-->Zitat:
"...Die Amerikaner haben die Indianer ausgerottet, Dresden bombardiert, Hiroshima verbrannt und das Klima-Abkommen von Kyoto nicht unterzeichnet - Grund genug, sie zu verachten. Ein Essay über den keimenden Anti-Amerikanismus und die moralische Überheblichkeit in Deutschland....".
Nein, nein - selbstverständlich sind die Inder schuld Herr Broder - den
eigentlich wollte Columbus glauben, er kam nach Indien. Inder sollten nicht ausgerottet werden, aber da man dort Indianer fand, hielt man sie scheinbar für
eine Bedrohung für die Inder - und so konnte die amerikanische"Infinite Justice" besser bekannt, als Kreuzzug für die Gerechtigkeit und Freiheit -
was unsere westliche Kultur sich dummerweise immer noch auf die Fahnen schreibt, wobei sie gerade diese maßlos bekämpft - also mußten diese ausgerottet werden. Pech für die Indianer - hätten sie sich bloß nicht in Amerika breit gemacht, genauso wie die Japaner in Nagasaki und Hiroshima.
Und Dresden? Tja - Dresden war viel zu alt, mußte neu aufgebaut werden.
Was Kyoto angeht, was die Bundesrepublik früher an die DDR geliefert hat, oder Polen an Nepal, daß könnten wohl die besten Freunde der Welt, eben nicht mehr an die Welt liefern. Da müßte man wohl auf der Müllhalde neue amerikanische Wohnsiedlungen bauen.
Warum bloß haben Sie den den Internationalen Gerichtshofabkommen und Weigerung der USA diesen auch anzuerkennen vergessen? Könnte es sein, daß es Ihnen doch irgendwie mulmig wird - und was wir nicht schreiben sichert uns Kariere?
Zitat:
"...Anti-Amerikanismus: Allein schon der Begriff ist Mogelei. Er suggeriert alles Mögliche, von Protest über Reaktion bis zur Notwehr und legt die Reihenfolge fest: Ohne das amerikanische Streben nach der Weltherrschaft gäbe es keinen Anti-Amerikanismus, so wie der Anti-Faschismus die zwangsläufige Antwort auf den Faschismus war, so wie Antibiotika gegen Entzündungen und Antidepressiva gegen schlechte Laune verschrieben werden...."
Au weia! Auf die Antiamerikanismustablette von Bayer warte ich schon sehnsüchtig. Könnte sich sicher weltweit erfolgreich verkaufen, bis auf USA.
Zitat:
"...Es darf doch nicht sein, dass uns diese Cowboys überlegen sind..."
Daß die Deutschen sich zu weilen irgendwie immer für besser halten, als andere Nationen, ist eine Folge davon, daß man Ihnen seitens der Regierung, die
wie sie auch heißen: SPD, CDU immer wieder erzählt, wir Deutschen, wir sind die besten und die Schönsten und was weiß ich noch alles.
Dummerweise - wenn es einen Ziel gibt, den der amerikanisch-israelischer Konglomerat zu bekämpfen versucht, Kraft der Medienmacht - dann richtet man die
Klinge meistens eben doch gegen Leute, die eben niemals überheblich sind.
So rein spontan fällt mir ein Name auf - Herr Möllemann. Laut Monitor ist der Mann antisemitisch - und laut Ihrer Schlußfolgerung regt er sich scheinbar so gegen Israel auf, weil er an paar arabische Scheichs angeblich Waffen besorgte.
Wenn man den Gedanken folgt - wenn der einzige arabischer Scheich, mit dem er tatsächlich Waffengeschäfte abgewickelt hat, sich sagen wir Osama Bin Laden
nennt, dann ist es wohl nach Ihrer Meinung klar, warum er sich so wegen Israel
aufregt - das schöne viele Geld, Kontakte und Absatz geht ihm verloren.
Zitat:
"...Der Anti-Amerikanismus der Nazis richtete sich gegen den"Mammonismus" der Amerikaner, gegen die Vermännlichung der Frauen und die Verweiblichung der Männer in den USA. Nach dem Krieg ging es dann, sobald die Care-Pakete verbraucht waren, gegen die"Negermusik" und"degenerierte" Künstler wie Elvis Presley, die mit ihrem Geschaukel und Geheule die Moral der deutschen Jugendlichen gefährdeten. Nur war damals noch nicht von"Anti-Amerikanismus" die Rede. Kurz nach der Befreiung konnte das Ressentiment nur wie ein No-Name-Produkt gelagert werden. Inzwischen ist viel Zeit vergangen, alle Hemmungen, die mit der Geschichte verbunden waren, sind abgebaut, es herrscht eine Unbefangenheit, die sich an der eigenen Verwegenheit berauscht...."
So weit ich weiß, gibt es in der Liste der Polen, worauf sie immer noch stolz sein können, auch gerade in Katowitz (ihrem Geburtsort übrigens) eine
Eintragung in der Stadtkämmerei, wer nun hier die Ehrengäste gewesen sind.
Göbbels, Hitler etc... Jede Nation, sehr geehrter Herr Broder hat Dreck am stecken - und ich denke, daß dieses Dreck, den man am Stecken hat, den Deutschen nicht erlaubt Klola aus USA - pH-Wert 2,8 mit Phosporsäure einfach so zu akzeptieren. Natürlich gibt es zu Weilen"Menschen" die behaupten wollen,
wer kein Klola trinkt sei auch Antiamerikaner. Ich persönlich bin aber der Ansicht, daß man hier in Deutschland den Kindern doch lieber Bier geben sollte,
anstatt Cola.
Ach - muß ich jetzt aufpassen was ich sage, Herr Broder? Was passiert mir denn sonst? Werde ich von magischer Kugel erfasst? Kommt die Stasi zu mir nach Hause? Unsere freiheitliche Gesellschaft - duldet es ja nicht, wenn man nicht
die Mainstream Meinung vertritt.
Negermusik, oder Elvis Presley - Ablehnung ist Antiamerikanismus? Komisch:
ich mag Elvis Presley und"Negermusik", auch Filme mit schwarzlackierten Affen - bin aber überzeugter Antiamerikaner.
Zitat:
"...Der Antiamerikanismus ist ein kollektiver Urschrei verwundeter Seelen: der Versuch, über das Gefühl der eigenen Unterlegenheit hinwegzukommen...."
Der Ausdruck eines schwachen Geistes in starker Gesellschaften ist aber wiederum anzuprangern, daß man uns irgendwie nicht akzeptiert. Egal was für Scheiße weltweit wir bauen, hat man uns Amerikaner gefälligst zu lieben, denn wir machen ja Ordnung. Zucht bringen wir ja auch bei.
Es darf doch nicht sein, dass die primitiven Amerikaner, diese Cowboys und Bush-Krieger uns praktisch in allem überlegen sind, wo wir die Kultur und die Klappstulle erfunden haben und sogar in Augsburg, Mainz und Oldenburg teure Drei-Sparten-Theater unterhalten. Erschwerend kommt dazu, dass es die Amis waren, die uns im letzten Jahrhundert zweimal geschlagen und vor uns selbst gerettet haben. Keine andere Gesellschaft, so hat es der Literaturwissenschaftler Hans Ulrich Gumbrecht, ein Deutscher mit US-Pass, in der"FAZ" geschrieben, würde"ähnlich stolz und ähnlich konsequent ihren eigenen Antiamerikanismus als Ausdruck nationaler Souveränität" missverstehen.
Schauen wir uns doch mal die Japaner an. Und Ihre Probleme mit den Amerikanern. Und schon sehen wir fast die selbe Scheiße. Und wenn man noch bedenkt, daß die Amis deswegen in den Zweiten Weltkrieg einmarschierten - dank Pearl Harbour, um sich Atomwaffentechnologie einzueignen, und weil man Niemandem mehr in Europa Waffen verkaufen konnte, so sieht dieses Bild von den tollen Amerikanern doch wie eine Fatamorgana des Friedens und Friedensabsichten. Es war nicht mehr nötig auf Japan eine Atombombe abzuwerfen, aber man hatte gerade eine oder zwei übrig. Alles wegen amerikanisch inszenierter Pearl Harbour.
Unter den Beispielen, die Gumbrecht nannte, war auch ein"national hochgeschätzter Künstler", der in einer Talkshow gesagt hatte, die Erfindung des Kaugummis sei"der einzige amerikanische Beitrag zur Weltkultur" gewesen.
Dafür schätze ich die Amerikaner am meisten. Weil sie Kaugummi erfunden haben, darf ich sie jetzt nicht mehr in Frage stellen. Das gute Stück klebt jetzt unter der Schulbank, auf der Haltestelle und man findet es gelegentlich
auch erst auf eigenem Schuh, und wenn man es da nicht gemerkt hat, auf dem Teppich im Wohnzimmer.
- Würde man die Mischung aus Häme und Ignoranz, die in Deutschland als Nachweis eines gesunden Selbstbewusstseins gilt, andersrum anwenden, müsste man sagen, der einzige deutsche Beitrag zur Weltkultur von Wert und Bestand sei die Currywurst...."
Tatsächlich: Goethe und all die anderen, sind nicht überall Pflichtlektur.
Allerdings wird die Currywurst auch nicht gerade, in Polen, oder Rußland etc.
als Hauptnahrung eines Arbeiters angesehen. Nur in Katowitz Herr Broder:
umwelttechnisch standen die Schlesier auch nicht gerade auf das Kyoto Abkommen. Obwohl die Auswirkungen der Politik"Rauch um Nichts" den hiesigen Umweltorganisationen längstens bekannt waren. In Pommern sagte man immer die Schlesier haben nichts als Kohle im Hirn - kein Wunder bei den Abgasen.
Ich hätt nicht gedacht, daß es doch so eine Langzeitwirkung haben kann.
Zitat:
"...."Gerade wir als Deutsche..."
Woher kommt das Gefühl der moralischen Überlegenheit, das sich derzeit wieder in allen Medien breit macht, in den professionellen Kommentaren wie in den naiven Leserbriefen? Was ist die Geschäftsgrundlage für die große Koalition des guten Gewissens, deren Teilnehmer sich gegenseitig die allergrößte Eingreifkompetenz bestätigen?"Darf man Mord nicht Mord nennen, weil viele unserer Vorfahren gemordet haben? Muss man nicht gerade deshalb und um unserer eigenen Kinder willen laut und deutlich Mord Mord und Mörder Mörder nennen? Schweigen ist heute Schuld"- schreibt ein SPIEGEL-Leser in einem Leserbrief. Er meint die Verpflichtung, im Nahostkonflikt Stellung zu beziehen, für den Frieden und zugunsten der Palästinenser. Es ist eine einfache Rechnung: Je schwerer die eigene historische Hypothek, umso größer auch die Berechtigung, anderen Moral zu predigen. Mit dem Holocaust im Gepäck sind die Deutschen wie keine andere Nation für einen solchen Job qualifiziert.
Und ob Herr Broder und ob! Die Deutschen sind die einzigen auf dieser verdammter amerikanischer Welt, die begriffen haben, was morden bedeuten, wie
die Bereitschaft zum Morden entsteht, und ganz sicher wissen sie auch, was so ein"Späßle" kostet. Sie scheinbar noch nicht, Herr Broder. Als angesehener Spiegelautor, der sich am besten dorthin selbst schickt, wo der Aufschwung
nicht vor dem Abschwung weicht, sondern gerade entsteht, müßten sie doch selbst wissen, was Sie am liebsten verdrängen.
Ich könnte noch jede Menge obszöne Bemerkungen machen, Herr Broder - aber ich
denke der klügere gibt nach. Ich denke mit Ihrem Werdegang können Sie Niemandem tatsächlich die Fragen über Fragen beantworten, und schon gar nicht den Deutschen also sage ich sehr auf Ihrem Niveau - halten sie gefälligt Ihrem Mund - der wird nämlich einfach nur ganz braun, wenn ich sie dann dennoch weiter zitiere.
Mit einem Gruß an die Pseudointelligenzia aus Katowitz, der für Spiegel schreiben darf - ich denke sie mußten aus Polen auswandern, gewöhnlich wird so
ein Rotz in polnischen Tageszeitungen für die Realsatire benutzt. (das ist die Scherzseite Herr Broder - kommt gleich hinter dem Kreuzworträtsel).
Gruß ans Forum.
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