-->Guten Abend,
Ich hatte vor kurzem die Gelegenheit, mich mit einem Wirtschaftsprüfer aus einer kleinen Schweizer Firma zu unterhalten, die viele KMU's betreut.
Die folgenden Aussagen beeindruckten mich, kann sie jedoch weder überprüfen noch belegen.
1. Grosse (internationale) Agenturen würden kaum jemals (er sagte 'nie') Testate verweigern und auch kaum Testate mit Rückweisungsantrag geben. Kleine Agenturen würden dies viel eher und regelmässig ohne Hemmungen tun, wenn notwendig.
2. Schon in einer nicht-mehr-so-K-Firma (d.h. 7-8-stelliger Umsatz) sei es oft ausserordentlich schwierig für den Treuhänder, an alle relevanten Daten zu kommen. Geschäftinhaber, Buchhalter würden mauern und klemmen.
3. Die MWSt-Gesetzgebung in CH und noch viel mehr der groteske Wust von dazugehörigen Verordnungen, die tw. den Gesetzestexten widersprächen, sei für alle Beteiligten vollkommen undurchsichtig. Dafür sei die Finanzautorität unerbittlich (Staatsmacht). Was bezahlt sei, sei praktisch veloren, auch wenn ungerechtfertigt bezahlt (z.B. MWSt. auf Immobilientransaktion, die dann doch wieder nicht hätte bezahlt werden müssen und folglich nicht zum Vorsteuerabzug zugelassen würde). Meine Auskunftsperson hat mehrere Konkursverfahren von KMU in den Akten, weil MWSt-Forderungen oder -Zahlungen den Betrieb umgelegt hätten.
Was sagen deutsche oder österreichische Kenner/innen dazu? Sind die Gesetze und Verordnungen dort klarer? Oder hat die Schweiz in ihrer Neigung zu vorausschauendem Gehorsam die Codizes einfach mehrheitlich übernommen, damit sie sicher dann einmal 'eurotauglich' sein würden, und wäre unser MWSt-Chaos ein importiertes?
KMU's wären doch überall die Stütze der Gesellschaft oder sehe ich das zu romantisch? Die müsste man dann doch pfleglicher behandeln als sie mit dem Staatsknüppel in den Konkurs zu treiben?
ein etwas verwirrte Ziege.
|