Bob
08.11.2002, 22:22 |
Habt Ihr das gehört von Ulrike Meinhofs Gehirn? mysteriös.... Thread gesperrt |
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Gehirn der RAF-Terroristin Meinhof liegt in Magdeburger Klinik
Berlin (dpa) - Das Gehirn der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof ist ohne Wissen der Angehörigen erneut untersucht worden. Das berichtet die «Magdeburger Volksstimme». Es liege jetzt in der Magdeburger Universitätsklinik in Formalin konserviert und befinde sich nicht wie allgemein angenommen mit dem Leichnam in ihrem Berliner Grab. Der Zeitungsbericht stammt von Bettina Röhl, der Tochter Meinhofs. Sie sagte der dpa, ihr lägen Dokumente vor, die dies belegten. Meinhof hatte sich 1976 im Gefängnis von Stuttgart-Stammheim erhängt.
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Interessant ist ausserdem, was der Arzt gesagt hat, der die Autopsie nach ihrem Tod vorgenommen hat: Das Gehirn der Meinhof weise Spuren einer Gehirnoperation auf. Das betroffene Hirnareal ist dasselbe wie bei dem Massenmörder Wagner, der Anfang Jahrhundert sein Unwesen trieb.
Was nun, wenn der Meinhof genau dieses Hirnareal bewußt entfernt wurde, um sie zur Massenmörderin zu machen (von wem auch immer)? Was wenn sie selbst davon überhaupt nichts wußte? Denn von einer Hirnoperation war bisher, soweit ich weiss, nichts bekannt.
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Bob
08.11.2002, 22:39
@ Bob
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Hier etwas ausführlicher: |
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Freitag 8. November 2002, 18:03 Uhr
Gehirn Ulrike Meinhofs wird untersucht
Magdeburg/Stuttgart (AP) Die Universitätsklinik Magdeburg überprüft einen Zeitungsbericht, wonach das Gehirn der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof in dem Krankenhaus aufbewahrt und wissenschaftlich untersucht wird. Die Leitung sei von der Nachricht überrascht worden und wisse nicht, ob das 1976 entnommene und konservierte Organ wie behauptet 1997 heimlich nach Magdeburg gebracht wurde, sagte Universitätsrektor Klaus Pollmann. Unklar sei auch, ob damit eventuell gegen Gesetze verstossen wurde.
Auch die Stuttgarter Staatsanwaltschaft will den Vorgang überprüfen, wie ihr Sprecher Eckhard Maak am Freitag sagte. Meinhofs Tochter Bettina Röhl habe zudem eine Strafanzeige wegen Störung der Totenruhe gegen die Gerichtsmediziner angekündigt.
Nach einem von Röhl verfassten Bericht in der «Magdeburger Volksstimme» besitzt der Magdeburger Psychiatrieprofessor Bernhard Bogerts derzeit das in Formalin und einer Plastikumhüllung konservierte Gehirn, das in einen Pappkarton verpackt sei. Bogerts ist bis Dienstag zu Forschungszwecken in den USA und war am Freitag nicht zu erreichen.
Meinhof war führendes Mitglied der linken Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF) und hatte sich 1976 im Gefängnis von Stuttgart-Stammheim erhängt. Das Blatt berichtet, Bogerts verwende Meinhofs Gehirn zu einer vergleichenden Studie mit dem ebenfalls konservierten Gehirn eines Mannes, der 1913 mehrere Menschen ermordet hatte. Das Organ habe er 1997 von dem emeritierten Tübinger Rechtsmediziner Jürgen Pfeiffer erhalten, der 1976 von der Staatsanwaltschaft Stuttgart mit der Untersuchung beauftragt worden war. Dem Artikel zufolge lagerte das Organ zwanzig Jahre lang in der Tübinger Rechtsmedizin.
Pollmann sagte, die Klinikleitung kenne den Forschungsauftrag Bogerts nicht. Ob für die Weitergabe im Jahr 1997 eine Genehmigung der zuständigen Staatsanwaltschaft Stuttgart vorlag, wusste er ebenfalls nicht zu sagen.
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärte dazu, es werde nun geprüft, welche Anordnungen und Verfügungen damals getroffen worden seien. Es müsse auch geklärt werden, ob Einverständniserklärungen der Angehörigen oder der Toten vorlagen.
Röhl entrüstet sich, dass das Gehirn ihrer Mutter nicht - wie von den Angehörigen angenommen - mit dem Leichnam im Berliner Grab bestattet wurde. Laut Staatsanwaltschaft würden Präparate überlicherweise nach einer Sektion vernichtet. Nun stelle sich die Frage, was mit dem Gehirn weiter passiere. Das ganze sei weniger ein Strafrechtsfall, sondern eher ein «neues Kapitel im alten Todesermittlungsverfahren.»
Dem Zeitungsbericht zufolge wurden bereits 1976 in dem Organ Veränderungen als Folge einer Tumoroperation aus dem Jahr 1962 festgestellt worden. Pfeiffer habe eine «Kausalität zwischen der Hirnveränderung und den realitätsverlustigen Terrorhandlungen» festgestellt. Er habe damals die These aufgestellt, Ulrike Meinhof sei möglicherweise aus pathologischen Gründen schuldunfähig gewesen.
Der Befund von 1976 mit dem Hinweis auf verminderte Schuldfähigkeit oder Unzurechnungsfähigkeit sei schon damals den Anwälten Meinhofs bekannt gewesen, aber offenbar aus politischen Motiven nicht thematisiert worden, schreibt die «Magdeburger Volksstimme».
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rodex
08.11.2002, 22:47
@ Bob
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Re: Habt Ihr das gehört von Ulrike Meinhofs Gehirn? mysteriös.... |
-->siehe auch...
<ul> ~ http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,222124,00.html</ul>
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igelei
08.11.2002, 23:54
@ Bob
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Berliner Zeitung heute: Das Gehirn von Ulrike Meinhof... mT |
-->Magdeburg, 7. November.
Das Gehirn der Terroristin Ulrike Meinhof wird nach einem Bericht der"Magdeburger Volksstimme" ohne Wissen der Angehörigen im Universitätsklinikum der sachsen-anhaltinischen Landeshauptstadt wissenschaftlich untersucht. Ein Wissenschaftler arbeitet derzeit an einer vergleichenden Studie mit dem Gehirn eines Mannes, der 1913 mehrere Menschen ermordet hatte. Meinhof, führendes Mitglied der"Rote Armee Fraktion", hatte sich 1976 im Gefängnis erhängt.
Von 1976 bis 1997 lag Meinhofs Gehirn in einem Tübinger Institut. Anschließend wurde es heimlich für neue Untersuchungen nach Magdeburg gebracht. 1976, noch zu ihren Lebzeiten, hatten Mediziner in Ulrike Meinhofs Gehirn Veränderungen als Folge einer 14 Jahre zurückliegenden Tumoroperation festgestellt. Ein Gutachter habe damals eine"Kausalität zwischen der Hirnveränderung und den realitätsverlustigen Terrorhandlungen" festgestellt. (AP)
Zu bemerken ist, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt die RAF eher zu einem Phantom wurde, ihre angeblichen Aktionen merkwürdigerweise eher zur Folge hatten, dass sie dem Staat (oder besser dem BND) dazu dienten, dass die Überwachung der Bevölkerung einen Grund brauchte, bzw. der Friedensbewegung in den Rücken fiel (der ominöse Anschlag auf das amerikanische Konsulat in Bonn während des Golfkrieges), oder den neu aufkommenden Montagsdemonstrationen in Leipzig nach der Wiedervereinigung (Mord an Detlev Rohwedder), wo das"Bekennerschreiben" eine Solidarisierung suggerierte. In beiden Fällen war die Protestbewegung danach politisch tot, wobei die Frage wohl eindeutig zu beantworten ist, wem es wohl genützt hat.
Lügen und Legendenbildung sind das Geschäft eines Nachrichtendienstes.
MfG
igelei
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rodex
09.11.2002, 01:08
@ igelei
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Re: Berliner Zeitung heute: Das Gehirn von Ulrike Meinhof... mT |
-->> dass ab einem bestimmten Zeitpunkt die RAF eher zu einem Phantom wurde
Im Allgemeinen hält man die 3. Generation der RAF für ein Geheimdienstphantom. Mittlerweile würde ich aber weitergehen, und auch den deutschen Herbst 1977 hinterfragen. Der SPIEGEL [*] berichtete erst vor kurzem über Zusammenhänge zwischen RAF und palästinensischen Terrororganisationen (um Wadi Haddad), Fazit: ohne Training, Logistik, Kontakte und Waffen der Palästinenser wäre der deutsche Herbst gar nicht möglich gewesen. Und wer sich mit den Terroristen aus diesem Umfeld (auch Carlos gehörte dazu) mal näher beschäftigt hat, weiss, dass diese in vielerlei Interesse (Geld, Mossad, CIA u.v.m. gearbeitet haben, am wenigsten aber für die Weltrevolution. Man kann also wohl davon ausgehen, dass es sich bei der 2. RAF-Generation um einen Haufen instrumentalisierter linker Idealisten handelte, die es allein niemals fertig gebracht hätten, die damalige Bundesrepublik an ihre Grenzen zu führen.
Und das passt auch gut ins gesamteuropäische Bild. Mit Aldo Moro haben wir 1978 in Italien einen Fall, der durchaus mit Schleyer vergleichbar ist. Im Unterschied zu Deutschland wurden in Italien die Hintergründe aber weitgehend aufgedeckt: Aldo Moro wurde angeblich von den Roten Brigaden entführt, und später tot aufgefunden. Tatsächlich waren die Roten Brigaden von CIA und italienischem Geheimdienst infiltriert (auch Gladio und P2 müssen in diesem Zusammenhang genannt werden). Wie die RAF bezogen die Roten Brigaden ausserdem Waffen von den gleichen palästinensischen Kreisen. Was Aldo Moro zum Verhängnis wurde, war die Tatsache, dass er die italienischen Kommunisten mit in die Regierung holen wollte. Die CIA schlug also zwei Fliegen mit einer Klappe: Aldo Moro wurde beseitigt, und indem man die grausame Tat den Roten Brigaden in die Schuhe schob, rückte die Bevölkerung nach rechts, und eine Beteiligung der Kommunisten an der Regierung in Italien war auf Jahre hinweg kein Thema mehr. Zudem wiederholte sich der Spass 1980 noch einen Zacken härter mit einer Bombe am Bahnhof von Bologna, die 85 Tote forderte: Wieder werden linke Terroristen verantwortlich gemacht, Jahre später kristallisiert sich raus, dass die Täter Faschisten mit Geheimdienstauftrag waren.
Gab es möglicherweise einen gesamteuropäischen Masterplan der CIA, durch vorgeblichen oder instrumentalisierten linken Terrorismus eine"Strategie der Spannung" herbeizuführen, um so in den betroffenen Ländern eine harte, antikommunistische Linie durchzusetzen? Für Italien sind die Vorgänge gut durchleuchtet und dokumentiert, zu Deutschland finden sich ganz erstaunliche Parallelen. Ich denke, es ist an der Zeit, auch die Geschichte der 2. RAF-Generation mal in einem anderen Licht zu beleuchten, und ggf. umzuschreiben.
Und etwas provokativ: Ist diese geheimdienstliche Politik der Spannung möglicherweise nicht nur ein Fall für Historiker, sondern hatten wir in Genua nicht mit genau den gleichen Mechanismen (in einer light-Version)zu tun? Wurde dort, und wird in Zukunft, auch von den Anliegen der globalisierungskritischen Bewegung durch eine Eskalation von Gewalt abgelenkt?
Rodex
[*]
<ul> ~ http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,220079,00.html</ul>
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igelei
09.11.2002, 13:16
@ rodex
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dazu muss man sagen, dass damit die Demokratie komplett zur Farce wird.. mkT |
-->... wobei ich davon ausgehe, dass wir ohnehin in einer extrem medienmanipulierten Welt leben. Was die Pisastudie vielleicht als"Nebenhererkenntniss" zeigt: Je dümmer ein Volk"erzogen" wird, desto leichter ist die Masse auch manipulierbar. Ich habe zwar keine Kenntniss darüber, was eine solche Studie sagen wir 1955 oder 1960 ergeben hätte, aber ich glaube, wenn man das damalige Niveau der an den Schulen und Gymnasien gelehrten Dinge mit denen der heutigen Zeit vergleichen würde, dürften wir heutzutage heftig drunter liegen. Vermutlich ist das auch so gewollt.
MfG
igelei
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Turon
09.11.2002, 20:57
@ igelei
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Interessante Feststellung - bringt der Kapitalismus Verblödung mit sich? |
-->>... wobei ich davon ausgehe, dass wir ohnehin in einer extrem medienmanipulierten Welt leben.
Korrekt.
Was die Pisastudie vielleicht als"Nebenhererkenntniss" zeigt: Je dümmer ein Volk"erzogen" wird, desto leichter ist die Masse auch manipulierbar.
Korrekter. Mehr noch: selbst überdurchschnittlich intelligente Wesen, können
mit der artiger Situation kaum was anfangen.
Ich habe zwar keine Kenntniss darüber, was eine solche Studie sagen wir 1955 oder 1960 ergeben hätte, aber ich glaube, wenn man das damalige Niveau der an den Schulen und Gymnasien gelehrten Dinge mit denen der heutigen Zeit vergleichen würde, dürften wir heutzutage heftig drunter liegen.
Absolut. Zu damaliger Zeit waren die Leute, bereits aufgrund erlittener Schäden durch den Glauben an den Staat, viel, viel kritischer. Heutzutage
ist die Gesellschaft nur noch auf Neid und Geiz ausgerichtet - und zwar so, daß einem Euro nachjagt, wenn er real sei - aber 100€ links liegen läßt, wenn sie sich nicht vorstellen kann, daß andere Güter, die scheinbar durch Verzicht
erworben werden - eingenommen werden könnten.
Dabei ist 100€ gar nur ein Synonym für noch mehr.
Vermutlich ist das auch so gewollt.
Klar doch: wie soll ein Staat über seine Bürger regieren, die seine
Absichten vollends nachvollziehen können?
>MfG
Turon
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