Lullaby
23.09.2000, 16:49 |
Euros aus Palermo? - morgen zu lesen (auf den Punkt gebracht)! Thread gesperrt |
In einer großen Sonntagszeitung findet der anspruchsvolle Leser Morgen diesen Beitrag aus der Feder eines namhaften"Wirtschaftspublizisten".
Ich darf das zwar nicht, stell ihn aber trotzdem hier rein. Denn er gibt genau wieder, was das Elend des Euro im Kern ausmacht. Also (auch wenn ich Haue kriege):
Euros aus Palermo?
Von PAUL C. MARTIN
Trotz der Beteuerungen der Politiker, der Euro sei"unterbewertet" ist er parallel zum Aufschwung in Europa gestürzt - nicht nur gegen US-Dollar, sondern auch gegen Zloty und den Simbabwe-Dollar, die als exotisch gelten.
Kann das Elend unserer neuen Währung also wirklich mit dem Hinweis auf abartige"Spekulationen" erklärt werden?
Zum Teil. Die Hälfte der weltweit auf Fremdwährungen lautenden Anleihen ist in Euro kontrahiert. Und Schuldner spekulieren gern darauf, dass die Währung, in der sie tilgen müssen, wertloser wird.
Aber das allein ist es nicht. Wie die Bremer Professoren Gunnar Heinsohn und Otto Steiger in einer Analyse nachweisen, ist der Euro schwach, weil er keine Zentralbank hat, die für ihn gerade steht - wie es die Fed für den US-Dollar tut.
Die EZB ist eine Minibank. Ihre Bilanzsumme umfasst 7,5 Prozent aller europäischen Notenbanken, die 60.000 Mitarbeiter haben. Die EZB hat 800. Sie weist überdies im letzten Jahr einen Verlust von 247 Millionen Euro aus, der durch Nachschüsse, auch der Bundesbank, abgefangen werden musste.
Die EZB hat nichts zu sagen. In ihrem Entscheidungsgremium stehen die sechs Direktoren elf Notenbankchefs gegenüber, deren Mitarbeiter die Vorlagen erarbeiten. Die EZB hat kein Weisungsrecht! Europäische Geldpolitik wird nicht von der EZB gemacht, bestenfalls abgenickt.
Das Schlimmste: Die EZB hat keinen Einfluss darauf, wie die Euro-Notenbanken Geld schaffen. Klartext: Gegen welche Sicherheiten sie neue Euros ausgeben.
Euros können auch gegen Schuldscheine staatsnaher Banken in Umlauf kommen, z.B. einer Agrarkasse im fernen Estremadura. Und auch gegen"nicht marktfähige" Sicherheiten, z.B. gegen Schulden der Stadt Palermo. Die kann sich überdies gegen Vorlage von Euros, die sie sich in Rom besorgt hat, in Frankfurt bei der Bundesbank deren erstklassige Sicherheiten abholen - ein Horror!
Und wer weiß, dass Euros sogar gegen Hinterlegung von Aktien gedruckt werden dürfen, z.B. gegen solche der gerade fallierten Internetbude Gigabell?
Der Verwässerung des Euro über nationale Geldemissionen ist Tür und Tor geöffnet. Niemand sieht einem Euroschein an, aus welcher inflationären Höhle er gekrochen ist: Die Euronoten zeigen weder das Ausgabeland noch das Datum der Ausgabe (nur ein Copyright"2001"). Sie tragen eine unleserliche Unterschrift, im Bankgeschäft sind zwei Unterschriften Pflicht.
Die EZB könnte im Krisenfall auch nie als Feuerwehr auftreten, als"lender of last resort", da sie selbst Euros nur gegen Gold oder Devisen ausgeben kann - was im Krisenfall aber keiner Privatbank helfen wird. Die Währung einer derart schwachen"Notenbank" hat auf internationalem Parkett nichts zu suchen.
Da die Politiker eine grundlegende Reform der EZB vor 2001 nicht stemmen werden, darf der Euro als verloren gelten.
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Desaster
23.09.2000, 17:14
@ Lullaby
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Paul C. Martin und seine kleinen Irrtümer |
"Da die Politiker eine grundlegende Reform der EZB vor 2001 nicht stemmen werden, darf der Euro als verloren gelten."
Über derartige Aussagen kann ich nur müde lächeln. Der Euro verloren - das wird nuneinmal nicht passieren. Und rutscht er noch so tief und will ganz Deutschland wieder heraus aus der EURO-Zone - rückgängig zu machen ist eben Nichts mehr: dieser Zug ist abgefahren.
Seltsam, daß auch die bekanntesten Wirtschaftspublizisten dies nicht begreifen wollen.
Die Parole in Europa lautet seit der Einführung:"Wenn wir untergehen, dann alle gemeinsam: Frankreich, Italien und Deutschland".
Der EURO wird bleiben, das ist nuneinmal beschlossene Sache - egal was rundherum passiert.
Ich persönlich (und damit stehe ich wohl ziemlich allein da) bin froh darüber.
Meinungen?
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PeMo
23.09.2000, 17:32
@ Lullaby
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Re: Wenn das einträfe..... |
wie sagt Kinstle? Na dann gute Nacht Hauser.
Weiter nichts hinzu zu fügen.
PeMo
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Toni
23.09.2000, 17:40
@ Lullaby
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Re: Euros aus Palermo? - morgen zu lesen (auf den Punkt gebracht)! |
>...
>Da die Politiker eine grundlegende Reform der EZB vor 2001 nicht stemmen werden, darf der Euro als verloren gelten.
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Lieber Lullaby, wenn Du den dottore nächstes Mal siehst oder an einem Deiner Handys hast, könntest Du ihn bitte bitten, seinen obigen Schlussatz etwas zu spezifizieren?
- Was heisst"verloren"? kann man doch nicht einfach so dahersagen von einer Währung. Gänzliches Absaufen? Uebung abblasen? Nachfolgewährung lancieren?
- Um den EUR zu retten, worin bestünde diese"grundlegende Reform der EZB"?
Sein Beitrag war für den"anspruchsvollen Leser" gedacht, aber die anspruchsvolle Leserin muss es halt noch etwas genauer wissen. Daneben ist sie sich aber des Privilegs der Insider-Publikation bewusst.
Grüss ihn mir herzlich von Toni
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mangan
23.09.2000, 19:15
@ Desaster
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Re: Paul C. Martin und seine kleinen Irrtümer |
Dazu fällt mir eine Prognose von Kostolany etwa aus dem Jahr 1990 für spätestens 2010 ein. Spätestens dann gibt es den Doeuroyen. (Dollar/Euro/Yen).
Vielleicht dient der Euro nur zur Zusammenfassung der europäischen Kleinwährungen, um diesen Schritt einfacher zu gestalten?
mangan
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R.Deutsch
23.09.2000, 19:30
@ Toni
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Re: Euros aus Palermo? - morgen zu lesen (auf den Punkt gebracht)! |
>>...
>>Da die Politiker eine grundlegende Reform der EZB vor 2001 nicht stemmen werden, darf der Euro als verloren gelten.
>_ _ _ _ _ _ _ _
>Lieber Lullaby, wenn Du den dottore nächstes Mal siehst oder an einem Deiner Handys hast, könntest Du ihn bitte bitten, seinen obigen Schlussatz etwas zu spezifizieren?
>- Was heisst"verloren"? kann man doch nicht einfach so dahersagen von einer Währung. Gänzliches Absaufen? Uebung abblasen? Nachfolgewährung lancieren?
>- Um den EUR zu retten, worin bestünde diese"grundlegende Reform der EZB"?
>Sein Beitrag war für den"anspruchsvollen Leser" gedacht, aber die anspruchsvolle Leserin muss es halt noch etwas genauer wissen. Daneben ist sie sich aber des Privilegs der Insider-Publikation bewusst.
>Grüss ihn mir herzlich von Toni
Hallo Toni,
man könnte den Euro z.B. mit Gold unterlegen (mehr als die jetzt 15%) dann sähe der Dollar plötzlich alt aus.
Auf alle Fälle ist der Artikel wieder mal toll geschrieben. Jetzt muß ich mir wohl auch noch Bild am Sonntag kaufen, wenn ich anspruchsvoller Leser sein will?
Gruß
R.Deutsch
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Diogenes
23.09.2000, 21:32
@ Desaster
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Einspruch, der Irrtum heißt EURO |
>Die Parole in Europa lautet seit der Einführung:"Wenn wir untergehen, dann alle gemeinsam: Frankreich, Italien und Deutschland".
>Der EURO wird bleiben, das ist nuneinmal beschlossene Sache - egal was rundherum passiert.
>Ich persönlich (und damit stehe ich wohl ziemlich allein da) bin froh darüber.
>Meinungen?
Hi Desaster,
Wenn wir mit dem Euro untergehen, dann ist die Hölle los.
Was wir wohl ein LePen sagen oder die NPD oder der Flamsblok, von einem gewissen Jörg aus Kärnten ganz zu schweigen? Wer wird"schuld" sein? - Die Befürworter des Euro wären diskreditiert und die Rattenfänger hätten freie Bahn.
"Der Euro ist eine Frage von Krieg und Frieden", Helmut Kohl der Ehrenhafte und Schweigsame. Das könnte durchaus wahr sein, aber anders als er sich das vorgestellt hat.
Ich habe nichts gegen eine gemeinsame Währung, aber es sollte halt eine sein, die auf einem soliden Fundament steht.
Diogenes
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Albrecht
23.09.2000, 21:36
@ Desaster
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Re: Paul C. Martin und seine kleinen Irrtümer |
>"Da die Politiker eine grundlegende Reform der EZB vor 2001 nicht stemmen werden, darf der Euro als verloren gelten."
>Über derartige Aussagen kann ich nur müde lächeln. Der Euro verloren - das wird nuneinmal nicht passieren. Und rutscht er noch so tief und will ganz Deutschland wieder heraus aus der EURO-Zone - rückgängig zu machen ist eben Nichts mehr: dieser Zug ist abgefahren.
>Seltsam, daß auch die bekanntesten Wirtschaftspublizisten dies nicht begreifen wollen.
>Die Parole in Europa lautet seit der Einführung:"Wenn wir untergehen, dann alle gemeinsam: Frankreich, Italien und Deutschland".
>Der EURO wird bleiben, das ist nuneinmal beschlossene Sache - egal was rundherum passiert.
>Ich persönlich (und damit stehe ich wohl ziemlich allein da) bin froh darüber.
>Meinungen?
Hallo Desaster,
worüber bist Du froh, daß wir alle gemeinsam untergehen werden?
Mit Verlaub, das ist die zweit dümmste Aussage, die ich in Bezug auf den Euro gehört habe!!
Die dümmste Aussage kam von Herrn Kohl:"Der EURO wird für Frieden und Einigkeit in Europa sorgen."
Das Gegenteil von Kohls Vorstellung wird eintreten. Du hast Dir selbst schon den Namen gegeben in dem der Euro enden wird, im DESASTER!
Die Einführung des Euro wird die wirtschaftliche Prosperität in Europa mittelfristig lähmen, weil keine angemessene Zinspolitik in Europa möglich ist. Wenn die Konjunktur in Spanien gut läuft in Deutschland und Ã-sterreich allerdings rückläufig ist, wird der nächste Zinsschritt schon Streit auslösen.
Jeder intelligente Mensch weiß, daß mit zunehmender Komplexität eines Gebildes, die Anzahl der Regelmechanismen zur Feinregulierung zunehmen muß.
Für den Euro soll dies allerdings nicht gelten, hier soll mit einem Zinssatz von Portugal bis Finnland die Wirtschaft und die Geldpolitik optimal regelbar sein.
Naiver konnte die Entscheidung nicht getroffen werden!
Die südlichen Länder konnten sich bisher nur über Wasser halten, indem sie ihre Währung ständig zur DM/Schilling/Gulden abwerteten. Diese Möglichkeit entfällt nun, d.h. es bauen sich zukünftig im System Spannungen auf, weil der schwache Euro für die Wirtschaftskraft dieser Länder immer noch zu stabil ist.
Mittel- bis langfristig wird die Arbeitslosigkeit in diesen Ländern wachsen.
Schuld haben natürlich die Deutschen, weil sie ja ständig auf einen stabileren Euro pochen, der wiederum Schuld daran ist, daß man auf dem Weltmarkt die wenigen Produkte, die man überhaupt herstellt nicht mehr absetzen kann.
Die ersten Proteste gegen die hohen Zinsen werden in ein paar Jahren in Portugal, Spanien und Italien stattfinden.
Um Ruhe zu schaffen wird ein Sozialfond für die Regionen eingerichtet werden, die von der Arbeitslosigkeit am härtesten betroffen sind.
Der Fond muß bedient werden, die Abgaben werden in den Ländern erhöht werden, in denen die Wirtschaft gut läuft ( in D, N, A ). Die Wirtschaft wird wegen der hohen Lasten drängen, daß die Arbeitszeiten noch mal in Richtung 40 Stundenwoche verlängert werden, anders sind die riesigen Summen für den Sozialfond für Portugal, Spanien, Italien, Griechenland etc. nicht aufzubringen.
Wir werden 40 Stunden in der Woche arbeiten ohne einen Pfennig mehr am Monatsende zu haben.
Die Spannungen werden weiter zu nehmen. Die ersten Übergriffe auf deutsche Urlauber werden gemeldet. Die Politik versucht zu beschwichtigen.
Die Urlauber werden seltener in diese Länder fahren, das Tourismusgewerbe in den Urlaubsländern muß Personal entlassen.
Die Abgaben der alten Hartwährungsländer müssen nochmals steigen, weil die Sozialfonds ja jetzt noch mehr Geld brauchen.
Die Spannungen nehmen nun auch in D, N und A zu. Die Leute sehen nicht mehr ein, daß sie 40 Stunden pro Woche arbeiten sollen, für andere Regionen, die sich den ganzen Tag sonnen können und trotzdem am Monatsende einen Scheck aus Brüssel erhalten.
Die Unruhen breiten sich weiter aus, die ersten Übergriffe auf Bürger aus den südlichen EG-Ländern werden aus D, N und A gemeldet. Die Politiker mahnen zu Besonnenheit und kündigen Strukturfonds zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit in Südeuropa an und bitten noch einmal, zur Finanzierung dieser Fonds, zur Kasse.
Die Industrie kassiert die Subventionen und schließt anschließend wieder die Fabriken in Südeuropa, weil der Binnenmarkt für diese zusätzlichen Kapazitäten zu klein sei und für den Export sei die Produktivität nicht hoch genug, von der Qualität ganz zu schweigen. Man konzentriere sich weiter auf die Produktion in D, N und A, weil dort die Löhne dank EU-Gewerkschaft nur minimal höher sind bei höherer Produktivität und erstklassiger Qualität der Produkte.
Die südlichen Politiker drohen im EU-Rat alle Reformen zu blockieren, wenn nicht nachhaltig für Abhilfe bei der Arbeitslosigkeit in ihren Ländern gesorgt wird.
Der Protest auf der Straße verschärft sich. Die ersten Autos mit deutschem Kennzeichen brennen in Kalabrien. Alles, was"Made in Germany" ist, wird boykottiert. Der Export aus D in die EU wird empfindlich gestört. Das Steueraufkommen geht zurück, die Strukturfonds können nicht mehr finanziert werden.
Deutsche LKW-Fahrer weigern sich, wegen der anhaltenden Anfeindungen, Ziele südlich des Brenners anzufahren.
Der Versorgungsnotstand in den südlichen Ländern treibt die Leute auf die Straße. Die Regierungsgebäude werden belagert.
Auf die EZB wurde ein Brandanschlag verübt. Sabotagetrupps legen in großen Industriebetrieben in D,N und A Feuer. Die Polizei ist nicht mehr Herr der Lage. Der Bundestag beschließt, daß die Bundeswehr zum Schutz der Bürger eingesetzt wird.
Die NATO - Staaten protestieren. Die Bundesregierung droht erstmals sich aus der Allianz zurück zu ziehen, weil das Volk mehr Entschlossenheit zum Schutz der Bürger von seiner Regierung einfordert.
Deutschland verweigert die Zahlungen in den EU-Haushalt, solange die Waren"Made in Germany" weiterhin in den südlichen EU Ländern boykottiert werden.
Frankreich droht mit Sanktionen und einer Blockadepolitik innerhalb der EU gegenüber Deutschland.
Das Volksseele kocht über.
Das Volk erkennt, daß eine Nation nur mit einer eigenen Währung handlungsfähig ist und stürmt die EZB.
Die Bundesregierung wird gezwungen die Bundesbank zu beauftragen deutsches Notgeld zu drucken. Die Niederlande und Ã-sterreich beschließen ebenfalls eigenes Geld einzuführen.
Frankreich kündigt die Zusammenarbeit in der deutsch/französische Brigarde....
Europa steht am Scheideweg.
Nationaler Haß breitet sich über ganz Europa aus.
Eine aktive EU-Politik ist nicht mehr möglich.
Der Traum EUROPA ist ausgeträumt.
Desaster freut sich?? Kaum zu glauben!?
Gruß
Albrecht
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JüKü
23.09.2000, 21:50
@ Albrecht
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Re: Paul C. Martin und seine kleinen Irrtümer |
>>Der EURO wird bleiben, das ist nuneinmal beschlossene Sache - egal was rundherum passiert.
>Ich persönlich (und damit stehe ich wohl ziemlich allein da) bin froh darüber.
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>
>Desaster freut sich?? Kaum zu glauben!?
>Gruß
>Albrecht
Das ist ein Missverständnis, denke ich (s. o.).
Aber Kompliment zu deinem Szenario. Das ist es, was ich gut finde, und von solchen Szenarien (aus X folgt Y, und daraus Z usw.) bräuchten wir viel mehr.
Direkt zu sagen, Z kommt, klingt unrealistisch, aber über die Kette X und Y wird es oft gerade zu zwingend (wohl wissend, dass jeder Zwischenschritt mit Unsicherheit behaftet ist.)
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dottore
23.09.2000, 22:32
@ Lullaby
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Re: Euros aus Palermo? - morgen zu lesen (in WamS). Nochmal erklärt! |
Verehrte Runde!
Die Indiskretion von Lullaby - pennt schon wieder! - hatte eigentlich den Zweck, die Analyse zum EURO von Heinsohn/Steiger etwas verständlicher zu machen. Sie wird am kommenden Sonnabend in Hamburg in einem Spezial-Seminar vorgetragen, auf dem auch die bekannten EURO-Gegner Hankel, Nölling, Schachtschneider, Starbatty usw. auftreten, dazu auch der Kollege Marsh (früher Financial Times), also eine beachtliche Corona.
Bei HS gehts im Kern um folgendes:
1. Die EZB ist gar keine Notenbank und sie gibt auch in keiner Weise den EURO aus - im Gegensatz zu dem, was immer vermutet wurde. (Sie könnte bestenfalls Gold gegen EURO ankaufen, was sie mit Sicherheit nicht tun wird oder gegen den Ankauf von US-Papieren, was sie tun könnte, was aber den Dollar-Kurs noch weiter in die Höhe triebe und ihre eigene Währung, den EURO eben, noch mehr versenkte; eine Möglichkeit euro-11-inländische Sicherheiten aufzunehmen, sog."Offen-Markt-Politik" hat sie n i c h t!!!).
2. Die EZB hat über ihr Sechser-Direktorium überhaupt nichts zu sagen. Im Fahrersitz befinden sich die bekannten bisherigen Notenbanken. Und die werden mehrheitlich das tun, was ihren eigenen Beritten frommt, von einem"Europa-Gedanken" zu sprechen, ist völliger Unfug.
3. Die Südschiene der EURO-Notenbanken hat die Möglichkeit, EURO gegen"nicht marktfähige" Sicherheiten auszugeben, sogar gegen Aktien, sofern diese irgendwo amtlich zur Notiz gekommen sind. Diese Notenbanken haben bisher in keiner Weise bekannt gegeben, welche Sicherheiten sie im einzelnen anzukaufen gedenken. So kann theoretisch sogar ein privater Wechsel eines sizilianischen Politikers von der Banca d'Italia zu EURO-Geld gemacht werden - wer weiß?
4. Eine Notenbank, die in Wahrheit aus zahlreichen einzelnen, absolut selbständig gebliebenen Notenbanken besteht, ist keine. Schon gar nicht eine, die irgendeinen Einfluss auf den Außenwert der Währung, für die sie"steht", verantwortlich sein kann. Daher hat die EZB bereits bekannt gegeben, dass sie die aus ihren Devisenbeständen (minimale ca. 42 Mrd. Euro) ihr in diesem Jahr zufliessenden Zinseinnahmen zur"Stützung" der eigenen Währung verpulvert hat.
5. Kurzum: Die EZB hat nichts und sie kann auch nichts. DAS IST NEU!!! Sie wird auch nichts mehr kriegen und nicht mehr können als das, was sie bereits gezeigt hat. Die EZB ist in Wahrheit PLEITE! Beweis: Ich, der Bürgermeister von Palermo reiche bei der Banca d'Italia meine Schuldscheine ein (wertloses Papier) und kriege dafür EURO-Noten. Dieses"Geld" reiche ich bei der Minibank EZB ein und kriege von ihr im Gegenzug Devisen, Klartext: Forderungen gegen US Government (also AAA-Papiere). So kann sich Palermo ruckizucki sanieren - und die EZB sitzt dann auf einem Haufen wertloser Palermo-Schuldscheine und das wars!
Dies hat die internationale Finanzwelt inzwischen auch kapiert. Deshalb ist für sie nichts sicherer als den Euro zu shorten. Er mag sich zwischendurch zwar immer wieder"erholen", aber auf Dauer m u s s diese Währung gegen Null gehen. Ganz einfach, weil die Sicherheiten, mit denen sie"gedeckt" ist (gegen die sie ausgegeben wurde) wertlos sind!
Eine"Reform" der EZB müsste ähnlich laufen wie die nach der Großen Krise durchgezogene Reform der Fed, falls jemand daran Interesse hat, überhaupt noch etwas zu retten. Aber warum sollten Politiker an so etwas Interesse haben, da sie doch direkt auf das europäische Notenbanken-System ziehen dürfen, falls sie Geld brauchen? Und Politiker - oder bezweifelt das hier jemand - brauchen immer Geld.
Langer Rede kurzer Sinn: Der EURO ist TOT.
d.
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JüKü
23.09.2000, 22:39
@ dottore
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Re: Euros aus Palermo? - morgen zu lesen (in WamS). Nochmal erklärt! |
>Verehrte Runde!
>Die Indiskretion von Lullaby - pennt schon wieder! - hatte eigentlich den Zweck, die Analyse zum EURO von Heinsohn/Steiger etwas verständlicher zu machen. Sie wird am kommenden Sonnabend in Hamburg in einem Spezial-Seminar vorgetragen, auf dem auch die bekannten EURO-Gegner Hankel, Nölling, Schachtschneider, Starbatty usw. auftreten, dazu auch der Kollege Marsh (früher Financial Times), also eine beachtliche Corona.
Danke noch Mal dafür. Frage: Ist das Spezial-Seminar jedem zugänglich? Habe großes Interesse!
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Albrecht
23.09.2000, 22:44
@ dottore
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Re: Euros aus Palermo? - morgen zu lesen (in WamS). Nochmal erklärt! |
>
>Verehrte Runde!
>Die Indiskretion von Lullaby - pennt schon wieder! - hatte eigentlich den Zweck, die Analyse zum EURO von Heinsohn/Steiger etwas verständlicher zu machen. Sie wird am kommenden Sonnabend in Hamburg in einem Spezial-Seminar vorgetragen, auf dem auch die bekannten EURO-Gegner Hankel, Nölling, Schachtschneider, Starbatty usw. auftreten, dazu auch der Kollege Marsh (früher Financial Times), also eine beachtliche Corona.
>Bei HS gehts im Kern um folgendes:
>1. Die EZB ist gar keine Notenbank und sie gibt auch in keiner Weise den EURO aus - im Gegensatz zu dem, was immer vermutet wurde. (Sie könnte bestenfalls Gold gegen EURO ankaufen, was sie mit Sicherheit nicht tun wird oder gegen den Ankauf von US-Papieren, was sie tun könnte, was aber den Dollar-Kurs noch weiter in die Höhe triebe und ihre eigene Währung, den EURO eben, noch mehr versenkte; eine Möglichkeit euro-11-inländische Sicherheiten aufzunehmen, sog."Offen-Markt-Politik" hat sie n i c h t!!!).
>2. Die EZB hat über ihr Sechser-Direktorium überhaupt nichts zu sagen. Im Fahrersitz befinden sich die bekannten bisherigen Notenbanken. Und die werden mehrheitlich das tun, was ihren eigenen Beritten frommt, von einem"Europa-Gedanken" zu sprechen, ist völliger Unfug.
>3. Die Südschiene der EURO-Notenbanken hat die Möglichkeit, EURO gegen"nicht marktfähige" Sicherheiten auszugeben, sogar gegen Aktien, sofern diese irgendwo amtlich zur Notiz gekommen sind. Diese Notenbanken haben bisher in keiner Weise bekannt gegeben, welche Sicherheiten sie im einzelnen anzukaufen gedenken. So kann theoretisch sogar ein privater Wechsel eines sizilianischen Politikers von der Banca d'Italia zu EURO-Geld gemacht werden - wer weiß?
>4. Eine Notenbank, die in Wahrheit aus zahlreichen einzelnen, absolut selbständig gebliebenen Notenbanken besteht, ist keine. Schon gar nicht eine, die irgendeinen Einfluss auf den Außenwert der Währung, für die sie"steht", verantwortlich sein kann. Daher hat die EZB bereits bekannt gegeben, dass sie die aus ihren Devisenbeständen (minimale ca. 42 Mrd. Euro) ihr in diesem Jahr zufliessenden Zinseinnahmen zur"Stützung" der eigenen Währung verpulvert hat.
>5. Kurzum: Die EZB hat nichts und sie kann auch nichts. DAS IST NEU!!! Sie wird auch nichts mehr kriegen und nicht mehr können als das, was sie bereits gezeigt hat. Die EZB ist in Wahrheit PLEITE! Beweis: Ich, der Bürgermeister von Palermo reiche bei der Banca d'Italia meine Schuldscheine ein (wertloses Papier) und kriege dafür EURO-Noten. Dieses"Geld" reiche ich bei der Minibank EZB ein und kriege von ihr im Gegenzug Devisen, Klartext: Forderungen gegen US Government (also AAA-Papiere). So kann sich Palermo ruckizucki sanieren - und die EZB sitzt dann auf einem Haufen wertloser Palermo-Schuldscheine und das wars!
>Dies hat die internationale Finanzwelt inzwischen auch kapiert. Deshalb ist für sie nichts sicherer als den Euro zu shorten. Er mag sich zwischendurch zwar immer wieder"erholen", aber auf Dauer m u s s diese Währung gegen Null gehen. Ganz einfach, weil die Sicherheiten, mit denen sie"gedeckt" ist (gegen die sie ausgegeben wurde) wertlos sind!
>Eine"Reform" der EZB müsste ähnlich laufen wie die nach der Großen Krise durchgezogene Reform der Fed, falls jemand daran Interesse hat, überhaupt noch etwas zu retten. Aber warum sollten Politiker an so etwas Interesse haben, da sie doch direkt auf das europäische Notenbanken-System ziehen dürfen, falls sie Geld brauchen? Und Politiker - oder bezweifelt das hier jemand - brauchen immer Geld.
>Langer Rede kurzer Sinn: Der EURO ist TOT.
>d.
Hallo dottore,
wir sollten ihn schnellst möglich beerdigen, bevor sich Leichenvergiftung über Europa ausbreitet ( siehe mein Szenario von vorhin ).
Wer den Frieden in Europa erhalten will, muß gegen die Einführung des EURO sein.
Gruß
Albrecht
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Georg
23.09.2000, 23:06
@ Lullaby
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Re:"Euros aus Palermo?""Soli-Zuschlag bis zum St.Nimmerleinstag" |
Illegitime Parteispenden in nie gekanntem Aussmass,
Schuldenzuwachs in den letzten Jahren, schon maßlos, jedenfalls nicht im Sinne vom Wirtschaftspolitiker ("Maß halten") aber eher nicht des Repräsentanten Ludwig Erhard.
Dafür bekommt also eine bestimmte politische Persönlichkeit eines 16-Jahreszeitraums,.. na sagen wir mal nach diesen"Vorkommnissen" die letzten 10 Jahre, nach so kurzer Zeit schon Rehabilitierung?
Zwei Legislaturperioden wie in USA hätten wohl vorher eingeführt werden müssen, jetzt ist es leider zu spät dafür und auch eine Verfassungsfrage.
Was hatte der jetzige Kanzler für eine Meinung über die Wiedervereinigung, gut nach Meinungsumfragen, im Moment quasi also des Volkes Wille.
Was hatte der heutige Kanzler für eine Aussage über den Euro gemacht?.
Und wie sehen die Meinungsumfragen für den jetzigen Finanzminister aus.
Da wurde wohl wieder eine nicht zu erfassende Angst (steigender Ã-lpreis, warum nur, wie konnte es soweit kommen und ein Bezinpreis > 2DM) als politischer Kardinalfehler gewertet, Börsis wissens besser, übertrieben wird immer (diese Futures ;-) ).
Und wie war das mit den 50Pf Anhebung der Mineralölsteuer, gut von 1,10 auf 1,50 ist zu verkraften, von bsp. 1,80 auf 2,02 nicht mehr (> 2DM!!)?
Wie war das mit dem Volk der Dichter und DENKER?
Mir geht es nur um den Vergleich und das scheinbare Vergessen bestimmer Erbschaften!
Thanks!
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dottore
23.09.2000, 23:16
@ JüKü
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Re: Euros aus Palermo? Hier das Symposion: |
>Danke noch Mal dafür. Frage: Ist das Spezial-Seminar jedem zugänglich? Habe großes Interesse!
Symposion"Währungsunion - Was bleibt zu tun?", Hamburg 29./30. 9. 2000.
Referenten - ausser den Genannten:
Prof. H-H. Kotz, Präs. der LZB Bremen, Nie-Sa, Sa-Anh.
Dr. Werner Steuer, ehem. GF der Gemeinschaft zum Schutz der dt. Sparer.
Christa Randzio-Plath, MdEP, Vorsitzende des EP-Wirtschafts- und Währungausschusses.
Dr. Thorsten Polleit, Chefvolkswirt Barclays Capital.
Prof. Dr. Martin Seidel, ehem. MRat im BMWi für Europ. Fragen.
Prof. Dr. Wolf Schäfer, Uni der BW HH.
Nähere Infos:
Prof. Dr. W. Nölling
Hohe Leuchte
22956 Grönwohld
04154/5665 Fax: 58444.
Tagungslokal: Provinzial-Loge von Niedersachsen - Mozart-Saal - Moorweidenstr. 36 20146 HH-Dammtor (vom Bahnhof Dammtor, 1 Halt hinter Hbf. drei Minuten zu Fuß).
Freitag 20.00 Informelle Zus-kunft
Sa ab 9:00 Programm, Ende ab 19:00.
Gruß
d.
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JüKü
23.09.2000, 23:21
@ dottore
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Re: Euros aus Palermo? Hier das Symposion: |
>Freitag 20.00 Informelle Zus-kunft
>Sa ab 9:00 Programm, Ende ab 19:00.
>Gruß
>d.
Super - und die Gebühr? Kennen Sie die?
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dottore
23.09.2000, 23:40
@ Albrecht
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Re: Euros aus Palermo? - morgen zu lesen (in WamS). Nochmal erklärt! |
>Hallo dottore,
>wir sollten ihn schnellst möglich beerdigen, bevor sich Leichenvergiftung über Europa ausbreitet ( siehe mein Szenario von vorhin ).
>Wer den Frieden in Europa erhalten will, muß gegen die Einführung des EURO sein.
>Gruß
>Albrecht
Richtig, Albrecht!
Aber wie, aber wie? Die Dänen allein werdens wohl kaum richten.
Ich muss auch sagen, da haben fast alle gepennt. Vor allem die großen Medien. Von mir ganz zu schweigen. Wir haben uns einseifen lassen (Prof. Bofinger, Würzburg: EZB ist"stärkste Notenbank der Welt"). Prof. Walter, Deutsche Bank: Buba (wie die anderen nationalen Notenbanken) hat im Euro-System den Status"einer Landeszentralbank". Helmut Schmidt:"Weil die neue Zentralbank alle nationalen Zentralbanken ersetzen wird..." (beim diesem Weltökonomen hätte man spätestens stutzig werden sollen, auch verpennt, schon 1997). Karl-Otto Pöhl: EZB ist"Super-Bundesbank" (Pöhl war gelernter Wirtschaftsjournalist, auch verpennt). Buba-Chef Tiemeyer: EZB-Sytem"ähnelt" dem der Bank deutscher Länder (Vorläuferein der Buba). Hans-Joachim Jarchow (Prof. Geldtheorie, Göttingen):"Aufbau und Zusammensetzung des ESZB ähneln der Organisationsstruktur der Bundesbank." Hans-Werner Sinn (Prof. VWL, München, Ifo-Chef):"Die EZB gibt den Euro... heraus..."
Alles, alles komplett falsch!
Ich kannte zwar die Erst-Vorbehalte von H/S gegen den EURO (Hergabe gegen"nicht marktfähige Sicherheiten", schon früher publiziert), aber das ganze Ausmaß der Katastrophe ist mir erst in diesen Tagen klar geworden. Das ist bitter! Zumal es einer großen Zeitung ein Leichtes gewesen wäre, die Chose zu kippen, was sie garantiert auch gemacht hätte.
Vieles ist allerdings auch erst so stiekum heimlich nach und nach rausgerückt worden, in zahllosen Papern und Erklärungen und Fußnoten darin.
Und das mit dem EZB-Verlust 1999 haben wir auch verpennt, obwohl ich die Bilanz via Geschäftsbericht neben meinem Schreibtisch stehen habe. Ich habe sogar die Duisenberg-Unterschrift der Lächerlichkeit Preis gegeben, ein psychopathologisch nur noch deutbares Gekrakel!
Ja, nun ist das Kerlchen EURO im Brunnen - und ich kann zunächst nichts anderes tun als abzuwarten, was auf den Artikel hin erfolgt. Dann nachladen und FEUER!
Vielleicht ist die Nummer ja noch abzuschießen, aber ich weiß es ehrlich nicht. Vor allem nicht, wie?
d.
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Kleinanleger
23.09.2000, 23:41
@ dottore
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Re: Euros aus Palermo? - morgen zu lesen (in WamS). Nochmal erklärt! |
Und das wusste man nicht vorher??? Und viel schlimmer warum hat die große Zeitung nichts darüber und dagegen geschrieben???
Es ist nie zu spät.
Meint KA
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dottore
23.09.2000, 23:43
@ JüKü
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Re: Euros aus Palermo? Hier das Symposion: |
>>Freitag 20.00 Informelle Zus-kunft
>>Sa ab 9:00 Programm, Ende ab 19:00.
>>Gruß
>>d.
>Super - und die Gebühr? Kennen Sie die?
Nehme stark an, das kostet nix. Wäre ja auch lächerlich, weil die Sache viel zu ernst ist. Sonst werden Sie als Pressemann dahin delegiert bzw. große Zeitung übernimmt das.
d.
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dottore
23.09.2000, 23:49
@ Kleinanleger
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Re: Euros aus Palermo? - morgen zu lesen (in WamS). Nochmal erklärt! |
>Und das wusste man nicht vorher???
Ich nicht, nur in Ansätzen, siehe Posting, aber auch erst post festum. Also nachdem alles im trockenen Tuch war und die Chose lief.
>Und viel schlimmer warum hat die große Zeitung nichts darüber und dagegen geschrieben???
Das ist schlimm, in der Tat. Versagen total. Mir gehts auch richtig schlecht.
>Es ist nie zu spät.
Deshalb morgen 1. Salve. WELT am SONNTAG, Leitartikel. Nach dem Echo gehts dann weiter.
>Meint KA
D. (schwer betrübt, aber - noch - nicht gebrochen).
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JüKü
23.09.2000, 23:50
@ dottore
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Re: Euros aus Palermo? Hier das Symposion: |
>Nehme stark an, das kostet nix. Wäre ja auch lächerlich, weil die Sache viel zu ernst ist. Sonst werden Sie als Pressemann dahin delegiert bzw. große Zeitung übernimmt das.
>d.
Werde erst mal nachfragen, und mein Arbeitgeber tuts vielleicht auch, der Euro ist schließlich mein Job. Danke für das Angebot, vielleicht nehme ich dankend an.
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JüKü
23.09.2000, 23:56
@ dottore
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Re: Euros aus Palermo? - morgen zu lesen (in WamS). Nochmal erklärt! |
>Ich kannte zwar die Erst-Vorbehalte von H/S gegen den EURO (Hergabe gegen"nicht marktfähige Sicherheiten", schon früher publiziert), aber das ganze Ausmaß der Katastrophe ist mir erst in diesen Tagen klar geworden. Das ist bitter!
Hochachtung vor Ihrer Ehrlichkeit!
Es ist nicht gut, einen Fehler zu machen, aber viel schlimmer, ihn nicht zu erkennen und einzugestehen. Wir lernen alle. Und wer keinen Fehler macht, lernt nicht mehr und wird übermütig, arrogant.
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Georg
24.09.2000, 00:02
@ Georg
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Re: 1,10+50=1,60,.. bin heute auch kein Denker mehr:-( |
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EURO-Rebell
24.09.2000, 10:41
@ Diogenes
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Die Hölle ist jetzt schon los! Der € stürzt.Die Republiken stürzen. |
>>Die Parole in Europa lautet seit der Einführung:"Wenn wir untergehen, dann alle gemeinsam: Frankreich, Italien und Deutschland".
>>Der EURO wird bleiben, das ist nuneinmal beschlossene Sache - egal was rundherum passiert.
>>Ich persönlich (und damit stehe ich wohl ziemlich allein da) bin froh darüber.
Auch ich bin nun froh darüber. Der Euro stürzt. Die Bürger werden revoltieren, wenn sie draufkommen, daß sie wie immer belogen u. betrogen wurden. Auf einmal sind in Jahrzehnten aufgebaute Werte futsch.
Und die große Zeitung? Verehrter, ansonsten von mir hochgeschätzter dottore - nur eingelullt? oder mitwissend am Betrug an den Bürgern?
Zu früh oder zu spät um die potjemkinschen Fassaden niederzureissen?
Egal. Das Feuer brennt, der Flächenbrand ist absehbar.
Es war ein langer Friede in Europa. Seit Jugoslawien ist damit ja auch schon
Schluß.
Vielleicht ist es den Bürgern ja egal, was weiter geschieht?
Hauptsache die Glotze funktioniert, um sich an Containerstories zu begeilen.
Hauptsache love parade, disco, sex and drugs.
McKotzGermany läßt grüßen. Die Hölle ist jetzt.
Wahrscheinlich wird nicht viel passieren. Keine Rebellion. Kein Boykott einer großen Zeitung, die ihre Kundschaft besch...
WEr soll revoltieren, wenn die Euros nur mehr als Klopapier taugen?
Die Alten haben das Geld, die werden sich damit abfinden (müssen).
Die Jungen, sind damit beschäftigt mit ihrem Blechkisterl im Kreis zu fahren, die Umwelt zu zerstören usw. - Die haben wenig Geld.
Nimm denen das Spielzeug weg, dann werden`s revoltieren, sonst nicht.
>>Meinungen?
>Hi Desaster,
>Wenn wir mit dem Euro untergehen, dann ist die Hölle los.
>Was wir wohl ein LePen sagen oder die NPD oder der Flamsblok, von einem gewissen Jörg aus Kärnten ganz zu schweigen? Wer wird"schuld" sein? - Die Befürworter des Euro wären diskreditiert und die Rattenfänger hätten freie Bahn.
Nun, ich weiß nicht genau, wer da die richtigen Rattenfänger sind?
Sind es nicht viel eher jene, die an den Schalthebeln der Macht sitzen u. seit Jahrzehnten ihre Bürger einlullen u. belügen u. betrügen?
Sind es nicht eher die Chiracs u. Schörders, die Blairs u. Fischers?
Und sind es nicht auch noch ihre Helfershelfer?
Mit ihrer KOntrolle über die Medien war es doch leicht die Rattenfängerei zu betreiben.
Jedenfalls ist diese Schwüle in diesem stickigen vermieften chirac-schröderschen Proleten-SOZI-Europa unerträglich.
Ein reinigendes starkes Gewitter ist Europa nur von Nutzen.
Rebellische Grüße
€-Rebell
>"Der Euro ist eine Frage von Krieg und Frieden", Helmut Kohl der Ehrenhafte und Schweigsame. Das könnte durchaus wahr sein, aber anders als er sich das vorgestellt hat.
>Ich habe nichts gegen eine gemeinsame Währung, aber es sollte halt eine sein, die auf einem soliden Fundament steht.
>Diogenes
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dottore
24.09.2000, 14:20
@ EURO-Rebell
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Re: Die Hölle ist jetzt schon los! Der € stürzt.Die Republiken stürzen. |
>Und die große Zeitung? Verehrter, ansonsten von mir hochgeschätzter dottore - nur eingelullt? oder mitwissend am Betrug an den Bürgern?
Schlimmer noch als eingelullt. Ungeprüft vor allem die Vorstellung übernommen, dass der EURO auch eine Zentralbank haben würde, die nach dem Modell Bundesbank oder Fed mit einer Währung umzugehen weiß. Ich war echt der Meinung, dass mit der Einführung des EURO als Umlaufswährung auch alle Aktiva und Passiva der nationalen Notenbanken auf die neue EZB übertragen würden, dass es zwar die nationalen Notenbanken weiter geben würde (hauptsächlich als Clearing-Stelle) und dass sie zwar Sicherheiten entgegen nehmen dürften, dass die Ausgabe von EURO-Noten bzw. die Zurverfügungstellung von Bankguthaben bei der EZB (!) erfolgen würde. Als kritisch hatte ich nur angesehen, dass die sog."Kategorie 2" (tier-2)-Papiere (nicht marktfähige Schuldtitel usw.!) bis in die Zentrale"durchrutschen" könnten.
NEU war mir, dass die neuen EUROS bzw. EURO-Guthaben im Notenbanksystem auch von den einzelnen Notenbanken weiterhin nach freiem Ermessen geschaffen werden können und dass die EZB praktisch gar nicht an der"Geldschaffung" beteiligt ist.
Dies ist ein fast schon unentschuldbarer Fehler, der mir da unterlaufen ist. Die Aufklärung erfuhr ich durch das neue Heinsohn/Steiger-Paper"Die Konstruktionsfehler des Eurosystems", das H&S am kommenden Wochenende in HH vorstellen werden und das heute in der WamS schon ausgeschlachtet wurde (Leitartikel, Seite 11).
>Zu früh oder zu spät um die potjemkinschen Fassaden niederzureissen?
Nichts ist zu spät. Aber wie es jetzt weitergeht, ist mir noch nicht gnaz klar. Ich nehme aber stark an, dass die Erkenntnis, das der EURO gar keine Zentralnotenbank hat, größere Wellen schlagen wird.
d.
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Diogenes
24.09.2000, 20:29
@ dottore
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Kopf hoch und auf ind en Kampf, dottore!! (owT) |
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Sascha
25.09.2000, 11:34
@ Albrecht
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Interessantes Szenario! mT |
Hi Albrecht!
Dein Szenario ist interessant! Es MUß NICHT so kommen aber es KANN so kommen.
Bisher war der Euro wie ich HIER schon mal darlegte nicht wie viele Politiker immer sagen ein"Förderer" des Integrations- und Einigungsprozesses Europas sondern eher ein Grund zum Streiten. Jeder schiebt die Schuld der Euro-Schwäche doch auf die anderen (einmal ist es Schröder mit seinem bekannten Ausspruch ("mehr Anlaß zur Freude...") oder der Holzmann-Sanierung und ein andermal war es die italienische Regierung die mal wieder mehr Schulden machen muß.
<font color="#0000FF"> Sascha </font>
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