Galiani
31.10.2002, 23:07 |
Was sagt uns eine steigende (sinkende) consumer confidence bzgl. der Zukunft? mL Thread gesperrt |
-->Hallo
Cosa hat uns gestern mit der Mitteilung geschockt, daß die consumer confidence über Erwarten stark abgesackt sei. Was bedeutet das?
"Gar nichts!", sagen Brian S. Wesbury, Chief Economist und Maria A. Forres, Associate Economist von Griffin, Kubik, Stephens & Thompson.
Gruß
G.
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Galiani
31.10.2002, 23:16
@ Galiani
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Und eine EW-Int'l story (for members only) von soeben zeigt, daß d. reale Wirt- |
-->schaft dem Aktienmarkt eher folgt, als sein Auf und Ab bestimmt.
Hat uns ELLI doch immer schon gesagt! ;-)
Gruß
G.
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kingsolomon
31.10.2002, 23:59
@ Galiani
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Re: haben andere früher auch schon festgestellt. Allerdings |
-->bedeutet 'Gar Nichts' wiederum auch nicht, dass die US-Wirtschaft demnächst
boomen wird. Und das ist es ja vermutlich, was uns die Damen und Herren
Bullen gerne verkaufen wollen, oder nicht?!
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tas
01.11.2002, 00:42
@ Galiani
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Re: Was sagt uns eine steigende (sinkende) consumer confidence bzgl. der Zukunft? mL |
-->>Hallo
>Cosa hat uns gestern mit der Mitteilung geschockt, daß die consumer confidence über Erwarten stark abgesackt sei. Was bedeutet das?
... bezüglich der vergangenheit sagt es uns, daß die tcb-confidence hinter dem uni-michigan-sentiment hinterherfällt, weiterhin daß beide hinter dem dollar herfallen, und schließlich noch hinter dem s+p 500.
... für die zukunft sagt uns das, daß die masse langfristig meist falsch liegt,
(auch wenns demnächst noch einen absacker gibt, was sowohl von den us-umsätzen als auch per intermarkets angezeigt wäre.) entsprechend die einfache regel, daß man langfristig gesehen dann verkauft, wenn euphorie herrscht, und kauft, wenn niemand den müll haben will. langfristig wohlgemerkt... hat also noch was zeit.
... darüber hinaus beruht die idee, daß die reale wirtschaft ausgerechnet den börsen-hysterikern folgen sollte, ganz allein auf völliger überbewertung der bedeutung der aktienmärkte und vor allem der einstellung der akteure über ihre enorme wichtigkeit und bedeutung selbst. wer ständig nur ums goldene kalb im kreis tanz, verliert halt leicht den überblick...:-)
die konjunkturzyklen ziehen ruhig ihre bahn - die aktienmärkte dagegen hängen fast IMMER hinterher: bei abflauender konjunktur wird meist NOCH NICHT verkauft, da die gier oder hoffnung solang überwiegt bis es rumst - und bei wieder anziehender konjunktur wird ebenfalls NOCH NICHT gekauft, weil noch die angst und mißtrauen überwiegen, bis es hyped. so hampeln die aktionäre fein zwischen euphorie und verzweiflung pendelnd immer schön hinter der wirtschaftlichen realität her - und NICHT ETWA ANDERSRUM.
egal, ob die realwirtschaft zu steigen oder zu fallen beginnt:"das glaub ich nicht!", spricht der aktionär und klammert sich umso fester an den sterbenden trend, bis dieser ihm regelmäßig das genick bricht. schon goethe kannte offenbar den sich selbst überschätzenden sogenannten prozykliker:... als einen der, von einem bösen geist im öden kreis herumgeführt, und ringsherum ist grüne fette weide (so ähnlich jedenfall, schon ne weile her)...
wers immernoch nicht wahrhaben will, pappt einfach mal ein dax chart (log.) und ein bip-chart (in % j/j) übernander, schon zeigt sich wessen schwanz mit welchem hund wedelt. und das bip ist bekanntlich so ungefähr DAS ALLERLETZTE - in der reihenfolge der konjunktursignale, da es nur quartalsweise und mit erheblichem zeitlichem nachlauf berechnet wird.
der ausweg aus dem ganzen dilemma wird heute aber auch anschaulich in der neuen"börse online" erklärt - so wie ich kleiner hirni es verstanden habe:
am aktienmarkt immer auf den präfrontalen kortex hören, außer bei ausgeprägter großhirnrindenschwäche, immer schön die amygdala (panikzentrum) flach halten, regelmäßig in anteriores cingulum und nucleus accumbens nachfragen und alle entscheidungen mindestens einmal durch den hippocampus (gedächtnisfilter) orgeln. wenn das ganze erfolgreich am markt umgesetzt wurde, hagelts ordentlich dopamin und endorphine von caudate und putamen. noch fragen? dann ans werk!
die"unendliche leichtigkeit des geldanlegens" wurde noch nie so anschaulich und vor allem FÜR JEDEN NACHVOLLZIEHBAR erklärt - wer nu immer noch nicht weiß, was und wie er als nächstes handeln soll, kriegt dann eben auch mal keinen nobelpreis. intellektuelles leben ist so schwer: zwar weiß man sehr genau, WARUM es gemacht wird - meist aber weniger genau, WIE. also brauchts doch die drei geilen anlageberater von der sparkasse ("schatz, hast du jemand kennengelernt?"), damit das mit dem dopamin und den endorphinen so richtig geil fluppt, zumindest zeigt dieser werbespot mal deutlich, was triple-witching eigentlich ist...
grüße, tas
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Tiffy
01.11.2002, 02:01
@ Galiani
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dass Mr. Market keine Statistik oder Formel ist ;-) |
-->Hi Galiani,
nein, ich kann weder dir noch dottore bis zum letzten Detail folgen, geschweige denn dir oder ihm in offenem Disput gegenüber treten.
Das Hirn einer Maus bleibt eben beschränkt. Da hilft auch kein Doping.
Aber die Frage nach dem Wert des Geldes, die uns alle (+ Mr. Market) bewegt, dürfte wohl die entscheidende Frage überhaupt sein.
Da hat der gute alte Kosto in mehreren seiner inhaltlich identischen Büchern die Formel gebraucht:
<cite>
Börse = Geld + Psychologie
</cite>
Manchmal möchte ich diese Formel ändern in:
<cite>
Geld = Vertrauen + Innerer Wert</cite>
Ja, ich weiß, selbst Kosto erklärte dann, so einfach ist es nicht,
1+1 = 4
stimmt eben nicht immer.
1+1 = 5-1
könnte auch zutreffen.
Langsam habe ich das Gefühl, das sich der Wert des Geldes (und der Börse) nicht in Formeln, Definitionen oder Gesetze fassen läßt.
Die Benutzer benutzen das vorhandene Geld, solange sie ihm Vertrauen schenken.
Verschwindet das Vertrauen in das Geld, verschindet auch der Wert des Geldes.
Verschwindet der Wert des Geldes vor dem Vertrauen der Benutzer, wird der Wert des Geldes weniger, sobald die Benutzen den schwindenden Wert langsam bemerken.
Der Wert dürfte sich aus dem"inneren Wert" und dem Vertrauen begründen.
Weder"innerer Wert" noch Vertrauen sind mathematische Größen.
Keine der beiden Größen läßt sich mit den derzeit vorhandenen Methoden fixieren.
Manchmal wird der Wert mittels Macht, manchmal mittels Gold, manchmal mittels Aussagen, manchmal mittels Rinder(Gruß an Oldy), manchmal mittels irgendetwas ermittelt. Ohne Vertrauen in die Gültigkeit wird es niemals einen Wert geben.
Ich blicke da nicht durch. Die von mir gewählten Volksverdreher erst recht nicht, die müssen sich ja um mich kümmern.
Wenn die Schulden allerdings unrückzahlbar werden, droht der Bankrott.
Da hilft das größte Vertrauen nicht mehr.
Mir ist bis zum heutigen Tag der"point of no return" nicht klar.
Sind wir nun in der westlichen Welt darüber, wie dottore vermutet, oder sind wir es nicht?
Ich hoffe (Vertrauen:-) ) bis zum heutigen Tag darauf, dass wir es nicht sind.
Berechnen kann ich ich es nicht.
Ob die freiheitliche, liberale Demokratie und die Marktwirtschaft noch eine reelle Chance haben?
Hoffen tu ich schon, nur glauben kann ich nicht.
Von nix ne Ahnung, aber davon jede Menge gesagt.
Gruß
Tiffy
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Popeye
01.11.2002, 06:48
@ Galiani
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Re: Was der consumer confidence index mißt - und was nicht |
-->Brief Description
The Consumer Confidence Survey measures the level of
confidence individual households have in the performance of
the economy. Survey questionnaires are mailed to a nationwide
representative sample of 5,000 households, of which
approximately 3,500 respond. Households are asked five
questions that include (1) a rating of business conditions in the
household's area, (2) a rating of business conditions in six
months, (3) job availability in the area, (4) job availability in six
months, and (5) family income in six months. The responses are
seasonally adjusted. An index is constructed for each response
and then a composite index is fashioned based on the
responses. Two other indexes, one for an assessment of the
present situation and one for expectations about the future, are
also constructed. Expectations account for 60% of the index,
while the current situation is responsible for the remaining 40%.
In addition, indexes for the present and future economic
situations are calculated for each of the nine Census divisions.
In the base year, 1985, the value of the index was 100.
The Conference Board also tracks consumer buying plans for
the next six months. Among the items tracked are automobiles,
homes, vacations, and major appliances. If the economy
experiences a long-term expansion, buying intentions may
decline even while the jobless rate declines because of the
satisfaction of pent-up demand. Conversely, if inflation begins to
accelerate, spending plans may increase for the short-term as
consumers buy now to avoid having to pay higher prices later.
Consumer confidence correlates closely with joblessness,
inflation, and real incomes. The growth of help wanted
advertising as measured by the Conference Board has also
been a strong contributor to consumer confidence. Rising stock
market prices can also boost consumer confidence.
Quelle:
<ul> ~ http://www.dismal.com/dismal/affiliates/usa_today/gen_definition.asp?r=usa_consumer</ul>
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Galiani
01.11.2002, 14:54
@ Tiffy
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Hallo Tiffy: Nette Gedanken, die Du da äußerst! Gruß (owT) |
-->
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Tiffy
02.11.2002, 21:11
@ Galiani
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Nett? Stell dir vor, ich wäre Politiker. Nix verstanden,... |
-->aber Entscheider, weil kommunikativ.
Mir würde vor mir grauen.
Da bleib ich lieber Maus;-)
Gruß
Tiffy
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