--> ~ Bundesbankpräsident und EZB-Mitglied Welteke hat Ängste vor einer Rezession als
übertrieben bezeichnet. Nach den Goldenen 90ern schwingt das Pendel zurück, aber
es schwingt zu weit. Die Lage ist besser als es die düstere Stimmung erscheinen
lässt. Die wichtigsten Indikatoren wiesen nicht auf eine weitere Verschlechterung
der Wirtschaftslage hin.
~ Die am veröffentlichten Einzelhandelsumsätze in Deutschland wiesen einen stärkeren Anstieg
als erwartet aus. Während viele Analysten im August von einem Anstieg von 0,5% ausgegangen waren,
konnten die Einzelhandelsumsätze im August einen Zuwachs von 1% verbuchen. Verglichen mit dem
Vorjahr sanken die Umsätze um —2,8%, eine Entwicklung, die aufgrund der schlechten Wirtschaftslage zu
vermuten war.
Der EWU-Sentiment Index, der die Stimmungslage der Wirtschaft in der Eurozone abbildet, konnte sich
nach Erreichen seines bisherigen Jahrestiefststandes im Juli von 98,7 auf 98,9 im September leicht erholen
(für den August gibt es keinen Wert), blieb jedoch insgesamt unter den Schätzungen der meisten Analysten,
die einen Anstieg auf 99 prognostiziert hatten. Bei der Beurteilung der jüngsten Entwicklung aber
muss berücksichtigt werden, das der Juli-Wert von 99,4 auf 98,7 nach unten revidiert wurde. Im September
wurde ein Anstieg bei den Industrieaufträgen durch einen Rückgang der Produktionserwartungen kompensiert.
Die nur schleppend verlaufende Konjunktur und die trüben Aussichten auf den Arbeitsmärkten
belasten den Index und könnten auch in den nächsten Monaten zu schlechteren Umfrageergebnissen führen.
~ Die Arbeitslosenquote in der Eurozone blieb zum dritten Mal in Folge unverändert mit 8,3%. Übertragen auf den weiter gefassten Bereich der Europäischen Union (EU
15) ist die Quote bei 7,7%, ebenso unverändert zum Vormonat. In der Eurozone war die Arbeitslosigkeit im
August am höchsten in Spanien mit 11,3%, gefolgt von Frankreich mit 8,9%, Deutschland 8,3%. Am niedrigsten
lag diese in Luxemburg mit 2,5%.
~ Bei der Veröffentlichung des CBI Einzelhandelsvolumens für Großbritannien ergab sich ein deutliches
Wachstum. Der CBI Index, der im August bei +5 gelegen hatte, stieg im September auf +18 an. Erwartet
war ein Anstieg auf +14. Der unerwartet deutliche Anstieg zeichnete sich allerdings bereits durch das sich
in den letzten Monaten verbessernde Verbrauchervertrauen in England ab. Es wird erwartet, das die Einzelhandelsumsätze
in den kommenden Monaten insbesondere in der Bekleidungsindustrie weiter zulegen
können.
Der Einkaufsmanagerindex (Dienstleistungen) in Großbritannien ist im September unerwartet von 55,1
auf 55,5 angestiegen.
~ Die Halifax-Häuserpreise sind im September um 4,3% auf Monatsbasis bzw. 24,2%
auf Jahresbasis gestiegen. Im August war mit +0,2% (m/m) noch Hoffnung auf eine
Abkühlung des Immobilienmarktes aufgekommen.
~ Das US-Repräsentantenhaus hat für eine Resolution gestimmt, die die US-Regierung
zum Militärschlag gegen den Irak ermächtigt. Die andere Kammer des
Kongresses, der Senat, beginnt heute mit den Beratungen.
~ Die US-Ã-lvorräte liegen nach Angaben des US-Energieministeriums derzeit auf dem
niedrigsten Stand seit 1982 und damit um 10% unter dem Niveau des Vorjahres.
Zu dem Vorratsrückgang tragen vor allem die Hurrikans Isidore und Lili bei, die bereits
zu Lieferausfällen von täglich 1,4 Mio. Barrel geführt haben.
~ Die Ratingagentur Fitch warnt vor einer Ratingherabstufung Japans schon im November,
sofern Bankenreform und Fiskaldisziplin nicht vorangetrieben würden.
~ Die japanische Regierung will die staatliche Einlagensicherung um bis zu zwei Jahre
länger garantieren als bislang geplant. Damit sollen die Folgen der Reformen im
Bankensektor abgefedert und der angeschlagene Finanzsektor stabilisiert werden.
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