steve
29.10.2002, 23:53 |
Wer kommt mit? Thread gesperrt |
-->http://www.alle-nach-berlin.de/
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nasdaq
30.10.2002, 00:41
@ steve
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geht mir nicht weit genug |
-->gute Idee, aber sie geht mir noch nicht weit genug. Prinzipiell bin ich sogar dafür, dass die Eigenheimzulage abgeschafft wird. Aber natürlich unter anderen Gegebenheiten. Im Moment freue ich mich über jede Demonstration in Berlin.
Was mir mehr gefallen würde wäre eine Mittelstandsdemo, die sich gegen die angedachten Änderungen im Steuerrecht richtet. Leider glaube ich, dass der Mittelstand so unorganisiert ist, dass es sehr schwer sein wird hier Änderungen herbeizuführen.
Die CDU/CSU ist nun gefragt, aber gerade die CDU regierten Länder sind in Punkto Steuerreform sogar Kooperationsbereit. Kommen die Vorschläge in dieser Form durch hat die CDU/CSU auch das letzte Fünkchen Vertrauen verspielt (Dis SPD sowieso schon lange)
Was mir sofort aufgefallen ist sind folgendee sehr schwerwiegenden Punkte:
- Die AfA Beträge werden zeitlich genau erfasst und nicht mehr nur vereinfacht mit der Halbjahresregelung. (Alles wird komplizierter und die Abschreibung im ersten Jahr wird gesenkt naja es wird doch sowieso viel zu viel investiert... lol)
- Die Lifo Methode bei der Vorratsbewertung wird verboten. (Damit will sich die Regierung wohl vor der Deflation retten??? )
- Zahnärztliche Dienstleistungen werden teilweise mit 16 % statt mit 7 % versteuert (Ein Beitrag zur Senkung der Krankenkassenbeiträge ist dies jedenfalls nicht)
- Verlustausgleich nur noch hälftig und auf 7 Jahre beschränkt (arme New Economy)
-Abschreibung von Gebäuden auf linear 2 % festgeschrieben (weshalb hat man damals die höheren Abschreibungen eingeführt??? naja dem Bau scheint es ja jetzt gut zu gehen...)
- Ingangsetzungsaufwendungen nur noch per Einzelnachweis in den Kaufpreis einrechenbar ( wie auch immer auf jeden Fall mehr Verwaltungsaufwand)
Diese Punkte erscheinen mir persönlich als die wichtigsten.
Die Eigenheimzulage im jetzigen Umfeld zu streichen halte ich für falsch. Wenn man aber die Steuern gesenkt hätte, dann wäre ich bereit gewesen die Eigenheimzulage aufzugeben, die nichts weiter als eine verbürokratisierte Subvention ist.
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steve
30.10.2002, 00:58
@ nasdaq
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Re: geht mir nicht weit genug |
-->>gute Idee, aber sie geht mir noch nicht weit genug. Prinzipiell bin ich sogar dafür, dass die Eigenheimzulage abgeschafft wird. Aber natürlich unter anderen Gegebenheiten. Im Moment freue ich mich über jede Demonstration in Berlin.
>Was mir mehr gefallen würde wäre eine Mittelstandsdemo, die sich gegen die angedachten Änderungen im Steuerrecht richtet. Leider glaube ich, dass der Mittelstand so unorganisiert ist, dass es sehr schwer sein wird hier Änderungen herbeizuführen.
>Die CDU/CSU ist nun gefragt, aber gerade die CDU regierten Länder sind in Punkto Steuerreform sogar Kooperationsbereit. Kommen die Vorschläge in dieser Form durch hat die CDU/CSU auch das letzte Fünkchen Vertrauen verspielt (Dis SPD sowieso schon lange)
>Was mir sofort aufgefallen ist sind folgendee sehr schwerwiegenden Punkte:
>- Die AfA Beträge werden zeitlich genau erfasst und nicht mehr nur vereinfacht mit der Halbjahresregelung. (Alles wird komplizierter und die Abschreibung im ersten Jahr wird gesenkt naja es wird doch sowieso viel zu viel investiert... lol)
>- Die Lifo Methode bei der Vorratsbewertung wird verboten. (Damit will sich die Regierung wohl vor der Deflation retten??? )
>- Zahnärztliche Dienstleistungen werden teilweise mit 16 % statt mit 7 % versteuert (Ein Beitrag zur Senkung der Krankenkassenbeiträge ist dies jedenfalls nicht)
>- Verlustausgleich nur noch hälftig und auf 7 Jahre beschränkt (arme New Economy)
>-Abschreibung von Gebäuden auf linear 2 % festgeschrieben (weshalb hat man damals die höheren Abschreibungen eingeführt??? naja dem Bau scheint es ja jetzt gut zu gehen...)
>- Ingangsetzungsaufwendungen nur noch per Einzelnachweis in den Kaufpreis einrechenbar ( wie auch immer auf jeden Fall mehr Verwaltungsaufwand)
>Diese Punkte erscheinen mir persönlich als die wichtigsten.
>Die Eigenheimzulage im jetzigen Umfeld zu streichen halte ich für falsch. Wenn man aber die Steuern gesenkt hätte, dann wäre ich bereit gewesen die Eigenheimzulage aufzugeben, die nichts weiter als eine verbürokratisierte Subvention ist.
Hast mit allen Punkten ausnamslos recht, nur wenn keiner den ersten Schritt in diese Richtung wagt, sind alle diese Punkte nichtig.
Ich sagte schon vor zwei Jahren das wir mit Mistgabeln und Schaufeln vor dem Deutschen Reichstag erscheinen sollen.
Der erste Mensch kannte keinen Weg, es sei denn, er ist ihn gegangen.
Ich will den Betonköppen in Berlin, die nur an Ihre Tasche denken, sagen das daß Volk sich nicht verulken läßt.
gruß Steve
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Yak
30.10.2002, 07:19
@ nasdaq
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Zusammenbruchsbeschleunigungsreform - find ich gut owT |
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Euklid
30.10.2002, 08:53
@ nasdaq
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Re: geht mir nicht weit genug |
-->Die ganze Diskussion um die Eigenheimzulage ist doch verlogen.
Den richtigen Ansatz hast Du eigentlich in den letzten Sätzen schon vorgegeben.
Natürlich bräuchte man keine Eigenheimzulage wenn es die Steuersätze von 48% plus Soli nicht gäbe.
Aber wer ist denn der Gewinner wenn jemand die Eigenheimzulage erhält?
Bis das Haus steht fallen staatlich verordnete Abgaben von 109500 Euro an.
Diese Zahlungen umfassen die Mehrwertsteuern,Grunderwerbsteuer,anfallende Sozialbeiträge auf Löhne.
Wer subventioniert wohl wen?
Wenn man schon die Eigenheimzulage cancelt warum dann nicht auch gleich das Wohngeld?
Wieso gibt es Wohngeld und mit welcher Berechtigung muß der Besserverdiener dafür sorgen daß genug Bimbes in der Kasse ist um Wohngeld zu zahlen?
Fest steht daß die ganze Sozialpolitik immer nur die Hirne vernebelt und die Bürger nicht merken daß man ihnen 150 Euro aus der Tasche nimmt und die Umverteiler dann 100 Euro dafür zurückgeben.
Und für die 100 Euro muß der Bürger noch dankbar sein daß er sie überhaupt erhält.Zettelchen müssen dafür in der Regel auch noch ausgefüllt werden.
Ein schönes Geschäft für den Bürger daß er mit 150 Euro Aufwand sich mit 100 Euro plus der Zettelwirtschaft zufrieden geben muß.
Vom Rest lebt die Beamtenschaft.
Gruß EUKLID
PS Das gibt der größte Reinfall der Geschichte.
Die Löcher werden noch größer werden.
Warum jetzt noch anstrengen wenn es die Segnungen des Wohngeldes noch gibt.
Jede Wette daß in 3 Jahren eine unsägliche Diskussion darüber beginnt warum Geringverdienende keine Wohnung mehr finden,warum Studenten keine Studentenwohnungen mehr finden,warum kinderreiche Familien trotz Wohngeld in immer kleineren Wohnungen ihr zuhause finden müssen.
Sozialistische Politik war schon immer rückwärtsgewandt und substanzverzehrend.
Der Neid vernebelt inzwischen selbst die Gehirne die normalerweise zu Denken in der Lage sind.
Die gleichen die jetzt jubeln daß man die reichen Eigenheimbauer nicht noch unterstützen müßte werden die ersten sein die in Behausungen zusammenrücken müssen und nachher die Miete allein aufgehlast bekommen ohne den Bezug von Wohngeld.
Ich kenne Familien in der Gemeinde die schon 30 Jahre lang Wohngelder in Höhe von 400 DM je Monat beziehen.
Dies sind unverzinst 144000 DM und das mehrfache einer Eigenheimzulage.
Bedenkt man jetzt noch daß das Eigenheim auch noch über die Erbschaftssteuer muß kann glasklar gesagt werden wer der Gewinner der Investition im Wohnungsbau letztenendes wohl ist.Man vergesse auch nicht die monatliche Grundsteuer der Eigenheimbesitzer.
Nichts ist so kontraproduktiv!
Jetzt wird die Armut mit Wohngeld gefördert und nicht mehr der Eigenantrieb.
Gäbe es kein Wohngeld würde dies aus manchem Menschen einen potentiellen Bauherrn machen und er würde vielleicht am Samstag etwas früher aufstehen und an seinem Nest werkeln.
Gruß EUKLID
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JLL
30.10.2002, 09:18
@ Euklid
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Re: Das ist knallharte Klientel-Politik |
-->Diese Regierung kümmert sich nicht ums Volk, sondern versucht kurzatmig die eigene Klientel zu pflegen. Am staatlichen Wohngeld-Tropf hängende Mieter sind einfach viel dankbarere SPD-Wähler als Häuslebauer. Wetten, kurz vor der nächsten Wahl wird von irgendeinem Hinterbänkler ein Streit über das Wohngeld vom Zaun gebrochen. Für den Sprechblasen-Kanzler die ideale Steilvorlage um sich dann mit einem beherzten"Basta" als Schutzpatron der armen Würmer aufzuspielen. Und schon hat er einen Sack voll dankbarer SPD-Wähler gesichert.
Schönen Tag
JLL
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