Sascha
23.09.2000, 03:44 |
Heute, 23. September 2000 Thread gesperrt |
Am 23. September geschehen:
~ 1993: Reform in Kapstadt. Erstmals sind Angehörige der schwarzen Bevölkerungsmehrheit in der Lage, politische Macht in ihrem Land auszuüben.
~ 1955: Hallstein-Doktrin ("Die Bundesrepublik wird keine Beziehungen zu Staaten unterhalten, die die DDR staatlich anerkennen")
~ 1949: Das Atomwaffenmonopol der USA endet als Präsident Harry S. Truman bekanntgibt, daß die Sowjetunion im August des Jahres den ersten Atomtest durchgeführt habe.
~ 1927: Das deutsche Reich tritt dem Ständigen Internatinalen Gerichtshof in Den Haag bei.
~ 1921: Bei einer verheerenden Explosion auf dem Gelände der Badischen Anilin & Soda Fabrik (BASF) kommen rund 600 Menschen ums Leben; 2500 werden verletzt.
~ 1846: Der deutsche Astronom Gottfried Galle entdeckt den Planeten Neptun.
Am 23. September geboren:
~ 1938: Romy Schneider (deutsche Schauspielerin, wurde v.a. durch"Sissi"-Filme (1955-57) bekannt)
~ 1916: Aldo Moro (italienischer Politiker, gehörte dem sozialen Flügel der Christdemokratischen Partei Italiens an, führte zweimal als Ministerpräsident eine Mitte-Links-Regierung, im März 1978 entführt und zwei Monate später tot aufgefunden)
~ 1861: Robert Bosch (deutscher Industrieller, gründete 1886 eine Werkstatt als Vorgänger der Robert Bosch GmbH, als sozial engagierter Unternehmer führte er 1906 den Achtstunden-Arbeitstag ein)
~ 1791: Karl Theodor Körner (deutscher Dichter)
~ 1215: Kublai Khan (mongolischer Grosskahn und Kaiser von China, Enkel Dschingis-Khans, unterwarf China und eroberte Korea, Indonesien und Hinterindie, machte 1264 Peking zur Hautpstadt des Mongolenreichs).
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Oldy
23.09.2000, 05:27
@ Sascha
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Wieder die Oldystunde |
Gedanken über Preise vom Oldy
Also, wie ich es sehe, sind manche Geschäfte auf der Börse reines Zocken und wenn man z.B. die futures von Nasdaq und anderen „composits“ ansieht wo ein Vertrag abgeschlossen wird daß einer dem anderen zu dem Zeitpunkt in drei Monaten so und so viel Punkte zu so einem Preis verkauft, dann hat weder der eine noch der andere irgendwelche Aktien in der Hand. Er wird sie zu dem Zeitpunkt auch weder kaufen noch verkaufen, sondern nur die Wette ausgleichen. Genau dasselbe ist aber mit all den anderen Werten. Es werden einfach Wetten abgeschlossen, wieviel Kaffee, Weizen, Ã-l, Schweinebäuche oder Gold, oder auch Euro, Dollars und Yen oder auch Aktien dann wert sind.
Niemand kauft oder verkauft die Sachen wirklich und dasselbe gilt im Prinzip auch für alle anderen Börsenpapiere. Auch die sind vollkommen losgelöst von jeglichen realen Wert, der angeblich dahinter steht und deshalb sind selbst die sogenannten Investoren auch nichts anderes als Zocker mit fiktiven Werten, die mit der realen Wirtschaft nur mehr sehr wenig zu tun haben.
Es ist nur eines was beides verbindet und das ist das Geld, der Zaster mit dem in beiden Bereichen gerechnet wird. Der ist aber auch in höchsten Ausmaß, wie man in Englisch sagt, „smoke and mirrors“ oder Schall und Rauch.
Bleibt das Geld auf der Börse, ist es nur dort preisbestimmend und ist viel dort und mehr strömt dorthin, treibt es dort die Kurse in die Höhe. Geht es auf den Warenmarkt tut es dort dasselbe. Strömt es hin und her, dann entwickeln sich die Preise auch hin und her. Wird die Geldmenge vermehrt, steigen die Preise dort wohin sie geht. Wird die Geldmenge verringert, fallen die Preise dort, wovon sie sich entfernt. Das kann in unterschiedlichen Ausmaß geschehen.
Es können also die Börsenkurse steigen ohne daß sich die Warenpreise erhöhen und umgekehrt. Es ist genau so, wie wenn sich bei einer Mißernte, sagen wir, die Weizenpreise erhöhen. Das heißt noch lange nicht, daß sich der Kaffeepreis auch erhöht.
Der Grund warum die Börse jeder Aussage von Greenspan entgegen zittert, ist der, daß befürchtet wird, daß er versuchen wird die Geldmenge durch höhere Zinsen zu verringern, wenn Gefahr einer Inflation besteht. Nicht Inflation auf den Börsen. Die will ja jeder haben. Dort sollen die Preise ja steigen. Dummerweise verwenden sie aber dasselbe Geld und wenn dort einmal Gewinnmitnahmen gemacht werden und nicht mehr in andere Börsenpapiere gesteckt werden, sondern auf den Warenmarkt gehen sollten, dann hat das eben böse Folgen. Dann steigen dort auch die Preise und Greeny muß bremsen.
Bremst er aber wirksam genug, ist nicht mehr genug Geld für die Börse da und so stark bremsen, daß dann zu wenig Geld für die andere Wirtschaft bleibt, kann er auch nicht, sonst geht alles in den Eimer mit einer Deflationskrise.
Das Dumme ist nur, daß er nicht kontrollieren kann wohin das Geld geht und der Balanceakt wird immer schwieriger je volatiler die Börsenkurse werden. So sieht es jedenfalls der Oldy
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mond73
23.09.2000, 12:28
@ Oldy
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Super |
Moin Oldy, Du hast ein riesengroßes Talent, wirtschaftliche Zusammenhänge in einfache worte zu packen. Genau das ist nämlich der Punkt. Weil die Börse gemerkt hat, das Greenspan nicht bereit ist, größere Inflation auf dem warenmarkt zuzulassen und ggf. die Zinsen anzuziehen um die Geldmenge im Griff zu halten, sind bereits riesige Mengen Spekulationskapitals in die Warenmärkte geflossen (Ã-l). Edelmetalle werden bald folgen, die Asset Price Inflation bewegt sich langsam aber sicher zur Inflation. Es dauert wirklich nicht mehr lang, die, die noch zweifeln, sollen sich mal die Kommentare in der letzten Zeit anhören, auch unsere Oberbullen werden nun kritisch. Auch wenn sie immer noch versuchen die letzte Mark zu mobilisieren, ins Aktienland zu fließen, aber das ist ja auch immerhin ihr Job. vielen Dank, Oldy, Gruss Mond73
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Diogenes
23.09.2000, 13:48
@ Oldy
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Bingo! ;-) |
Das ist der Haken bei der Sache mit dem Selbergedruckten.
"Jedes Geld strebt seinem inneren Wert entgegen. Der innere Wert von Papier ist praktisch Null"
Ich weis nicht genau wer das gesagt hat (ich glaube es war Jefferson), aber er hat recht.
Trotzdem: Schönes Wochenende Oldy (laß uns gut leben, solange wir können, es kommt ohnehin wis kommen muß))
Diogenes
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dottore
23.09.2000, 16:53
@ Diogenes
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Re: Bingo! ;-) Paier?! Nein Baumwolle! |
>Das ist der Haken bei der Sache mit dem Selbergedruckten.
>"Jedes Geld strebt seinem inneren Wert entgegen. Der innere Wert von Papier ist praktisch Null"
>Ich weis nicht genau wer das gesagt hat (ich glaube es war Jefferson), aber er hat recht.
>Trotzdem: Schönes Wochenende Oldy (laß uns gut leben, solange wir können, es kommt ohnehin wis kommen muß))
>Diogenes
Hi -
die neuen Euronoten sind aber nicht aus Papier, sondern aus Baumwolle. Und das ist schon ein großer Fortschritt. Rein geldtechnisch gesehen. Und auch rein praktisch, denn ein"Stoff" lässt sich vielseitiger verwenden als"Papier", z.B. kann man da wunderbar reinschneuzen. ;-)
d.
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JüKü
23.09.2000, 16:57
@ dottore
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Oder sich den..... abputzen? Färben die nicht?... |
...Sind Sie JETZT in Ddf.? So nah?
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Diogenes
23.09.2000, 20:14
@ dottore
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Re: Bingo! ;-) Paier?! Nein Baumwolle! |
>Hi -
>die neuen Euronoten sind aber nicht aus Papier, sondern aus Baumwolle. Und das ist schon ein großer Fortschritt. Rein geldtechnisch gesehen. Und auch rein praktisch, denn ein"Stoff" lässt sich vielseitiger verwenden als"Papier", z.B. kann man da wunderbar reinschneuzen. ;-)
>d.
Dann sollte man Tempo-Taschentücher shorten sobald wir den Euro haben.
Wie wäre es mit einer EWA dazu? ;-)
D.
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Albrecht
23.09.2000, 22:00
@ Diogenes
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Re: Bingo! ;-) Paier?! Nein Baumwolle! |
>>Hi -
>>die neuen Euronoten sind aber nicht aus Papier, sondern aus Baumwolle. Und das ist schon ein großer Fortschritt. Rein geldtechnisch gesehen. Und auch rein praktisch, denn ein"Stoff" lässt sich vielseitiger verwenden als"Papier", z.B. kann man da wunderbar reinschneuzen. ;-)
>>d.
>Dann sollte man Tempo-Taschentücher shorten sobald wir den Euro haben.
>Wie wäre es mit einer EWA dazu? ;-)
>D.
SUPER!!
Gruß
Albrecht
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Georg
23.09.2000, 23:37
@ Oldy
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Re:Futures, |
>
>Gedanken über Preise vom Oldy
>Also, wie ich es sehe, sind manche Geschäfte auf der Börse reines Zocken und wenn man z.B. die futures von Nasdaq und anderen „composits“ ansieht wo ein Vertrag abgeschlossen wird daß einer dem anderen zu dem Zeitpunkt in drei Monaten so und so viel Punkte zu so einem Preis verkauft, dann hat weder der eine noch der andere irgendwelche Aktien in der Hand. Er wird sie zu dem Zeitpunkt auch weder kaufen noch verkaufen, sondern nur die Wette ausgleichen.
Ja genau, die Übertragung des Risikos vom Erzeuger auf den Spekulanten. Sind Sie damit unzufrieden, dann wechseln Sie doch die Branche, glauben Sie, dort herrscht weniger Risiko.
>Auch die sind vollkommen losgelöst von jeglichen realen Wert, der angeblich dahinter steht und deshalb sind selbst die sogenannten Investoren auch nichts anderes als Zocker mit fiktiven Werten, die mit der realen Wirtschaft nur mehr sehr wenig zu tun haben.
Das liegt im Ermessen der Händler von Futures. Sobald es mehr Idiotien als Papiere gibt... aber dieses Zitat kennen Sie ja.
Es scheint dann nicht mehr im Sinne des Erfinders zu sein.
>Weizenpreis- Kaffeepreis
Aber es steigt wohl der Roggenpreis (Geht Butter, geht Käse ;-), oder z.B. Erdgas.
>Das Dumme ist nur, daß er nicht kontrollieren kann wohin das Geld geht und der Balanceakt wird immer schwieriger je volatiler die Börsenkurse werden. #
Der Satz ist gut, deshalb wird ja auch mit der entsprechenden Macht versucht, die Investitionen an sich zu binden um (wahrscheinlich) den Überblick zu behalten ;-).
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