der Wähler auf die Politiker schifft und das Land vor die Hunde geht.....
- Geerd, der seine Positionen so ändert wie die Haarfarbe komischerweise wechselt ;-)
- und ein labernder, unerträglicher, widerlich-abstoßender ratloser Haufen sonstwas drumherum im Halbrund unter der Kuppel im Reichstags(sic!)brandgebäude...........
es würde mich nicht wundern, wenn der Schuppen bald wieder einen roten Hahn am Dach hätte
beste Grüße vom Baldur
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---- ELLI ----
30.09.2002, 23:28
@ Baldur der Ketzer
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Re: Fundsache vom Proph.-Forum: Deflation, Japan, und wir - Brandgebäude |
-->Ja, jetzt sind sie alle schlau und sehen Parallelen und kennen alle die Fehler. Vorher hieß es nur:"Japan kann man nicht vergleichen, andere Bilanzierungsregeln, andere Mentalität, etc. blabla."
Nix ist anders, eine Blase ist wie jede andere, egal ob Russland, Japan, oder USA - oder Europa.
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Baldur der Ketzer
30.09.2002, 23:53
@ ---- ELLI ----
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Re: der Höllentrip der Bankfuzzies |
-->Hallo, Elli,
vor vielen Jahren wollte uns unser Banker in Deutschaldn immer Schnippelpapiere verkaufen, und konnte nicht verstehen, daß man nur mitleidig mit den Schultern gezuckt und den Kopf geschüttelt hat.
1997 saß ich einem Banker gegenüber, nicht mehr in Deutschland, der von Wertpapierdepots so schwelgte, daß man dachte, er stößt mit seiner Omme gleich an die Decke.
Wieder Kopfschütteln, wieder Unverständnis.
Wie können Sie denn nur daran zweifeln, daß blahblah, turboblahhhhhhhh, Aktien können immer nur steigen, langfristig, und überhaupt, und sowieso.
Ich habe nichts dergl. unternommen.
Neulich wollte ich mal zur Liquiditätsaufbesserung ein paar Krüger verkaufen, da sprang mir der freundlich-kompetende Edelmetallhändler fast an die Gurgel, nach dem Motto, Mann, doch jetzt nicht![/b]
und die Wertpapierdepotfuzzies von früher sind soooo kleinlaut, daß man sie nicht mal mehr piepsen hört.
Die dachten neulich, oh, jetzt klemmts endlich, es kamen der Sprache und dem Inhalt nach unverschämt anmaßende Schriftstücke aus den unteren Feigenblattchargen.................und sie konnten nicht verstehen, daß man ihnen zwei Minuten später sagte, [i] nee, wenn ihr nicht wollt, dann laßt es, dann geh ich halt, zum Quartalsende ist das Konto wieder im Haben, und dann Ciao......ich finde leicht ne neue Bank, aber ihr findet so schnell keinen Kunden mehr wie mich
Heute ein bedrückt-gepreßt-freundliches Gespräch, ja, vielleicht können wir Ihnen ja wieder ein interessantes Angebot machen, bla .
Den Jungs kocht das Ars**wasser, und ich freue mich unverhohlen.
Was waren die arrogant, herablassend, von Gottes Gnaden Hochwohlgeborenst.
Alle anderen waren Affen, Bittsteller und Gesocks.
Tja, und Hochmut kommt vor dem Fall.........
Wehe, wer denen jetzt in den Schraubstock geht, das ist ne arme Sau.
Wer aber die Luft hat, sich nach einem Darlehn unverbindlich zu erkundigen, Angebote einzuholen, wochenlang zu vergleichen, abzuwarten, obs nicht noch billiger wird, der ist den Bänkers schlimmster Alptraum.
;-)
beste Grüße vom Baldur
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dr.seidel
01.10.2002, 00:05
@ Baldur der Ketzer
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Re: Fundsache vom Proph.-Forum: Deflation, Japan, und wir - Brandgebäude |
-->inflation in deutschland 2,1%,eurozone 2,4%=disinflation.steigende rohstoffpreise werden eher die inflation richtung 2,4 bzw.3,0 treiben als unter 0.lohnentwicklung in gleicher höhe.deutsches bip ist aber auf jahresbasis leicht rückläufig.außer nothaushalten brennt hier noch nichts.bestimmt,ich habe gerade mal rausgeschaut alles ok.
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Baldur der Ketzer
01.10.2002, 00:06
@ ---- ELLI ----
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und der Walther wieder, Zinsen sind 1% zu hoch (megalach) |
-->...."Die Leitzinsen in Europa sind mindestens einen Prozentpunkt zu hoch", meint etwa Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank......im Spiegel-Artikel.
Tja, wenn die Zinsen jetzt 0,8% zu hoch wären, oder 1,2 %?
Welches Schweinderl hättens denn gern?
In meiner Ecke steht eine Lagerhalle zu vermieten.
Und steht, und steht. Leer.
Zinsen wohl jetzt so ca. 6%.
Wenn ich also 5% zahlen müßte, würd ich sie sofort kaufen?
Aber weil sie bei 6 sind, kauf ich nicht?
<font size=5> die haben doch nen Schuß im Sender</font size=5>.
Vielleicht kauf ich die, wenn ich sie bekomme, 2005, dann sind die Zinsen bei meinetwegen 13%, aber ich kauf sie zu unter 25% des heutigen Wertes - wetten?
13% auf 25, oder 6% auf 100...........zumal ich 2005 0,00 Kredit brauche.
Ach, Walther, hätt ich doch in VWL bloß besser aufgepaßt, dann hätt ichs auch kapiert.....
Vollkoffer!
beste Grüße vom Baldur
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Euklid
01.10.2002, 13:33
@ dr.seidel
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Re: Fundsache vom Proph.-Forum: Deflation, Japan, und wir - Brandgebäude |
-->>inflation in deutschland 2,1%,eurozone 2,4%=disinflation.steigende rohstoffpreise werden eher die inflation richtung 2,4 bzw.3,0 treiben als unter 0.lohnentwicklung in gleicher höhe.deutsches bip ist aber auf jahresbasis leicht rückläufig.außer nothaushalten brennt hier noch nichts.bestimmt,ich habe gerade mal rausgeschaut alles ok.
Beim nach außen schauen können sie aber leider die Kontostände der vielen Firmen (40 000 ) in diesem Jahr erkennen.
Wenn ich jetzt gerade aus dem Fenster schaue kann ich ihnen bestätigen.
Wolkenfreier Himmel,23 Grad und sonst nichts besonderes.
Schon ein bißschen dünn ihr Statement meinen sie nicht?
Da gibts besseres im Archiv mit Zahlen untermauert die sich nach einiger Zeit zwar relativieren aber komischerweise nur nach einer Richtung.
Sie waren obwohl als pessimistisch verschrien im Nachhinein zu optimistisch.
Das Kuriose dabei ist daß man sich trotz realer Grundhaltung (das sind die Pessimisten von heute) immer wieder erwischen lassen muß zu optimistisch gewesen zu sein.
Dann hat man rückblickend nur eines voraus:Man war näher an der Realität als die berühmten Optimisten aber vom tatsächlichen noch weit genug entfernt.
Gruß EUKLID und nix für ungut
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Euklid
01.10.2002, 14:01
@ Baldur der Ketzer
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Re: und der Walther wieder, Zinsen sind 1% zu hoch (megalach) |
-->Ja Baldur da hast mal wieder vorgerechnet wie das funktioniert.
Und Du Schlitzohr hattest noch vergessen zu erwähnen wenn die 13% Zinsen kommen daß Du dann mit Wertsteigerungen und nicht Verzehrungen rechnen kannst.
Damit hast Du dann den für Dich so wunderschönen Negativzins;-)
Vom Rest können wir dann sogar noch leben;-)
Ich hatte heute ein interressantes Gespräch mit einem langjährigen Kunden.
Durch die Verjüngung der Mannschaft haben sie sich scheinbar die Pest eingefangen.
Na ja die Buben waren halt billig,aber wenn man direkt von der Schule oder Uni kommt genießt man ja die höheren Weihen.
Aufträge in jeder Kategorie (Bau) mit Gewalt von den Youngsters geholt müssen jetzt abgewickelt werden.
Brückenbau und Youngsters sind eine Idealkombination für den Übergang von der Pest zum Tod.
Und jetzt wollten sie den alten Euklid etwas mehr einbinden der vor langen Jahren in dieser Firma tätig (Aufbauarbeit von 50 Mann auf 1500 Mann in 12 Jahren) als Ingenieur mit schon damals 12 jähriger Praxis die Soße noch gemanagt hat.
Das sehr enge Verhältnis zu den Geschäftsführern und mit hervorragenden Ergebnissen für die Firma brachte mir natürlich auch den finanziellen Erfolg.
Ich mußte wahrlich nicht hungern und war bestimmt im Gehalt bei den 5% best bezahlten Ingenieuren in Deutschland.
Über sechstellig netto in den 80ern per anno. Das war schon was damals.
Aber von nix kam nix.
60 Stunden-Woche jeden Samstag voll Power und es hat Spaß gemacht auch die Abzüge waren irgendwo noch locker zu schultern.
Aber das was ich heute gesehen habe war ein durch die Chefs völlig unter Druck gesetzter Haufen der aus Panik die Aufträge eingesammelt hat wie andere Leute die Briefmarken.Die Jungs hatten leider nicht das Rückgrat zu sehen daß eine mittelständische Firma nicht wie eine AG mit anderer Leute Geld ihre Experimente starten kann wer wohl den höchsten Turm oder die längste Brücke bauen kann.
Nein im Brustton der Überzeugung waren sie froh dafür zu sorgen was ihnen ihr Chef aufgetragen hatte,nämlich Aufträge zu jedem Preis.
In solch einer Situation hätte man aber auf kleinster Flamme köcheln müssen und für Aufträge sorgen müssen die noch überblickbar wären.
Ohne Allgemeine Geschäftskosten mit niedrigem Umsatz kann man ja noch durchstehen,aber kalkulatorische Fehlleistungen technischer Art,keine AGK, keine Mieten plus Rep für die Geräte und dann noch zur Krönung anspruchvollste Konstruktionen mit Newcomern muß der sichere Tod sein gerade dann wenn man den Umsatz jetzt auch noch steigern wollte.
Das Ergebnis war für mich deprimierend.
Meine Hilfe habe ich aufgrund der aussichtslosen Situation nicht anbieten können.
Da wo nichts mehr zu helfen ist läßt man am besten die Finger.
Der Fehler war daß man zu stark verjüngt hatte und die Bosse schon geistig auf dem Golfplatz waren statt in ihrem Betrieb.
Das kostet wieder mal eine Firma die immer äußerst solvent war und die man mit Herzschmerz noch mit aufgebaut hat.
Aber so ist das Leben.
Gruß EUKLID
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dr.seidel
01.10.2002, 17:13
@ Euklid
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Re: Fundsache vom Proph.-Forum: Deflation, Japan, und wir - Brandgebäude |
-->>>inflation in deutschland 2,1%,eurozone 2,4%=disinflation.steigende rohstoffpreise werden eher die inflation richtung 2,4 bzw.3,0 treiben als unter 0.lohnentwicklung in gleicher höhe.deutsches bip ist aber auf jahresbasis leicht rückläufig.außer nothaushalten brennt hier noch nichts.bestimmt,ich habe gerade mal rausgeschaut alles ok.
>Beim nach außen schauen können sie aber leider die Kontostände der vielen Firmen (40 000 ) in diesem Jahr erkennen.
Was haben denn diese 40000 Firmen als finanziellen Hintergrund?Wie hoch ist im Durchschnitt ihr Eigenkapital?Was ist denn deren Geschäftsfeld?Bauen die gute Autos,oder gar die besten Werkzeugmaschinen der Welt?Sind das hochprofitabele Industrieausrüster?Ich glaube das ist eben so wenn Überkapazitäten abgebaut werden.Irgendwie bestraft der Markt allerdings sehr viel härter als man das so
kennt.Niemand hat Geld um zu subventionieren.ich bin gerade long im dax.Ganz klar,ich bin kein sturer optimist.Aber alles hat irgendwann ein Ende nur die Wurst hat zwei.
Ist das jetzt leichter zu lesen?
>Wenn ich jetzt gerade aus dem Fenster schaue kann ich ihnen bestätigen.
>Wolkenfreier Himmel,23 Grad und sonst nichts besonderes.
>Schon ein bißschen dünn ihr Statement meinen sie nicht?
>Da gibts besseres im Archiv mit Zahlen untermauert die sich nach einiger Zeit zwar relativieren aber komischerweise nur nach einer Richtung.
>Sie waren obwohl als pessimistisch verschrien im Nachhinein zu optimistisch.
>Das Kuriose dabei ist daß man sich trotz realer Grundhaltung (das sind die Pessimisten von heute) immer wieder erwischen lassen muß zu optimistisch gewesen zu sein.
>Dann hat man rückblickend nur eines voraus:Man war näher an der Realität als die berühmten Optimisten aber vom tatsächlichen noch weit genug entfernt.
>Gruß EUKLID und nix für ungut
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---- ELLI ----
01.10.2002, 17:21
@ dr.seidel
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Re: Leichter zu lesen? Ja, aber |
-->>Was haben denn diese 40000 Firmen als finanziellen Hintergrund? Wie hoch ist im Durchschnitt ihr Eigenkapital? Was ist denn deren Geschäftsfeld? Bauen die gute Autos, oder gar die besten Werkzeugmaschinen der Welt? Sind das hochprofitabele Industrieausrüster? Ich glaube das ist eben so wenn Überkapazitäten abgebaut werden. Irgendwie bestraft der Markt allerdings sehr viel härter als man das so
>kennt. Niemand hat Geld um zu subventionieren. Ich bin gerade long im Dax. Ganz klar, ich bin kein sturer Optimist. Aber alles hat irgendwann ein Ende nur die Wurst hat zwei.
>Ist das jetzt leichter zu lesen?
Allerdings! Wenn jetzt noch das erforderliche Leerzeichen hinter jedes Satzzeichen kommt (s. o.), ist es perfekt. Ist wirklich einfacher. Danke.
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LenzHannover
01.10.2002, 18:26
@ Baldur der Ketzer
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Japans LDP: Wir deutschen Bürokraten sind besser, Hitlers Monopolgesetze |
-->wirken noch immer und vom Bundestag gibt es keine Erlösung!
Auch aus dem Spiegel geklaut, da da inzw. ältere Artikel kostenpflichtig werden.
VERBRAUCHER / Fegen unter Polizeischutz
Hausbesitzer und Mieter wehren sich gegen das kostspielige Monopol der Schornsteinfeger. Moderne Technik macht deren Dienste zum Teil überflüssig.
Der Schwabe Herbert Naleszinski darf, was viele Hausbesitzer in Deutschland auch gern tun würden: Mit Duldung des zuständigen Schornsteinfegers kehrt er seinen Kamin selbst und kommt so um die ungeliebten Gebühren herum, zweimal im Jahr rund 40 Euro. Technisch ist das kein Problem, denn Naleszinski hat sich vor vier Jahren eine Reinigungsanlage einbauen lassen, die den Kaminkehrer überflüssig macht.
Doch der Schornsteinfeger, der für Naleszinskis Nachbarschaft zuständig ist, könnte bald ein Problem mit seiner Innung bekommen. Die Zunft wacht im Rest der Republik nämlich peinlich genau darüber, dass ihr 1935 im Dritten Reich eingeführtes und hoch profitables Kehrmonopol nicht angetastet wird.
Die Sorge der Schornsteinfeger um ihre Pfründe ist berechtigt. Technischer Fortschritt und die Freizügigkeit im europäischen Binnenmarkt setzen der schwarzen Zunft immer stärker zu. Vorbei sind die Zeiten, als der Ruß eimerweise aus rauchigen Kaminen gebürstet werden musste. Moderne Heizkessel arbeiten weitgehend rückstandsfrei. Auch Brenner, die ihre Abgaswerte automatisch selbst überprüfen, sind inzwischen auf dem Markt und machen häufige, teure Messungen durch Schornsteinfeger obsolet.
Deshalb wächst unter Hausbesitzern und Mietern der Unmut über die kostspieligen Pflichtbesuche der Schornsteinfeger. Im Internet hat sich kürzlich die"Interessengemeinschaft gegen das Schornsteinfegermonopol" formiert. Die Mitglieder wehren sich dagegen, dass unter den 17 000 deutschen Schornsteinfegern - staatlich verordnet - kein Konkurrenzkampf herrschen darf, der die Preise senken und den Service verbessern könnte. Jeder Schornsteinfegermeister hat seinen vom jeweiligen Land festgelegten Bezirk. Hausbesitzer müssen den Kaminkehrer in regelmäßigen Abständen kommen lassen und legen die Kosten auf die Mieter um.
Zu den Gegnern der Monopolisten gehört etwa der Elektronikfachmann Jürgen Schöbel. Er betreibt daheim im rheinland-pfälzischen Altrip eine Brennwertkesselheizung, die rußfrei brennt. Einen Schornstein benötigt das Gerät nicht, die 30 Grad warme Abluft wird durch ein simples Plastikrohr ins Freie geleitet. Doch der Kaminkehrer beruft sich auf Gesetze und Verordnungen und will dennoch fegen, wo nichts zu fegen ist. Im Januar rückte er sogar mit Polizeischutz an.
Der badische Bauingenieur Johann Georg Güdemann kämpft aus Geschäftsinteresse gegen die Monopolisten. Er hat ein äußerst schlichtes Reinigungssystem erfunden: An einem fest installierten Drahtseil wird eine Art Bürste durch den Kamin gezogen. Doch obwohl die Methode patentiert und bautechnisch genehmigt ist, hat er bislang erst wenige Anlagen verkauft. Zwar sei gegen das Gerät nichts einzuwenden, befand das Bundeswirtschaftministerium. Die Anschaffung lohne sich aber für niemanden, so eine Stellungnahme der Ministerialen, weil"alle vorgeschriebenen Arbeiten der Schornsteinfeger weiterhin durchzuführen sind".
Nirgends in Europa, außer in Ã-sterreich, sind die Aufgaben der Feger - Kamin säubern, Abgase messen - so penibel geregelt wie in Deutschland, nirgendwo sonst gibt es ein Kehrmonopol. In Skandinavien etwa kümmern sich die Kommunen um saubere Schornsteine, in Frankreich rufen Hausbesitzer die Kaminkehrer nur bei Bedarf, und in Luxemburg sorgen Heizungsinstallateure für die nötigen Messungen - und das würden ihre deutschen Kollegen auch gern tun.
Nach Beschwerden aus der Bundesrepublik prüft die EU-Kommission derzeit, ob das Monopol Brüssel-konform ist - schließlich können Installateure und Schornsteinfeger aus den Nachbarländern in Deutschland nicht zum Zug kommen. Die Bundesregierung baut schon mal vor:"Bei uns ist der Schornsteinfeger mehr Polizist als Handwerker", so ein Experte im Wirtschaftsministerium; die Kaminkehrer sollten schließlich prüfen, ob die Abgasanlagen der Häuser auch sicher sind. Und gehe es um quasihoheitliche Aufgaben, würden Dienstleistungs- und Niederlassungsfreiheit nichts gelten - dabei halten Fachleute die modernsten Heizungsbrenner, die ihre Abgase automatisch und permanent selbst prüfen, für sicherer.
Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks versteht die Kritik an dem"bewährten System" in Deutschland trotzdem nicht, so Hauptgeschäftsführer Bertold Steinebach. Sie sei auf"Neid, Missgunst und Unwissenheit" zurückzuführen."Vielleicht aber", vermutet er,"haben wir unsere Arbeit auch zu wenig dargestellt."
Das soll nun anders werden: Seit Ende August läuft eine bundesweite Imagekampagne. Alle Haushalte sollen mit buntem Info-Material versorgt werden. Im Mittelpunkt: der Schornsteinfeger als Glücksbringer. Denn diese Aufgabe immerhin ist unumstritten.
MICHAEL FRÃ-HLINGSDORF
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dr.seidel
01.10.2002, 19:13
@ Baldur der Ketzer
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Re: und der Walther wieder, Zinsen sind 1% zu hoch (megalach) |
-->>...."Die Leitzinsen in Europa sind mindestens einen Prozentpunkt zu hoch", meint etwa Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank......im Spiegel-Artikel.
>Tja, wenn die Zinsen jetzt 0,8% zu hoch wären, oder 1,2 %?
>Welches Schweinderl hättens denn gern?
>In meiner Ecke steht eine Lagerhalle zu vermieten.
>Und steht, und steht. Leer.
>Zinsen wohl jetzt so ca. 6%.
>Wenn ich also 5% zahlen müßte, würd ich sie sofort kaufen?
>Aber weil sie bei 6 sind, kauf ich nicht?
><font size=5> die haben doch nen Schuß im Sender</font size=5>.
>Vielleicht kauf ich die, wenn ich sie bekomme, 2005, dann sind die Zinsen bei meinetwegen 13%, aber ich kauf sie zu unter 25% des heutigen Wertes - wetten?
>13% auf 25, oder 6% auf 100...........zumal ich 2005 0,00 Kredit brauche.
>Ach, Walther, hätt ich doch in VWL bloß besser aufgepaßt, dann hätt ichs auch kapiert.....
>Vollkoffer!
>beste Grüße vom Baldur
Im Durchschnitt stimmt da ja!Die Bundesbank,hätte schon vor langer zeit sehr aggressiv reagiert.Ich glaube das sollten eher 2Schritte mit 1,25% als 3 zu 0,75%gewesen sein.Leider sind die Zeiten vorbei als man sich noch auf die Höchste Authorität verlassen konnte.Heute geht das halt nicht mehr.Der dringend benötigte Funke für die eine Volkswirtschaft, ist der Grundstein für Inflation in der Anderen.
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Baldur der Ketzer
01.10.2002, 19:59
@ LenzHannover
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Re: deutsche Bürokraten sind besser, Hitlers Monopolgesetze |
-->Hallo, ins Schildaland,
es kräuseln sich die Fußnägel.
Wenns doch bloß ein Fall wäre, aber nein, was haben wir denn alles für anachronistische Schwachsinnsgesetze aus dem finstersten Mittelalter überliefert.......
.......was nach außen so malerisch aussieht, die kulturelle Verwurzelung über Jahrhunderte, schafft in der Neuzeit puren idiotischen Schwachsinn, weil zwar jedes mittelalterliche Altstadthaus den aktuellen Wohnanforderungen gewachsen ist, aber die Gesetzgebung ist nicht mitgewachsen, wie auch, mangels Bürgernähe und Bewährung am Markt.
Es fehlt der Modernisierungsdruck.
Und der kommt erst bei der Abstimmung mit den Füßen, mit dem Knüppel oder dem Mollicocktail.
es ist einfach traurig. Und beschämend.
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beste Grüße vom Baldur
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