stocksorcerer
22.10.2002, 08:38 |
UN: 'Ausplünderung des Kongo unter Beteiligung dt. Firmen' Thread gesperrt |
-->UN: Kongo wird geplündert - Deutsche Firmen sollen beteiligt sein
New York (dpa) - Afrikas drittgrößtes Land, Kongo, wird nach
Angaben von UN-Experten unter Mitwirkung internationaler Unternehmen,
darunter auch aus Deutschland, systematisch ausgeplündert. Die von
Generalsekretär Kofi Annan eingesetzten Fachleute werfen in einem am
Montag in New York veröffentlichten Bericht vor allem belgischen,
britischen, amerikanischen und deutschen Firmen vor, an der illegalen
Ausbeutung der Rohstoffe Kongos zu verdienen.
Die Experten nennen Dutzende westliche Firmen - darunter 5
deutsche-, die mit Kongo-Geschäften gegen Richtlinien der
Organisation für Wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit
(OECD) verstoßen würden. 21 Firmen hätten ihren Sitz in der
ehemaligen Kolonialmacht Belgien. Auch 12 britische und 8
amerikanische Unternehmen sollen von illegalen Milliardengeschäften
mit Gold, Diamanten und dem für die Handy- und Computerherstellung
erforderlichen Erz Columbit-Tantalit (Coltan) profitieren.
Die Experten empfehlen dem Weltsicherheitsrat,"restriktive
Maßnahmen" gegen Firmen zu ergreifen, die an der"Plünderung der
Ressourcen" Kongos beteiligt seien. Von einem generellen Embargo für
Exporte aus Kongo raten sie zwar ab, weil dies die ohnehin schlimme
Lage der Bevölkerung in dem kriegsgeschüttelten Land weiter
verschlechtern würde. Doch ohne gezielte Strafmaßnahmen gegen Firmen
und Individuen werde die illegale Ausbeutung Kongos ungezügelt
weitergehen. Gegen drei belgische und eine afrikanische Firma müssten
unbedingt finanzielle Sanktionen verhängt werden.
An der Plünderung des rohstoffreichen Landes, dessen Bewohner zu
den ärmsten Menschen der Welt zählen, sind nach UN-Angaben mehrere
Minister der kongolesischen Regierung beteiligt, darunter der
Minister für nationale Sicherheit, Mwenze Kongolo. Gleichzeitig
nutzten die Nachbarstaaten Uganda und Ruanda mit Hilfe verbündeter
Rebellenarmeen und eigener Truppen den Osten Kongos schamlos aus.
Auch die Führung Simbabwes, das einst Truppen zur Abwehr der
ugandischen und ruandischen Invasion schickte, sei am"Multi-
Milliarden-Dollar-Diebstahl" beteiligt.
Als Deckmantel nutzten die miteinander konkurrierenden kriminellen
Netze staatliche wie private Firmen. Das kongolesische Militär oder
Besatzertruppen sowie diverse Rebellengruppen unterstützen die
Ausbeutung. Zu den Methoden gehöre neben dem"Raub" wertvoller
Rohstoffe in besetzten Gebieten die Ausfuhr von Gütern unter Umgehung
von Zoll- oder Steuerbestimmungen, Bestechung, Schmuggel und die
Veruntreuung staatlicher Mittel.
Die Konkurrenz um die einzelnen Rohstoffzonen des riesigen
zentralafrikanischen Landes ist dem Bericht zufolge eine direkte
Ursache für die seit Jahren anhaltenden militärischen
Auseinandersetzungen, denen Hunderttausende von Menschen zum Opfer
gefallen sind. So verteidige Ruanda seinen Zugriff auf 60 bis 70
Prozent des Coltans, das aus dem Osten Kongos auf die Rohstoffmärkte
der Industriestaaten gelange, mit militärischer Gewalt.
Zugleich macht der Bericht auf politische Heuchelei durch alle am
Kongo-Konflikt beteiligten afrikanischen Regierungen aufmerksam.
Beispielsweise habe Ruanda es verstanden, der Weltöffentlichkeit
seine (inzwischen beendete) militärische Präsenz im Osten Kongos als
Schutzmaßnahme für die ruandische Tutsi-Bevölkerung vor Angriffen
durch Hutu-Milizen zu verkaufen, die 1994 nach der Ermordung
hunderttausender Tutsi nach Kongo geflohen seien. Längst jedoch würde
Ruanda über seine Partner in der Rebellentruppe RCD mit den Hutu-
Milizen bei der Plünderung Kongos kooperieren.
©dpa
211416 Okt 02
---------------
Wieso werden die Firmen in der Meldung nicht namentlich angeprangert? Hat die UN die Namen nicht an die Medien weitergegeben? Wenn nicht: warum nicht?
winkäää
stocksorcerer
|
Liated mi Lefuet
22.10.2002, 10:55
@ stocksorcerer
|
Re: UN: 'Ausplünderung des Kongo unter Beteiligung dt. Firmen'/Namen |
-->sali stocksourcer
Berichtet hat darüber das Schweizer Radio gestern, 18.00h
im Sendegefäss 'Echo der Zeit':
Hier kannst Du's hören.
http://www.drs.ch/index.cfm?MenuNodeID=B03F7C18-D08E-4CC6-A6A311D20E9263F1&gbAction=drsSearchResultList
Einige Firmen wurden genannt:
-Anglo American Mine,
-Bayer,
-Barclay's Bank
-DeBeers
Erwähnt wurden auch die Vereinigten Arabischen Emirate, die bei dem schmutzigen Ausplünderungsgeschäft als Geldwäschestation mit(ver)dienten.
Grüsse in die Runde
Liated
PS: Im 'Tagblatt', der grössten Zeitung der Ostschweiz, steht kein Wort darüber.
>UN: Kongo wird geplündert - Deutsche Firmen sollen beteiligt sein > New York (dpa) - Afrikas drittgrößtes Land, Kongo, wird nach
>Angaben von UN-Experten unter Mitwirkung internationaler Unternehmen,
>darunter auch aus Deutschland, systematisch ausgeplündert. Die von
>Generalsekretär Kofi Annan eingesetzten Fachleute werfen in einem am
>Montag in New York veröffentlichten Bericht vor allem belgischen,
>britischen, amerikanischen und deutschen Firmen vor, an der illegalen
>Ausbeutung der Rohstoffe Kongos zu verdienen. > > Die Experten nennen Dutzende westliche Firmen - darunter 5
>deutsche-, die mit Kongo-Geschäften gegen Richtlinien der
>Organisation für Wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit
>(OECD) verstoßen würden. 21 Firmen hätten ihren Sitz in der
>ehemaligen Kolonialmacht Belgien. Auch 12 britische und 8
>amerikanische Unternehmen sollen von illegalen Milliardengeschäften
>mit Gold, Diamanten und dem für die Handy- und Computerherstellung
>erforderlichen Erz Columbit-Tantalit (Coltan) profitieren. > > Die Experten empfehlen dem Weltsicherheitsrat,"restriktive
>Maßnahmen" gegen Firmen zu ergreifen, die an der"Plünderung der
>Ressourcen" Kongos beteiligt seien. Von einem generellen Embargo für
>Exporte aus Kongo raten sie zwar ab, weil dies die ohnehin schlimme
>Lage der Bevölkerung in dem kriegsgeschüttelten Land weiter
>verschlechtern würde. Doch ohne gezielte Strafmaßnahmen gegen Firmen
>und Individuen werde die illegale Ausbeutung Kongos ungezügelt
>weitergehen. Gegen drei belgische und eine afrikanische Firma müssten
>unbedingt finanzielle Sanktionen verhängt werden. > > An der Plünderung des rohstoffreichen Landes, dessen Bewohner zu
>den ärmsten Menschen der Welt zählen, sind nach UN-Angaben mehrere
>Minister der kongolesischen Regierung beteiligt, darunter der
>Minister für nationale Sicherheit, Mwenze Kongolo. Gleichzeitig
>nutzten die Nachbarstaaten Uganda und Ruanda mit Hilfe verbündeter
>Rebellenarmeen und eigener Truppen den Osten Kongos schamlos aus.
>Auch die Führung Simbabwes, das einst Truppen zur Abwehr der
>ugandischen und ruandischen Invasion schickte, sei am"Multi-
>Milliarden-Dollar-Diebstahl" beteiligt. > > Als Deckmantel nutzten die miteinander konkurrierenden kriminellen
>Netze staatliche wie private Firmen. Das kongolesische Militär oder
>Besatzertruppen sowie diverse Rebellengruppen unterstützen die
>Ausbeutung. Zu den Methoden gehöre neben dem"Raub" wertvoller
>Rohstoffe in besetzten Gebieten die Ausfuhr von Gütern unter Umgehung
>von Zoll- oder Steuerbestimmungen, Bestechung, Schmuggel und die
>Veruntreuung staatlicher Mittel. > > Die Konkurrenz um die einzelnen Rohstoffzonen des riesigen
>zentralafrikanischen Landes ist dem Bericht zufolge eine direkte
>Ursache für die seit Jahren anhaltenden militärischen
>Auseinandersetzungen, denen Hunderttausende von Menschen zum Opfer
>gefallen sind. So verteidige Ruanda seinen Zugriff auf 60 bis 70
>Prozent des Coltans, das aus dem Osten Kongos auf die Rohstoffmärkte
>der Industriestaaten gelange, mit militärischer Gewalt. > > Zugleich macht der Bericht auf politische Heuchelei durch alle am
>Kongo-Konflikt beteiligten afrikanischen Regierungen aufmerksam.
>Beispielsweise habe Ruanda es verstanden, der Weltöffentlichkeit
>seine (inzwischen beendete) militärische Präsenz im Osten Kongos als
>Schutzmaßnahme für die ruandische Tutsi-Bevölkerung vor Angriffen
>durch Hutu-Milizen zu verkaufen, die 1994 nach der Ermordung
>hunderttausender Tutsi nach Kongo geflohen seien. Längst jedoch würde
>Ruanda über seine Partner in der Rebellentruppe RCD mit den Hutu-
>Milizen bei der Plünderung Kongos kooperieren.
>©dpa
>211416 Okt 02
>---------------
>Wieso werden die Firmen in der Meldung nicht namentlich angeprangert? Hat die UN die Namen nicht an die Medien weitergegeben? Wenn nicht: warum nicht?
>winkäää
>stocksorcerer
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stocksorcerer
22.10.2002, 11:10
@ Liated mi Lefuet
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Danke Liated mi Lefuet:-) (owT) |
-->
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