Dieter
04.11.2002, 18:01 |
UST-Sätze Europa Thread gesperrt |
-->Hier könnte es in Deutschland noch viel Handlungsbedarf geben.
Gruß Dieter
<ul> ~ zu den Sätzen</ul>
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Dieter
04.11.2002, 18:04
@ Dieter
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und Höchststeuersätze Europa |
-->Leider nur Stand 2000/2001
Gruß Dieter
<ul> ~ zu den Höchststeuersätzen</ul>
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Baldur der Ketzer
04.11.2002, 18:35
@ Dieter
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Re: und Höchststeuersätze Europa |
-->Hallo, Dieter,
einen kpl. Überblick mit Tarifverlauf gibts bloß gegen Obolus von www.ibfd.nl.
In Irland sind die Höchsteuersätze auffällig gering, dafür treffen sie schon bei läppischen mittleren Einkommen zu.
Ã-sterreich weist eine höhere KörpSt. aus als D, hat aber keine Gewerbesteuer, was ja wiederum mindestens 15% ausmacht. Dafür gibts ne kleine Lohnsummensteuer in Höhe von wenigen Prozenten.
Italien hat hohe Höchststeuersätze, die treten aber erst bei riesigen Einkünften zu Tage (so ab 300.000 Euro oder so).
Zudem kennt man dort regelmäßige Steueramnestien, was ein anderes Verhältnis zum Bürger offenbart als in ABS, wo man kranke Steuerverbrecher in Ketten ins Gericht führt und fast krepieren läßt (der Konzertveranstalter von Jackson, ich komm grad nicht auf den Namen).
England hat nur 20% Körp.St. auf kleine Gesellschaften, usw.
Man verwischt also bewußt jegliche Vergleichsmöglichkeit. ;-(.
Vielleicht ist es am wichtigsten, sich gut zu fühlen und in einer vertrauenswürigen Umgebung wohnen zu können.
Demnach schauts zwischen Berlin und Berchtesgaden, Görlitz und Gelsenkirchen, Stralsund und Stuttgart finster aus.
beste Grüße vom Baldur (P.S.: Madeira wäre mir zu abgelegen, und zu Spanien habe ich i.allg. keinen Draht, fühle mich bei den wilden gamsbarttragenden Bergstämmen wohler ;-) )
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Dieter
04.11.2002, 18:37
@ Dieter
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Erfahrungsbericht Griechenland |
-->leider nicht von mir.
Gruß Dieter
Steuer
Ein weitere Nationalsport meiner geliebten Griechen sind die Steuern. Nein, nicht das Zahlen der Steuern, das
Hinterziehen dieser. Angestellte und Arbeiter haben da zwar wenig Chancen, aber alle Anderen treiben es um so
wilder. Der Griechische Staat hat sich so einiges einfallen lassen um die Steuerhinterziehung zu unterbinden. So muß
man z.B. -Ich denke mal es ist heute noch so- als Besitzer einer deutschen Nobelkarosse, von den
Perfektionsfetischisten im Stutgarter Raum gebaut, ein Mindesteinkommen versteuern. Nach dem Motto, wenn Du
so ein Auto bezahlen kannst, dann verdienst Du mindestens 2.000.000 Drx im Jahr und diese versteuerst Du jetzt.
Heute ist auch im Einzelhandel jeder dazu verdonnert eine Registrierkasse zu benutzen. Wer keinen Kassenbon
ausstellt hat schlechte Karten. In Athen halten Dich Leute der Steuerfahndung auf der Straße an, fragen was in den
Einkaufstüten ist, und wehe dem, der keinen Bon hat. Sowohl der Ladenbesitzer, als auch der Kunde muß mit Strafen
rechen. Ich lernte auf Astipalea einmal ein Pärchen kennen. Sie arbeitete beim Finanzamt und sagte mir:"Eigentlich
ist das bei uns ganz einfach, ein Zahnarzt gibt z.B. bei der Steuerprüfung, in Tränen aufgelöst, ein Einkommen von
300.000 Drx an. Wir schätzen Ihn auf 5.000.000 Drx und dann einigen wir uns auf 3.000.000.Drx. Am Ende sind alle
glücklich. Der Arzt hat 2.000.000 steuerfrei und der Staat hat wenigstens einen Teil der Steuern."
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Dieter
04.11.2002, 18:40
@ Baldur der Ketzer
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Madeira ist Portugal, Spanien mag ich auch nicht (owT) |
-->
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Euklid
04.11.2002, 18:45
@ Dieter
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Re: Erfahrungsbericht Griechenland |
-->>leider nicht von mir.
>Gruß Dieter
>Steuer
>Ein weitere Nationalsport meiner geliebten Griechen sind die Steuern. Nein, nicht das Zahlen der Steuern, das
>Hinterziehen dieser. Angestellte und Arbeiter haben da zwar wenig Chancen, aber alle Anderen treiben es um so
>wilder. Der Griechische Staat hat sich so einiges einfallen lassen um die Steuerhinterziehung zu unterbinden. So muß
>man z.B. -Ich denke mal es ist heute noch so- als Besitzer einer deutschen Nobelkarosse, von den
>Perfektionsfetischisten im Stutgarter Raum gebaut, ein Mindesteinkommen versteuern. Nach dem Motto, wenn Du
>so ein Auto bezahlen kannst, dann verdienst Du mindestens 2.000.000 Drx im Jahr und diese versteuerst Du jetzt.
>Heute ist auch im Einzelhandel jeder dazu verdonnert eine Registrierkasse zu benutzen. Wer keinen Kassenbon
>ausstellt hat schlechte Karten. In Athen halten Dich Leute der Steuerfahndung auf der Straße an, fragen was in den
>Einkaufstüten ist, und wehe dem, der keinen Bon hat. Sowohl der Ladenbesitzer, als auch der Kunde muß mit Strafen
>rechen. Ich lernte auf Astipalea einmal ein Pärchen kennen. Sie arbeitete beim Finanzamt und sagte mir:"Eigentlich
>ist das bei uns ganz einfach, ein Zahnarzt gibt z.B. bei der Steuerprüfung, in Tränen aufgelöst, ein Einkommen von
>300.000 Drx an. Wir schätzen Ihn auf 5.000.000 Drx und dann einigen wir uns auf 3.000.000.Drx. Am Ende sind alle
>glücklich. Der Arzt hat 2.000.000 steuerfrei und der Staat hat wenigstens einen Teil der Steuern."
Das ist ja ein ähnliches Modell wie in der Schweiz.
Die tatsächliche Steuer wird verhandelt;-)
Leider tun sich die Absurdistan-Beamten aufgrund der Hierarchie schwerer weil jeder der aus Versehen vielleicht die Sparzinsen aus dem Bausparvertrag X vergessen hat anzugeben,als potentieller Steuerverbrecher eingeschätzt wird,obwohl der Abzug der Kapitalertragsteuer an der Quelle ja schon weg war.
Es könte ja sein daß die Progression des Steuertarifes noch 1,67% zusätzlich zu den bereits bezahlten liefert.
Gruß EUKLID
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Yak
04.11.2002, 19:37
@ Euklid
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Re: Erfahrungsbericht Griechenland |
-->
>Das ist ja ein ähnliches Modell wie in der Schweiz.
>Die tatsächliche Steuer wird verhandelt;-)
Hallo Euklid,
bis zu meiner letzten Umsatsteuerprüfung dachte ich auch, dass dies in DE nicht möglich sei. Tatsächlich war es aber ein reiner Kuhhandel: Irgendwann sagte ich dann:"Wenn Sie diese Belege auch noch wollen, dann muss ich leider ganze genau noch eine Aufstellung der Auslandsumsätze machen, die Ihnen dann ziemlich viel Arbeit bereitet" So ging es ewig hin und her, ich habe mit der Zeit (aus Erfahrung wird man klug..) dann noch einige ungerechtfertigte Dinge als Verhandlungsmasse mit hineingenommen und am Schluss haben wir uns irgendwo in der Mitte geeinigt. Die jeweiligen Steuergesetze waren sozusagend die Verhandlungsmasse des Prüfers, die nach Belieben angewandt oder bei Entgegenkommen meinerseits"vergessen" wurden.
Diese Wildwest-Prüfung und deren jahrelang rückwirkend angewandten Verordnungen (unter Anordnung der OFD München) haben dennoch meine Arbeitsmoral und meine Loyalität zum Deutschen Staat grundlegend erschüttert.
Gruß, Yak
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ufi
04.11.2002, 19:57
@ Yak
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Aus einem nicht voll ausgeschöpften Reisekostenvorschuß wird sogar |
-->der theoretische Zinsbetrag herausgerechnet und dann 1DM67 ( = 0,8538 Euro ) demjenigen ** nachgewiesen, daß er dies nicht versteuert hat!!!!!
Mit Steuerbescheid und Steuererklärung anpassen und allem KlimBimborium.
So sieht es in Deutschland aus!
Gruß
ufi
** Person ( Geschäftsführer einer GmbH ) ist der Redaktion persönlich bekannt.
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Baldur der Ketzer
04.11.2002, 20:18
@ Yak
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Re: Erfahrungsbericht Auskarteln mit Gevatter Tod Boandlgramer, äh, Finanzamt |
-->Hallo, Yak,
da hast Du aber Glück gehabt, mir wurde mal ein Fall zugetragen, (genau genommen nicht nur einer), daß es eher so gelaufen sein soll, grob zugespitzt *wenn sie jetzt nicht einwilligen, soundsoviel zu löhnen, dann suche ich so lange, bis ich was gefunden habe, das ist nur eine Zeitfrage, und wenn ich nichts finden kann, dann kommen die Kollegen von der SteuFa, DIE finden alles, wetten? Ich muß bei Ihnen x,yz DEM rausholen, können wir uns einigen oder machen wir so weiter?*
In südlicheren Gefilden weiß jeder, daß ausgekartelt wird, also gibt der Bürger statt 100 nur 10 an und der Staat schätzt ihn auf 200 hoch.
Palaver und Gestikulier, man einigt sich dann bei 90.
Was voraussetzt, daß eben anfangs der Spielraum zigfach überdehnt werden mußte.
Das ist doch in ABS nicht der Fall. Da gibt man doch locker 97% freiwillig an, damit man nicht von vornherein die Hochzeit der Tochter aus dem Knast planen muß.
Wenn dann noch rumgeschubst wird, kommt man auf eine Überversteuerung.
Am diesem Unwesen wird das Land verwesen.
beste Grüße vom Baldur
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Dieter
04.11.2002, 21:11
@ Baldur der Ketzer
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kann ich nicht bestätigen |
-->Hallo Baldur,
derartige Praktiken kann ich wirklich nicht bestätigen. Und da mein Betrieb lt. AO Anschlußprüfungen hat (kein ungeprüftes Jahr), die vom Finanzamt mit 2 Leuten im Schnitt 4-6Wochen bei mir sitzen, kannst Du mir glauben, habe ich ausreichend Erfahrung. Außerdem mache ich seit geraumer Zeit die Schlußbesprechungen alleine, ohne Steuerberater, der stört dann nur.
Aus meiner Sicht kann man mit den Prüfern durchaus handeln - nicht wenn alles absolut klar ist, aber es gibt genug Grenzfälle, bei denen die Finanzverwaltung ein langes Verfahren scheut. Und auch darin habe ich so meine Erfahrungen -
Wichtig ist, daß man jederzeit weiß, welche steuerliche Auswirkung die eine oder andere Bemerkung hat, die man dann auch bewußt in lockere Unterhaltungen einfließen läßt. Das lenkt das Unterbewußtsein der Prüfer in die richtigen Bahnen.
Es ist wie in jedem Land:
man muß sich auf sein Gegenüber einstellen. So wie die Prüfer ihre Strategie haben, so gibt es auch passende Gegenstrategien.
Ansonsten sollte man soviel Steuerehrlichkeit besitzen, daß man einen Prüfer jederzeit mit gutem Gewissen rausschmeißen kann, falls er unverschämt werden sollte.
Summasumarum: Ich schätze die deutschen Steuerprüfer so ein, daß sie in typischer Manier eines Verwaltungsbeamten die Dinge prüfen, selbverständlich weniger die entlastenden (die sie eigentlich mitprüfen müssen!!!), sondern natürlich lieber die anderen.
Gruß Dieter
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Baldur der Ketzer
04.11.2002, 21:30
@ Dieter
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Re: kann ich nicht bestätigen |
-->Hallo, Dieter,
dann kannst Du Dich glücklich schätzen.
Ich hab den ersten Biß nicht ins Wadl, sondern ins Geschröte, mit 18 erfahren.
Eine Erfahrung, die Du mir kaum glauben könntest, so skurril.
Verlief auch tatsächlich im Sande, aber erst, nachdem der Irrsinn von weit oben gestoppt wurde, am kleinen Verwaltungsweg.
Es gibt auch Menschen unter den Steuerprüfern, ich kenn da sogar welche. Und ich kenne so ungefähr deren megamäßigen Verdruß und Frust.
Ich weiß aus absolut sichere Quelle, daß es Finanzbeamte gibt, die sich damit brüsten, abends im Wirtshaus zu horchen, was am Stammtisch gesprochen wird. Und sich Notizen zu machen, kleine Kontrollmeldung....;-(.
Natürlich hat der Beamte vor Ort den Irrsinn auszuführen, der gaaaanz oben verbrochen wurde.
Dafür kannste Dir aber auch nix kaufen, wenn Du der Dumme bist.
Während des Studiums waren wir öfters Zuhörer bei FG-Verhandlungen.
Jedesmal hinterher hab ich meine schweizer Landkarte rausgeholt und habe Umzugspläne forciert.
Ich denke, zur persönlichen Biographie gehören Erfahrungen und Gabelungen an wichtigen Lebensabschnitten, beim einen läufts so, weil es sein ihm zugedachter Weg ist, beim anderen läufts genau andersrum.
Aber am angedeuteten Fall gibt es für mich keinerlei Zweifel, daß er sich so ereignet hat.
Sei wirklich dankbar, daß Dir solche Erfahrungen erspart geblieben sind, ich kenne Leute, die kriegten derart viel psychischen Druck ab, daß die krank wurden. Obwohl nix rauskam. Aber die Umstände kennste ja. Oder auch nicht.
Ich denke oft, daß das allgemein verbreitete Bild vom starken,schwarzen wirtschaftsfreundlichen Süden und vom roten, schwachen, wirtschaftsfeindlichen Norden nicht nur nicht stimmt, sondern entgegengesetzt zutrifft.
Schließlich ist die Art der Anwendung (Stasi-Manieren oder menschlich-respektvoller Umgang) Ländersache durch die OFDs, mithin sind die parteilich eindeutig zugeordneten Landesfinanzminister die obersten Dienstherrn der Betriebsprüfer. Sie geben die Leitlinien für den Dienst heraus.
Und in den schwarzen Ländern ist dies nur eines, beschämend. Was Dir die Wirtschaftsminister jederzeit bestätigen werden.
beste Grüße vom Baldur
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