R.Deutsch
10.10.2002, 09:46 |
@ Popeye, kleine Verständnisfrage zur Coba Thread gesperrt |
-->Lieber Popeye,
Du schreibst in etwa:
Ich kaufe fĂźr 3,6 Milliarden (Marktkapitalisierung der Coba bei etwa 6 Euro ) Ăźber 10 Milliarden Eigenkapital und Ăźber 20 Milliarden eigene Mittel.
Sieht nach gutem Geschäft aus! Frage:
1.) sind die 20 Milliarden eigene Mittel nicht im Eigenkapital enthalten oder kann man sie hinzuzählen?
2.) aus was setzen sich die eigenen Mittel im wesentlichen zusammen? Was ist das konkret?
GruĂ
RD
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Popeye
10.10.2002, 10:31
@ R.Deutsch
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Re: @ Popeye, kleine Verständnisfrage zur Coba |
-->Hallo, @R.Deutsch
Einmal gibt es die handelsrechtliche Gliederung des Eigenkapitals: Grundkapital, gesetzliche RĂźcklagen, freie RĂźcklagen etc.
Bei den Banken spielt jedoch in die Betrachtung das KWG hinein.
Die Gliederung des Eigenkapitals der CoBa nach BIZ Kriterien findest Du hier:
CoBa-Zahlen Struktur Eigenkapital
Die Erläuterungen zum Eigenkapitalbegriff nach Handelsrecht und KWG findest Du hier:
Eigenkapitalbegriff bei Banken
Bei der CoBa gliedert sich nach BIZ das Eigenkapital per 30.06.02 wie folgt:
Kernkapital EUR Mrd. 11.722
Ergänzungskapital EUR Mrd 8.596
= haftendes Eigenkapital = Kernkapital + Ergänzungskapital = EUR Mrd 20.318
Drittrangmittel EUR Mrd 633
Anzahl der ausstehenden Aktien: ca. Mio. 542
Buchwert des haftenden Eigenkapitals also ca. EUR 37
GrĂźĂe Popeye
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Tombstone
10.10.2002, 12:03
@ Popeye
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Re: @ Popeye, kleine Verständnisfrage zur Coba |
-->Bin zwar kein Bilanzexperte, aber Fakt ist, daà die reine Betrachtung der Kern- und Ergänzungskapitalquoten ziemlich witzlos sein dßrfte.
Entscheidend sind doch momemtan die Bewertungen der Positionen derAktivseite und wenn die, aus welchen Grßnden auch immer, zu hoch sind, dann kannst Du die Passivseite vergessen. (Dann besteht nämlich entsprechender Anpassungsbedarf)
Also sollte man vor allem die Qualität und HÜhe der Forderungen und des AV anschauen und mal mit den Rßcklagen vergleichen.
GruĂ
Tombstone
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Popeye
10.10.2002, 12:30
@ Tombstone
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Re: @ Popeye, kleine Verständnisfrage zur Coba |
-->>Bin zwar kein Bilanzexperte, aber Fakt ist, daà die reine Betrachtung der Kern- und Ergänzungskapitalquoten ziemlich witzlos sein dßrfte.
>Entscheidend sind doch momemtan die Bewertungen der Positionen derAktivseite und wenn die, aus welchen Grßnden auch immer, zu hoch sind, dann kannst Du die Passivseite vergessen. (Dann besteht nämlich entsprechender Anpassungsbedarf)
>Also sollte man vor allem die Qualität und HÜhe der Forderungen und des AV anschauen und mal mit den Rßcklagen vergleichen.
>GruĂ
>Tombstone
Hallo, @Tombstone,
das von Dir angesprochene Verhältnis Forderungen bzw. AV/ RĂźcklagen ist nicht kritisch, wenn richtig d. h. sorgfältig bilanziert, vor allem wertberichtigt wurde. Eine Bankbilanz sieht regelmäĂig unterkapitalisiert aus (6-12 Prozent haftende Mittel). Wichtiger ist die Betrachtung:
risk adjusted profil of borrowings, das Du in dem englichsprachigen Halbjahreskommetar meines ersten Postings findest.
AusdrĂźcklich empfehle ich meinen Kauf nicht zur Nachahmung!! Aber fĂźr mich war das risk/reward Profil dieses Kaufes akzeptabel. Als Kaufmann habe ich mein ganzes Leben davon gelebt, billig zu kaufen und teuer zu verkaufen. Das bringt gelegentlich signifikante Verluste, aber eben manchmal auch auĂergewĂśhnliche Gewinne. Wer dieses Risiko-Profil fĂźr sich nicht akzeptabel findet muĂ auf den Trend setzen.
Wie auch immer - wenn die Kanonen donnern: Nerven behalten!
GrĂźĂe Popeye
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