Cross
03.11.2002, 00:31 |
Die Pyramiden wurden von Sklaven erbaut Thread gesperrt |
-->Dieser Nebensatz wurde in den letzten Wochen von einem Schreiber hier getätigt.
Aus meiner Erfahrung über Bauherren kann ich drei Punkte anführen bei denen Sie
meist falsch lagen: A) Zeithorizont
B) Muskelhypothek
C) Herstellungskosten
C ) Herstellungskosten
Eine menge Menschen wollen bei der Errichtung Ihres Eigenheimes Geld sparen.
Dabei werden Sie ( auch ich habe dieses gespürt ) feststellen, daß
bereits beim setzen des ersten Steines eine Menge an Kosten aufgelaufen
sind. In diesem Falle meine ich insbesondere die Materialkosten. Die meisten
Menschen sehen bei der Anlieferung von Steinen oder sonstigen
Materialien nur lebloses Inventar.
Dieses Material mußte aber erst hergestellt werden.
Unter dieser Vorgabe sehe ich mir nun das Einfamilienhaus an! Dabei komme
ich zu dem Schluß, daß bereits eine hohe Summe der Endsumme in das Bauwerk
bei Materialanlieferung eingeflossen ist.
Die Steine, die Sparren, die Dachziegel usw. mußten erst an anderem Ort
produziert werden, bevor Sie an der Baustelle verarbeitet werden können.
Der Materialwert eines Einfamilienhauses beläuft sich auf ca. 50 Prozent.
( Unter der Annahme, daß man fast alles durch"Sklaven" bewerkstelligt!)
Um bei den Pyramiden zu bleiben -
Wer die Behauptung aufstellt, daß die Pyramiden von Sklaven erbaut wurde,
sollte sich folgendes vor Augen führen:
- Bauholz
bei dem Bau der Pyramiden wurden ganze Wälder vernichtet. Dieses standen
nicht im Nilraum. Daher war dieses ein sehr teurer Baustoff. Er mußte
importiert werden. Teile dieses Baustoffes kamen aus dem Libanon von
Kreta oder sonst woher.
Um an diese Rohstoffe zu kommen, waren einem Sklaven wenig hilfreich.
Außer man tauschte Sie direkt gegen Bauholz ein. (Aber Diese brauchte
man vor Ort)
Lebenmittel - wurden diese auch von den Sklaven hergestellt.
Seile - Diese sind dezentral hergestellt worden.Daher wahrscheinlich
nicht von Sklaven
Leder - siehe oben
Werkzeuge können meiner Auffassung nicht im großen Stiel von Sklaven
hergestellt werden. Unter der Vorgabe von 20 und mehr Jahren.
- Bauleitung
Bei den Texten die ich gefunden habe, wurde von einer hohen
Maßgenauigkeit berichtet. In X,Y, und Z Richtung. Waren diese
Angaben Zufall? -
Wurden diese Angaben von Sklaven gemacht? Wurden die Sklaven erst
Unterrichtet - wie im alten Rom?
Wie hoch ist die Summe der Bauleitung an der Endsumme?
- direkter physischer Druck -" Peitsche"
Wer bei einem solchem Bauvorhaben dadran denkt, muß folgende Anregungen
beantworten:
A) Wer die Knute über längere Zeit spürt, hat keine Lust mehr zu leben.
B) Wachsen Sklaven nach?
Woher kamen beim Pyramidembau die Sklaven?
a) rotes Meer Küstenregion
b) Zentralafrika entfällt, da die Wüste einen großen Austausch
an Menschen nicht zuläßt. Die Kamele waren noch
nicht vorhanden und die Esel verbrauchten viel
Wasser.
- Überwachung örtlich
Wer Sklaven einsetzt muß diese ständig überwachen! Dazu Bedarf es
fachmännisches Personal. Das Verhältnis ist optimistisch gerechnet
bei 1:10. In der Zeit der"Überwachung" produzieren die 10 Prozent
" Überwacher" nichts. Deren Lebensunterhalt muß durch andere gesichert
werden. Vielleicht durch Sklaven?!
- strategische Überwachungsreserve
Diese würde ich auch mit ca 10 Prozent der Auftragssumme ansetzen.
Material 50
Bauleitung 10
Überwachung 20
Durchführung 30
Gesamt 100
Persönliche Meinung: Wer von Sklaven redet, sollte den Begriff Sklaven
erstmals definieren. Meiner Einschätzung nach, kann der Pyramidenbau
nicht mit 90 Prozent Sklaven bewerkstelligt worden sein. ( Personen
die körperlich gefügig gemacht wurden.) - Das ist Unsinn!
Die Pyramiden wurden mit einer"Volksgemeinschaft" erstellt. Dabei
wurde jedes einzelne Individuum in die Pflicht genommem bzw."versklavt".
Ein weiterer Unsinn ist mir bei den Angaben zu der Errichtung der
Pyramiden aufgefallen. Dort werden des öfteren Angaben zu Rampen gemacht!
Ein solchen Blödsinn habe ich selten gesehen!
Die Rampe fast so groß wie die Pyramide!
Die sollten Prampen bauen keine Pyramiden!
Solche Leute sind für mich Schreibtischtäter!
Von Tuten und Blasen keine Ahnung!
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Galiani
03.11.2002, 02:58
@ Cross
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Du rennst bei mir offene Türen ein! |
-->Hallo Cross
Obwohl unter anderen ich es war, der geschrieben hat, die ägyptischen Pyramiden seien"wahrscheinlich von Sklaven" gebaut worden, hab' ich da nur etwas nachgeplappert, was ich glaube gelesen zu haben. Viel wahrscheinlicher ist, daß zutrifft, was Wal dazu gepostet hat.
Ich stimme Dir insbesondere in folgendem zu:
>- direkter physischer Druck -" Peitsche" > Wer bei einem solchem Bauvorhaben daran denkt, muß beachten: > Wer die Knute über längere Zeit spürt, hat keine Lust mehr zu leben.
'Zu leben', vielleicht schon noch, aber nicht mehr etwas schöpferisches zu leisten. Da hast Du meiner Meinung nach vollkommen Recht.
Dies ist auch mein Haupteinwand gegen dottores Theorie von der"Macht" oder der"Herrschaft", also der"Peitsche", um mit Deinen Worten zu reden, die seiner, dottores, Meinung nach den Wirtschafts-Prozeß mit Kapitalbildung, Geld und Wohlstand überhaupt erst in Gang gesetzt habe.
Das eben bezweifle ich aus denselben Gründen wie Du sie hier genannt hast.
Gruß
G.
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Burning_Heart
03.11.2002, 06:03
@ Galiani
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Re: Du rennst bei mir offene Türen ein! |
-->>Hallo Cross
>Obwohl unter anderen ich es war, der geschrieben hat, die ägyptischen Pyramiden seien"wahrscheinlich von Sklaven" gebaut worden, hab' ich da nur etwas nachgeplappert, was ich glaube gelesen zu haben. Viel wahrscheinlicher ist, daß zutrifft, was Wal dazu gepostet hat.
>Ich stimme Dir insbesondere in folgendem zu:
>>- direkter physischer Druck -" Peitsche"
>> Wer bei einem solchem Bauvorhaben daran denkt, muß beachten:
>> Wer die Knute über längere Zeit spürt, hat keine Lust mehr zu leben.
>'Zu leben', vielleicht schon noch, aber nicht mehr etwas schöpferisches zu leisten. Da hast Du meiner Meinung nach vollkommen Recht.
>Dies ist auch mein Haupteinwand gegen dottores Theorie von der"Macht" oder der"Herrschaft", also der"Peitsche", um mit Deinen Worten zu reden, die seiner, dottores, Meinung nach den Wirtschafts-Prozeß mit Kapitalbildung, Geld und Wohlstand überhaupt erst in Gang gesetzt habe.
>Das eben bezweifle ich aus denselben Gründen wie Du sie hier genannt hast.
>Gruß
>G.
Hallo
Die Antworten 2500 v.Chr. zu finden ist relativ schwierig.Ist so ähnlich wie einen Mordfall von vor 20 Jahren aufzuklären.
Wie ist es in der Gegenwart?
Obwohl die Politik(alias die Macht;das Schlechte im Menschen;die Habgier;der Wunsch Reichtum oder Unterwürfige zu haben;usw.) ständig Wirtschaftskrisen und Kriege auslöst,Bürger ausbeutet bis sie verhungern,Macht ausübt,im Interesse gewisser Kreise handelt,einfach so an geliehenem Geld den Zinseszins anbaut im Wissen,nie zurück zahlen zu können...,gehen immer noch so viele Wählen,zahlen alle ihre Abgaben,wirft nur 1 von 50 tausend mit Eiern auf den Bundeskanzler.
Der unterdrückte Mensch ist schuld.Er wert sich erst wenn es zu spät ist.
Macht=Positiv
Angst=negativ
Nichts ist netto
Macht braucht Angst
So war das damals auch.Jemand bekam das Sagen,alle anderen hatten Angst.Lehnte sich einer auf war er bald einen Kopf kürzer.Im Endstadium lehnten sich alle auf und das Empire wurde wieder zerstört.
Zu den Pyramiden.
Die Pyramiden sind auf keinen Fall freiwillig gebaut worden.Eine Art von Macht muss sie dazu getrieben haben.Man bedenke,was z.b. Religionen(ist auch Macht) schon alles hervorgebracht haben.Da liegt eventuell der Schlüssel des Pyramidenbaus begraben.Oder sie haben sie aus Spass gebaut,um uns zu verwirren.(ist Spass auch Macht; )?)
Also:Zuerst mal muss die Macht definiert werden.Was ist sie.
Dann kann man darüber streiten,was sie verursacht oder nicht verursacht.
Nicht vergessen:Die Staatsmacht heute erreicht nur kurzfristigen Wohlstand.Sozusagen eine positive Marktschwankung.Diese kommt aber immer wieder zurück.Dann aber im negativen und grösser.(Staatsschulden und seine Nebenwirkungen)
tschüss erst
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Yak
03.11.2002, 08:47
@ Galiani
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Was ist mit der Religion? |
-->Hallo Galiani,
ein wesentlicher Punkt, der mir bei diesen Überlegungen fehlt, ist die Religion. Ich war z.B. 1982 in Tibet, der letzen antiken Hochkultur und habe von dort sehr starke Eindrücke bez. Glauben und Motivation eines Volkes mitgenommen.
Auch dort war die Macht und der innere Zusammenhalt des Volkes bis zur chinesischen Annektion (und bis heute...) auf Religion gebaut und erschuf z.B. den Potala - das bis in die jüngere Zeit höchste Hochhaus der Welt.
Man darf nicht den Fehler machen, das was bei uns unter Glauben und Religion verstanden wird, auf diese Völker zu übertragen. Dort herrschte eine viel stärkere Durchdringung des Lebens der Religion durch eine innere Verbindung zu Gott. Eine dadurch bedingte, unbedingte Loyalität zur von Gott gegebenen, ausübenden Macht und sehr restriktive"Traditionen" bei Missachtung dieser Regeln (Verbannung) ermöglichte Leistungen, die in einer rein durch Geld regierten Welt nicht möglich wären.
Wahrscheinlich ergibt erst die Summe aller Einflussfaktoren ein stimmiges Bild, denn es ist ja kein Widerspruch, dass nicht auch Sklaven und Handel eine großen Rolle beim Pyramidenbau gespielt haben.
PS: Gab es zu dieser Zeit überhaupt eine Wüste, wie wir sie heute vorfinden?
Gruß, Yak
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HB
03.11.2002, 09:55
@ Cross
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Wer baute die Pyramiden? |
-->Im Buch"Die großen Pharaonen" von Gisela Demuth (ist auch als eBook z.b. bei eDonkey downloadbar) steht darüber folgendes:
Herodot, der griechische »Vater der Geschichte«, wußte 2000
Jahre später vom Bau der Cheops-Pyramide Schreckensdinge zu
berichten: »Cheops hat das Land ins tiefste Unglück gestürzt.
Zunächst hat er alle Heiligtümer schließen lassen und das Opfern
verhindert. Ferner hat er alle Ägypter gezwungen, für ihn zu ar-
beiten. Die einen mußten aus den Steinbrüchen im arabischen
Gebirge Steinblöcke bis an den Nil schleifen. Über den Strom
wurden sie auf Schiffen gesetzt, und andere mußten die Steine wei-
terziehen bis zu den sogenannten libyschen Bergen. Hundert-
tausend Menschen waren es, die daran arbeiteten und alle drei
Monate abgelöst wurden. So wurde das Volk bedrückt.«
Tatsächlich soll Cheops, wie der Perserkönig Kambyses II. erfah-
ren haben wollte, keineswegs die Tempel geschlossen, sondern
nur die Einkünfte der Priester gekürzt haben. Sicher ist dagegen,
daß alle ägyptischen Bauern während der Nil-Uberschwem-
mungszeit zum Pyramidenbau gepreßt wurden. Über den Cha-
rakter der Arbeitsverpflichtungen gehen die Ansichten auseinan-
der. Die einen stimmen Herodot zu, der von unerträglich harten
Frondiensten spricht, die anderen meinen, die ägyptischen Bau-
ern hätten bereitwillig und sogar mit Stolz ihren Beitrag zur Voll-
endung der nationalen Großbauten geleistet.
Vielleicht darf man es sich so vorstellen, daß zeitweise ein ganzes
Land vom Baufieber erfaßt wurde, ähnlich wie noch im Mittelal-
ter ganze Städte alle Kräfte für den Bau einer Kathedrale mobili-
sierten, ohne daß die Bürger dies als unzumutbare Ausbeutung
empfanden. In beiden Fällen galten die enormen Anstrengungen
jedes einzelnen letztlich seinem Gott, dem er alles verdankte und
von dem er gewiß auch einen entsprechenden Lohn für sein Opfer
erhoffte - sei es im Diesseits oder im Jenseits.
Wie das gesellschaftliche Bewußtsein des einfachen ägyptischen
Bauern auch geartet gewesen sein mag, wir werden den Schlüssel
zu seinen Motivationen kaum finden, wenn wir von unserem heu-
tigen Weltbild ausgehen. Eine satte, hochdifferenzierte und -spe-
zialisierte Gesellschaft, die zu einem indifferenten Weltbürger-
tum tendiert, vermag die Hingabe und Begeisterungsfähigkeit
junger Kulturen kaum noch zu ahnen. Auch dieses Phänomen ist
keineswegs neu. Schon die römischen Bürger standen derartigen
Erscheinungen fassungslos gegenüber.
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Galiani
03.11.2002, 10:47
@ Yak
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@Yak: Bin ganz Deiner Meinung! Die Errichtung solcher Bauwerke war wahrschein- |
-->Hallo
-lich eine Art kollektives Opfer an die Götter. Deckt sich auch ganz gut mit den Forschungsergebnissen des von mir hier schon mehrfach erwähnten Prof. Julian Jaynes, der meint, daß die Evolution beim Menschen sich in einem vor zwei- bis dreitausend Jahren langsam begonnenen und immer noch andauernden Prozeß der Herausbildung des"Bewußtseins"/"Selbst"-Bewußtseins" abspielt. Davor wären die Menschen in einer Art kollektiven Gehorsams dem Führer/Oberpriester ihres Stammes gefolgt. Und der habe sich von"inneren Stimmen" (nicht von einem rationalen"Bewußtsein" leiten lassen).
Interessante und von Jaynes gut belegte Theorie.
Gruß
G.
|
Euklid
03.11.2002, 11:48
@ Galiani
|
Re: @Yak: Bin ganz Deiner Meinung! Die Errichtung solcher Bauwerke war wahrschein- |
-->>Hallo
>
>-lich eine Art kollektives Opfer an die Götter. Deckt sich auch ganz gut mit den Forschungsergebnissen des von mir hier schon mehrfach erwähnten Prof. Julian Jaynes, der meint, daß die Evolution beim Menschen sich in einem vor zwei- bis dreitausend Jahren langsam begonnenen und immer noch andauernden Prozeß der Herausbildung des"Bewußtseins"/"Selbst"-Bewußtseins" abspielt. Davor wären die Menschen in einer Art kollektiven Gehorsams dem Führer/Oberpriester ihres Stammes gefolgt. Und der habe sich von"inneren Stimmen" (nicht von einem rationalen"Bewußtsein" leiten lassen).
>Interessante und von Jaynes gut belegte Theorie.
>Gruß
>G.
Diese Theorie hat irgend etwas für sich.
Ich möchte sie aber noch um einen entscheidenden Punkt ergänzen.
Wurde Gott oder die Religion nicht dazu benutzt den Menschen etwas freiwillig abzuluchsen damit sie auch das angeblich ewige Leben nicht in der Hölle verbringen müssen.
Vorsicht denn das sagt ein Katholik und nicht ein Gottesverleumder.
Wurde die Religion nicht dazu benutzt daß sich die Macht oder Herrschaft dahinter geruhsam verstecken konnte?
Von nichts ist mehr Unfrieden ausgegangen als von Religion.
Deswegen scheint mir auch ein neuer Kreuzzug geschmiedet zu werden.
Gruß EUKLID
|
Turon
03.11.2002, 13:28
@ Euklid
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Götterehrung? |
-->Der Aufbau von Pyramiden muß nicht unbedingt reine Götterehrung gedient haben.
Was bei der Diskussion hier - nach meiner Meinung zu kurz kommt - ist die Tatsache, daß die Pyramiden quasi eine psychologische Funktion erfüllen, Nationalbewußtsein stärken, ethnische Zugehörigkeit aufbauen.
Im Vordergrund steht also das Wir - Wir Ägypter. Ich werde jedenfalls nicht das Gefühl los, daß Menschen das Bedürfnis haben einer bestimmter Gruppe
dazuzugehören, die etwas Herausragendes erreicht hat.
Die Ansätze dafür findet man schon bereits in der Bibel - Turm Babel. Man baute
es - um eigene Größe zu zeigen. Diese Mentalität ist nach wie vor in menschlichen Köpfen eingepflanzt. Generell kann man sagen, eine Nation die Wunderwerke aufgebaut hat hat jeweils am längsten überdauert und unterscheidet sich von"schwachen" ethnischen Gruppen darin, daß sie herausragende Leistungen
erbracht hat, auf die immer wieder hingewiesen wird. In heutigem Zeitalter ist es genauso sichtbar. Die Deutschen waren jahrelang stolz auf Ihres virtuelles
Wunderwerk der starker deutscher Wirtschaft, die Amerikaner genauso. Die Spitzenbauten sind dagegen nur die Symbole der eigener Kraft - WTC Gebäude zum Beispiel. Auf die Vernichtung solcher Werke hin dagegen, wird das nationale Bewußtsein gestärkt - natürlich dann, wenn diese von einer fremder Macht
getan worden ist.
Ich gehe mal davon aus, daß der Vernichtung des Eiffelturms in Paris, erst
Trauer und anschließend Stärkung des nationalen Bewußtseins folgen würde.
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Auf jeden Fall handelt es sich bei solchen Bauten wie Pyramiden, um Statussymbole einer Gesellschaft. Nach meiner Meinung wurden also die Pyramiden natürlich von Ägyptern erbaut, die erst eigene Bevölkerung dazu zwangen
diese Mordsarbeit zu machen, und natürlich mußten auch Sklaven dazu benutzt werden, die in der Epoche der Ägypter sicher auch reichlich vorhanden waren.
Der Glaube wurde natürlich gerne auch hierzu eingesponnen. Warum auch nicht?
Wenn Jemand von Euch eine Pyramide bauen würde, und solche Ressourcen, wie uneingeschränkte Macht, Unterstützung von Gleichgesinnten"Adel", Arbeitskraft der eigener Bevölkerung, und das Sklaventum zur Verfügung stehen würde, und natürlich auch der Glaube - was liegt den näher? Wieso sollte man solche Ressourcen nicht benutzen?
Im Prinzip funktioniert es heute genauso! Der VW-Werk in Wolfsburg ist zum Beispiel auch mit einem Stataussymbol ausgestattet, auf dem natürlich die Zahl der produzierten Einheiten sich in Produktionsrythmus stets ändert. Und wenn man
sich dann den Stolz der VW-Leute anschaut, was sie über Jahre geschafft haben,
merkt man - es gibt Leute dort, die voll hinter der Sache stehen - und solche
denen es egal ist.
Nach meiner Meinung - was die Pyramiden angeht - es ist doch vollkommen egal
wer diese baute, ob Sklaven oder unterdrückte Bevölkerung - Fakt ist - wer will
schon freiwillig solche Bauten herstellen? Doch im Prinzip nur diejenigen, die
Ihre eigene Macht, und Wunderbarkeit unterstreichen wollen. Wer da dagegen
sich die Hände schmutzig macht und warum - spielt doch keine Rolle mehr.
Es ist im Prinzip doch so: wenn VW heutige Zahlen präsentiert, so denkt man zum Teil doch noch, der Lopez/Piech Duo haben ein Wunderwerk vollbracht. So ist es aber nicht. Die ganze Ehre gehört doch eben den Leuten, die täglich an der Stanze, Presse etc. im VW Werk stehen, aber in dem großen Spiel, sind sie zu unrecht absolut unbedeutend - genauso wie ihre Motive, warum sie bereit sind
8 Stunden täglich sich die Hände schmutzig zu machen. Wegen Geld alleine kann´s nicht sein, aber es spielt bestimmt eine Rolle.
Gruß
P.S.: Die Zeitschrift c´t beschrieb mal Microsoft so:
"...wenn man sich in dem Redmonder Gebäude aufhält, wird man den Eindruck nicht los, daß es sich hier um eine Organisation handelt die einer religiöser Sekte
ähnelt...".
Nun - wenn sich Ballmer, oder Gates zu Wort meldet - werde ich persönlich den Eindruck nicht los - daß man stets darum bemüht ist, Microsoft als die edle Treibkraft zu schützen, vor dem bösen Einfluß der Regulierer in USA.
Das Microsoft aufgrund eigener Mafiamethoden mit allen Mitteln potentielle Konkurrenten in Keim erstickt, aushungert und beseitigt - davon will Gates
nichts wissen - weil alles angeblich nach den Gesetzen des fairen Wettbewerbs
abläuft.
Gruß.
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Galiani
03.11.2002, 13:36
@ Euklid
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Re: @Yak: Bin ganz Deiner Meinung! Die Errichtung solcher Bauwerke war wahrschein- |
-->Hallo Euklid
Du sagst:
>Wurde Gott oder die Religion nicht dazu benutzt den Menschen etwas freiwillig abzuluchsen damit sie auch das angeblich ewige Leben nicht in der Hölle verbringen müssen.
Eine solche"Taktik" setzt natürlich ein"perfides", aber jedenfalls ein bereits völlig entwickeltes Bewußtsein voraus, das zwischen"ICH" und"DIE ANDEREN" zu unterscheiden und rationale Pläne zu schmieden vermag.
Genau das, also ein entwickeltes Bewußtsein, das perfide, rationale Pläne zum eigenen Vorteil zu schmieden erlauben würde, hatten die Menschen nach Jaynes aber noch nicht; kein einziger Mensch war dazu damals noch fähig.
Deshalb geht eine solche"entlarvende Analyse" - zumindest, solange man Prof. Jaynes folgt - ins Leere.
Gruß
G.
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Yak
03.11.2002, 14:09
@ Euklid
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Re: @Yak: Bin ganz Deiner Meinung! Die Errichtung solcher Bauwerke war wahrschein- |
-->>Wurde Gott oder die Religion nicht dazu benutzt den Menschen etwas freiwillig abzuluchsen damit sie auch das angeblich ewige Leben nicht in der Hölle verbringen müssen.
>Vorsicht denn das sagt ein Katholik und nicht ein Gottesverleumder.
>Wurde die Religion nicht dazu benutzt daß sich die Macht oder Herrschaft dahinter geruhsam verstecken konnte?
Hallo Euklid,
es gibt derzeit eine schöne Analogie zu beobachten: Die Gemeinschaft von Damanhur in Norditalien: http://www.damanhur.org/
Diese Gemeinschaft hat in jahrenlanger, unglaublicher Arbeit einen großartigen unterirdischen Tempel gebaut. Dieser Tempel dient spirituellen Erfahrungen sowie auch der Identifikation der Mitglieder - was man sehr schön auf der Homepage beobachten kann.
Gleichzeitig hat sie ein eigenes politisches System aufgebaut, in dem nach Aussage von Kritikern nach einigen Jahren der Entwicklung auch Versuche von Machtmissbrauch etc. zu beobachten ist.
Es scheint eine normale Entwicklung einer Nation, bzw. eines Volkes zu sein, dass in der Gründungsphase die ideellen, religiösen, bzw. spirituellen Aspekte überwiegen; dass aber mit zunehmendem Wohlstand und Etablierung ein zunehmender Machtmissbrauch stattfindet, der sich auf die vormals sinnvollen Strukturen stützt und beruft ("Ich bin Priester, also von Gott gesandt und deshalb habe ich hier die Befehlsgewalt und darf tun und lassen, was ich will").
Zunächst wurde wohl die Erbauung solcher - zunächst kleineren - Bauwerke aus dem Volk getragen, um aus ihnen spirituelle, bzw. gemeinschaftliche Erfahrungen zu ziehen, um nach innen das Nationalbewusstsein zu stärken und nach aussen die Unangreifbarkeit zu demomstrieren. Ein sehr wichtiger, wenn nicht gar der wichtigste Aspekt ist dabei der Versuch vieler Kulturen, durch Zeremonien, Bauwerke, Drogen etc. sich das Universum, bzw. Schicksal gefügig zu machen. Diese frühen Kulturen kannten noch nicht die Trennung von Ich und Umwelt und versuchten durch div. Mittel und Methoden, die äussere Realität von Innen (oder je nach Kultur durch Besänftigung der Götter) zu beeinfussen.
Erst mit zunehmender Machtstruktur wurde die Eigenmotivation und Identifikation durch Zwang und Ausbeutung von oben ersetzt.
Ein Scheml, der jetzt an ein gewisses Land nördlich der Alpen denkt ;-)
Gruß, Yak
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RetterderMatrix
03.11.2002, 15:18
@ Galiani
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Re: @Yak: Bin ganz Deiner Meinung! Die Errichtung solcher Bauwerke war wahrschein- |
-->>Hallo Euklid
>Du sagst:
>>Wurde Gott oder die Religion nicht dazu benutzt den Menschen etwas freiwillig abzuluchsen damit sie auch das angeblich ewige Leben nicht in der Hölle verbringen müssen.
>Eine solche"Taktik" setzt natürlich ein"perfides", aber jedenfalls ein bereits völlig entwickeltes Bewußtsein voraus, das zwischen"ICH" und"DIE ANDEREN" zu unterscheiden und rationale Pläne zu schmieden vermag.
Es gibt dumme Menschen, viele mit"normaler" Intelligenz in einer mehr oder weniger großen Bandbreite, und dann gibt es noch dazu die wenigen ganz Schlauen. Diese Verteilung von Intelligenz, wie auch immer man sie mißt, wird wahrscheinlich damals wie heute gegolten haben. Warum also sollte es damals nicht Menschen mit einem höherentwickelten Bewustsein im Vergleich zur Masse der anderen Menschen gegeben haben? Heute wird es genau so sein.
>Genau das, also ein entwickeltes Bewußtsein, das perfide, rationale Pläne zum eigenen Vorteil zu schmieden erlauben würde, hatten die Menschen nach Jaynes aber noch nicht; kein einziger Mensch war dazu damals noch fähig.
Dann gab es damals also nur selbstlose, den Nächsten liebende Menschen, die nicht selber denken konnten?
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Galiani
03.11.2002, 16:07
@ RetterderMatrix
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Re: @Yak: Bin ganz Deiner Meinung! Die Errichtung solcher Bauwerke war wahrschein- |
-->Hallo Retter
Also"selbstlos" und"nur den Nächten liebend" vielleicht nicht, aber - Prof. Jaynes zufolge - Menschen, die nicht (im heutigen Sinn) rational gedacht haben, jedenfalls nicht zwischen"ICH" und"NICHT-ICH" unterscheiden und deshalb wohl auch keine perfiden Pläne schmieden konnten.
Ist aber natürlich alles Theorie, - wenngleich recht glaubwürdig belegte Theorie.
Gruß
G.
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Burning_Heart
03.11.2002, 16:23
@ Turon
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Beim Spiel-Age of Empires-gewinnt derjenige,der zuerst ein |
-->Weltwunder gebaut hat und dieses 2000 Jahre aufrecht erhält.
>Der Aufbau von Pyramiden muß nicht unbedingt reine Götterehrung gedient haben.
>Was bei der Diskussion hier - nach meiner Meinung zu kurz kommt - ist die Tatsache, daß die Pyramiden quasi eine psychologische Funktion erfüllen, Nationalbewußtsein stärken, ethnische Zugehörigkeit aufbauen.
>Im Vordergrund steht also das Wir - Wir Ägypter. Ich werde jedenfalls nicht das Gefühl los, daß Menschen das Bedürfnis haben einer bestimmter Gruppe
>dazuzugehören, die etwas Herausragendes erreicht hat.
>Die Ansätze dafür findet man schon bereits in der Bibel - Turm Babel. Man baute
>es - um eigene Größe zu zeigen. Diese Mentalität ist nach wie vor in menschlichen Köpfen eingepflanzt. Generell kann man sagen, eine Nation die Wunderwerke aufgebaut hat hat jeweils am längsten überdauert und unterscheidet sich von"schwachen" ethnischen Gruppen darin, daß sie herausragende Leistungen
>erbracht hat, auf die immer wieder hingewiesen wird. In heutigem Zeitalter ist es genauso sichtbar. Die Deutschen waren jahrelang stolz auf Ihres virtuelles
>Wunderwerk der starker deutscher Wirtschaft, die Amerikaner genauso. Die Spitzenbauten sind dagegen nur die Symbole der eigener Kraft - WTC Gebäude zum Beispiel. Auf die Vernichtung solcher Werke hin dagegen, wird das nationale Bewußtsein gestärkt - natürlich dann, wenn diese von einer fremder Macht
>getan worden ist.
>Ich gehe mal davon aus, daß der Vernichtung des Eiffelturms in Paris, erst
>Trauer und anschließend Stärkung des nationalen Bewußtseins folgen würde.
>----------------------------------------------------------------------------
>Auf jeden Fall handelt es sich bei solchen Bauten wie Pyramiden, um Statussymbole einer Gesellschaft. Nach meiner Meinung wurden also die Pyramiden natürlich von Ägyptern erbaut, die erst eigene Bevölkerung dazu zwangen
>diese Mordsarbeit zu machen, und natürlich mußten auch Sklaven dazu benutzt werden, die in der Epoche der Ägypter sicher auch reichlich vorhanden waren.
>Der Glaube wurde natürlich gerne auch hierzu eingesponnen. Warum auch nicht?
>Wenn Jemand von Euch eine Pyramide bauen würde, und solche Ressourcen, wie uneingeschränkte Macht, Unterstützung von Gleichgesinnten"Adel", Arbeitskraft der eigener Bevölkerung, und das Sklaventum zur Verfügung stehen würde, und natürlich auch der Glaube - was liegt den näher? Wieso sollte man solche Ressourcen nicht benutzen?
>Im Prinzip funktioniert es heute genauso! Der VW-Werk in Wolfsburg ist zum Beispiel auch mit einem Stataussymbol ausgestattet, auf dem natürlich die Zahl der produzierten Einheiten sich in Produktionsrythmus stets ändert. Und wenn man
>sich dann den Stolz der VW-Leute anschaut, was sie über Jahre geschafft haben,
>merkt man - es gibt Leute dort, die voll hinter der Sache stehen - und solche
>denen es egal ist.
>Nach meiner Meinung - was die Pyramiden angeht - es ist doch vollkommen egal
>wer diese baute, ob Sklaven oder unterdrückte Bevölkerung - Fakt ist - wer will
>schon freiwillig solche Bauten herstellen? Doch im Prinzip nur diejenigen, die
>Ihre eigene Macht, und Wunderbarkeit unterstreichen wollen. Wer da dagegen
>sich die Hände schmutzig macht und warum - spielt doch keine Rolle mehr.
>Es ist im Prinzip doch so: wenn VW heutige Zahlen präsentiert, so denkt man zum Teil doch noch, der Lopez/Piech Duo haben ein Wunderwerk vollbracht. So ist es aber nicht. Die ganze Ehre gehört doch eben den Leuten, die täglich an der Stanze, Presse etc. im VW Werk stehen, aber in dem großen Spiel, sind sie zu unrecht absolut unbedeutend - genauso wie ihre Motive, warum sie bereit sind
>8 Stunden täglich sich die Hände schmutzig zu machen. Wegen Geld alleine kann´s nicht sein, aber es spielt bestimmt eine Rolle.
>Gruß
>P.S.: Die Zeitschrift c´t beschrieb mal Microsoft so:
>"...wenn man sich in dem Redmonder Gebäude aufhält, wird man den Eindruck nicht los, daß es sich hier um eine Organisation handelt die einer religiöser Sekte
>ähnelt...".
>Nun - wenn sich Ballmer, oder Gates zu Wort meldet - werde ich persönlich den Eindruck nicht los - daß man stets darum bemüht ist, Microsoft als die edle Treibkraft zu schützen, vor dem bösen Einfluß der Regulierer in USA.
>Das Microsoft aufgrund eigener Mafiamethoden mit allen Mitteln potentielle Konkurrenten in Keim erstickt, aushungert und beseitigt - davon will Gates
>nichts wissen - weil alles angeblich nach den Gesetzen des fairen Wettbewerbs
>abläuft.
>Gruß. >
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