monopoly
08.10.2002, 23:06 |
Nikolai Kondratieff wurde 1938 erschossen Thread gesperrt |
-->u.a weil er abgeblich das Ende der Sowjetunion prognostizierte.
http://www.brandeins.de/magazin/archiv/2002/ausgabe_05/schwerpunkt/artikel2.html
Nikolai Kondratieff war Kommunist - und Verteidiger der Marktwirtschaft. Als 25-Jähriger beteiligte sich der Russe an der Februarrevolution und wurde danach Vize-Ernährungsminister in der Regierung Kerenskij. Nach deren gewaltsamer Auflösung durch die Bolschewiken gründete er 1920 in Moskau ein Konjunkturinstitut und entwickelte seine Theorie der langen Wellen. 1928, als die eher marktwirtschaftlich orientierte Neue Ã-konomische Politik Lenins durch reine Planwirtschaft ersetzt wurde, musste er seinen Posten räumen. Unter Stalin galt Kondratieff als Konterrevolutionär, 1938 wurde er erschossen. Seine Theorie wurde von dem berühmten Ã-konomen Joseph Alois Schumpeter wiederentdeckt, der Ende der dreißiger Jahre die langen Konjunkturzyklen nach Kondratieff benannte.
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@Elli: Trotzdem bitte keine noch so negativen Prognosen verschönern oder weglassen ;-)
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--- ELLI ---
08.10.2002, 23:10
@ monopoly
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Re: Nikolai Kondratieff wurde 1938 erschossen / @monopoly |
-->>@Elli: Trotzdem bitte keine noch so negativen Prognosen verschönern oder weglassen ;-)
Was ist gemeint? Etwa mein Super-Bilfinger-Call? [img][/img].
Der ist offen nachzulesen.
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monopoly
08.10.2002, 23:15
@ --- ELLI ---
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Re: Nikolai Kondratieff wurde 1938 erschossen / @monopoly |
-->>>@Elli: Trotzdem bitte keine noch so negativen Prognosen verschönern oder weglassen ;-)
>Was ist gemeint? Etwa mein Super-Bilfinger-Call?
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--- ELLI ---
08.10.2002, 23:20
@ monopoly
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Re: Zusammenbruch / @monopoly |
-->>Ich hatte woanders gelesen, dass er das Ende der Sowjetuinion prognostizierte und ua. daraufhin im Auftrage Stalins erschossen wurde.
>Einige langfristige Prognosen deuten ja auf den Zusammenbruch des Währungssystems ua. hin. Ich hoffe du bist nicht zu sehr geschockt.
[b]Geschockt? Auf meiner Seite steht seit Mitte 1999:
"Daneben hat diese Seite ein aktuelles Hauptthema: Die extreme Überbewertung
der Aktien in Europa und besonders in USA. Aus vielen Gründen, die auf den
verschiedenen Seiten beschrieben sind, wird es sehr bald zu einem regelrechten
Zusammenbruch von Aktien, Wirtschaft und Finanzsystem kommen."
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henry
09.10.2002, 00:20
@ --- ELLI ---
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Re: Zusammenbruch / @monopoly |
-->>>Ich hatte woanders gelesen, dass er das Ende der Sowjetuinion prognostizierte und ua. daraufhin im Auftrage Stalins erschossen wurde.
>>Einige langfristige Prognosen deuten ja auf den Zusammenbruch des Währungssystems ua. hin. Ich hoffe du bist nicht zu sehr geschockt.
>[b]Geschockt? Auf meiner Seite steht seit Mitte 1999:
>"Daneben hat diese Seite ein aktuelles Hauptthema: Die extreme Überbewertung
>der Aktien in Europa und besonders in USA. Aus vielen Gründen, die auf den
>verschiedenen Seiten beschrieben sind, wird es sehr bald zu einem regelrechten
>Zusammenbruch von Aktien, Wirtschaft und Finanzsystem kommen."
wieso fallen dann die Märkte in Europa schon seit länger stärker, als in Amerika - vielleicht hat der Markt unrecht???
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monopoly
09.10.2002, 00:36
@ henry
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Re: Zusammenbruch / @monopoly |
-->>>>Ich hatte woanders gelesen, dass er das Ende der Sowjetuinion prognostizierte und ua. daraufhin im Auftrage Stalins erschossen wurde.
>>>Einige langfristige Prognosen deuten ja auf den Zusammenbruch des Währungssystems ua. hin. Ich hoffe du bist nicht zu sehr geschockt.
>>[b]Geschockt? Auf meiner Seite steht seit Mitte 1999:
>>"Daneben hat diese Seite ein aktuelles Hauptthema: Die extreme Überbewertung
>>der Aktien in Europa und besonders in USA. Aus vielen Gründen, die auf den
>>verschiedenen Seiten beschrieben sind, wird es sehr bald zu einem regelrechten
>>Zusammenbruch von Aktien, Wirtschaft und Finanzsystem kommen."
>wieso fallen dann die Märkte in Europa schon seit länger stärker, als in Amerika - vielleicht hat der Markt unrecht???
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In Deutschland fällt hauptsächlich der Dax stärker als der Dow, bei breiter gewichteten Indizes ist der Unterschied nicht so stark. Ist eben ein Finanz-Dax, und ein Ã-l, etc.-Dow. Außerdem war der Anstieg in D staärker, damit muß der Markt stärker fallen, damit die Fibonacci-Verhältnisse wieder stimmen, denk ich.
Mit"geschockt" meinte ich nicht die allseits bekannte Prognose von Jükü, sondern daß die Überbringer schlechter Nachrichten und Prognosen nicht nur im Mittelalter hingerichtet wurden sondern auch unter Stalin.
Das mit der Hinrichtung durch Stalin stand auf http://www.toko-hagen.de/kompass/2_batra2.htm, eine Seite von deren Inhalt ich mich lieber mal distanziere, aber deren Verfasser hier mitzulesen scheint und manchmal hierdrauf verweist.
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nereus
09.10.2002, 09:04
@ monopoly
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Re: Zusammenbruch / @monopoly - ei, was machen wir denn da? |
-->Hallo Monopoly!
Du schreibst: Mit"geschockt" meinte ich nicht die allseits bekannte Prognose von Jükü, sondern daß die Überbringer schlechter Nachrichten und Prognosen nicht nur im Mittelalter hingerichtet wurden sondern auch unter Stalin.
Vielleicht konnten und können die sogenannten"Systeme" eben die Wahrheit oder zumindest den Widerspruch nicht ertragen.
Intern wurde/wird derartiges vielleicht sogar dankbar weiter verarbeitet für das Aufzeigen von Schwachstellen.
Extern erfolgte/erfolgt aber Demütigung, Bestrafung oder gar Tötung um keinesfalls Nachahmer zu animieren. Denn sind die Zweifel erst einmal gesät.. ist der Machtkörper mit dem todbringenden Virus infiziert.
Das mit der Hinrichtung durch Stalin stand auf http://www.toko-hagen.de/kompass/2_batra2.htm, eine Seite von deren Inhalt ich mich lieber mal distanziere, aber deren Verfasser hier mitzulesen scheint und manchmal hierdrauf verweist.
Also wenn Du Dich von dem Inhalt dieser Seite distanzierst, wie soll man dann die Glaubwürdigkeit der Kondratjev-Hinrichtung verstehen?
Stimmt das nun oder stimmt das nicht? ;-)
Es scheint wohl zu stimmen denn auf einer glaubwürdigeren Seite (mittels welchen Instrumentes wird eigentlich die Wahrhaftigkeit gemessen?) steht:
Nicolai D. Kondratieff (1892 - 1938) erforschte die Agrarprobleme im nachrevolutionären Rußland und die Zyklen der Konjunktur. Er lehnte jede Form volkswirtschaftlicher Planung ab, die sich in Gegensatz zu den gesetzen des Marktes stellte. Mit großem persönlichen Mut wandte er sich gegen die Einführung der Planwirtschaft. Auch er wurde ein Opfer des Stalinismus.
siehe dazu auch den unverdächtigen Link </ul>
Interessanterweise findet man einiges im Spinnennetz zu den Kondratjev-Wellen. Es würde demnächst die Phase 6 anstehen und man rätselt ob das nun der Aufschwung von Wissenschaft/Bildung, der Molekularbiologie oder einer anderen"innovativen Sache" sei.
Das ein verheerdender Abschwung aber die Voraussetzung für einen neuen Aufschwung ist, das kann man fast nur auf den"alternativen" Seiten lesen.
Jükü sollte sich also schon mal vorsorglich mit einer Stalinorgel und anderem schweren Geschütz bewaffnen.
Das Geld zum Erwerb eines Elektroschockers für Rosi wird dann auch noch drin sein. ;-)
In 150 Jahren wird dann jedoch in Dorsten eine Statue"Surfbrett mit Surfer" errichtet mit der Widmung:
"zum Gedenken an einen großen Sohn aus unserer Region..
.. er ließ sich nicht beirren von den Zeiten, den wirren.."
oder so was ähnliches..
Dieser Schlußteil wird natürlich unmittelbar von den Gönnern des SF-Forums für den endgültig erbrachten Sektenbeweis der Elli-Bewegung verarbeitet.
Ein bisserl Material muß man schon liefern..
mfG
nereus
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Bob
09.10.2002, 10:13
@ monopoly
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In der marxistischen Theorie geht der Kapitalismus in der Krise unter |
-->Kondratieff aber hatte behauptet, dass sich das kapitalistische System in der Krise wiederherstellt. Nun, zweifellos: wenn es nicht untergeht, dann muss es sich ja wiederherstellen. Und da es bisher nicht untergegangen ist, hat es sich auch bisher immer wiederhergestellt. Und wenn es einmal sich nicht mehr erholt, dann ist es vermutlich unter- bzw. übergegangen.
Mir scheint, dass dies ein wenig fruchtbarer Gedankengang ist.
Wenn der Kapitalismus heute nicht untergeht, dann liegt das daran, dass es einfach an der Alternative fehlt. Ich sehe jedenfalls keine. Das augenblicklich zu beobachtende Abschmelzen des Kredites ist jedenfalls kein Vorgang der das System als solches gefährdet. Da muss man schon die Institutionen direkt angehen. Schumpeter führte den Niedergang des Kapitalismus auf den Verfall der bürgerlichen Familie zurück. Die Idee ist, dass man sich nur dann richtig anstrengt und Eigentum erwirbt, wenn man den Gedanken"meinen Kindern soll es einmal besser gehen als mir" im Hinterkopf hat. Andernfalls schrumpft der Zeithorizont des Menschen auf seine Lebensspanne, was jegliches langfristige Disponieren ausserordentlich erschweren würde. Ausserdem beschreibt Schumpeter, dass der Kapitalismus in der Form des Intellektuellen sich seine eigenen Gegner heranzüchtet.
Habe mal ein Interview von ich glaube Kohl gehört, wo er von einer Person berichtete, die so ungefähr 1980 den Untergang der DDR für Herbst 1989 vorausgesagt hatte. Leider habe ich den Namen vergessen. vielleicht erinnert sich jemand.
bob
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Wal Buchenberg
09.10.2002, 10:23
@ Bob
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Re: In der marxistischen Theorie - aber nicht bei Marx! |
-->>Kondratieff aber hatte behauptet, dass sich das kapitalistische System in der Krise wiederherstellt.
Genau das hat Karl Marx auch gesagt und nichts anderes. Seine Kapitalismuskritik gipfelt eben darin, dass der Kapitalismus zu seiner Renegeneration in Krisen und Kriegen Kapital, Ressourcen, Menschenleben und Hoffnungen vernichten muss.
Im übrigen geht der Kapitalismus nicht"unter" wie eine Insel im Meer oder wie die Sonne am Abend. Der Kapitalismus ist der ökonomische Boden, auf dem wir alle - Lohnarbeiter wie Kapitalisten - stehen. Dieser Boden wird nur freiwillig verlassen, wenn er zu stark schwankt und besserer Boden für uns erreichbar ist.
Gruß Wal Buchenberg
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apoll
09.10.2002, 11:12
@ Bob
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Re: In der marxistischen Theorie geht der Kapitalismus in der Krise unter |
-->>Kondratieff aber hatte behauptet, dass sich das kapitalistische System in der Krise wiederherstellt. Nun, zweifellos: wenn es nicht untergeht, dann muss es sich ja wiederherstellen. Und da es bisher nicht untergegangen ist, hat es sich auch bisher immer wiederhergestellt. Und wenn es einmal sich nicht mehr erholt, dann ist es vermutlich unter- bzw. übergegangen.
>Mir scheint, dass dies ein wenig fruchtbarer Gedankengang ist.
>Wenn der Kapitalismus heute nicht untergeht, dann liegt das daran, dass es einfach an der Alternative fehlt. Ich sehe jedenfalls keine. Das augenblicklich zu beobachtende Abschmelzen des Kredites ist jedenfalls kein Vorgang der das System als solches gefährdet. Da muss man schon die Institutionen direkt angehen. Schumpeter führte den Niedergang des Kapitalismus auf den Verfall der bürgerlichen Familie zurück. Die Idee ist, dass man sich nur dann richtig anstrengt und Eigentum erwirbt, wenn man den Gedanken"meinen Kindern soll es einmal besser gehen als mir" im Hinterkopf hat. Andernfalls schrumpft der Zeithorizont des Menschen auf seine Lebensspanne, was jegliches langfristige Disponieren ausserordentlich erschweren würde. Ausserdem beschreibt Schumpeter, dass der Kapitalismus in der Form des Intellektuellen sich seine eigenen Gegner heranzüchtet.
>Habe mal ein Interview von ich glaube Kohl gehört, wo er von einer Person berichtete, die so ungefähr 1980 den Untergang der DDR für Herbst 1989 vorausgesagt hatte. Leider habe ich den Namen vergessen. vielleicht erinnert sich jemand.
>bob
alle ismen wie Kapitalismus,Liberalismus und Kommunismus kommen aus den gleichen
Hirnen deren Ziel die Auflösung der Völker und Traditionen,also die totale Entor
tung des Menschen ist um ihn nach dem geschaffenen Chaos hinüber zu führen in den"Welteinheitsstaat" dessen Diktatoren eben diese Hirne sind.Der Zeichen und
Symbole sind inzwischen viele!A.
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apoll
09.10.2002, 11:18
@ henry
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Re: Zusammenbruch / @monopoly |
-->>>>Ich hatte woanders gelesen, dass er das Ende der Sowjetuinion prognostizierte und ua. daraufhin im Auftrage Stalins erschossen wurde.
>>>Einige langfristige Prognosen deuten ja auf den Zusammenbruch des Währungssystems ua. hin. Ich hoffe du bist nicht zu sehr geschockt.
>>[b]Geschockt? Auf meiner Seite steht seit Mitte 1999:
>>"Daneben hat diese Seite ein aktuelles Hauptthema: Die extreme Überbewertung
>>der Aktien in Europa und besonders in USA. Aus vielen Gründen, die auf den
>>verschiedenen Seiten beschrieben sind, wird es sehr bald zu einem regelrechten
>>Zusammenbruch von Aktien, Wirtschaft und Finanzsystem kommen."
>wieso fallen dann die Märkte in Europa schon seit länger stärker, als in Amerika - vielleicht hat der Markt unrecht???
...Europas Märkte fallen schneller, weil es die Hochfinanz so will.Die Konkur-
renz wird ausgeschaltet und die Großunternehmen werden aufgekauft,-alles seit
langem geplant,deshalb auch keine Zinssenkung durch die EZB,denn die viel zu
hohen Zinsen zerstören vor allem Deutschlands Industrie und Mittelstand,was aber
ohne Maastricht nicht möglich gewesen wäre;-was hier abläuft ist Krieg!A.
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Der Husky
09.10.2002, 11:44
@ monopoly
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Laut Eggerts Geheimvatikan ist bei der sog. Oktoberrev.nicht ein Schuß... |
-->gefallen. Kerenski ist mit seiner Aktentasche aus dem Kreml gegangen und die Bolschewiki sind am nächsten Tag eingezogen. Sicher, man muß nicht alles glauben, die Frage ist dann aber: Was kann man glauben?
Der Husky!
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dottore
10.10.2002, 11:57
@ monopoly
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Re: Kondratieff's Aufsatz über die"Langen Wellen der Konjunktur..." |
-->... erschien m.W. 1926 im"Archiv für Sozialwissenschaft" und war demnach schon vor der"Wiederentdeckung" durch Schumpeter bestens bekannt.
Schumpeter selbst war 1924 wg. Bankrott aus der Biedermann-Bank ausgeschieden (Haufen Schulden ließ er hinter sich). Zuvor schon als österr. Finanzminister gescheitert.
1925 dann Prof. in Bonn, kurz darauf erster Besuch in Harvard, wohin er sich dann - auch vor seinen Gläubigern - zurückzog.
Also das:
"Seine Theorie wurde von dem berühmten Ã-konomen Joseph Alois Schumpeter wiederentdeckt, der Ende der dreißiger Jahre die langen Konjunkturzyklen nach Kondratieff benannte."
haut irgendwie nicht hin.
Außerdem war der Kern von K.s These, dass sich am Ende einer langen Welle (er hat nur zwei seit Ende 18. Jh. untersucht, ein through Ende 1840er, zweites Ende 1890er) durch deflationäre Verbilligung der Goldförderung entsprechend neue gewinnbringende Lagerstätten finden (oder finden lassen). Das System sich also"aus sic heraus" irgendwie"erholt", daher ja"Zyklus".
Vom Zusammenbruch des Kapitalismus hat er nicht gesprochen, wohl von den langen zyklischen Krisen. Der Zusammenbruch der Sowjetunion als Prophezeiung ist dagegen absolut neu (ein prae-existenter Amalrik also?).
Gruß!
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