Wal Buchenberg
17.11.2002, 10:18 |
Economist - Wer ist schuld an der Krise?? Thread gesperrt |
--> Economist: Storm clouds over Detroit
Things look bleak for America‘s motor industry
”Car sales in America plunged in October, compared with the same month a year earlier. To some degree, this was inevitable: October 2001 was an artificial peak caused by General Motors‘ introduction of “0% finance“ (ie, interest-free loans) to keep sales moving after September 11th.
<font color=red>Heißt also, der Auto-Konsum, die Autokäufe haben ein Niveau erreicht wie nie zuvor.</font>
Yet, after a decade of climbing from 13 m vehicles a year to 17m, sales now seem set for a long slump.
<font color=red>Es gibt also eine Produktionskapazität von 17 Millionen Fahrzeugen. Nun sagen die Kapitalisten: Die Kaufzurückhaltung ist schuld, wenn wir diese 17 Millionen Fahrzeuge nicht verkaufen können! Wir Kapitalisten haben alles richtig gemacht, aber die Gesellschaft bzw. die Käufer machen einen kapitalen Fehler, wenn sie unsere Waren nicht kaufen!</font>
Some analysts think they will fall by as much as 10%, especially if the economy dips back into recession. This is particularly bad news for America‘s so-called “big three“, which are in worse shape than many foreign rivals. Detroit has mixed losses and lousy profits even in the boom. Merely a small dip in sales can hit a car maker‘s bottom line very hard. <font color=red>Und gerade die Profitrate ist das A und O der kapitalistischen Wirtschaft</font> …
Coping with the first downturn in a decade was always going to be hard for Detroit‘s big car makers. Ford and Chrysler plunged into loss in recent years, even as sales boomed. This profitless prosperity drained their coffers, and drew attention to their liabilities, such as their under funded pension and benefit promises to workers (see next story). The rating agencies recently downgraded the debt of Ford and GM almost to “junk“. This makes it costlier for their finance arms to raise capital.
<font color=red>Die Profitraten sind also längst schon gefallen, lange bevor die Verkaufszahlen gefallen sind.</font>
Worse for the big three, they no longer dominate at home. Increasingly, Toyota Camrys, Honda Accords and Volkswagen Jettas rule the roads. California and other Pacific coastal states have long preferred foreign brands (albeit now mostly made in America). Now New England, New Jersey and Florida are going the same way.
Detroit‘s share of the American car market has slipped: from 73% in 1996 to barely 63% last year, according to figures in Automotive News. It is on course to fall below 50% within a decade, with a disproportionate chunk of those sales concentrated in the mid-west. Taking out pick-ups, sport-utility vehicles (suvs) and minivans, the home-grown American share of the passenger-car market is already only 47%.
America is coming to resemble Europe in its balkanised car market, with a handful of firms battling it out behind a market leader (Volkswagen in Europe; GM in America).
The European market, plagued by 30% overcapacity, is so tough that both Ford and GM have been losing hundreds of millions of dollars there, and Italy‘s Fiat is collapsing into the arms of its biggest outside shareholder, GM.
<font color=red>Also ist die Lage in Europa nicht anders: Fallende Profitraten mit Überkapazitäten. Das nannte K. Marx: “Überproduktion von Kapital.”</font>
Similarly hard times probably await the Americans at home. …
As productivity rises, on average, by 3% a year, compared with demand growth of 2%, there is an inbuilt tendency to develop excess capacity. Yet each firm has sunk so much capital in plants collective hole.
<font color=red>Die Kapitalisten steigern die Produktivität jährlich um 3%, die Nachfrage nach Autos steigt jährlich um 2% - und da sagen die Kapitalisten: Nicht wir sind schuld an der Krisen-Katastrophe! Schuld ist der zu geringe Konsum! Schuld ist die “Kaufzurückhaltung”! Ist das nicht lächerlich?</font>
As Mr. Nasser <font color=red> (der letztes Jahr gefeuerte Chef von FORD, Detroit)</font> told The Economist this week, Detroit‘s problem is that it has been “going in the wrong direction for the last 30 or 40 years. It hasn‘t just happened in the last 12 months.“
True, since 1990, the capacity of the big three has declined modestly, from 14m vehicles a year to 13m. But that is too little, too late. In the same period, foreign firms have doubled capacity in America from 1.9m to over 4m. <font color=red>Die Gesamtkapazität der US-Autoproduktion stieg also von 15,9 Millionen Autos jährlich auf 17 Millionen - und das bei einem stetig gestiegenen Import von Autos.</font>
With 20% overcapacity in car plants, Detroit has relied on the busy light-trucks business to earn its profits—the vehicles account for a staggering 75% of DaimlerChrysler‘s American output, for instance. If the investment under way means these factories too are soon only 80% utilised, Detroit will lose the lifeline that allowed it to survive the past decade. It is heading for a nasty “fender-bender“.<font color=red> fender-bender = Crash</font>
Text in Normaldruck aus: The Economist, 16.November 2002.
Wal Buchenberg, 17.11.2002
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Luigi
17.11.2002, 11:50
@ Wal Buchenberg
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Re: Die Telekoms haben einen Vorteil. Die Arbeitsplätze dort sind für die |
-->Politik völlig uninteressant. Außer bei Mobilcom:-).
Bei den Autofirmen tuen sich die Politiker schon schwerer: siehe FIAT, Rover, Chrysler vor langer Zeit etc etc
Bin schon mal gespannt was W Bush macht wenn Ford"Chapter 11" beantragt.
Wer trägt die Hauptschuld:
Alle größenwahnsinnigen Firmenbosse wie Nasser (EX-Ford), Waggoner (GM), Jürgen Schremp (Daimler-Benz), Pischetsrieder (EX-BMW).......
Jetzt mal einmal ein paar Firmen die eigentlich schon pleite währen:
Jaguar, Rover Landrover MG..., Rolls-Royce Bentley, Volvo, Saab, Fiat Lancia Alfa, Seat, Mitsubishi, Nissan, Mazda, Dejuuuuu??, Isuzu???, etc etc
Wenn die Größenwahns übernahme-technisch sich genau so wie Toyota und Honda verhalten hätten, die Welt sähe heute ganz einfach aus:
USA: Ford,GM
Japan: Toyota, Honda
Frankreich: Renault,Peugot
Deutschland: VW/Audi, BMW, Daimler-Benz,"Porsche"
Das währen die einzig verbleibenden Volumenhersteller.
Porsche verkauft bestimmt nehr als Ferarri, Lamborghini......
Historische Autonationen wie Italien, Großbritannien, Schweden? währen einfach tod.
Korea nicht so historisch, aber trotzdem tod:-)
Die Buden würden in Cash ersticken!!!!!!!
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Wal Buchenberg
17.11.2002, 12:19
@ Luigi
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Re: Für wie dumm hältst du uns? |
-->>Wer trägt die Hauptschuld:
>Alle größenwahnsinnigen Firmenbosse wie Nasser (EX-Ford), Waggoner (GM), Jürgen Schremp (Daimler-Benz), Pischetsrieder (EX-BMW).......
>Jetzt mal einmal ein paar Firmen die eigentlich schon pleite währen:
>Jaguar, Rover Landrover MG..., Rolls-Royce Bentley, Volvo, Saab, Fiat Lancia Alfa, Seat, Mitsubishi, Nissan, Mazda, Dejuuuuu??, Isuzu???, etc etc
>Wenn die Größenwahns übernahme-technisch sich genau so wie Toyota und Honda verhalten hätten, die Welt sähe heute ganz einfach aus:
>USA: Ford,GM
>Japan: Toyota, Honda
>Frankreich: Renault,Peugot
>Deutschland: VW/Audi, BMW, Daimler-Benz,"Porsche"
>Das währen die einzig verbleibenden Volumenhersteller.
>Die Buden würden in Cash ersticken!!!!!!! >
Hallo,
du gibst zu, es gibt Überkapazitäten.
Dein"Rezept" ist: Die Zahl der Firmen vermindern.
Wie lange soll das helfen?
1920 gab es 30, 40 und mehr Firmen, die in den USA Autos produzierten. Heute gibt es drei oder vier. Hat der Bankrott der einen Kapitalisten die Überproduktion bei den anderen Kapitalisten verhindert?
Dein Bankrott-Rezept hilft nur bis zur nächsten Überproduktionskrise.
Dein Rezept verlängert die kapitalistische Krankheit, es beseitigt nicht die Krankheitsursache.
Gruß Wal
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Dieter
17.11.2002, 12:59
@ Wal Buchenberg
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Siehst Du das ähnlich einschl. EWT-Betrachtung? |
-->Habe einen alten Beitrag von mir aus dem FRAMA-Forum rauskopiert:
Volkswirtschaftliche Grundgesetze im Kapitalismus und der Superzyklus
(Forumsbeitrag von Dieter am 10. Juli 2001)
Fundamentale Gedanken
Ich hatte vor längerer Zeit mal einen Beitrag im JüKü-Forum gelesen (Autor und Datum weiß ich nicht mehr), der sich mit den Folgen unseres Zinses-Zinssystems beschäftigte und mich zu folgendem Gedankenspiel inspirierte.
Jeder kennt die Exponentialkurve, die eine Zinseszinsrechnung mit beliebigem Zinssatz aus einer fixen oder variablen Summe entstehen lässt.
Geht man davon aus, dass nach einem wirtschaftlichen Niedergang wie z.B. 1929/32 eine neue Wirtschaftsordnung entsteht mit stark steigenden Bedürfnissen, einer stark wachsenden Industrie, die z.T. kreditfinanziert ist, um ausreichend Wachstumsmittel zu haben, so ergibt sich folgender Effekt:
In der ersten Zeit bewirkt die Kreditfinanzierung starke Steigerungsraten bei Industrie und BSP.
Die Zinsen werden ohne Probleme durch die Steigerung des BSP und Produktivität
aufgefangen. Leichte Inflationierung führt außerdem zur Erhöhung der Geldmenge. Zinseszins lässt im Laufe der Zeit die exponentielle Kurve immer schneller ansteigen. Das ganze läuft so lange gut, wie das Wirtschaftswachstum jährlich stärker steigt als der zu zahlende Zinseszins auf die Summe der Gesamt-Volkswirtschafts-Schulden. Da das Wirtschaftswachstum aber nicht
exponentiell wächst (kann es nicht), werden sich ab einem bestimmten Zeitpunkt beide Kurven schneiden. Spätestens ab diesem Zeitpunkt fängt eine Umverteilung an, die dazu führt, dass die Kapitalseite zunehmend gewinnt, während die Investitionen in normalen Produktionsfaktoren zunehmend verlieren. Von daher ist es kein Wunder, dass die Zahlungsströme im Verhältnis zum BSP ständig steigen.
Bei einer geschlossenen Volkswirtschaft, wäre nach diesem System diese bald ruiniert, (übliche Zyklik), je nach Höhe des durchschnittlichen Zinses und der Innovationskraft und des Produktivitätsfortschritts in unterschiedlichen Zeiträumen.
Wieso konnten dann Volkswirtschaften wie bspw. die englische so lange überleben ohne dass es zum gewohnten Niedergang gekommen ist. Ganz einfach: England war sehr lange Kolonialmacht. Die benötigten Mittel zur Deckung der Kapitalzinseszinsen wurden durch Ausbeutung der Kolonien erbracht, (ähnlich wie es die globalisierten Industrienationen heute im allgemeinen machen). Heute streunt dieses Kapital nicht nur in England, sondern wenn man bedenkt, dass der größte Teil der US-investierten Geldes nicht aus Amerika von Amerikanern
stammt wird klar, wie es läuft. Das Kapital geht dorthin, wo Volkswirtschaften oder Kapitalgesellschaften in der Lage sind Zinseszinsen über noch stärkeres Wachstum zu tragen - also entweder Volkswirtschaften die noch einen geringen Verschuldungsgrad haben und somit mit niedrigen Steigerungen des BSP die Zinsen (Zinseszinsen) tragen können oder Volkswirtschaften mit zwar starker Verschuldung aber noch größerem Wachstum.
Firmen, die überleben wollen, sind allein zur Deckung der Kapitallasten (einschl. Kapitallasten in Steuern, Vorprodukten, etc. enthalten) gezwungen, entsprechende Wachstumsraten hervorzubringen - der Zwang zur Globalisierung oder zu innovativen Produkten.
Wie hoch muss die Steigerung der Produktivität oder des Wachstums ausfallen, um reales Vermögenswachstum zu erzeugen? Gehen wir mal davon aus, dass ggf. 1/3 unserer Steuern und Sozialausgaben zur Zahlung von Zinses-Zinsen verwendet wird. Gehen wir weiter davon aus, dass die investierten und konsumierten Güter ebenfalls kalkulatorisch und real stark zinsbelastet sind, ebenfalls Immobilien, Mieten, etc., so ist schnell ersichtlich, dass die Steigerung des BSP
oder der Produktivität schon erheblich bei einer fortgeschrittenen Volkswirtschaft sein muss (Ich schätze mal 20 %). Ansonsten kommt es zwangsläufig zur Umverteilung, was wir seit längerem in Deutschland auch beobachten können (Umverteilung findet auch statt durch Kürzung von
staatlichen Leistungen ohne entspr. Steuerkürzung).
Wer gewinnt und wer verliert?
Gewinner ist demnach jeder, der sein Vermögen jährlich höher steigern kann als sein gezahlter Zinsanteil (Zinseszins) an investierten und konsumierten Gütern, sowie zu zahlender Steuer- und Vorsorgeaufwendungen. Also sagen wir mal salopp, derjenige der eine Steigerung seines Vermögens um jährlich 30 % erzielt.
Verlierer ist demnach jeder Arbeitnehmer, jeder Normalsparer, die Mehrzahl der Unternehmer und Selbständigen, die Rentner.
Was hat das ganze nun mit den Aktienmärkten zu tun? Ich sehe:
1.Einen Zwang zur Globalisierung mit dem notwendigen und angestrebten Ziel, andere Länder, Emerging Markets, Dritte Welt, wenig verschuldete Volkswirtschaften auszubeuten zur Deckung der eigenen Kapitalkosten älterer (und damit anteilmäßig höher
belastet durch Zinseszins) Industriestaaten.
2.Industriezweige, die trotz Globalisierung nicht in der Lage sind, entsprechende
Produktivitätswachstumsraten zu erzielen, werden vernichtet oder abgewertet durch
Geldentzug.
3.Volkswirtschaften mit deren normalem Gewerbe und Industrie werden durch Geldentzug
abgestraft bzw. vernichtet.
4.Aufgrund der weltweiten Verflechtungen und Globalisierung ist das Spiel wahrscheinlich
erst zu Ende, wenn die Volkswirtschaften der Welt in ihrer Summe geringere
Wachstumsraten und Produktivitätsfortschritte aufweisen als zur Bedienung des Kapitals
notwendig ist mit der Folge, dass es nicht zu lokalen Wirtschaftskrisen kommt, sondern
aufgrund der Globalisierung zur weltweiten Wirtschaftskrise (Not, Kriege, etc.
eingeschlossen).
5.Die Aktienmärkte der Zukunft können demnach nur noch Industriebereiche oder
Volkswirtschaften mit sehr großen Wachstumsraten sein.
6.Durch die Inflationierung der Währungen wird die zuvor dargestellte Thematik
verschleiert. Nimmt man z.B. den Dow Jones Ind. (alte Industrie), so sieht man anhand
des inflationsbereinigten Index sehr schnell, dass Investitionen in diesem Markt vom 1929
Niveau aus noch keine Rendite gebracht haben, bzw. bislang eine einzige
Kapitalvernichtungsmechanismus war. Nur unter sehr kurzfristigen Aspekten konnte bei
Investitionen im Dow inflationsbereinigt eine Rendite erzielt werden, so wie beispielsweise
auch beim Nasdaq.
Elliott-Wave-Technische Einordnung
Vor diesem Hintergrund glaube ich, dass wir erst das Ende der Welle 3 gesehen haben oder noch drin stecken, denn solange es Volkswirtschaften gibt, die entweder einen niedrigen Verschuldungsgrad haben oder sehr hohe Wachstumsraten im BSP aufweisen können, die sich gleichfalls den Weltmärkten öffnen (Tendenz ist da), werden die globalisierenden Firmen die notwendige Ausbeutung dieser Bereiche vornehmen, um die nötigen volkswirtschaftlichen Kapitallasten tragen zu können.
Afrika ist m.E. verloren, um am wirtschaftlichen Aufschwung teilhaben zu können, das wird ausschließlich ausgebeutet. Asien, in erster Linie China, und Osteuropa sind die richtigen Kandidaten zur Stützung der westlichen Welt und Industrien. Russland mit enormen Rohstoffen, China mit enormen Produktivitätssteigerungen und Verbrauermärkten (Wehe, die schotten sich wieder ab). Solange diese Staaten nicht unser Niveau erreicht haben, haben wir im Supercycle auch die Welle 5 noch nicht beendet (Übrigens: In dem Zusammenhang kann ich gut verstehen,
wieso die Wirtschaft (Politik) sehr gerne Osteuropa in die EG bekommen möchte oder wieso die zuvor armen Staaten Südeuropas mit gutem Wachstum vor allem für die deutsche Wirtschaft gut für die EG sind).
Meine Gedanken mögen sarkastisch und kaltherzig klingen aber da wir hier in einem Börsenforum sind, möchte ich über die moralischen, sozialen und politischen Folgen nicht schreiben. Da kann sich jeder seinen Teil denken.
Als Ergänzung noch meine Meinung, wieso ich davon überzeugt bin, dass die letzte Welle nicht allzu lang wird, weil faktisch nicht möglich:
Vielen dürfte bekannt sein, dass eine 5. Welle sinngemäß ein Auswuchs ist, eine Übertreibung, bei der die zuvor zu kurz gekommenen auch noch profitieren wollen.
Unser Wirtschaftswachstum beruht gleichfalls auf Ausbeutung der natürlichen Ressourcen. Es scheint mir nicht möglich, unseren Standard als Maßstab für Rußland und China anzulegen, weil ich davon überzeugt bin, dass die Natur vorher schon nicht mehr mitspielt (Siehe Ressourcenverschwendung USA-Europa zu Lasten des eigenen Landes und der 3. Welt). Mit der Veränderung der globalen Lebensbedingungen (einseitige Kapitalausrichtung, Umweltzerstörung, moralische Fehlorientierung) werden zunehmend immer größere Bevölkerungsteile dem System entfliehen wollen, ganz zu schweigen von Bewegungen wie Fundamentalismus, die sich als nicht oder wenig korrumpierbar für die Finanzwelt erwiesen haben.
Es gibt also ganz natürliche Grenzen, und ich vermute, dass die in nicht allzu ferner Zukunft erreicht sind. Und so kommt es, dass ich bei meinen langfristigen Wellenzählungen innerhalb des 1. Quartal dieses Jahrhunderts das Ende der Welle 5 im Auge habe.
Dieter
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dottore
17.11.2002, 13:51
@ Wal Buchenberg
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Re: Wal, Deine 'Überproduktionskrise' ist eine 'Unter-Neuverschuldungskrise'! |
-->Alle Kapazitäten sind sofort beschäftigt, wenn die Abnehmer in spe morgen alles, was die Kapazitäten hergeben, auf Pump kaufen.
Es kommt einzige und allein auf die Nettoneuverschuldung an. Ist sie höher als die Kapazitäten produzieren können - geht's in Boom und Inflation.
Ist sie niedriger - geht's in Krise und Deflation.
Wer über"Überkapazitäten" jammert (als Unternehmer oder sonstwer), hat nicht den"Markt" o.ä. falsch eingeschätzt, sondern er hat sich in puncto Verschuldungsbereitschaft seiner Abnehmer vertan.
Das ist das ganze"kapitalistische Rätsel". Der Kapitalismus ist nichts als ein Kettenbrief! Und je mehr aussteigen, umso schärfer wird die Krise.
Mit"Geld" und solchem Schnickschnack hat das nicht das Mindeste zu tun.
Der US-Verbraucher, auf dem derzeit so ziemlich alles ruht, muss bloß seine Verschuldungswut bremsen - und schon ist die Krise da. So richtig fett und sich selbst verstärkend.
Zweifel?
Gruß!
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Wal Buchenberg
17.11.2002, 14:35
@ dottore
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Kapitalismus = Kettenbriefsystem? Nicht schlecht, dottore! |
-->Der Kapitalismus ist nichts als ein Kettenbrief! Und je mehr aussteigen, umso schärfer wird die Krise.
>Mit"Geld" und solchem Schnickschnack hat das nicht das Mindeste zu tun.
>Der US-Verbraucher, auf dem derzeit so ziemlich alles ruht, muss bloß seine Verschuldungswut bremsen - und schon ist die Krise da. So richtig fett und sich selbst verstärkend.
>Zweifel?
>Gruß!
Ich muss dir insofern Recht geben, als sich der Kapitalismus nicht um wirkliche Nachfrage kümmert, sondern nur um zahlungskräftige Nachfrage. Und an der haperts.
Wirkliche Nachfrage ist ja mehr als genug. Wünsche und Bedürfnisse haben wir Menschen immer mehr als Möglichkeiten der Befriedigung.
Gruß Wal
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Wal Buchenberg
17.11.2002, 14:42
@ Dieter
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Über die Sprache, in die die Fakten gekleidet sind, brauchen wir nicht streiten |
-->Ob man die Fakten in medizinische Sprache übersetzt (Fieberkurve), in EWT (Wellenzählung), in Spieltheorie (Kettenbrief) oder Chaostheorie oder in die Begriffe von Marx, das ist mir solange piepegal, als wir die Fakten zu Kenntnis nehmen und nichts schöner reden wollen als es ist.
Gruß Wal
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dottore
17.11.2002, 15:00
@ Wal Buchenberg
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Re: Auf den Punkt, Wal! |
-->Hi Wal,
wir kommen gut voran.
>Ich muss dir insofern Recht geben, als sich der Kapitalismus nicht um wirkliche Nachfrage kümmert, sondern nur um zahlungskräftige Nachfrage. Und an der haperts.
Wer hat behauptet, der Kapitalist habe sich um irgendetwas anderes als um sich selbst zu kümmern? Alle jene, die uns glauben machen, dass die"freie Wirtschaft" und die"unsichtbare Hand" es schon richten würden.
Das ist aber ganz verkehrt. Der Gag beim Kapitalismus ist der, dass er - je länger er anhält - immer mehr in seinen Schlund ziehen muss. Dabei kann der Kapitalist nichts für sich selber tun, sondern er braucht dazu immer andere - siehe Globalisierung usw. Und davon immer mehr - siehe Bevölkerungsexplosion.
Der Kapitalist kann ausbeuten, so viel er will. Von der Ausbeutung entsteht kein Profit. Den gibt's erst nach erfolgreich durchgeführter Ausbeutung, und das heißt: nach der Vermarktung der Produkte.
Alles, was er braucht, ist Nachfrage und zwar eine, die mindestens seine Kosten (= Auszahlungen) plus jene Kosten deckt, die durch Zeitablauf entstehen (= Vorfinanzierung just dieser Auszahlungen).
Dann erst kommt der Profit on top. Und ohne Neuverschuldung ist der nicht darstellbar, weil die Kosten der Produktion niemals ausreichen können, um die Produkte vom Markt zu nehmen, weil zwischen Auszahlung der Kosten und Wiedergewinnungsversuch der Kosten (Umsätze) ganz einfach Zeit verstreicht.
>Wirkliche Nachfrage ist ja mehr als genug. Wünsche und Bedürfnisse haben wir Menschen immer mehr als Möglichkeiten der Befriedigung.
Ja, so ist es. Der Trick des Kapitalismus besteht darin, diese"Wünsche und Bedürfnisse" zu"wecken" (wie es so schön, aber fälschlich heißt), damit"wir Menschen" uns immer weiter in den Schuldenschlund begeben.
Das"Wecken" ist ein"Schaffen". Tausende Jahre ist es ohne Porsche und Roederer gegangen, aber nie ohne Grundnahrungsmittel.
Dummerweise ist es heute so: Zu wenig Verschuldung, um das High Life zu finanzieren ---> desto weniger Chance, am Ende auch noch wenigstens die Grundnahrungsmittel ergattern zu können.
Papa, warum muss ich hungern?
Weil wir kein Mehl haben.
Warum haben wir kein Mehl?
Weil ich keine Arbeit habe.
Warum hast Du keine Arbeit?
Weil es zu viel Mehl gibt.
Genau in diese Richtung wird jetzt wieder abmarschiert...
Gruß!
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Luigi
17.11.2002, 15:28
@ Wal Buchenberg
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Re: Für wie dumm hältst du uns? WITZIG:-( |
-->>Hallo,
>du gibst zu, es gibt Überkapazitäten.
>Dein"Rezept" ist: Die Zahl der Firmen vermindern.
>Wie lange soll das helfen?
>1920 gab es 30, 40 und mehr Firmen, die in den USA Autos produzierten. Heute gibt es drei oder vier. Hat der Bankrott der einen Kapitalisten die Überproduktion bei den anderen Kapitalisten verhindert?
>Dein Bankrott-Rezept hilft nur bis zur nächsten Überproduktionskrise.
>Dein Rezept verlängert die kapitalistische Krankheit, es beseitigt nicht die Krankheitsursache.
>Gruß Wal
Lieber Wal,
natürlich hätte das die Überproduktion bei den anderen nicht verhindert.
Aber die bis jetzt Überlebenden, währen ohne diese Übernahmen nicht derart pleite. Sie würden die jetztige"Überproduktionskrise" überleben. Diese Buden haben schon andere Krisen überstanden:-) Die Verschuldung dank Größenwahnsinn regt mich auf. Firmen wie Ford und GM sind Zeitbomben. Die Krisen in Mexico, Argentinien, Brasilien, Türkei oder bei Enron oder Worldcom sind"volkswirtschaftliche Peanuts".
Es ist doch ganz normal, daß die Produktivität im Automobilbereich wächst.
Und lieber Wal, auch die Produktivität in der Landwirtschaft ist gestiegen und immer weniger produzieren immer mehr.
Aber die Bauern sind nicht so blöd und übernehmen den Pleite-Bauernhof + Pleite-Bauern + Schulden + Austrag(Pension) für den Pleite-Bauern. Nein, sie übernehmen die LASTEN-FREIE Substanz.
Die Manager übernehmen die Pleite-Buden + Pleite-Manager + Junk-Arbeiter (z.B. FIAT,ROVER) + Schulden + Pensionslasten für JUNK-Arbeiter/JUNK-MANAGER.
Und Bauern vergessen auch nicht ihre Felder zu bestellen.
Soetwas wie KAUF/VERKAUF(MERGER/Aquisitions) sind in der Landwirtschaft eher selten, bei den Managern sind sie doch wichtiger als"operative Geschäft".
Manager wie Nasser waren doch nur geil auf BIG-DEALS, aber das AUTO-GESCHÄFT hat ihn nicht interessiert.
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Wal Buchenberg
17.11.2002, 16:20
@ Luigi
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Also ist immer *die Konkurrenz* schuld, wenn was schief geht im Kapitalismus... |
-->Die"Pleiteunternehmen" sagen: Die übermächtige Konkurrenz hat uns kaputt gemacht.
Die"lebensfähigen" Unternehmen sagen, wir könnten richtig gut verdienen, wenn die Pleiteunternehmen endlich weg vom Markt wären.
A sagt: B überproduziert! und B sagt: A überproduziert.
Die Überproduktion und die Überkapazitäten stammen angeblich immer von den anderen, nie vom eigenen Unternehmen.
Wirklich, du willst uns für dumm verkaufen!
Gruß Wal
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Luigi
17.11.2002, 19:38
@ Wal Buchenberg
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Re: Also ist immer *die Konkurrenz* schuld, wenn was schief geht im Kapitalismus... |
-->>Die"Pleiteunternehmen" sagen: Die übermächtige Konkurrenz hat uns kaputt gemacht.
Den Pleitebuden geht es deshalb so schlecht, weil sie Autos bauen die keiner haben will!!!!!!! Es ist ihre eigene Schuld oder besser Unvermögen.
>Die"lebensfähigen" Unternehmen sagen, wir könnten richtig gut verdienen, wenn die Pleiteunternehmen endlich weg vom Markt wären.
Jetzt RICHTIG.
Früher definitiv FALSCH: Die"bisher" lebensfähigen Unternehmen waren doch ganz wild darauf andere Pleitebuden zu übernehmen.
>A sagt: B überproduziert! und B sagt: A überproduziert.
>Die Überproduktion und die Überkapazitäten stammen angeblich immer von den anderen, nie vom eigenen Unternehmen.
Krisen gab es immer wieder und auch Überkapazitäten!
Überkapazitäten sind doch ganz normal nach einem BOOM.
ETWAS GANZ NORMALES!!!!!!!!!
Aber die Verschuldung ist heute so groß, dass die Firmen nicht einmal eine GANZ NORMALE Krise überstehen.
Die Schulden sind ein MEGA-Katalysator: Im Aufschwung und erst recht im Abschwung.
>Wirklich, du willst uns für dumm verkaufen!
Lass bitte diesen Satz weg.
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apoll
18.11.2002, 21:30
@ Luigi
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Re: Die Telekoms haben einen Vorteil. Die Arbeitsplätze dort sind für die |
-->>Politik völlig uninteressant. Außer bei Mobilcom:-).
>Bei den Autofirmen tuen sich die Politiker schon schwerer: siehe FIAT, Rover, Chrysler vor langer Zeit etc etc
>Bin schon mal gespannt was W Bush macht wenn Ford"Chapter 11" beantragt.
>Wer trägt die Hauptschuld:
>Alle größenwahnsinnigen Firmenbosse wie Nasser (EX-Ford), Waggoner (GM), Jürgen Schremp (Daimler-Benz), Pischetsrieder (EX-BMW).......
>Jetzt mal einmal ein paar Firmen die eigentlich schon pleite währen:
>Jaguar, Rover Landrover MG..., Rolls-Royce Bentley, Volvo, Saab, Fiat Lancia Alfa, Seat, Mitsubishi, Nissan, Mazda, Dejuuuuu??, Isuzu???, etc etc
>Wenn die Größenwahns übernahme-technisch sich genau so wie Toyota und Honda verhalten hätten, die Welt sähe heute ganz einfach aus:
>USA: Ford,GM
>Japan: Toyota, Honda
>Frankreich: Renault,Peugot
>Deutschland: VW/Audi, BMW, Daimler-Benz,"Porsche"
>Das währen die einzig verbleibenden Volumenhersteller.
>Porsche verkauft bestimmt nehr als Ferarri, Lamborghini......
>Historische Autonationen wie Italien, Großbritannien, Schweden? währen einfach tod.
>Korea nicht so historisch, aber trotzdem tod:-)
>Die Buden würden in Cash ersticken!!!!!!! >
...die Hälfte der angegebenen Automarken wird wohl noch verschwinden,-fünf werden bleiben.
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