Lullaby
17.11.2002, 16:44 |
15 % - die 'wahre' Mehrwertsteuer (copyright Hans Eichel) und mehr... Thread gesperrt |
-->Hi,
endlich wissen wir, wie's wirklich weiter geht (kommt gleich).
Das wird auch den Devisenhandel freuen, von den Geldhändlern ganz zu schweigen. Denn: 1. sind sie genau so dran, weil sich jeder Aktien- und/oder Immo-Trade derivieren lässt bis hin zum Day Trade. Und 2. jeder Day Trade = eine Differenz. Und davon gilt's jetzt 15 % an den Hansiputz abzuführen, denn
logischerweise entsteht bei jedem dieser Trades ein Mehrwert - auf einer Seite. Der andere kann diese nicht als Verlust"geltend" machen. Auch klar. Und außerdem ist Differenz Differenz und schon wegen der"Steuergerechtigkeit"...
Also jetzt bitte:
DEU/Haushalt/Steuer WOZUS
Eichel will Gewinne besteuern und das Bankgeheimnis lüften
Wochenendzusammenfassung
Utl: Pauschal 15 Prozent auf Verkaufserlöse - Industrie und Banken protestieren - Neuverschuldung rund 35 Milliarden Euro =
Berlin (AP) Bundesfinanzminister Hans Eichel will Gewinne aus dem Verkauf von Aktien und Immobilien künftig mit einer Steuer von 15 Prozent belegen. Eichel werde diesen Plan dem Koalitionsausschuss vorlegen, teilte seine Sprecherin am Sonntag mit. Gleichzeitig solle die Spekulationsfrist abgeschafft und das Bankgeheimnis gelockert werden. Banken, Industrie und die Opposition kritisierten die Pläne scharf. Zur Beratung über Eichels Sparmaßnahmen wollte der Koalitionsausschuss am Sonntagabend zusammentreffen.
Eichel hatte ursprünglich geplant, Verkaufsgewinne dem normalen Einkommen zuzurechnen und sie so mit dem individuellen Steuersatz zu besteuern. Laut Nachrichtenmagazin"Focus" wird die jetzt geplante Pauschalsteuer ab 21. Februar 2003 fällig. Davor erworbene Wertpapiere und Häuser würden mit 1,5 Prozent des Verkaufspreises besteuert.
Das ist besonders genial! Macht eine Gesamtumsatzsteuer auf sämtliche Transaktionen ab 21. Februar, wobei in assets getradet wird, die logischerweise vor dem 21. Fabruar mindestens ein Mal getradet sein müssen!
Die bisherige Spekulationsfrist - nach deren Ablauf Gewinne bisher steuerfrei waren - von einem Jahr für Aktien und zehn Jahren für Immobilien falle weg. Nur wenige Tage vor der entscheidenden Kabinettssitzung am Mittwoch gibt es laut"Focus" zu diesen Plänen jedoch noch Diskussionsbedarf bei Rot-Grün.
Weniger Diskussionsbedarf! Die Herrschaften sollten sich zunächst einmal mit den GRUNDTATSACHEN von Märkten und ökonomischen Abläufen vertraut machen, von denen sie nicht den Schimmer einer Ahnung haben.
Eine Sprecherin Eichels bestätigte, dass es dem Finanzamt in Zukunft ermöglicht werden soll, sämtliche Konto- und Depotunterlagen der zurückliegenden Jahre einzusehen.
Das ist ebenfalls GANZ große Klasse. Vor allem das"der" zurückliegenden Jahre!
Ab 2003 müssten Banken dem Fiskus diese Daten per Kontrollmitteilung übermitteln.
Das ist EXTRA GROSSE KLASSE. Denn mit der Auswertung dieser Millionen (die Rede geht von 15.000 Millionen Kontrollmitteilungen allein beim ersten"Rutsch") werden die Finanzämter so ausgelastet sein, dass sie zur Bearbeitung sonstiger Vorgänge auf Jahre hinaus nicht mehr kommen können...
Die Grünen-Finanzexpertin Christine Scheel verteidigte diese Änderung des Bankgeheimnisses."Es ist nicht verwerflich, wenn die Banken den Finanzämtern Kontrollmitteilungen schicken. Bisher wurde der ehrliche Steuerzahler bestraft", sagte sie der"Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
(...)
Jetzt kommt noch das Filetstück:
Zwtl: Neuverschuldung steigt auf knapp 35 Milliarden Euro
Eichel will dem Kabinett am Mittwoch ein Paket mit Gesetzen zum Nachtragsetat 2002, zum veränderten Haushalt 2003 und zum Sparpaket vorlegen. Laut"Spiegel" und"Focus" muss Eichel die Neuverschuldung 2002 weiter erhöhen und zusätzlich 13,5 Milliarden Euro aufnehmen. Sie betrage damit 34,6 Milliarden Euro.
Die Nettokreditaufnahme 2003 wird laut"Focus" 18,9 Milliarden Euro betragen, 3,4 Milliarden Euro mehr als bisher geplant. Der"Spiegel" bezifferte die Neuverschuldung 2003 auf 18,7 Milliarden Euro.
Der Vorsitzende des SPD-Arbeitnehmerflügels, Ottmar Schreiner, forderte Eichel angesichts neuer Steuerausfälle laut"Bild am Sonntag" auf, den Spitzensteuersatz im Jahr 2004 nicht so stark wie geplant auf 42 Prozent zu senken. Der SPD-Abgeordnete Hans-Peter Bartels plädierte dafür, den Spitzensteuersatz nur auf 45 Prozent zu senken. Das bringe jährlich 6,6 Milliarden Euro.
Alles der falsche Weg! Der"natürliche" Steuersatz liegt bekanntlich bei 100 %. Alles, was darunter liegt, ist eine Subvention bzw. eine Steuersenkung.
Deshalb ist dringend geboten, endlich auf die Vollbesteuerung zu rekurrieren.
Details, wie immer, unter:
http://www.bundesfinanzministerium.de
Ende
AP/sl/fi/
171521 nov 02
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Euklid
17.11.2002, 17:05
@ Lullaby
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Re: 15 % - die 'wahre' Mehrwertsteuer (copyright Hans Eichel) und mehr... |
-->Hallo Lullaby
Wann beschenkst Du die Luftnummerregierer endlich mit einem Vortrag des Herrn Laffer?
Den nachfolgenden Vortrag des EUKLID daß Funktionen auch in umgekehrter Richtung ihre Wirkung entfalten würde ich übernehmen.
Die ganzen Jahre haben sich die Räuber den ungerechtfertigten Progressionsvorteil bei Inflation in die Tasche geschoben.
Trotz überproportionaler Steigerung der Steuern mußten sie sogar noch die Prozentsätze der Steuern heben.
Jetzt läuft aber die Defla-Funktion in umgekehrter Richtung das heißt daß die Steuereinnahmen umso rigoroser zusammenbrechen wegen der deflationären Entwicklung.Die Rezepte wären doch jetzt nur schnell fallende Steuern auch in den Prozentzahlen.Progressiv wachsende Löcher durch fallende Lohngesamtsummen bei der Einkommensteuer.
Das wird ein Schlachtfest geben und diese Stümper reiten ein Pferd auf das man sie wegen der geistigen Behinderung niemals hätte setzen dürfen.
Das Pferd wird sie ruckartig abwerfen,genauso ruckartig wie die Deflationsspirale alles mit immer größerer Geschwindigkeit zusammenreißt.
Vergleichbar nur noch mit einem Tornado der gerade die Verbindung zur Erdoberfläche aufgenommen hat und sich an der Peripherie zu drehen beginnt.
Die Beschleunigung ist beachtlich und die Mixtur der Regierung ist genau das was der Tornado sich wünscht.
Gruß EUKLID
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JLL
17.11.2002, 19:18
@ Lullaby
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Re: Offenbar hat man sich zu einem Konjunkturprogramm... |
-->... für die notleidende Schweiz durchgerungen.
Weiß jemand, wie hoch die MWSt in der Schweiz ist? Die Einkommensteuer? Die Erbschaftsteuer?
Da werden Euch - wie mir - die Augen rausfallen. Vor dem Hintergrund der hiesigen Politpropaganda, ist die Schweiz ein Land, das durch seine unsozialen Steuergesetze und die dort herrschende Ungerechtigkeit am Rande eines Bürgerkriegs stehen muss - das ganze Land ist eine einzige soziale Schieflage. Und für die Ausbildung und die Zukunft von Kindern wird in der Schweiz sicher auch nichts getan. Kann jemand aus Grenznähe evtl. bestätigen, dass sich Flüchtlingsströme aus diesem Steuer-Schurkenstaat Richtung der gelobten Bundesrepublik ergießen? Es macht mich ganz krank dieses Elend und diese Ungerechtigkeit mitten in Europa ansehen zu müssen.
Ich überlege daher ernsthaft, hier die Zelte abzubrechen und als Aufbauhelfer in die Schweiz zu gehen. Für die gute Sache will ich gerne die dort herrschenden Ungerechtigkeiten, die Entbehrungen und die schrecklichen Mißstände auf mich nehmen - wenn ich nur meinen Beitrag leisten kann!
Schönen Abend
JLL
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Baldur der Ketzer
17.11.2002, 20:11
@ JLL
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7,6%MWSt., ESt ca. 30% (10-10-10 für Bund, Kanton, Gemeinde) |
-->Hallo, JLL;
es geht stark unterschiedlich nach Gemeindehebesätzen und Kantonen.
Die Bundessteuer von nicht ganz 10% ist gleich, variabel sind Kantons- und Gemeindesteuer.
Die Wertzuwachssteuer von Immobilien richtet sich nach der Haltedauer und ist insofern degressiv.
Erbschaftsteuer gibts (bis auf Schwyz) auch.
Aber per Saldo bleibt dem Bürger wesentlich mehr als in ABS.
Sprit so ca. um,90 Eurotzer.
beste Grüße vom Baldur
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nasdaq
17.11.2002, 23:22
@ JLL
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Einzelvergleiche zur Rechtfertigung von Totsünden |
-->was versuchst Du mit diesem Kommentar zu sagen?
Soll es eine Rechtfertigung für absolut unsinnige Entscheidungen sein? Auf jeden Fall muss es schon sehr schlecht um die Politik stehen, wenn zu jeder Entscheidung Rechtfertigungen statt vernünftige Argumente gebracht werden müssen.
Das ist genauso wie die Behauptung es gibt in vielen Ländern einschl. den USA die Todesstrafe, also führen wir sie doch auch ein...
Das dies unsinnig ist weiss nun auch jeder. Wieso also nicht bei den Steuern.
Für die Schweiz gilt im übrigen das gleiche. Viele Steuern sind auch in der Schweiz vollkommen unsinnig und unpraktikabel. Nur sollte man doch jetzt nicht den Fehler machen und alle unsinnigen Steuerregelungen aus dem Ausland hier einzuführen.
Im Prinzip ist es mir mittlerweile aber auch egal was hier in Deutschland beschlossen wird.
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LenzHannover
18.11.2002, 11:43
@ Baldur der Ketzer
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Die Vermögenssteuer und die Steuer auf selbstgenutztes Wohneigentum |
-->nicht vergessen. Kreditzinsen für die eigene Hütte sind wohl absetzbar.
In Han. hält mich noch meine preistwerte Wohnung (5 Eu incl. NK zzgl. Heizung) in direkter Citynähe, bei ich kein Auto benötige;
mein Status als freiberufler (nix is mit Renten- und Arbeitslosenversicherung)
und die Kinderlosigkeit. Die verfallenen Schulen usw. berühren mich also noch nicht sonderlich.
Die Schweiz wird ggf. nicht preiswerter, eher teurer, nicht umsonst wohne viele schweizer in Affistan und gehen dort auch gerne shoppen.
Test: www.immoscout.ch
Aber dafür funtioniert dort einiges wohl deutlich besser.
Meine Meinung: Den einzig massiv ausgeprägten Lobbyismus betreiben dort die Banken und das schadet den Bürgern nicht so sehr.
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