R.Deutsch
26.10.2002, 13:23 |
Wir brauchen kein standardisiertes Geld! Thread gesperrt |
-->Lieber André,
Du schreibst:
Ohne Macht kein standardisiertes Geld! Für das Entstehen standardisierten Geldes ist Macht ein zwingend notwendiges Kriterium, wenngleich nicht hinreichend, wie historisch bereits dargelegt wurde.
Genau hier liegt der Hase begraben. Erst durch die, als notwendig behauptete, Standardisierung kommt der Betrug ins Spiel. Es kommt nicht darauf an, darüber nachzudenken wie wir (durch den Staat) in den Genuss von Standardisierung kommen, sondern zu begreifen, dass wir keine Standardisierung brauchen. Das ist leider nicht ohne weiteres einsichtig. Aber gerade deshalb ist es wichtig, darüber nachzudenken, weil wir sonst immer wieder mit dem Standardgeld rasiert werden.
Gruß
R
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Dimi
26.10.2002, 13:42
@ R.Deutsch
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Re: Wir brauchen kein standardisiertes Geld! - und auch keine Lampen, Autos... |
-->Lieber Reinhard,
>Genau hier liegt der Hase begraben. Erst durch die, als notwendig behauptete, Standardisierung kommt der Betrug ins Spiel.
Aber nur der des unmittelbaren Geldfälschens, also des beliebigen Druckens oder, wenn der Staat für 10 Gramm Silber 20 Münzen mit dem Aufdruck '1' im 'Wert' von ein Gramm Silber herausgibt.
Beides ist heute nicht das Problem, sondern der Kredit.
>Es kommt nicht darauf an, darüber nachzudenken wie wir (durch den Staat) in den Genuss von Standardisierung kommen, sondern zu begreifen, dass wir keine Standardisierung brauchen. Das ist leider nicht ohne weiteres einsichtig.
Im Birma des neunzehnten Jahrhunderst wurde mit Silber, aber ohne Münzen bezahlt. Wir haben also eine Situation vergleichbar mit der in Babylon.
Reiseberichte aus der Zeit beschreiben, wie umständlich, zeitaufwendig und betrügerisch Zahlvorgänge waren. Ist das Silber echt? Was wiegt es wirklich, meine Waage zeigt ein halbes Gramm weniger an? Machen wir aus 3 Gramm 2,5 Gramm, oder gibst Du mir den Rest in Getreide? Usw..
Natürlich ist dann eine Standardisierung eine erhebliche Erleichterung.
Gruß, Dimi
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Galiani
26.10.2002, 14:09
@ R.Deutsch
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Re: Wir brauchen kein standardisiertes Geld! |
-->Hallo
Wie der Bericht von riwe zeigt, braucht es, um Handel zu treiben, nicht unbedingt"standardisiertes Geld". Dennoch ist solches natürlich (i.S. der Transaktionstheorie des Geldes) effizienter als das Geld, von dem riwe berichtet.
Effizienter heißt aber natürlich auch gefährlicher. Ein Auto ist effizienter als ein Fahrrad, aber es ist auch gefährlicher.
Leider ist das"standardisierte" Geld, wie Du, lieber Reinhard richtig sagst, nicht nur gefährlicher, sondern auch (für legale Fälschung durch den Staat) anfälliger.
Ob das"standardisierte Geld" im übrigen ursprünglich wirklich so ausschließlich ein Gebilde der"Macht" war, sei dahingestellt. Ich erinnere an das Wort des Alkidamas Ulysses, der die erstmalige"Standardisierung" des Geldes den Phöniziern zuschreibt, die das angabegemäß zur Erleichterung des Handels getan haben. Wobei man natürlich (angesichts der unsicheren Definition dessen, was"die Macht" eigentlich ist) darüber streiten kann, ob"die Phönizier" nicht auch schon"die Macht" waren, die die"Standardisierung" erfand.
Gruß
G.
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Dimi
26.10.2002, 14:19
@ Galiani
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Re: Wir brauchen kein standardisiertes Geld! |
-->Hallo Galiani,
>Ob das"standardisierte Geld" im übrigen ursprünglich wirklich so ausschließlich ein Gebilde der"Macht" war, sei dahingestellt.
Die Standardsierung ist ein schrittweiser Prozeß. Seine Einzelschritte haben nicht notwendigerweise was mit dem Staat zu tun (etwa das Aufkommen von Stäbchen mit einem Einheitsgewicht, oder die Angabe ausreichender Reinheit durch Stempel des Erzeugers/Erstverkäufers eines Barrens).
Gruß, Dimi
<ul> ~ www.seasonalcharts.de</ul>
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R.Deutsch
26.10.2002, 14:55
@ Dimi
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Re: @ Dimi - volle Zustimmung |
-->Lieber Dimi,
Du schreibst:
Die Standardsierung ist ein schrittweiser Prozeß. Seine Einzelschritte haben nicht notwendigerweise was mit dem Staat zu tun.
Reiseberichte aus der Zeit beschreiben, wie umständlich, zeitaufwendig und betrügerisch Zahlvorgänge waren. Ist das Silber echt? Was wiegt es wirklich, meine Waage zeigt ein halbes Gramm weniger an? Machen wir aus 3 Gramm 2,5 Gramm, oder gibst Du mir den Rest in Getreide? Usw..
Natürlich ist dann eine Standardisierung eine erhebliche Erleichterung.
Dem kann ich nur zustimmen. Der Knackpunkt ist aber die Frage, entsteht diese Standardisierung im freien Wettbewerb, auch ohne Staat, oder ist sie nur mit und durch den Staat denkbar (wie die andere Fangemeinde:-) behauptet).
Dieser Punkt wird jetzt besonders virulent, wenn es um die Frage geht, dürfen die Menschen im Wettbewerb eigenes (privates) Geld erzeugen, oder muss der Staat so etwas verbieten, im Interesse der Allgemeinheit natürlich. Wie Du weißt entsteht jetzt weltweit im Wettbewerb wieder solches private Geld und deshalb ist die Klärung dieser Frage keine akademische Spielerei. Meine Münzen werden nächste Woche fertig. Mal sehen, ob der Staat auch bei uns klug genug ist, solche Entwicklungen zu tolerieren, oder ob er in seiner Wissens- und Machtanmaßung glaubt es noch verbieten zu müssen. Greenspan hat immerhin klipp und klar gesagt, der Staat solle froh sein, über solche Entwicklungen.
Gruß
R
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Dimi
26.10.2002, 15:29
@ R.Deutsch
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Re: @ Dimi - volle Zustimmung - Reinhard |
-->Lieber Reinhard,
da hast Du meine Zitate ja schön passend zusammengesetzt ;-)
>Natürlich ist dann eine Standardisierung eine erhebliche Erleichterung.
>Dem kann ich nur zustimmen. Der Knackpunkt ist aber die Frage, entsteht diese Standardisierung im freien Wettbewerb, auch ohne Staat, oder ist sie nur mit und durch den Staat denkbar
Standardisierung entsteht auch ohne Staat, aber nur zum Teil.
>Dieser Punkt wird jetzt besonders virulent, wenn es um die Frage geht, dürfen die Menschen im Wettbewerb eigenes (privates) Geld erzeugen, oder muss der Staat so etwas verbieten, im Interesse der Allgemeinheit natürlich. Wie Du weißt entsteht jetzt weltweit im Wettbewerb wieder solches private Geld und deshalb ist die Klärung dieser Frage keine akademische Spielerei.
Die Frage des Privatgeldes ist nicht die der Standardisierung, sondern, ob der Nutzen den Schaden überwiegt.
Nachdem Privatgeld Staatskredit und Überschuldung nicht verhindert, zugleich aber andere Probleme (Geldbetrug, mehrere Wechselkassen, Wechselkurse usw.) erzeugt, würde ich sie verneinen.
Gruß, Dimi
<ul> ~ www.seasonalcharts.de</ul>
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silvereagle
26.10.2002, 17:51
@ Dimi
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Privatgeld stiftet mehr Schaden als Nutzen? |
-->Hallo Dimi,
nach längerer Zeit bietet sich hier wieder mal eine gute Gelegenheit, unsere (wohl unüberbrückbaren) Differenzen auf jeweilige"Begründetheit" (Juristenkreation ;-)) abzutesten... ;-)
> Nachdem Privatgeld Staatskredit und Überschuldung nicht verhindert,
Ich sehe die Frage von Staatskredit/Überschuldung im Grunde völlig unabhängig von der Frage, ob Privatgeld Sinn machen soll oder nicht. Auch eine Freigabe von Haschisch würde den Staatskredit nicht verhindern können, ist aber jedenfalls nicht (deshalb) abzulehnen... ;-)
> zugleich aber andere Probleme (Geldbetrug, mehrere Wechselkassen, Wechselkurse usw.) erzeugt, würde ich sie verneinen.
Da fallen mir einige Fragen ein:
1.) Ist"Geldbetrug" nur mit Privatgeld möglich? Oder ist die Gefahr beim Staatsgeld nicht viel höher, weil dort mit Betrug nicht gerechnet wird?
2.) Wer sollte Deiner Meinung eigentlich bestimmen, ob"insgesamt" der Nutzen oder der Schaden überwiegt? Jeder für sich selbst, oder die zentrale, allwissende, staatliche Stelle?
Die übrigen Fragen hebe ich mir für später auf. ;-)
Gruß, silvereagle
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R.Deutsch
26.10.2002, 18:08
@ Dimi
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Die Probleme sind lösbar |
-->Lieber Dimi,
Du schreibst:
Die Frage des Privatgeldes ist nicht die der Standardisierung, sondern, ob der Nutzen den Schaden überwiegt. Nachdem Privatgeld Staatskredit und Überschuldung nicht verhindert, zugleich aber andere Probleme (Geldbetrug, mehrere Wechselkassen, Wechselkurse usw.) erzeugt, würde ich sie verneinen.
Nun, die Hoffnung ist natürlich, daß Privatgeld die staatliche Überschuldung verhindert, weil die Menschen auf Alternatives Geld ausweichen können. Ich glaube auch, daß Du die Probleme bei Privatgeld überbewertest. Wenn Du z.B. schreibst:
wie umständlich, zeitaufwendig und betrügerisch Zahlvorgänge waren. Ist das Silber echt? Was wiegt es wirklich, meine Waage zeigt ein halbes Gramm weniger an? Machen wir aus 3 Gramm 2,5 Gramm, oder gibst Du mir den Rest in Getreide? Usw..
Wie das hübsche Beispiel von Riwe zeigt, sind das keine wirklichen Probleme. Das Meiste wird heute durch Digitalisierung erledigt. Die Menschen sind auf allen Märkten und viel großzügiger mit solchen Problemen fertig geworden. Schau Dir nur die Börsen, oder Devisenmärkte heute an, welche betrügerischen Zahlvorgänge, Bilanzierungen und gigantische Schwankungen da täglich bewertet, ausgeglichen und verrechnet werden.
Du willst Dich offenbar (noch) nicht auf die DGC (Digital Gold Currencies) einlassen, aber e-gold funktioniert weltweit viel besser, sicherer und billiger als alle Zahlungssysteme mit fiat money. Es hat seinen Grund, das die Deutsche Bank und alle Banken mit ihrem elektronischen Geld bisher gescheitert sind, trotz sehr großer Aufwendungen, währen e-gold seit Jahren funktioniert und immer mehr Anhänger findet.
Aber Du hast recht, die Ängste, Widerstände und Vorbehalte gegen digitales Gold und Silber sind immer noch sehr groß.
Gruß
R
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Dimi
26.10.2002, 18:11
@ silvereagle
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Re: Privatgeld stiftet mehr Schaden als Nutzen? |
-->Hallo Silvereagle,
>> Nachdem Privatgeld Staatskredit und Überschuldung nicht verhindert,
>Ich sehe die Frage von Staatskredit/Überschuldung im Grunde völlig unabhängig von der Frage, ob Privatgeld Sinn machen soll oder nicht. Auch eine Freigabe von Haschisch würde den Staatskredit nicht verhindern können, ist aber jedenfalls nicht (deshalb) abzulehnen... ;-)
Die Analogie paßt nicht. Wenn, wie manche Pirvatgeldanhänger glauben, Privatgeld Überschuldungssituationen verhindern könnte, wäre dies ein Nutzen.
>1.) Ist"Geldbetrug" nur mit Privatgeld möglich?
Nein
>Oder ist die Gefahr beim Staatsgeld nicht viel höher, weil dort mit Betrug nicht gerechnet wird?
Es gab in Dtl. seit fünfzig Jahren keine Note, die einfach gedruckt wurde staatlicherseits.
>2.) Wer sollte Deiner Meinung eigentlich bestimmen, ob"insgesamt" der Nutzen oder der Schaden überwiegt?
Der gesellschaftliche Diskussions- und Entscheidungsprozeß
>Jeder für sich selbst,
Zu Hause kannst Du das für Dich so handhaben
>oder die zentrale, allwissende, staatliche Stelle?
Die kenne ich nicht
Gruß, Dimi
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Dimi
26.10.2002, 18:31
@ R.Deutsch
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Re: Die Probleme sind lösbar |
-->Lieber Reinhard,
>Nun, die Hoffnung ist natürlich, daß Privatgeld die staatliche Überschuldung verhindert, weil die Menschen auf Alternatives Geld ausweichen können.
Würden die Menschen keine Anleihen unter der Bushregierung zeichnen, wenn die Anleihen auf 'Reinhards' und nicht auf 'Dollar' lauten würden?
>wie umständlich, zeitaufwendig und betrügerisch Zahlvorgänge waren. Ist das Silber echt? Was wiegt es wirklich, meine Waage zeigt ein halbes Gramm weniger an? Machen wir aus 3 Gramm 2,5 Gramm, oder gibst Du mir den Rest in Getreide? Usw..
>Wie das hübsche Beispiel von Riwe zeigt, sind das keine wirklichen Probleme.
Die Probleme in Birma wurden von den Betreffenden als umständlich bewertet (zig Stunden Zeitverlust für mittlere Transaktionen).
>Das Meiste wird heute durch Digitalisierung erledigt.
Die meisten Betrügereien auch ;-)
>Die Menschen sind auf allen Märkten und viel großzügiger mit solchen Problemen fertig geworden.
Sie haben die Banken gestürmt und den Bankier erschlagen (manchmal auch irgendjemand anderen).
>Aber Du hast recht, die Ängste, Widerstände und Vorbehalte gegen digitales Gold und Silber sind immer noch sehr groß.
Für 0,00000000000000000001% Marktanteil sind ein paar dieser Firmen aber ganz schön oft ins Gerede gekommen (auch unter den prinzipiellen Anhängern).
Gruß, Dimi
<ul> ~ www.seasonalcharts.de</ul>
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Oldy
26.10.2002, 19:03
@ silvereagle
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Re: Privatgeld stiftet mehr Schaden als Nutzen? |
-->>Da fallen mir einige Fragen ein:
>1.) Ist"Geldbetrug" nur mit Privatgeld möglich? Oder ist die Gefahr beim Staatsgeld nicht viel höher, weil dort mit Betrug nicht gerechnet wird?
>2.) Wer sollte Deiner Meinung eigentlich bestimmen, ob"insgesamt" der Nutzen oder der Schaden überwiegt? Jeder für sich selbst, oder die zentrale, allwissende, staatliche Stelle?
>Die übrigen Fragen hebe ich mir für später auf. ;-)
>Gruß, silvereagle
Oldy $$$
Unter"Geldbetrug" muß man wohl die Veränderung der Kaufkraft des Geldes sehen, wo bei Deflation der Schuldner betrogen wird und bei Inflation der Sparer. Da haben sich geschichtlich sowohl Staatsgeld wie Privatgeld nichts gegenseitig vorzuwerfen. Es gab bisher in der Geschichte der Welt kein ehrliches Geld. Nur immer Betrugsgeld.
Entscheiden soll die zweite Frage natürlich jeder für sich selbst, sofern er überhaupt eine Entscheidungsmöglichkeit hat. Da aber Geld eine gemeinschaftliche (auch ungeschriebene) Vereinbarung darstellt, ist niemand dazu in der Lage solange es nicht Alternativen gibt.
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silvereagle
26.10.2002, 19:05
@ Dimi
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Staatsgeld oder Privatgeld? |
-->Hallo Dimi,
>> Ich sehe die Frage von Staatskredit/Überschuldung im Grunde völlig unabhängig von der Frage, ob Privatgeld Sinn machen soll oder nicht. Auch eine Freigabe von Haschisch würde den Staatskredit nicht verhindern können, ist aber jedenfalls nicht (deshalb) abzulehnen... ;-) > Die Analogie paßt nicht. Wenn, wie manche Pirvatgeldanhänger glauben, Privatgeld Überschuldungssituationen verhindern könnte, wäre dies ein Nutzen.
Das mag schon sein, aber wenn Staatsgeld die vielen Drogentoten verhindern könnte, wäre dies zweifellos auch ein Nutzen... ;-) --- Das hast Du auch gar nicht behauptet? Nun, habe ich behauptet, Privatgeld wäre ein Schutz vor staatlicher Überschuldung? ;-) Bleiben wir bei dem, was auch jeweils vorgetragen wird... ;-)
>> Oder ist die Gefahr beim Staatsgeld nicht viel höher, weil dort mit Betrug nicht gerechnet wird? > Es gab in Dtl. seit fünfzig Jahren keine Note, die einfach gedruckt wurde staatlicherseits.
Ja, da stand immer ein zutiefst gerechtes, für alle verständliches, durchschaubares Verfahren dahinter... ;-)
>> 2.) Wer sollte Deiner Meinung eigentlich bestimmen, ob"insgesamt" der Nutzen oder der Schaden überwiegt?
>Der gesellschaftliche Diskussions- und Entscheidungsprozeß
Nach welchem Verfahren? Von wem bestimmt? Wieweit reichend? Sorry, aber Deine Antwort hätte auch in der UdSSR so gegeben werden können (ohne Dir dadurch etwas unterstellen zu wollen). Anders übersetzt heisst das:"Es gilt, was eben gilt."
>> Jeder für sich selbst, > Zu Hause kannst Du das für Dich so handhaben
Bist Du hier nicht zuhause?
>> oder die zentrale, allwissende, staatliche Stelle? > Die kenne ich nicht
Schon mal was von staatlicher (aber"politikunabhängiger" ;-)) ZB gehört? ;-) Wie kann die ZB ein so mächtiges Monopol haben, wenn es nicht sachlich begründet wäre? Die müssen doch mehr wissen als wir beide, oder? ;-)
Gruß, silvereagle
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Dimi
26.10.2002, 20:12
@ silvereagle
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Re: Staatsgeld oder Privatgeld? |
-->Hallo Silvereagle,
>Nun, habe ich behauptet, Privatgeld wäre ein Schutz vor staatlicher Überschuldung? ;-) Bleiben wir bei dem, was auch jeweils vorgetragen wird... ;-)
Also weder Privatgeld noch Drogen verhindern Überschuldung. Was behauptest Du dann?
>>> 2.) Wer sollte Deiner Meinung eigentlich bestimmen, ob"insgesamt" der Nutzen oder der Schaden überwiegt?
>>Der gesellschaftliche Diskussions- und Entscheidungsprozeß
>Nach welchem Verfahren? Von wem bestimmt? Wieweit reichend? Sorry, aber Deine Antwort hätte auch in der UdSSR so gegeben werden können (ohne Dir dadurch etwas unterstellen zu wollen).
Mit dieser Logik bringst Du selbst 1+1=2 zu Fall (das hätte auch in der UdSSR gesagt werden können).
Gruß, Dimi
<ul> ~ www.seasonalcharts.de</ul>
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Uwe
26.10.2002, 20:39
@ R.Deutsch
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Re: @ Reinhard: Fragen zur Einsetzbarkeit |
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>Lieber Dimi,
>Du schreibst:
>Die Standardsierung ist ein schrittweiser Prozeß. Seine Einzelschritte haben nicht notwendigerweise was mit dem Staat zu tun.
>Reiseberichte aus der Zeit beschreiben, wie umständlich, zeitaufwendig und betrügerisch Zahlvorgänge waren. Ist das Silber echt? Was wiegt es wirklich, meine Waage zeigt ein halbes Gramm weniger an? Machen wir aus 3 Gramm 2,5 Gramm, oder gibst Du mir den Rest in Getreide? Usw..
>Natürlich ist dann eine Standardisierung eine erhebliche Erleichterung.
>Dem kann ich nur zustimmen. Der Knackpunkt ist aber die Frage, entsteht diese Standardisierung im freien Wettbewerb, auch ohne Staat, oder ist sie nur mit und durch den Staat denkbar (wie die andere Fangemeinde:-) behauptet).
>Dieser Punkt wird jetzt besonders virulent, wenn es um die Frage geht, dürfen die Menschen im Wettbewerb eigenes (privates) Geld erzeugen, oder muss der Staat so etwas verbieten, im Interesse der Allgemeinheit natürlich. Wie Du weißt entsteht jetzt weltweit im Wettbewerb wieder solches private Geld und deshalb ist die Klärung dieser Frage keine akademische Spielerei. Meine Münzen werden nächste Woche fertig. Mal sehen, ob der Staat auch bei uns klug genug ist, solche Entwicklungen zu tolerieren, oder ob er in seiner Wissens- und Machtanmaßung glaubt es noch verbieten zu müssen. Greenspan hat immerhin klipp und klar gesagt, der Staat solle froh sein, über solche Entwicklungen.
>Gruß
>R
Hallo Reinhard!
Wie schätzt Du die globale/zwischenstaatliche Einsetzbarkeit von"privat standatisiertem Geld" ein? Welche Vereinbarungen, welche Regelungen und welche Rechtsgrundlagen würdest Du als notwendige und unabdingbare Vorausstzung ansehen? Liegt nicht der Verdacht nah, dass unter diesen Gesichtspunkten es gerade die globalen Firmen sind, die die größten Befürworter von (Global-)Staat und"Geldmacht" des (Global-)Staates wären, wo doch der Staat seine vermeintliche"Geldmacht" durch Schuldenmöglichkeit ausübt?
Gruß,
Uwe
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silvereagle
27.10.2002, 10:15
@ Dimi
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Staatsgeld / Privatgeld: erneuter Versuch |
-->Hi,
warum ist es so schwierig, hier zu einer sachlichen und fundierten Diskussion zu kommen?
> Also weder Privatgeld noch Drogen verhindern Überschuldung. Was behauptest Du dann?
Dass es einen Wettbewerb um das beste Geld geben sollte, ohne staatlich-verkleidete Kriminalisierung von Alternativen zu staatlichem Monopol(y)geld. Dann wäre ich fürs Erste zufrieden. ;-)
Bei der Frage einer Verhinderung von Staatskredit und -überschuldung bin ich ohnehin auf Deiner Seite. Da aber Privat"geld" (die Anführungszeichen aus freundlicher Rücksicht auf tassie devil und dottore ;-)) mE überhaupt nichts mit der Staatsverschuldung zu tun hat, bin ich dafür, diese beiden Fragen getrennt zu behandeln und nicht miteinander zu vermengen.
>>> Der gesellschaftliche Diskussions- und Entscheidungsprozeß
>> Nach welchem Verfahren? Von wem bestimmt? Wieweit reichend? Sorry, aber Deine Antwort hätte auch in der UdSSR so gegeben werden können (ohne Dir dadurch etwas unterstellen zu wollen). > Mit dieser Logik bringst Du selbst 1+1=2 zu Fall (das hätte auch in der UdSSR gesagt werden können).
Das ist doch wirklich nicht wahr, werter Dimi. Hier geht es nicht darum, mathematische Gesetze zu Fall zu bringen oder die Realität zu leugnen. Ich habe Dich gefragt, wie eine Frage Deiner Meinung nach zu lösen sei, welche Lösungsmöglichkeit Deiner Meinung nach erstrebenswert sei. Darauf hast Du sinngemäß (und etwas flapsig, sorry) geantwortet:"So wie es eben gelöst wird." Zumindest habe ich genau dies Deinem oben zitierten Satz entnommen.
Es ging mir nicht darum, Deine Aussage zu falsifizieren - deshalb ist Dein Vergleich mit 1+1=2 unpassend, weil dies erstens eine völlig wertfreie Aussage ist und zweitens weder von mir noch von sonst irgendjemand zu Fall gebracht werden kann. Sondern es ging mir darum, darzulegen, dass Du Dich damit in Wahrheit um eine konkrete Aussage gedrückt hast, wer und auf welche Weise die bezeichnete Frage zu lösen habe.
Ehrlich gesagt, interessieren mich diese rhetorischen Spitzfindigkeiten auch nicht. Deshalb frage ich einfach noch mal konkret nach: Du sagst, diese Frage sei im"gesellschaftlichen Diskussions- und Entscheidungsprozess" zu lösen. Na gut. Beinhaltet dieser Entscheidungsprozess Deiner Meinung auch, dass die Akteure darin eigene Vorschläge einbringen können und - sofern sie andere davon überzeugen können - diese auch praktisch ausprobieren dürfen? Oder dürfen das nur hochdekorierte Beamte mit Absatzgarantie (weil Monopol)?
Das ist die Aussage, lieber Dimi, die ich Dir entlocken will (wie immer sie dann ausfällt). ;-) Mal sehen, ob es mir gelingt.
Gruß, silvereagle
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Dimi
27.10.2002, 11:59
@ silvereagle
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Re: Staatsgeld / Privatgeld: erneuter Versuch |
-->Hallo Silvereagle,
>Dass es einen Wettbewerb um das beste Geld geben sollte, ohne staatlich-verkleidete Kriminalisierung von Alternativen zu staatlichem Monopol(y)geld.
Wem soll das wie nutzen? Also: was sind die Vorteile, was die Nachteile, wie löst das bisherige Probleme, deren Wiederholung und absehbare Probleme der Zukunft? Wie wirkt das auf die Wirtschaft, auf die Stabilität, auf die Gerechtigkeit (Verteilung, Ersparnisse, Totalverlustverhinderung bei Einzelnen u.ä.)? Was ist der Preis? Auf welche historische Beispiele beziehst Du Dich? Wieso wurde das damals geändert? Würde dieser Grund nicht auch wieder zum ähnlichen Ergebnis führen?
>Dann wäre ich fürs Erste zufrieden. ;-)
Wäre es auch die Rentnerin, die dann betteln gehen muß, weil ihre Euroersparnisse wertlos sind?
>Bei der Frage einer Verhinderung von Staatskredit und -überschuldung bin ich ohnehin auf Deiner Seite. Da aber Privat"geld" (die Anführungszeichen aus freundlicher Rücksicht auf tassie devil und dottore ;-)) mE überhaupt nichts mit der Staatsverschuldung zu tun hat, bin ich dafür, diese beiden Fragen getrennt zu behandeln und nicht miteinander zu vermengen.
Das Hauptproblem würde also nicht einmal angegangen. Wieso nicht das lösen?
>[...] dass Du Dich damit in Wahrheit um eine konkrete Aussage gedrückt hast, wer und auf welche Weise die bezeichnete Frage zu lösen habe. Ehrlich gesagt, interessieren mich diese rhetorischen Spitzfindigkeiten auch nicht.
Ich beantworte aus Höflichkeit eine Frage zu einem von Dir neu eingeführten Thema, und Du sprichst vom 'sich drücken' und von 'rhethorischen Spitzfindkeiten'?
Wo bleiben die Argumente zu Privatgeld, Staatsgeld, Verschuldung etc.?
Gruß, Dimi
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silvereagle
27.10.2002, 15:07
@ Dimi
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@Dimi: Wir lassen das wohl besser |
-->Hi,
mir scheint, da kommt nichts Rundes bei raus, auch wenn wir noch 100 Jahre aus lauter"Höflichkeit" einander Antworten in Form neuer Fragen stellen... ;-)
Ich finde, Du weichst ständig meinen Fragen aus; Du wirst aber das Gleiche von mir behaupten: Belassen wir es einfach dabei. ;-)
Schönen Sonntag noch,
silvereagle
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Dimi
27.10.2002, 18:18
@ silvereagle
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Re: @Dimi: Wir lassen das wohl besser - Okay - Silvereagle |
-->Hallo Silvereagle,
>mir scheint, da kommt nichts Rundes bei raus, auch wenn wir noch 100 Jahre aus lauter"Höflichkeit" einander Antworten in Form neuer Fragen stellen... ;-)
Dann hätten wir aber immerhin ein recht hohes Alter erzielt ;-)
>Ich finde, Du weichst ständig meinen Fragen aus;
Also meinetwegen, wenn Du unbedingt willst:
>Beinhaltet dieser Entscheidungsprozess Deiner Meinung auch, dass die Akteure darin eigene Vorschläge einbringen können
Ja klar
>und - sofern sie andere davon überzeugen können - diese auch praktisch ausprobieren dürfen?
Wenn das das Ergebnis des Entscheidungsprozesses ist: Ja
>Oder dürfen das nur hochdekorierte Beamte mit Absatzgarantie (weil Monopol)?
Wenn 'Nein' das Ergebnis des Entscheidungsprozesses ist: Nein
>Du wirst aber das Gleiche von mir behaupten:
So würde ich das nicht formulieren (aber ich rede lieber über Geld, Kredit, Überschuldungsvermeidung usw., als übers Verfahren, über Geld, Kredit, Überschuldungsvermeidung usw. zu bestimmen)
>Belassen wir es einfach dabei. ;-)
Belassen wir es einfach dabei. ;-)
>Schönen Sonntag noch,
Schönen Sonntag noch,
>silvereagle
Dimi
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