COSA
24.10.2002, 15:30 |
US-Wirtschaftsdaten: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Thread gesperrt |
-->Hallo,
~ diese Woche sind die Daten irgendwie ungleichmässig verteilt, heute nur die Initial Jobless Claims - die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung für die Woche bis zum 19.10.2002; morgen werden es dann ein paar mehr. [/b]
<center> Indikatoren-Beschreibung Erstanträge
~ Link zur Originalquelle</ul>
<center>[img]" alt="[image]" style="margin: 5px 0px 5px 0px" /> </center>
Im Chartbook - Arbeitsmarkt sind zum selbigen einige Charts zu sehen - möglichweise längere Ladezeit.
schöne Grüsse
Cosa
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Nachfrager
24.10.2002, 16:26
@ COSA
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Rein charttechnisch... |
-->src="http://www.markt-daten.de/Kalender/Chart/eco/2002.10.19.jobless1.gif"></center>
...stehen die Erstanträge vor einem Ausbruch nach oben.
Gruß
Nachfrager
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Dieter
24.10.2002, 17:00
@ COSA
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da habe ich noch einen |
-->Hallo Cosa,
danke für Deinen Service,
Genauso wichtig dürfte die Anzahl der Erwerbspersonen sein. Finde aber keine passenden Daten dazu.
Zur Ergänzung zu Deinen Arbeitsmarktdaten noch einen langfr. Chart (incl. pers. Deutung) über die Erwerbs-Quote.
Gruß Dieter
[img][/img]
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kizkalesi
24.10.2002, 18:36
@ Nachfrager
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Re: Rein charttechnisch.. - dazu habe ich mal eine Frage.an die Statistiker |
-->>src="http://www.markt-daten.de/Kalender/Chart/eco/2002.10.19.jobless1.gif"></center>
>...stehen die Erstanträge vor einem Ausbruch nach oben. das´will mir nicht einleuten, solche eine Aussage
>Gruß
>Nachfrager
Vorweg ein LOB für diese senssationellen Charts von Cosa und Co.
Aber ich frage mal naiv:
Kann man das wirklich - solche Zahlen - in Charts pressen?
Wenn ich ehrlich sein soll - meine ich: das ist Humbug.
Was soll das?
Beispielsweise auch:Autoverkäufe, oder Hausbau-Neubegiinne.
Wenn solch eine Kurve, die sich ja aus vorgelegten Zahlen zusammensetzt, nun in solch einem aus dem Börsenhandel bekannten Chart an einem Aufwärtstrend beispielsweise an einen obveren Trendstrich ankommt - dann kaufen auf einmal am nächsten Tag alle potentiellen Neuwagen-Käufer keinen Wagen mehr sprich die Kurve ist abgeprallt.
oder anders.
Ist die Linie in einem Chart unten irgendwo angeeckt, dann werden über Nacht, sozusagen als Trendwende, Tausende oder gar Zehntausende von Dock-Arbeiter eingestellt.
Also irgendwie habe ich immer meine Zweifel gehabt. Der Dr. Schulz liefert selbst dazu Chart, indem er die Kurse von Aktien bei Kriegsausbrüchen noch in Charts einspiegelt.
Ich bin sehr auf Charts fixiert. aber solche Zahlen, da versagt mein Verständnis.
Oder übersehe ich irgendwas Wesentliches.
aws
kiz
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tas
24.10.2002, 18:42
@ Dieter
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Re: da habe ich noch einen |
-->>Hallo Cosa,
>danke für Deinen Service,
>Genauso wichtig dürfte die Anzahl der Erwerbspersonen sein. Finde aber keine passenden Daten dazu.
hi, evtl. meinst du"employment by nonfarm payroll" (versteckt in table B der bls-statistiken) grüße, tas
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Cosa
24.10.2002, 18:59
@ Dieter
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Re: da habe ich noch einen |
-->Hi Dieter,
schöner Chart, hast Du den auch etwas kleiner für die Sammlung; der sprengt jeglichliche Abgrenzungen ;-)
Hab momentan nur wenig Zeit (Kochen ist angesagt *g*); aber Erwerbstätige bzw. Beschäftigte gibt es als"employment by nonfarm payroll", wie tas sagt, im Establishment Data. Dann noch aus dem household data die civilian labor force; nur die Millionen aufgeführt gibt einen langweiligen Chart; kann mir morgen die M/M und J/J anschauen; stelle dann Charts rein.
Die von Dir verwendeten prozentualen Angaben stammen aus dem Household Data (Tab. A).
viele Grüsse
Cosa
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Dieter
24.10.2002, 21:56
@ kizkalesi
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Re: Rein charttechnisch.. |
-->ich mache einen Antwortversuch:
>Aber ich frage mal naiv:
>Kann man das wirklich - solche Zahlen - in Charts pressen?
>Wenn ich ehrlich sein soll - meine ich: das ist Humbug.
>Was soll das?
Vielleicht hast Du recht - und wenn nicht, bleibt Dir eine Welt verschlossen.
Aber vorab: Eine absolute Zahl hat sehr wenig Aussagekraft auf zukünftige Projektionen. Eine Grafik (Chart) zeigt immerhin die Veränderungen an. Von daher ist Cosa´s Aufzeigen von Daten und deren Visualisierung ein wertneutraler Überblick über die gewesene Situation und jeder kann seine eigenen Schlüsse daraus ziehen.
Das was ich mache, ist etwas anderes und ich vermute, daß Du genau diesen Ansatz als Humbug bezeichnest, ggf. auch berechtigterweise: Dafür müßtest Du einen Gegenbeweis antreten.
Nach dem Motto"was nicht in die Vorstellungswelt paßt, kann nicht sein", gilt nicht.
Gruß Dieter
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tas
24.10.2002, 22:54
@ kizkalesi
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Re: anything goes... |
-->>Oder übersehe ich irgendwas Wesentliches.
>aws
>kiz
... das verblüffende ist, ein dax-chart funktioniert ja auch - obwohl die mehrzahl der beteiligten ja nicht den dax als ganzes handelt, sondern (dazu noch völlig unkoordiniert) nur mit einzelnen aktien rummacht.
ein chart beschreibt also nur ein kollektives verhaltensmuster.
in dem sinn unterliegen alle menschlichen verhaltensweisen kollektiven verhaltensmustern - die sich gesetzmäßig selbst in der natur überall wiederfinden.
beispielsweise neuwagenkäufe: es gibt einen relativen realen bedarf, der durch konsumneigung einerseits, marketing anderseits zwar beeinflußt wird, sich aber innerhalb gewisser gesetzmäßigkeiten bewegen muss. d.h. nicht, daß der potentielle autokäufer erst auf das chart kuckt und sich dann passend verhält - sondern die natur sorgt in ihrer großen weisheit dafür, daß z.b. ab gewisser verkaufsmengen der markt gesättigt ist und der absatz wieder zurückgeht. in dem sinne kein großer unterschied zum aktienmarkt. d.h. der autokäufer blickt auf die preise, auf sein kreditlimit, auf seinen tachostand - in der kollektiven masse jedoch verhält er sich (im jeweiligen"zeitgeist") trending (weshalb man auch von automobilkonjunktur spricht).
so ein neuwagenverkauf-chart beschreibt also auch ein"psychogramm" des marktes - und das unterliegt den gleichen kollektiven gesetzen wie alle anderen von einzelnen getroffenen entscheidungen. beispielsweise können auch nicht"beliebig viele" arbeitnehmer ad hoc entlassen oder eingestellt werden - da die (von menschen geschaffenen) systeme das nicht packen würden. also findet es in wellen statt, in zeitphasen, in"natürlichen grenzen" - und damit wieder nach den"gesetzen der natur". genau die findet man dann im chart wieder - ein"natürlich geordnetes chaos", aus dem man schlüsse ziehen kann.
grüße, tas
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Hörbi
25.10.2002, 00:31
@ tas
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Re: anything goes... |
-->>>Oder übersehe ich irgendwas Wesentliches.
>>aws
>>kiz
>... das verblüffende ist, ein dax-chart funktioniert ja auch - obwohl die mehrzahl der beteiligten ja nicht den dax als ganzes handelt, sondern (dazu noch völlig unkoordiniert) nur mit einzelnen aktien rummacht.
>ein chart beschreibt also nur ein kollektives verhaltensmuster.
>in dem sinn unterliegen alle menschlichen verhaltensweisen kollektiven verhaltensmustern - die sich gesetzmäßig selbst in der natur überall wiederfinden.
>beispielsweise neuwagenkäufe: es gibt einen relativen realen bedarf, der durch konsumneigung einerseits, marketing anderseits zwar beeinflußt wird, sich aber innerhalb gewisser gesetzmäßigkeiten bewegen muss. d.h. nicht, daß der potentielle autokäufer erst auf das chart kuckt und sich dann passend verhält - sondern die natur sorgt in ihrer großen weisheit dafür, daß z.b. ab gewisser verkaufsmengen der markt gesättigt ist und der absatz wieder zurückgeht. in dem sinne kein großer unterschied zum aktienmarkt. d.h. der autokäufer blickt auf die preise, auf sein kreditlimit, auf seinen tachostand - in der kollektiven masse jedoch verhält er sich (im jeweiligen"zeitgeist") trending (weshalb man auch von automobilkonjunktur spricht).
>so ein neuwagenverkauf-chart beschreibt also auch ein"psychogramm" des marktes - und das unterliegt den gleichen kollektiven gesetzen wie alle anderen von einzelnen getroffenen entscheidungen. beispielsweise können auch nicht"beliebig viele" arbeitnehmer ad hoc entlassen oder eingestellt werden - da die (von menschen geschaffenen) systeme das nicht packen würden. also findet es in wellen statt, in zeitphasen, in"natürlichen grenzen" - und damit wieder nach den"gesetzen der natur". genau die findet man dann im chart wieder - ein"natürlich geordnetes chaos", aus dem man schlüsse ziehen kann.
>grüße, tas
Vor allen Dingen niemals die Wechselwirkungen zwischen allen wirtschaftlichen Parametern und Subjekten dabei vergessen.
Haben die Leute gerade Geld und es gibt günstige Finanzierungen dazu (0% Zins),
dann wird halt gekauft, selbst wenn's noch nicht fällig war.
Genau so gut kann es sein, daß die letzten Aktiengewinne noch abgezogen werden und für derartige Anschaffugen (da hat man was Reales) hergenommen werden (bevor sie auch nichts mehr wert sind).
Dann, der Neideffekt: je mehr Leute ein neues Auto fahren, um so mehr wollen nicht zurückstehen.
Das Dumme: Wegen der immer besseren Haltbarkeit ist dann der Markt bald gesättigt und es folgt eine Sauregurkenzeit.
Dieses exzessive Kaufverhalten drückt sich in Relation zu anderen Zeiten, die moderater oder schlechter sind, eben logischerweise als Top in einem Chart aus.
Genau so die Volumina der neuen Aufträge, die derzeit eine rechte Schulter ausbilden dürften. Alle haben gespart, waren vorsichtig angesichts der unklaren Zukunftslage, z.T. weil sie selbst nicht genügend Aufträge hatten (hängt ja zusammen, z.B. eigene Materialbestellungen für die notwendige Fertigung, etc.)
Lagerbestände wurden abgebaut und abgebaut.
Irgend wann ergibt sich dann eine kritische Lagergröße und es muß bestellt werden um eventuelle Aufträge schnell bediennen zu können.
Auch besteht die Crux, daß Kunden abwandern könnten, wenn ich nicht lieferbereit bin, nämlich zu dem, der liefern kann.
Nicht alle Sortimente sind Just-In-Time-fähig.
Solche Zwischenbelebungen müssen nicht unbedingt bedeuten, daß ein Aufschwung vor der Türe steht, das kann einfach nur dadurch bedingt sein, daß ein Unternehmer etwas unternehmen muß, sonst wäre er ein Unterlasser!
Sein Handeln allein zeugt aber noch längst nicht von einem sicheren Erfolg seines Tuns, auch müssen Leute beschäftigt werden und wenn es nur der Vorgriff auf ein erhofftes Geschäft ist, daß womöglich nicht zustande kommt, das nennt man"unternehmerisches Risiko"!
Und genau davon gehe ich aus, daß in der Summe ein erheblicher Anteil dieser Aktivitäten nicht"zünden" dürfte.
Gruß
Hörbi
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Cosa
25.10.2002, 12:56
@ Dieter
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Re: Charts |
-->Hi Dieter,
so hab zwei Charts fertiggestellt - etwas grösser und mit Rand ;-)
Der erste stellt die Erwerbstätigen aus dem erstem Teil des Arbeitsmarktberichtes, dem Household Data, dar. Der zweite Chart beinhaltet die Beschäftigten aus dem Establishment Data; für den Stellenabbau wie die Neuschaffung werden diese Zahlen herangezogen.
Es ist jeweils die absolute Zahl sowie der 12 Monatsdurchschnitt der monatlichen Differenz aufgetragen.
viele Grüsse
Cosa
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XERXES
25.10.2002, 18:14
@ COSA
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Re: US-Wirtschaftsdaten: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe |
-->WOW!
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kizkalesi
27.10.2002, 16:55
@ Dieter
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Re: Rein charttechnisch.. danke für die Erklärungsversuche |
-->
>Nach dem Motto"was nicht in die Vorstellungswelt paßt, kann nicht sein", gilt nicht.
>Gruß Dieter
hallo zusammen,
passen tut eigentlich so alles in meine Vorstellungswelt, doch ich bezweifele halt, dass ausser von der Masse/Handelsteilnehmer durch Kaufe und Verkäufe Waren bestimmte Preise kaum in Chartverläufen im herkömmlichen Sinne einzuordnen sind.
Sicher kann man sie einordnen, nur vermag ich nicht zu glauben, dass auf Grund irgendeines banalen Unterstütungsniveaus irgendwelche"Dockarbeiter" eingestellt werden.
na, ich werde weiter darüber nachdenken.
Danke trotzdem vielmals. War viel Intressante Ansätze dabei.
aws
kiz
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- ELLI -
27.10.2002, 17:23
@ tas
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Re: anything goes... / @tas: sehr gut beschrieben! oT |
-->>>Oder übersehe ich irgendwas Wesentliches.
>>aws
>>kiz
>... das verblüffende ist, ein dax-chart funktioniert ja auch - obwohl die mehrzahl der beteiligten ja nicht den dax als ganzes handelt, sondern (dazu noch völlig unkoordiniert) nur mit einzelnen aktien rummacht.
>ein chart beschreibt also nur ein kollektives verhaltensmuster.
>in dem sinn unterliegen alle menschlichen verhaltensweisen kollektiven verhaltensmustern - die sich gesetzmäßig selbst in der natur überall wiederfinden.
>beispielsweise neuwagenkäufe: es gibt einen relativen realen bedarf, der durch konsumneigung einerseits, marketing anderseits zwar beeinflußt wird, sich aber innerhalb gewisser gesetzmäßigkeiten bewegen muss. d.h. nicht, daß der potentielle autokäufer erst auf das chart kuckt und sich dann passend verhält - sondern die natur sorgt in ihrer großen weisheit dafür, daß z.b. ab gewisser verkaufsmengen der markt gesättigt ist und der absatz wieder zurückgeht. in dem sinne kein großer unterschied zum aktienmarkt. d.h. der autokäufer blickt auf die preise, auf sein kreditlimit, auf seinen tachostand - in der kollektiven masse jedoch verhält er sich (im jeweiligen"zeitgeist") trending (weshalb man auch von automobilkonjunktur spricht).
>so ein neuwagenverkauf-chart beschreibt also auch ein"psychogramm" des marktes - und das unterliegt den gleichen kollektiven gesetzen wie alle anderen von einzelnen getroffenen entscheidungen. beispielsweise können auch nicht"beliebig viele" arbeitnehmer ad hoc entlassen oder eingestellt werden - da die (von menschen geschaffenen) systeme das nicht packen würden. also findet es in wellen statt, in zeitphasen, in"natürlichen grenzen" - und damit wieder nach den"gesetzen der natur". genau die findet man dann im chart wieder - ein"natürlich geordnetes chaos", aus dem man schlüsse ziehen kann.
>grüße, tas
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