-->Weißes Haus: Fischer muss draußen bleiben
Keine Zeit für Joschka Fischer: George W. Bush.
Außenminister Joschka Fischer bemüht sich um Entschärfung der Spannungen zwischen Deutschland und der amerikanischen Regierung. Doch einen Termin mit Bush bekommt er nicht.
Die Stimmung ist nach wie vor frostig. Noch immer keine Gratulation zum rot-grünen Wahlsieg. Nicht einmal die Aussicht darauf, dass diese eines Tages nachgeholt wird. Außenminister Fischer hatte sich Medienberichten zufolge bemüht, einen Termin im Weißen Haus zu bekommen. Doch die Türen blieben verschlossen. Eine Beleidigung, bedenkt man die Tatsache, dass noch vor wenigen Wochen Ex-Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU) empfangen wurde und immerhin mit Vize Dick Cheney sprechen konnte.
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Es wird, so die Einschätzung von Karsten Voigt (SPD), Koordinator der Bundesregierung für die Deutsch-Amerikanische Zusammenarbeit, noch einige Zeit brauchen, bis die persönlichen Verletzungen durch neue Projekte der Gemeinsamkeit überlagert werden. Doch, so Voigt gegenüber dem NDR, dürfen persönliche Gefühle weder im positiven, noch im negativen die außenpolitischen Beziehungen dominieren.
So wird sich Fischer bei seinem dreitägigen Besuch in den USA darum bemühen, die durch die Irak-Kontroverse entstandenen Spannungen im deutsch-amerikanischen Verhältnis zu beseitigen. Schröder hält allerdings weiter an seinem strikten Nein zu einer Militäraktion gegen Irak fest.
Fischer will sich heute in Washington mit Außenminister Colin Powell treffen. Am Donnerstag reist er nach New York weiter, wo er am Freitag mit UN-Generalsekretär Kofi Annan sprechen will.
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Immerhin gab es seit der Bundestagswahl bereits einige hochrangige Treffen zwischen beiden Regierungen: Finanzminister Hans Eichel sprach Ende September am Rande eines G-7-Treffens bilateral mit dem Kollegen Paul O'eill."Freundschaftlich und herzlich wie immer" sei es gewesen, sagte Eichel hinterher. Innenminister Otto Schily traf in der US-Hauptstadt FBI-Direktor Robert Mueller und CIA-Chef George Tenet und lobte danach ebenfalls die"außerordentlich freundschaftliche Atmosphäre".
Doch solche Bemühungen um Normalität können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Irak-Dissens als Schatten über den Beziehungen liegt. Die Stimmung im Weißen Haus gegenüber dem Kanzler sei nach wie vor"kühl", erklärte Jackson Janes, Leiter des Amerikanischen Instituts für Zeitgenössische Deutsche Studien in Washington. Fischer steht deshalb seine bislang schwierigste USA-Reise bevor.
Karsten Voigt (SPD), Koordinator der Bundesregierung für die Deutsch-Amerikanische Zusammenarbeit sagte gegenüber dem NDR, er wünsche sich von Fischers Mission, dass sichtbar wird, dass die deutsch-amerikanischen Beziehungen von prinzipieller Übereinstimmung geprägt sind und man auf beiden Seiten lernt, Differenzen zu akzeptieren und damit in konstruktiver Weise umzugehen. Voigt wünscht sich ferner, dass man - über die gegenwärtigen Differenzen in der Irak-Frage hinaus - zusätzlich Perspektiven für künftige Probleme anspricht, und dass diese künftigen Visionen der transatlantischen Beziehungen auch sichtbar werden.
Kommentar
Lieber Joschka: Es ist doch gar nicht notwendig, mit Bush zu sprechen -
der braucht einen Psychiater, und keinen Grünen Vertreter. Außerdem:
man sollte sich doch nicht die Mühe machen um mit Schwachköpfen zu sprechen.
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