--> ~ Die deutschen Großhandelsumsätze haben im September in realer Rechnung um
0,2% über ihrem Vorjahresvergleichswert gelegen; gegenüber dem Vormonat
sind sie um 0,3% zurückgegangen.
~ Bundesbankvizepräsident Stark hat in einem Interview deutlich gemacht, dass die Bundesbank aufgrund
der Geldmengenentwicklung weiterhin Inflationsrisiken sieht. Außerdem hätten die letzten Zinssenkungen
der EZB noch nicht ihre vollständige realwirtschaftliche Wirkung entwickelt. [hä?] Das derzeitige Zinsniveau sei
kein Hindernis für die Investitionstätigkeit.
~ Deutsche Maschinen- und Anlagenbauunternehmen haben im September überraschend hohe Auftragszuwächse
verzeichnet. Erstmals seit fast zwei Jahren legte das Inlandsgeschäft mit einer zweistelligen Rate
zu. Insgesamt sind im September die Auftragseingänge um 22% gg. Vj. gestiegen. Dabei haben die Auslandsorders
um 27% und die Bestellungen aus dem Inland um 12% zugelegt. Im von kurzfristigen Schwankungen
weniger beeinflussten Dreimonats-Zeitraum Juli bis September stieg der Auftragseingang allerdings
nur um 6%. Dabei war das Inlandsgeschäft hier leicht rückläufig, die Auslandsorders trugen mit einem Plus
von 11% alleine den Zuwachs.
~ Das französische INSEE-Geschäftsvertrauen hat sich im Oktober erwartungsgemäß weiter eingetrübt.
Besonders der allgemeine Konjunkturausblick hat sich erneut verschlechtert. Aber auch die Lagekomponente
registrierte im Gegensatz zum IFO-Index einen deutlichen Fall.
~ Die italienischen Verbraucherpreise stiegen im Oktober um 2,7% gg. Vj. Diese Rate war nach Bekanntgabe
der Inflationsdaten aus 12 italienischen Städten vor rd. einer Woche erwartet worden. Die Inflationsrate
erscheint auf den ersten Blick zwar hoch (sie steht auf einem 14-Monatshoch), aber es darf nicht verkannt
werden, dass sich im Jahresvergleich auch die Ã-lpreise um rund 30% verteuert haben.
~ Die von der japanischen Regierung gestern vorgestellten Bankenreformpläne sehen vor, den angeschlagenen
Bankensektor des Landes mit ausreichend Liquidität zu versorgen, wenn sich eine Finanzkrise abzeichnen sollte.
Zudem erwägt die Regierung eine Gesetzesänderung, um den Banken schnell und einfach Kapitalhilfen gewähren
zu können. Sie hat außerdem ihre Hoffnung zum Ausdruck gebracht zudem, dass die Notenbank ihre Geldpolitik
weiter lockern werde. Die Bank von Japan hatte dies am Mittwoch getan und mehrere Maßnahmen beschlossen,
mit denen die Liquidität des Bankensystems weiter erhöht werden soll. Zudem wird eine neue Bewertungsmethode
für die Kreditwürdigkeit von Unternehmen vorgeschlagen, die sich stärker als die bisherige Methode
an der künftig zu erwartenden Geschäftsentwicklung orientiert.
Angestrebt wird insbesondere eine Halbierung der Bestände
notleidender Kredite in den Bankenportefeuilles bis zum März 2005. Vorstände
von Banken, die ihre Ziele verfehlen, müssen mit Sanktionen rechnen.
Flankiert wird die Bankenreform von einem Programm für mittelständische Unternehmen,
die grundsätzlich für wettbewerbsfähig erachtet werden, die aber
aufgrund der Bankenmisere von der Kreditversorgung abgeschnitten sein könnten.
Derartig Betroffenen werden finanzielle Mittel in Aussicht gestellt. Kommentatoren
sprechen von „wagen Aussagen“ im Regierungsprogramm; die Vorhaben
seien wenig ambitioniert, gingen aber zumindest in die richtige Richtung.
~ Die Ratingagentur Standard and Poors sieht bislang keine Veranlassung, ihre Einschätzungen
zu den japanischen Banken aufgrund der Regierungspläne zu ändern.
So werde der generell negative Ausblick einstweilen aufrecht erhalten.
~ Die Anzahl der in Japan neu begonnenen Privathäuser hat im September um
5,1% unter ihrem Vergleichswert ein Jahr zuvor gelegen; im August hatte die
Rate noch -6,7% betragen. Die Renditen lang laufender japanischer Staatsanleihen
sind auf unter 1% gefallen - zum ersten Mal seit November 1998.
~ Heute:
14.30 US Bruttoinlandsprodukt Q III
14:30 US PMI Chicago Okt.
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