LenzHannover
18.11.2002, 12:36 |
Noch mal zur Aktiensteuer Thread gesperrt |
-->Die geplanten Änderungen im Detail
Mit einem pauschalen Steuersatz von 15 Prozent will der Bund künftig bei Gewinnen aus Verkäufen von Aktien und nicht selbst genutzten Immobilien mitverdienen. Die Spekulationsfrist entfällt.
Berlin - SPD und Grüne haben sich auf eine neue Form der Aktienbesteuerung geeinigt. Nach Angaben aus Koalitionskreisen sollen Gewinne aus Verkäufen von Aktien und nicht selbst genutzten Immobilien künftig pauschal mit 15 Prozent besteuert werden. Für Altfälle gilt eine Sonderregelung. Es folgt eine Aufstellung der Pläne. Die folgenden Angaben beruhen auf übereinstimmenden Aussagen aus Koalitionskreisen aus beiden Parteien.
Veräußerungsgewinne aus dem Verkauf von Immobilien, Wertpapieren, Termingeschäften und anderen Vermögensgegenständen werden zukünftig umfassend, einheitlich und gleichmäßig besteuert. Immobilien für eigene Wohnzwecke können im Rahmen der bisherigen Regelung weiterhin steuerfrei veräußert werden.
Mindesthaltefristen (Spekulationsfristen) sind steuerlich nicht mehr relevant.
Anschaffungskosten von Immobilien werden zukünftig nicht mehr um AfA oder Sonder-AfA gemindert.
(wat das nu heißt?, wenn ich als freiberufler eine abschriebene / voll
abgesetzte Maschine verkaufe, verbuch ich den Preis voll als Gewinn und
zahle ggf. auch Steuern darauf. Warum soll das bei Häusern anders sein?)
Der Steuersatz beträgt pauschal 15 Prozent für alle Veräußerungsgewinne.
Stichtag für die Reform und die Unterscheidung zwischen Altfällen und Neufällen ist der Tag der Verabschiedung des Gesetzentwurfs im Bundestag. Das ist voraussichtlich der 21. Februar 2003.
Altfälle, die vor dem Stichtag angeschafft wurden, werden pauschal mit 1,5 Prozent auf den Verkaufserlös besteuert. Im Detail bedeutet dies, dass der Veräußerungsgewinn pauschal mit zehn Prozent angenommen und darauf ein Steuersatz von 15 Prozent erhoben wird. Daraus ergeben sich die genannten 1,5 Prozent.
Der Nachweis von Anschaffungskosten für Altfälle erübrigt sich, wobei nachgewiesene höhere Kosten steuerlich anerkannt werden können.
Bei Neufällen erfolgt die Ermittlung der Veräußerungsgewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren oder Termingeschäften durch Mitteilungen der Institute an das Bundesamt für Finanzen. Gewinne aus privaten Veräußerungsgeschäften dürfen nur mit Verlusten aus privaten Veräußerungsgeschäften ausgeglichen werden.
Eine doppelte Besteuerung von Investmentfonds ist nicht mehr vorgesehen.
Meine Meinung:
Wenn ich die Verluste mit ins nächste Jahr nehmen darf ist das ok, wenn nicht, neige ich zur Klage, andererseits sind es nur 15% und nicht über 40% steuern.
Eine Steuerfreiheit für"uns Zocker" ist nicht nach zu vollziehen, ich empfinde -unter dem Vorbehalt oben- die Regelung als fair.
Unfair ist natürlich die gesamte Geldmenge, die Staat kassiert und umverteilt.
<ul> ~ http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,223265,00.html</ul>">http://www.manager-magazin.de/geld/...223265,00.html[/link]</ul>
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Kasi
18.11.2002, 12:58
@ LenzHannover
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Re: Noch mal zur Aktiensteuer |
-->Ich verstehe auch nicht ganz, was an der Regelung jetzt so unfair sein sollte, auch wenn nach wie vor jeden Tag was neues kommt und man etwas irritiert dazwischen steht. Ich habe nie ganz verstanden, warum Spekulationsgewinne steuerfrei sein sollten und 15% sollten wohl klar gehen, da hilft ja nun auch kein Hinweis auf U.S.A. und England mehr wie vorher beim Einkommenssteuersatz. Was betrachten die aber als Gewinn? Bleiben Verluste nun voll verrechenbar und was ist mit Verlusten aus Käufen, die vor 2002/2003 erfolgten? Das taucht nämlich leider nie explizit auf und da wurde ja nun schon so einiges angesprochen?!
Kasi
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Luigi
18.11.2002, 13:09
@ LenzHannover
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Re: Erklär mir bitte diesen Satz |
-->>Der Nachweis von Anschaffungskosten für Altfälle erübrigt sich, wobei nachgewiesene höhere Kosten steuerlich anerkannt werden können.
"höhere Kosten steuerlich anerkannt werden können."
Wird jetzt bei"Verlust-Altfällen" immer ein Gewinn vermutet, oder nicht?
Ich würde nicht fragen, wenn der Satz"höhere Kosten werden steuerlich anerkannt." lauten würde!
Das Wörtchen KÃ-NNEN macht mich stutzig.
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Bob
18.11.2002, 13:13
@ Kasi
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Haushaltssanierung durch Spekulationsbesteuerung - Krisensymptom |
-->Die Alten wären niemals auf die Idee gekommen, den Staat aus Spekulationsgewinnen zu finanzieren.
Da wird der Staat doch zum Oberspekulanten!
Die ganze Politik wird vollkommen irrationalisiert.
Sehr bedauerliche Entwicklung das ganze.
bob
ps: Die offenbar in Bürokratenkreisen vorherrschende Meinung, man könne mit dieser Steuer nenneswerte Beträge verdienen, ist ein ausgezeichneter Kontraindikator.
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henry
18.11.2002, 13:34
@ LenzHannover
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Re: Noch mal zur Aktiensteuer |
-->mich würde mal interessieren was die so an Steuereinahmen die so kalkulieren?
wenn Aktien -und Terminspekulationen angeglichen werden... wird wohl das Halbeinkunftsvefahren bei Aktien fallen oder gilt es dann auch für Termingeschäfte?.... und somit sind wir schon bei 30%!
was mich besonders stört ist
"Bei Neufällen erfolgt die Ermittlung der Veräußerungsgewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren oder Termingeschäften durch Mitteilungen der Institute an das Bundesamt für Finanzen"
Sollte das den Banken nicht unglaublich viel an Arbeitsaufwand und somit auch Geld kosten, dem Staat natürlich auch?
Was ist mit ausländischen Banken??? sollte dann nicht auch das Briefgeheimniss fallen-sonst kann der Staat das doch gar nicht nachprüfen was die Bürger so im Ausland anlegen!
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Euklid
18.11.2002, 13:55
@ Kasi
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Re: Noch mal zur Aktiensteuer |
-->>Ich verstehe auch nicht ganz, was an der Regelung jetzt so unfair sein sollte, auch wenn nach wie vor jeden Tag was neues kommt und man etwas irritiert dazwischen steht. Ich habe nie ganz verstanden, warum Spekulationsgewinne steuerfrei sein sollten und 15% sollten wohl klar gehen, da hilft ja nun auch kein Hinweis auf U.S.A. und England mehr wie vorher beim Einkommenssteuersatz. Was betrachten die aber als Gewinn? Bleiben Verluste nun voll verrechenbar und was ist mit Verlusten aus Käufen, die vor 2002/2003 erfolgten? Das taucht nämlich leider nie explizit auf und da wurde ja nun schon so einiges angesprochen?!
>Kasi
Aber bitte nicht die unsägliche zusätzliche Arbeit vergessen die ganzen Klamotten und Positionen innerhalb eines Jahres herauszuziehen um korrekte Angaben machen zu können so wie sie dem Finanzamt vorgelegt werden müssen.
Ich fürchte auf den Aktienumsatz mindestens 3% an Kosten für zusätzliche Arbeit.
Verdient man mit Aktien im Schnitt ca 10% pro Jahr dann beträgt die zusätzliche Arbeit ca 30% vom Gewinn.
Und damit bist Du wieder bei 30 plus 15 entsprechend 45%.
Wo soll das noch lohnend sein?
Ich lasse mir doch nicht zusätzliche Arbeit aufhalsen um eine korrekte Buchführung der Aktiengeschäfte vorlegen zu können.
Wenn man seine Arbeit ordentlich machen will muß man nun mindestens 45% verdienen damit man am Ende den Nuller hat.
Nur wer von kostenloser Arbeit für den Staat ausgeht verdient noch mehr.
Dafür sollte die Zeit zu schade sein.
Die Rendite fürs Nichtstun ist wesentlich größer und risikoärmer.
So schnell wie möglich an die Wand mit dem System und neu anfangen.
Gruß EUKLID
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Euklid
18.11.2002, 14:01
@ Euklid
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Re: Noch mal zur Aktiensteuer |
-->Im Geschäftsleben gilt die eiserne Regel daß nur derjenige am Gewinn partizipiert der auch am Verlust partizipiert.
Der Staat wird diese eherne Regel durchbrechen und Verluste nicht anerkennen.
Gruß EUKLID
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Euklid
18.11.2002, 14:09
@ Bob
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Re: Haushaltssanierung durch Spekulationsbesteuerung - Krisensymptom |
-->>Die Alten wären niemals auf die Idee gekommen, den Staat aus Spekulationsgewinnen zu finanzieren.
>Da wird der Staat doch zum Oberspekulanten!
>Die ganze Politik wird vollkommen irrationalisiert.
>Sehr bedauerliche Entwicklung das ganze.
>bob
>ps: Die offenbar in Bürokratenkreisen vorherrschende Meinung, man könne mit dieser Steuer nenneswerte Beträge verdienen, ist ein ausgezeichneter Kontraindikator.
Du hast völlig Recht denn auf Dauer ist damit kein ordentlicher Gewinn mehr zu erzielen.
Das schnelle raus und rein bedeutet daß man eine ungeheure Bürokratieleistung vollbringen muß.
Auch die Dividende der verkauften Aktien muß ja noch berücksichtigt werden.
Als Privatmann arbeitet man die Unterlagen für das Finanzamt quasi kostenlos aus was zur Folge hat daß man sich die lumpige Rendite schwer verdienen muß.
Das ganze ist völliger Schwachsinn in Potenz.
Wir haben scheinbar noch nicht genügend Bürokratie.
Eine 1% ige Börsenumsatzsteuer wäre da viel praktikabler zu handhaben.
Die sollen sie von mir aus an der Quelle ziehen und aus die Maus.
Wie und wann ich dann Gewinne schöpfe geht die Zwingherren einen Scheißdreck an.
Alles verkloppen und abhauen ist die Devise denn dann ist der Laden am schnellsten an der Wand.
Wer weiß was denen noch einfällt denn es wird nie mehr reichen.
Gruß EUKLID
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000
18.11.2002, 14:19
@ Euklid
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Re: Noch mal zur Aktiensteuer |
-->Hallo EUKLID
dein letzter Satz
"""So schnell wie möglich an die Wand mit dem System und neu anfangen"""
erschein mir am Wichtigsten.
Der Staat IST PLEITE u der Staat war auch schon vor 5 Jahren Pleite,
aber das Problem IST, DER STAAT WILL NICHT PLEITE SEIN, u er hat durch
seine Regierungs- bzw. PolizeiGewalt die Möglichkeit, die faktische
Pleite sehr sehr lange hinauszuzögern, aber auf UNSERE KOSTEN, bzw.
auf Kosten des MITTELSTANDES, den die kleinen haben eh kein Geld
u die ganz großen Konzerne können ja international ausweichen u mit
Arbeitsplatzabbau etc. DROHEN.
Also trifft es uns u wenn wir Pech haben, kann es uns noch sehr
lange treffen, bis wir total"blutleer" sind.
Ich verweise auf meinen vorherigen Beitrag vom"MAUSEFALLENSTAAT"
Gruß
OOO
>>Ich verstehe auch nicht ganz, was an der Regelung jetzt so unfair sein sollte, auch wenn nach wie vor jeden Tag was neues kommt und man etwas irritiert dazwischen steht. Ich habe nie ganz verstanden, warum Spekulationsgewinne steuerfrei sein sollten und 15% sollten wohl klar gehen, da hilft ja nun auch kein Hinweis auf U.S.A. und England mehr wie vorher beim Einkommenssteuersatz. Was betrachten die aber als Gewinn? Bleiben Verluste nun voll verrechenbar und was ist mit Verlusten aus Käufen, die vor 2002/2003 erfolgten? Das taucht nämlich leider nie explizit auf und da wurde ja nun schon so einiges angesprochen?!
>>Kasi
>Aber bitte nicht die unsägliche zusätzliche Arbeit vergessen die ganzen Klamotten und Positionen innerhalb eines Jahres herauszuziehen um korrekte Angaben machen zu können so wie sie dem Finanzamt vorgelegt werden müssen.
>Ich fürchte auf den Aktienumsatz mindestens 3% an Kosten für zusätzliche Arbeit.
>Verdient man mit Aktien im Schnitt ca 10% pro Jahr dann beträgt die zusätzliche Arbeit ca 30% vom Gewinn.
>Und damit bist Du wieder bei 30 plus 15 entsprechend 45%.
>Wo soll das noch lohnend sein?
>Ich lasse mir doch nicht zusätzliche Arbeit aufhalsen um eine korrekte Buchführung der Aktiengeschäfte vorlegen zu können.
>Wenn man seine Arbeit ordentlich machen will muß man nun mindestens 45% verdienen damit man am Ende den Nuller hat.
>Nur wer von kostenloser Arbeit für den Staat ausgeht verdient noch mehr.
>Dafür sollte die Zeit zu schade sein.
>Die Rendite fürs Nichtstun ist wesentlich größer und risikoärmer.
>So schnell wie möglich an die Wand mit dem System und neu anfangen.
>Gruß EUKLID
|
JLL
18.11.2002, 14:25
@ LenzHannover
|
Re: Mal ganz ernsthaft, ich denke diese Regelung ist alles in allem ok. |
-->Das dürfte insgesamt eine Lösung sein, mit der man leben kann. Die Endbesteuerung auf Aktiengewinne liegt damit bei 7,5 % des erzielten Gewinns - damit eine der interessantesten Einkunftsarten, fast schon mit Oasen-Charakter. Für Steuerehrliche per Saldo deutlich günstiger als vor der Neuregelung. Außerdem sehe ich positiv, dass künftig Anlageentscheidungen nicht mehr durch das Schielen auf Steuerfristen verunreinigt werden.
Was allerdings auch befriedigend geregelt werden muß, ist die Frage mit der Verlustverrechnung (auch Altverluste).
Mal sehen ob das die endgültige Fassung wird oder wieder nur ein Versuchsballon.
Schönen Tag
JLL
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Euklid
18.11.2002, 14:35
@ 000
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Re: Noch mal zur Aktiensteuer |
-->>Hallo EUKLID
>dein letzter Satz
>"""So schnell wie möglich an die Wand mit dem System und neu anfangen"""
>erschein mir am Wichtigsten.
>Der Staat IST PLEITE u der Staat war auch schon vor 5 Jahren Pleite,
>aber das Problem IST, DER STAAT WILL NICHT PLEITE SEIN, u er hat durch
>seine Regierungs- bzw. PolizeiGewalt die Möglichkeit, die faktische
>Pleite sehr sehr lange hinauszuzögern, aber auf UNSERE KOSTEN, bzw.
>auf Kosten des MITTELSTANDES, den die kleinen haben eh kein Geld
>u die ganz großen Konzerne können ja international ausweichen u mit
>Arbeitsplatzabbau etc. DROHEN.
>Also trifft es uns u wenn wir Pech haben, kann es uns noch sehr
>lange treffen, bis wir total"blutleer" sind.
>Ich verweise auf meinen vorherigen Beitrag vom"MAUSEFALLENSTAAT"
Dieser unsägliche Kommunist Olaf Scholz vergleicht doch Äpfel mit Birnen.
Ein Steuersystem kann man nur vergleichen wenn man alle Steuern heranzieht.
Er vergißt einfach die abartig hohen Steuersätze in der Einkommensteuer und vergleicht dann die Spekulationssteuer und behauptet die wären moderat.
Man vergißt daß jede neu eingeführte Steuer am Anfang immer moderat war und am Schluß immer mehr zugedreht wird wenn sie erstmal eingeführt ist.
Man erkennt momentan überhaupt kein einziges schlüssiges Konzept wie die Karre aus dem Dreck soll.
48 Steuererhöhungen bis dato und vollkommen unmöglich noch irgendwie den Überblick zu bekommen.
Eine seriöse Planung mit dieser Regierung ist nicht mehr möglich.
Es gibt in der Tat nur noch eines was helfen kann.
Der Mittelstand muß jetzt schnell und konsequent handeln und die Arbeitsplätze bis zum Erbrechen abbauen und alles Geld aus der Firma herausziehen.
Ab dann gilt nur noch horten von Kapital und ab die Post.
Kein Geld mehr auf irgendweche Konten,keine Staatsanleihen mehr kaufen und eine stattliche Summe in das anonyme Gold.
Damit wird man Erfolg haben und den Abzockern wird der Hintern so gewaltig dampfen daß man von deren Hintern die Haut abziehen kann.
Auf die Herdplatte mit ihnen.Der stille Protest wird sie erwürgen bevor sie uns erwürgen.Wer nichts tut wird nachher mit leeren Händen dastehen.
Ich traue den Kaspern jetzt auch noch zu daß sie uns mit Zwangsanleihen auf Hypotheken beglücken wenn kein Schwein mehr die Staatsanleihen mag.(3-5 Jahre dürfte der Spaß noch dauern)
Daher unbedingt weg mit dem Zeug und zwar so schnell wie möglich.
Aber auf keinen Fall etwas illegales weil dies bei den Mickerzinsen auch nicht nötig ist.
Steigt der Zins sehr schnell liegt Infla in der Luft und dann ab mit der restlichen Kohle in das Gold.
Gruß EUKLID
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Euklid
18.11.2002, 14:38
@ JLL
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Re: Mal ganz ernsthaft, ich denke diese Regelung ist alles in allem ok. |
-->>Das dürfte insgesamt eine Lösung sein, mit der man leben kann. Die Endbesteuerung auf Aktiengewinne liegt damit bei 7,5 % des erzielten Gewinns - damit eine der interessantesten Einkunftsarten, fast schon mit Oasen-Charakter. Für Steuerehrliche per Saldo deutlich günstiger als vor der Neuregelung. Außerdem sehe ich positiv, dass künftig Anlageentscheidungen nicht mehr durch das Schielen auf Steuerfristen verunreinigt werden.
>Was allerdings auch befriedigend geregelt werden muß, ist die Frage mit der Verlustverrechnung (auch Altverluste).
>Mal sehen ob das die endgültige Fassung wird oder wieder nur ein Versuchsballon.
>Schönen Tag
>JLL
Wie kommst Du auf 7,5%?????
Gruß EUKLID?
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Diogenes
18.11.2002, 14:38
@ Kasi
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Re: Noch mal zur Aktiensteuer |
-->Hi Kasi,
>Ich habe nie ganz verstanden, warum Spekulationsgewinne steuerfrei sein sollten und 15% sollten wohl klar gehen,...
1) Die ach so tollen Kursgewinne der letzten Jahre waren das Produkt einer saftigen Kreditinflation. Der Hauptverursacher der Inflation, besteuert die Inflation. Wunderbar. Ähnliches gilt für Immobilien"gewinne".
2) Bei einer"Spekulations"frist von mehreren Jahren kann von Spekulation, keine Rede mehr sein, das ist klar Investition. Einerseits über niedrige Investitionen Jammern und dann eben diese extra besteuern?
>da hilft ja nun auch kein Hinweis auf U.S.A. und England mehr wie vorher beim Einkommenssteuersatz.
Mag sein, aber damit werden die Staatseinnahmen von der Börsenentwicklung abhängig. Das hat den US das Budget jetzt ordendlich verhagelt. Der Finanzminister als Oberspekulant.
>Was betrachten die aber als Gewinn? Bleiben Verluste nun voll verrechenbar und was ist mit Verlusten aus Käufen, die vor 2002/2003 erfolgten? Das taucht nämlich leider nie explizit auf und da wurde ja nun schon so einiges angesprochen?!
Mein Tip: Bei Gewinnen langt der Fiskus zu, Verluste gehen auf deine Kosten. So läuft das normalerweise.
Wären nähmlich die Gewinne mit den Verlusten aufrechenbar, dann hätte das Finanzamt langfristig praktisch Null Einnahmen. Es würde kurzfristig sogar draufzahlen, man denke nur an die Telekomaktionäre.
>Kasi
Die Währungsreform ist überfällig.
Gruß
Diogenes
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Diogenes
18.11.2002, 14:44
@ henry
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Re: Noch mal zur Aktiensteuer |
-->Hallo LenzHannover,
>Sollte das den Banken nicht unglaublich viel an Arbeitsaufwand und somit auch Geld kosten, dem Staat natürlich auch?
Die Banken holen es sich bei den Kunden, dem Staat sind Kosten seit jeher egal, der bürger wird schon blechen. So who cares, außer dem Bürger?
>Was ist mit ausländischen Banken??? sollte dann nicht auch das Briefgeheimniss fallen-sonst kann der Staat das doch gar nicht nachprüfen was die Bürger so im Ausland anlegen!
Kommt noch, deswegen der Druck der EU auf die Schweiz. Nichts darf der totalen Besteuerung im Weg stehen, sonst funkt sie nicht.
Es wird damit enden, daß alles wegbesteuert wird, was nur geht. Wenn schon bankrott, dann alle und vollkommen. Such dir schon mal einen Platz zum verbuddeln und überleg dir, was sich sinnvollerweise verbuddeln läßt.
Gruß
Diogenes
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Palstek
18.11.2002, 14:57
@ Euklid
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wegen Halbeinkünfteverfahren |
-->Die Hälfte von 15 % = 7,5 % (für Aktien und Dividenden).
Bei Derivaten müßte es m.E. bei 15 % bleiben, da dort kein Halbeinkünfteverfahren zur Anwendung kommt.
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Silberblick
18.11.2002, 15:05
@ JLL
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Ja, aber nur so lange, wie es bei den 15% bleibt.... |
-->Erst einmal ist es ein Köder zur Ehrlichkeit, dann wird auch diese Stellschraube fester gezogen Richtung 50%.
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JLL
18.11.2002, 15:09
@ Diogenes
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Re: Noch mal zur Aktiensteuer |
-->>Mein Tip: Bei Gewinnen langt der Fiskus zu, Verluste gehen auf deine Kosten. So läuft das normalerweise.
Nach meiner Auffassung wäre eine Fiskalstrategie nach dem Motto die"Guten ins Kröpfchen" eindeutig verfassungswidrig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so etwas versucht. Denn eine derartige Regel würde mit Sicherheit gekippt. Entscheidend kann auf jeden Fall nur der Saldo aus positiven und negativen Geschäften sein. Asymmetrische Zuordungen hätten Enteignungscharakter.
>Wären nähmlich die Gewinne mit den Verlusten aufrechenbar, dann hätte das Finanzamt langfristig praktisch Null Einnahmen.
Nein, es verdient natürlich langfristig an der selbst verursachten Inflation.
>Es würde kurzfristig sogar draufzahlen, man denke nur an die Telekomaktionäre.
Möglich, aber nur im Sinne entgangener Gewinne, da eine Querverrechnung mit anderen Einkunftsarten nicht stattfindet.
Schönen Tag
JLL
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rodex
18.11.2002, 15:17
@ Palstek
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Na, ob das Halbeinkünfteverfahren dann so bleibt? Kann ich mir nicht vorstellen. |
-->Für Dividenden vielleicht schon. Aber sicher nicht fuer normale Aktiengewinne. Denn dafür gibt's ja jetzt die 15% pauschal.
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Silberblick
18.11.2002, 15:27
@ LenzHannover
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Wird für diese neue Steuer die Zustimmung des Bundesrats benötigt? (owT) |
-->
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Kasi
18.11.2002, 15:42
@ Diogenes
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Re: Noch mal zur Aktiensteuer |
-->Hallo Diogenes,
>1) Die ach so tollen Kursgewinne der letzten Jahre waren das Produkt einer saftigen Kreditinflation. Der Hauptverursacher der Inflation, besteuert die Inflation. Wunderbar. Ähnliches gilt für Immobilien"gewinne".
Du willst mir doch nicht erzählen, daß die absonderlichen Entwicklungen an den Börsen in irgeneiner Weise mit der Inflation decken. Das Problem Inflation und Gewinn wurde hier ja mehrfach besprochen, aber mit diesem Problem lebt jeder in diesem Land, also warum nicht das Kapital? Wenn eine neue Tarifrunde durchkommt und die Löhne und Gehälter der Inflation angeglichen werden, wird dieses Geld ja auch mit dem Einkommen voll versteuert und nicht als Inflationsausgleich rausgenommen, oder denke ich gerade quer?
Ich kenne einige, die sich dick ihren Kontostand erhöht haben während der Hausse (viele die zugegebenermaßen nicht verkauft haben und nun pleite sind... aber selbst schuld!)... von Inflationsausgleich kann da nun echt keine Rede sein. Bei Immobilien sehe ich das Problem schon eher.
>2) Bei einer"Spekulations"frist von mehreren Jahren kann von Spekulation, keine Rede mehr sein, das ist klar Investition. Einerseits über niedrige Investitionen Jammern und dann eben diese extra besteuern?
Es werden ja keine Investitionen besteuert, sondern die Gewinne daraus und daß die Börsenentwicklung seit Jahren nichts mehr mit realer Wertschöpfung zu tun hat, ist doch hier auch schon öfter diskutiert worden, also wo zieht man noch die Grenze zwischen Investition und Spekulation?
>>da hilft ja nun auch kein Hinweis auf U.S.A. und England mehr wie vorher beim Einkommenssteuersatz.
>Mag sein, aber damit werden die Staatseinnahmen von der Börsenentwicklung abhängig. Das hat den US das Budget jetzt ordendlich verhagelt. Der Finanzminister als Oberspekulant.
Als wenn das die einzige Steuer wäre! Da haben wir ja nun tausend andere kreative Steuern, die das Risiko der Börse ausgleichen.
>Mein Tip: Bei Gewinnen langt der Fiskus zu, Verluste gehen auf deine Kosten. So läuft das normalerweise.
>Wären nähmlich die Gewinne mit den Verlusten aufrechenbar, dann hätte das Finanzamt langfristig praktisch Null Einnahmen. Es würde kurzfristig sogar draufzahlen, man denke nur an die Telekomaktionäre.
Das kann ich nicht glauben, auch wenn es diskutiert wurde. Da ist keine Verhältnismäßigkeit mehr gewährt. Wir werden sehen. Draufzahlen kann das Finanzamt doch garnicht, nur nix oder wenig kassieren wegen der massiven Verluste oder woher sollen Rückzahlungen erfolgen? War es nicht so, daß die Gewinne des einen die Verluste des anderen sind? Somit werden die Verluste vorgetragen und die Gewinne besteuert aber nix ausgezahlt, oder? EIgentlich ein ganz schön absurdes Perpetuum Mobile, wenn ich so drüber nachdenke!
Kasi
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Herbi, dem Bremser
18.11.2002, 16:30
@ Bob
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Re: Haushaltssanierung durch Spekulationsbesteuerung - Krisensymptom |
-->>Die Alten wären niemals auf die Idee gekommen, den Staat aus Spekulationsgewinnen zu finanzieren.
Moin,
ein Senator a.D., Sozi etc.pp gab mir mal seinen Senf über seine Genossen ab:
Die Triebfeder der Sozialdemokratie ist der Neid
Da anscheinend diese Feder zu früheren Regierungszeiten der Solial-Demokraten noch nicht schreiben konnte und es auch noch nicht so viele Börsen-Spekulanten zu jener Zeit gab, musste eines Tages dem Trieb zum Durchbruch verholfen werden.
Ich würde die genannte Besteuerung daher nicht so sehr als Krisensymtom der Wirtschaft betrachten, sondern eher dem gierigen, leicht verfinsterten Blick eines jeden guten Genossen entnehmen.
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JLL
18.11.2002, 16:50
@ Silberblick
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Re: Ja, aber nur so lange, wie es bei den 15% bleibt.... |
-->>Erst einmal ist es ein Köder zur Ehrlichkeit, dann wird auch diese Stellschraube fester gezogen Richtung 50%.
Sicher kein Köder um ehrlich zu werden, aber ein weiteres gutes Argument ehrlich zu bleiben. Mit 'der Macht' legt man sich besser nicht an. Unabhängig davon dürfte es in der Regel kein Fehler sein, sich über legale(!) Möglichkeiten der Steuergestaltung Gedanken zu machen.
Schönen Abend
JLL
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silvereagle
18.11.2002, 16:57
@ Silberblick
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zum Vergleich die Entwicklung in Ã-sterreich: |
-->Die"ZESt" wurde 1982/83 unter Kreisky eingeführt und sollte alle Zinserträge besteuern, jedoch ohne Endbesteuerungscharakter. Diese im Volksmund"Sparbuchsteuer" genannte Neuerung wurde von Kommentatoren als wesentlicher Grund für die Niederlage Kreiskys bei den Wahlen 1983 angesehen.
Wenn ich mich recht erinnere, wurde die ZESt 1994 auf KESt (Kapitalertragssteuer) unbenannt und zunächst auf 22 % erhöht - dann aber als Endbesteuerung, was nicht wenig ausländisches Kapital nach Ã-sterreich brachte (und insgesamt als kluger Schritt des damaligen Finanzministers Lacina bezeichnet wurde). Im Zuge des"Sparpakets" 1995 u. 96 wurde sie dann auf 25 % erhöht. Eine Erhöhung auf 30 bzw. 35 % wurde gelegentlich andiskutiert.
Und nun die Preisfrage: Wie hoch, glaubt Ihr, war diese Steuer bei ihrer Einführung 1983?
Ja, genau, 7,5 %... ;-)
Gruß, silvereagle
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Baldur der Ketzer
18.11.2002, 17:41
@ Herbi, dem Bremser
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Re: Genossen zur Freiheit ans Licht, sehen und denken könnt ihr wohl nicht? |
-->Hallo,
Verwandte des Baldurs brüsten sich damit, schon immer, seit Generationen Sozis, äh, natürlich: aufrechte Sozialdemokraten gewesen zu sein, jawollja.
Die, nennen wir sie Müllers ;-), waren schon immer Sozialdemokraten, und werden auch immer SPD wählen. Sagen die Müllers. Im Brustton der Überzeugung.
Diese also haben sich in unendlicher Mühe ein klein Häuscken zusammengespart, vom Munde abgespart.
Weil man sich keinen Bagger leisten konnte, hat man das Fundament bzw. den Keller für das Zweifamilienhaus mit der Schaufel ausgeschachtet.....!
Nicht jeder hat die Plackerei überlebt, die Famile wurde durch Herzkasper aufgrund Überarbeitung (oder soll man es politisch-korrekt Raffgier nennen?) und andere Schicksalsschläge, die ich meinem Feind nicht wünschen würde, dezimiert.
Egal, die, nennen wir sie Müllers ;-), blieben aufrechte Banalretrokraten.
Und jetzt soll die einizig überlebende Oma, die den Ihren ins Grab schauen mußte (Ehemann und drei Kinder), den vom Munde abgesparten und buchstäblich mit eigenen Händen erbauten Schuppen beim Verkauf versteuern (weil ja die durch Todesfälle zwangsläufig leergewordenen Wohnungen logischerweise weitervermietet wurden)?
Klasse, das ist echt sotsiahl, nein, obersotsiahl. Es ist Sozialdemokratisch!
Es ist nicht mehr zu fassen.
Gerd Schröpfer faselte vorhin wieder Blech, daß man damit 10 Autos hätte bauen können. Phrasen, Gesülze, Blähfürze.
Anstatt fair zu sagen, , also, Loide, wir sind pleite, so iss dat. Scheiße, echt, aber es ist keine Kohle mehr da. Und weil dat so iss, deswegen können wir jetzt nix mehr zahlen, ihr müßt selber ranschaffen, und deswegen nehmen wir jetzt die ganzen nebenjobs von der Steuer aus, damit ihr dat schaffen könnt , sagt er, na, ihr wißt schon was.
Es wäre der Lacher des Jahrhunderts, wenn es nicht so bitterböse ernst wäre.
Meint der Baldur und grüßt
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Bob
18.11.2002, 17:46
@ Herbi, dem Bremser
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ach, wenn ich doch nur so gehässig sein könnte... (owT) |
-->
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LenzHannover
19.11.2002, 01:52
@ Bob
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Warum nicht mit *zeitweisen* Spekulationsgewinnen die Schulden |
-->des Staates minimieren, die Idioten werden natürlich feste Beträge in den Haushalt einstellen.
*LOL* Beamte schätzen den DAX ein und wundern sich, daß nur Elli und Co. was zahlen (wg. Short gehen).
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