peter72
25.10.2002, 13:16 |
Neuverschuldung USA Thread gesperrt |
-->BREMEN (dpa-AFX) - Die Dynamik der Neuverschuldung in den USA ist nach Einschätzung des Chefanalysten der Bremer Landesbank, Folker Hellmeyer, höher als in Europa. Während in Europa über die Verletzung des 3-Prozent-Kritieriums des Maastrichter Vertrags diskutiert werde, liege das tatsächliche Budgetdefizit in den USA bei 4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und das Leistungsbilanzdefizit bei 4,5 Prozent, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Studie. Zudem hätten die privaten Haushalte die historisch höchste Verschuldung und gleiches gelte für die Unternehmen."In allen Feldern deuten sich weitere Zunahmen der Verschuldung und nicht Konsolidierung an."
Die US-Budgetzahlen ließen ein nicht geringes Maß an"Kreativität" erkennen, schreibt Hellmeyer. Offiziell belaufe sich das US-Budgetdefizit auf 159 Millionen Dollar (1,6 Prozent des BIP). Tatsächlich sei die öffentliche Verschuldung im vergangen Fiskaljahr jedoch um circa 421 Milliarden Dollar (4,2 Prozent des BIP) gestiegen. Erst vor wenigen Monaten sei das Verschuldungslimit der USA von 5,95 Billionen Dollar auf 6,40 Billionen Dollar angehoben worden."Wir dürfen gespannt sein, wann die nächste Diskussionsrunde über eine Limiterhöhung die Ã-ffentlichkeit beschäftigen wird." Die USA seien zu einem"Dorado der Verschuldung" geworden./js/dlu/zb
Quelle: dpa-AFX
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XERXES
25.10.2002, 16:33
@ peter72
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Re: Neuverschuldung USA/Hier der ganze Text |
-->Euro etwas fester. JPY weiter fest!
Heute morgen eröffnet der Euro bei 0.9785, nachdem gestern erwartungsgemäß im Bereich von
0.9700-30 ausreichend Unterstützung für den Euro anzutreffen war. Der JPY konnte erneut
Boden gegenüber dem USD gewinnen und notiert derzeit mit 123,75. EUR-JPY eröffnet bei
121,10. (07.45)
Gestern nachmittag standen die US-Aktienmärkte als auch der USD unter Druck. Trotz positiver
Entwicklung bei den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, die mit 389.000 etwas geringer als
erwartet ausfielen, konnten der USD und die US-Finanzmärkte nicht profitieren. Einer der
Hintergründe war fraglos die Veröffentlichung der.core earnings. durch Standard & Poors für
das per Juni 2002 abgeschlossene Kalenderjahr. Die Ergebnisse waren um etwa ein Drittel
geringer als nach der Bilanzierungsmethode GAAP. Der Vergleich zu den operativen Gewinnen,
die laut Thomson First Call bei 44,93 USD pro Aktie im Vergleich zu den von Standard & Poors
ermittelten 18,47 USD lagen, vermittelt die Diskrepanz noch eindeutiger. Attraktivität lässt sich
aus diesen Berechnungen nicht für den im internationalen Vergleich hoch bewerteten US-
Aktienmarkt ableiten. Gleiches gilt in dem Zusammenhang für den USD.
Die US-Budgetdefizitzahlen lassen ein nicht geringes Maß an Kreativität erkennen. Offiziell
beläuft sich das Budgetdefizit auf 159 Milliarden USD. Tatsächlich ist die öffentliche
Verschuldung jedoch um circa 421 Milliarden USD im letzten Fiskaljahr gestiegen. Erst vor
wenigen Monaten ist das Verschuldungslimit der USA von 5.950 Milliarden USD auf 6.400
Milliarden USD erhöht worden. Schon jetzt oszilliert die Gesamtverschuldung bei einem Stand
von mehr als 6.250 Milliarden USD. Wir dürfen gespannt sein, wann die nächste
Diskussionsrunde über eine Limiterhöhung die Ã-ffentlichkeit beschäftigen wird. Wir mögen in der
Eurozone über Verletzungen des 3 % Kriteriums und eine temporäre Lockerung des
Stabilitätspakts diskutieren. Die Dynamik der Neuverschuldung der USA ist weitaus dramatischer
und lässt die USA immer stärker als das El Dorado der Verschuldung erscheinen. Die USA sind
der größte Nettoschuldner der Welt, die tatsächlichen Budgetdefizite liegen über 4 % des BIP,
das Leistungsbilanzdefizit liegt bei 4,5 % des BIP, die privaten Haushalte haben die historisch
höchste Verschuldung und gleiches gilt für die Unternehmen. In allen Feldern deuten sich
weitere Zunahmen der Verschuldung und nicht Konsolidierungen an. Aus dieser Konstellation
Solidität oder gar Attraktivität des USD ableiten zu wollen, erscheint mutig und riskant!
Heute stehen erneut eine Reihe wesentlicher US-Daten zur Veröffentlichung an. Zunächst
stehen die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter per September an, die nach
.0,4 % mit einem Rückgang um 1,6 % erwartet werden. Wachstumsdynamik lässt sich aus
dieser Entwicklung nicht ableiten. Das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan sollte gegenüber
dem vorläufigen Wert leicht von 80,4 auf 81,0 ansteigen, da die Aktienmärkte in den letzten 2
Wochen fester tendierten. Gleichwohl ändert eine derartige marginale Verbesserung nicht das
Gesamtbild. Dies gilt umso mehr, als dass die Befestigung am US-Aktienmarkt lediglich eine
technische Korrektur darstellt. Die sich anschließenden Daten zum Immobilienmarkt werden auf
hohem Niveau stabil erwartet. Nach wie vor wirkt sich das niedrige Zinsniveau positiv aus.
Negative Überraschungen in diesem Bereich sind in der Lage den USD als auch die US-
Aktienmärkte zu destabilisieren.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das weitere Seitwärtsbewegung innerhalb der
Bandbreite 0.9700-0.9900 favorisiert. Für den Tagesverlauf bietet sich eine verengte Bandbreite
zwischen 0.9730-0.9830. Unterschwellig ist latent die Basis für Befestigungen des Euro
gegeben.
Viel Erfolg!
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Dieter
25.10.2002, 18:04
@ peter72
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zur privaten Verschuldung |
-->gibt es eine nette Grafik über die Zins- und Tilgungslasten bezogen auf das frei verfügbare Einkommen.
Gruß Dieter
PS: Die Datenreihe endet mit dem Febr. 2002
<ul> ~ zum Chart</ul>
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Uwe
25.10.2002, 21:52
@ Dieter
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Re: zur privaten Verschuldung |
-->>gibt es eine nette Grafik über die Zins- und Tilgungslasten bezogen auf das frei verfügbare Einkommen.
>Gruß Dieter
>PS: Die Datenreihe endet mit dem Febr. 2002
Hallo Dieter!
Die Beobachtungsdaten beziehen sich jeweils auf ein Quartal (02:= Apr, Mai, Jun.).
1980 01 13.10
1980 02 13.13
1980 03 12.81
1980 04 12.52
1981 01 12.46
1981 02 12.62
1981 03 12.42
1981 04 12.47
1982 01 12.57
1982 02 12.61
1982 03 12.52
1982 04 12.47
1983 01 12.45
1983 02 12.44
1983 03 12.42
1983 04 12.48
1984 01 12.54
1984 02 12.68
1984 03 12.77
1984 04 12.97
1985 01 13.33
1985 02 13.42
1985 03 13.79
1985 04 13.90
1986 01 13.93
1986 02 14.03
1986 03 14.17
1986 04 14.34
1987 01 14.05
1987 02 14.15
1987 03 13.93
1987 04 13.74
1988 01 13.65
1988 02 13.63
1988 03 13.55
1988 04 13.42
1989 01 13.30
1989 02 13.47
1989 03 13.61
1989 04 13.65
1990 01 13.47
1990 02 13.39
1990 03 13.34
1990 04 13.35
1991 01 13.25
1991 02 13.03
1991 03 12.90
1991 04 12.71
1992 01 12.41
1992 02 12.21
1992 03 12.11
1992 04 11.83
1993 01 12.04
1993 02 11.84
1993 03 11.90
1993 04 11.79
1994 01 11.97
1994 02 11.92
1994 03 12.05
1994 04 12.19
1995 01 12.36
1995 02 12.66
1995 03 12.80
1995 04 12.87
1996 01 13.00
1996 02 13.18
1996 03 13.22
1996 04 13.27
1997 01 13.34
1997 02 13.44
1997 03 13.45
1997 04 13.39
1998 01 13.31
1998 02 13.34
1998 03 13.37
1998 04 13.40
1999 01 13.44
1999 02 13.55
1999 03 13.66
1999 04 13.70
2000 01 13.60
2000 02 13.66
2000 03 13.76
2000 04 13.92
2001 01 14.05
2001 02 14.16
2001 03 13.94
2001 04 14.39
2002 01 14.09
2002 02 14.04
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Dieter
25.10.2002, 23:11
@ Uwe
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Re: zur privaten Verschuldung |
-->Hallo Uwe,
da hast Du recht, besten Dank. Das nächste mal muß ich genauer hinschauen. So ist das wenn man mal so eben auf die Schnelle einen Chart raussucht.
Gruß Dieter
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