--><center><h2>Staat der Wohlfahrt</h2>
von Andrea Noll
ZNet Kommentar 24.11.2002</center>
Kennen Sie den Witz von dem Mann, der einen Freund auf der StraĂe trifft u. stöhnt: âO Gott - du glaubst gar nicht, wieviel fette Wurst ich tagtĂ€glich verdrĂŒcken muss, um meine Frau u. die Kinder von der Wurstpelle sattzukriegen!â âBrosamen vom Tische des Reichenâ - mĂŒhsam ernĂ€hrt sich das deutsche Eichhörnchen - sprich, wir alle. GlĂŒcklich, wer Daimler-Chrysler-Aktien besitzt - fette Aktienpakete - Porsche oder Krauss-Maffei-Wegmann - Sie wissen schon, jener berĂŒchtigte Waffenschmied aus MĂŒnchen (Paul Celan in seiner âTodesfugeâ: âDer Tod ist ein Meister aus Deutschlandâ). Wir andern mĂŒssen uns mit der mageren Wurstpelle unseres abgespeckten Sozialstaats begnĂŒgen. Einst durchpflĂŒgte das stolze Schiff âWohlfahrtsstaatâ die wĂŒtenden Wogen des westeuropĂ€ischen Kapitalismus (Sie erinnern sich: sichere Jobs, ein funktionierendes Sozialversicherungssystem, staatliche Infrastruktur u. richtige, echte Staatsunternehmen wie Post u. Bahn). Die Sache funktionierte von der Nachkriegs-Ăra bis Anfang der 80ger Jahre...
âWohlfahrtsstaatâ - per definitionem ein ideales Versorgungsmodell, bei dem der Staat umfassende Verantwortung fĂŒr das Wohl seiner BĂŒrger akzeptiert -, in den verschiedenen europĂ€ischen LĂ€ndern hatte das Modell unterschiedliche Gesichter. In GroĂbritannien warâs die âgarantierte Grundversorgungâ, in Frankreich stand ânationale SolidaritĂ€tâ auf dem Programm, Schweden ging am weitesten u. leistete sich einen Wohlfahrtsstaat, der den BĂŒrgern eine quasi umfassende soziale Versorgung garantierte - einige egalitĂ€re Aspekte u. ein Schuss Sozialismus inbegriffen. Wir hier in Deutschland (bzw. in der damaligen Bundesrepublik) genossen eine Mischung aus alledem. Aber so stolz das Schiff auch segelte, so fehlkonstruiert war es. Die Hauptsache - das Steuerrad - fehlte nĂ€mlich. Von wirklicher Demokratie bzw. wirklicher âMitbestimmungâ fĂŒr uns Passagiere keine Rede - weder am Arbeitsplatz, noch auf kommunaler, viel weniger auf LĂ€nder- u. Staatsebene. âBeiĂ nie die Hand, die dich fĂŒttert!â so lautete unser kollektives Mantra. Haltet euch fern von politischen Querulanten u. Gewerkschaftern. Tut, was die daoben wollen, laĂt sie in Ruhâ arbeiten, u. stiftet ab u. zu euer kleines Kreuzchen. âBeiĂ nie die Hand...â Was passierte: der kapitalistische Wind blies unser Schiff mitten hinein in die frostige Nebelbank des Neoliberalismus: die Rechte der Arbeiter dereguliert, die Sozialsysteme massivst abgebaut, die Arbeitslosigkeit nach oben geschraubt (wen wundertâs, bei zehntausenden abgebauter Stellen allein im Zuge der Post- u. Bahn-Privatisierung). Aber wer glaubt, damit sei die Talsohle durchschritten, irrt fatal. Am Horizont drĂ€ut bereits GAT...
Anorexia
Unser frĂŒherer Kanzler Helmut âKingâ Kohl, der Deutschland 16 Jahre lang âregierteâ, provozierte 1993 einen Mini-Volksaufstand, als er uns de facto alle miteinander u. kollektiv zu einem ĂŒbersĂ€ttigten Haufen Faulpelze erklĂ€rte. Kohl, ein Mann gut u. gern seine 170 Kilo schwer u. praktisch am Esstisch festgewachsen, hatte damals tatsĂ€chlich die Chuzpe, das arbeitende Deutschland als âkollektiven Freizeitparkâ zu beschimpfen. (Hintergrund: Gewerkschaften hatten ArbeitszeitverkĂŒrzungen angeregt). Der Ausdruck âkollektiver Freizeitparkâ wurde prompt zum offiziellen âUnwort des Jahres 1993' gekĂŒrt. Aber zu Kohls Gunsten muss gesagt werden, seine verzerrte Weltsicht ist durchaus typisch fĂŒr uns Deutsche. Insbesondere was unsere ökonomische RealitĂ€t angeht, leiden wir an einem Ă€uĂerst verzerrenden Knick in der Optik - man könnte die Krankheit auch als âParadoxes Wahrnehmungssyndromâ bezeichnen. Wir sehen unsere fetten deutschen Konzern-Katzen (fat cats), u. was ist unsere erste Reaktion: âOh Gott - wie unterernĂ€hrt, die armen Miezen! Praktisch kurz vorm Verhungern!â Dabei werden Deutschlands GroĂunternehmen gemĂ€stet wie WeihnachtsgĂ€nse - mit Subventionen u. VergĂŒnstigungen aller Art. Und was das Wort âSteuernâ heiĂt, haben diese Leute schon lĂ€ngst vergessen können. Und - sind sieâs zufrieden? Kein Gedanke. Erst kĂŒrzlich hat Josef Ackermann von der âDeutschen Bankâ wieder angedeutet, entweder die Bundesregierung verhalte sich etwas kooperativer, oder das Symbol deutschen Wohlstands werde sich leider gezwungen sehân, das Land Richtung London zu verlassen. Und das deutsche Volk zittert. Durch die Massenmedien noch bestĂ€rkt in seiner widersinnig verzerrten Wahrnehmung, sieht es die Katastrophe bereits herannahen u. unsere âausgemergeltenâ nationalen Wirtschaftsgiganten mit knurrendem Magen Richtung Ausland entfliehân. In Wirklichkeit ist die Situation genau umgekehrt: Immer mehr Arbeitende - oft zehntausende auf einen Schlag - werden âgedunlopptâ, das heiĂt, rausgeschmissen, damit Fusionen besser flutschen u. Aktien FlĂŒgel bekommen. Dennoch nehmen wir unsere âverschlankteâ, mit Hungerlöhnen abgespeiste Arbeiterschaft oftmals immer noch als ĂŒberfĂŒtterten Dickwanst-Verein mit VollkaskomentalitĂ€t wahr - kurz: als Fall fĂŒr die DiĂ€tklinik.
Die Arbeitslosenquote in Deutschland liegt mittlerweile bei knapp unter 10 Prozent - 1982 lag sie noch bei 6,7 Prozent (allein in den âneuen BundeslĂ€ndernâ haben wir inzwischen um die 20 Prozent Arbeitslose; dabei kennt man das Problem dort ĂŒberhaupt erst seit 1989). Im Jahr 2000 âbeauftragteâ der Deutsche Bundestag die derzeitige Bundesregierung mit der Erstellung des âErsten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierungâ. Fazit des Berichts: âDie Bestandsaufnahme (...) der Entwicklung in Deutschland (...) macht in fast allen Lebensbereichen deutlich, dass soziale Ausgrenzung zugenommen und Verteilungsgerechtigkeit abgenommen hatâ. Wie sehr der Kapitalismus bereits die Axt an unsern Sozialstaat gelegt hat, verdeutlichen die Report-Daten bzgl. der Sozialhilfeentwicklung: Seit 1973 stieg die Zahl der âBezieherâ, laut Bericht um 400 Prozent - die âneuen BundeslĂ€nder nicht mitgerechnet. Die Sozialhilfequote bei Kindern unter 18 habe sich seit 1982 verdreifacht - wieder nur die âalten BundeslĂ€nderâ gerechnet.
ANOREXIA. Wer an dieser oft tödlich endenden Störung leidet, krankt an einer Fehlwahrnehmung des eigenen Körpers. MagersĂŒchtige können vor dem Spiegel stehân - nur Haut und Knochen - u. erblicken darin eine ĂŒberernĂ€hrte, adipöse Person - jemand, der dringend abgespeckt gehört. Arbeitende in Deutschland arbeiten immer mehr und bekommen immer weniger. Die Leistungen der Sozialversicherungen gehen zurĂŒck, Rente inbegriffen. Nichtsdestotrotz nehmen sich Deutschlands Arbeitende nach wie vor hĂ€ufig als krass privilegiert u. âĂŒberbezahltâ wahr - âuns gehtâs zu gut!â - als Belastung fĂŒr die Arbeitgeber bzw. als fatalen Ballast fĂŒr das ohnehin schon halb abgesoffene Sozialstaatsschiff. Noch weit drastischer die Situation der mittlerweile 4 Mio Arbeitslosen. Das neue sogenannte âHartz-Konzeptâ behandelt sie quasi als Verbrecher. Und immer mehr Menschen zwingt man in Jobs, von denen man nicht leben u. nicht sterben kann, in Zeitarbeit u. unterversicherte sogenannte Macjobs. Ăberall in Westeuropa das gleiche Bild des Grauens. Sei es nun der Post-Thatcherismus GroĂbritanniens oder das verheuchelte hollĂ€ndische âPolder-Modellâ, sei es der Ausverkauf des nationalen Sektors in Frankreich oder die Axt an die einst so widerstandsfĂ€hige schwedische Wohlfahrtsstaats-Fichte.
Die EuropĂ€ische Gemeinschaft, die EU, bietet im Grunde ĂŒberhaupt keine soziale Agenda - jedenfalls keine funktionsfĂ€hige (derzeit findet unter dem sattsam bekannten (Konservativen) ValĂ©ry Giscard dâEstaing ein âEU-Verfassungskonventâ statt, wobei eine Art âKonstitutionâ fĂŒr das amorphe Staatengebilde EU entworfen werden soll - wieâs derzeit aussieht, eher eine VerĂ€nderung zum Schlechteren hin). Die meisten (wenngleich nicht alle) nationalen Gewerkschaften sind antiquiert - lahme Schnecken, die es nicht schaffen werden, sich auf EU-Ebene effektiv zu reorganisieren. Manche versuchenâs erst gar nicht, lassen sich lieber von ihren nationalen Regierungen zu faulen Kompromissen âĂŒberredenâ. Die âEU der Gewerkschaftenâ gegen die âEU der Konzerneâ - das ist wie ein Rennen zwischen einem VW u. einem Porsche. Erst kĂŒrzlich hat jemand die deutschen Gewerkschaften als âsuizidalâ bezeichnet - zumindest stellen sie âeine Gefahr fĂŒr sich selbstâ dar. Schwer zu beantworten die Frage, ob zumindest die Linke es schaffen wird, sich auf europĂ€ischer Ebene zu reorganisieren. Hier in Deutschland setzen wir groĂe Hoffnung in die PDS. Gerade erst (als Partei) mit einem FuĂtritt zum deutschen Bundestag hinausbefördert (siehe ZNet-Artikel: âGerman luckâ von Boris Kagarlitsky), scheint sich die Partei inzwischen berappelt zu haben. Auf ihrem jĂŒngsten Parteitag hat sie es geschafft, ihren linken FlĂŒgel, ihre basisdemokratischen AnsĂ€tze, neu zu stĂ€rken. Die PDS - ohnedies eher heterogenes, pluralistisches Projekt u. Jahrmarkt der Möglichkeiten denn rigide Partei - enstand 1990, als Teile der alten DDR-SED mit Teilen der sozialistischen Bewegung Westdeutschlands verschmolzen. Die âPartei des Demokratischen Sozialismusâ - sie kombiniert auf vorteilhafte Weise die miesen Erfahrungen von beiden Seiten der âMauerâ. Wir im Westen mussten die bittere Erfahrung machen, dass (reprĂ€sentative) Demokratie nicht funktioniert, die im Osten machten die bittere Erfahrung, dass Sozialismus (Marke âHoneckerâ) nicht funktioniert. Also wurden beide miese Erfahrungen in einem dialektischen Prozess fusioniert, u. heraus kam als Synthese das Konzept des âdemokratischen Sozialismusâ: Demokratie am Arbeitsplatz, Demokratie auf kommunaler Ebene, Demokratie in den LĂ€nderparlamenten u. möglichst auch auf Bundesebene, u. das kombiniert mit möglichst viel Sozialismus - auf diese Weise soll dem Sozialstaat neues Leben eingehaucht werden. Auf ihrem Oktober-Parteitag zitierte die PDS Pierre Bourdieu - inzwischen leider verstorben - u. seine Neoliberalismuskritik (die âHöllenmaschineâ). Man kam zu folgender Ăberzeugung: âEs ist zu prĂŒfen, ob und wie basisdemokratische Modelle der BĂŒrgermitbeteiligung (Bsp. Porto Allegre) auf Deutschland ĂŒbertragbar und neu umzusetzen sindâ (zitiert aus âBeschluss der 1. Tagung des 8. Parteitagsâ, 12.-13. Okt. 2002 in Gera). Bleibt zu hoffen, dass diese Modelle auch auf europĂ€ischer Ebene âĂŒbertragbarâ u. âumsetzbarâ sind (immerhin hat die PDS einige Sitze im EU-Parlament).
Wohlfahrt
Gut möglich, dass der europĂ€ische Wohlfahrstaat am Ende ist - nicht so die Wohlfahrt! Nach wie vor gibt es Leute, die sehr wohl âwohl fahrenâ. Die westeuropĂ€ischen Regierungen haben lediglich ihre Agenda ausgetauscht. Anstatt also das Wohl der Mehrheit ihrer BĂŒrger im Auge zu haben (was die Schaffung einer Infrastruktur fĂŒr halbwegs anstĂ€ndige, versicherte Jobs, von denen man auch runterbeiĂen kann, bedeuten wĂŒrde, den Erhalt sozialer Dienstleistungen u. sozialer Standards sowie Hilfen fĂŒr arme Familien u. die BekĂ€mpfung der Obdachlosigkeit), richtet sich das Augenmerk der westeuropĂ€ischen Regierungen inzwischen zusehends auf die âBedĂŒrftigkeitâ Konzern-Europas, auf die Stillung des Riesenappetits unserer GroĂunternehmen - mittels Steuererleichterungen u. Subventions- bzw. VergĂŒngstigungshĂ€ppchen aller Art. Inzwischen muss man wohl schon von âKonzern-Wohlfahrtâ sprechen - im Gegensatz zu âBĂŒrger-Wohlfahrtâ. Unternehmen, die nicht einen einzigen mĂŒden europĂ€ischen Cent an Steuern (im wahrsten Sinne des Wortes:) beisteuern, werden ohne Ende subventioniert, wĂ€hrend man von steuerzahlenden BĂŒrgern andererseits verlangt, den GĂŒrtel enger zu schnallen.
So funktioniert das Schema des Neoliberalismus, und es wird solange funktionieren, wie die Leute zulassen, dass es funktioniert - solange sie nĂ€mlich nicht aus ihrem Selbstbetrug aufwachen und die RealitĂ€t wahrnehmen, wie sie tatsĂ€chlich ist - u. sich nicht mehr auf das verlassen, was die Massenmedien u. unsere Politiker ihnen in paradoxer Verzerrung vorgaukeln. Ein Bekannter eines Freundes von mir arbeitet fĂŒr ein groĂes deutsches Transport- unternehmen. KĂŒrzlich erreichte ihn ein bitterböser Brief seines Arbeitgebers: âWir bitten Sie dringend, zur Einhaltung ihrer vertraglichen Pflichten, auf Ihren Gesundheitszustand zu achten und ihn zu erhaltenâ, stand da wörtlich. Soll wohl heiĂen: Wenn du dich nochmal krankmeldest, lieber Mitarbeiter, fliegst du! Der Mann hat ĂŒber 20 Jahre lang fĂŒr die Firma geschuftet u. dabei seine Gesundheit ruiniert. WĂŒrde er den Brief wörtlich nehmen, mĂŒsste er auf der Stelle seinen harten, gesundheitsschĂ€dlichen Job kĂŒndigen. Schizophrener Zynismus. Erinnert irgendwie fatal an das Schicksal von Boxer, dem Pferd in Orwells âAnimal Farmâ (âFarm der Tiereâ), oder nicht? Erst, wenn die Menschen begreifen, wie sehr sie reingelegt werden, werden sie aufwachen u. hoffentlich so richtig wĂŒtend. Und dann werden sie sich vereinen, sich organisieren u. endlich bereit sein, fĂŒr echten Sozialismus u. echte Demokratie zu kĂ€mpfen - fĂŒr einen echten Staat der Wohlfahrt eben.
<ul> ~ ZNet Deutschland</ul>
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-->sind immer wieder eine wahre Freude.
Auch die Passage ueber Eigentum, die ich im folgenden hier eingestellt habe, ist interessant, da sie zeigt, worum es einer Macht immer geht...
Gruesse von des
Pudels Birne
In der Ă-ffentlichkeit kam Madison regelmĂ€Ăig auf die Rechte von Minderheiten im allgemeinen zu sprechen. Er dachte dabei aber offensichtlich an eine ganz bestimmte Minderheit: die der Wohlhabenden, die es vor der Mehrheit zu schĂŒtzen galt. Auch die politische Theorie unserer Tage unterstĂŒtzt seine Forderung, daĂ"unter einer gerechten und freien Regierung sowohl Personen- als auch Eigentumsrechte wirksam geschĂŒtzt werden". Doch auch hier mĂŒssen wir genauer hinschauen. Nicht das Eigentum besitzt Rechte, sondern die Person hat ein Recht auf Eigentum. Ich mag ein Recht auf mein Auto haben; das Auto selbst hat keine Rechte. AuĂerdem ist das Recht auf Eigentum insofern anders geartet als andere Rechte, als das konkrete Recht einer anderen Person dasselbe Recht verwehrt. Wenn mein Auto in meinem Eigentum steht, kann es nicht deines sein; hingegen wĂŒrde in einer gerechten und freien Gesellschaft mein Recht auf freie Rede dein gleichartiges Recht nicht tangieren. Madison verkĂŒndet also das Prinzip, daĂ einerseits die Rechte der Personen ganz allgemein garantiert werden mĂŒssen, daĂ aber darĂŒber hinaus besondere Garantien fĂŒr eine spezielle Klasse von Personen - nĂ€mlich die EigentĂŒmer - einzufĂŒhren sind.
Vermutlich wurde,so fĂŒrchtete Madison, die in der Demokratie liegende Drohung im Laufe der Zeit in dem MaĂe anwachsen, wie die Zahl derer zunahm, die"auf der Schattenseite des Lebens stöhnen und heimlich nach einer gerechteren Verteilung seiner Segnungen lechzen." Ihr EinfluĂ lieĂ ihn Furcht empfinden. Ihn bedrĂŒckten die bereits auszumachenden"Anzeichen einer gleichmacherischen Geisteshaltung", und so warnte er vor einer"gefĂ€hrlichen Zukunft", sollten durch das Wahlrecht"diejenigen, die ĂŒher kein Eigentum verfĂŒgen, Macht ĂŒber dasselbe gewinnen." Und weiter:"Wer weder Eigentum besitzt noch darauf hoffen kann, dĂŒrfte kaum ein Herz fĂŒr Eigentumsrechte entwickeln." Demnach lag fĂŒr ihn die Lösung darin, die politische Macht fĂŒr diejenigen zu reservieren, die"aus dem nationalen Reichtum stammen und diesen reprĂ€sentieren" -fĂŒr ihn ĂŒbrigens auch"die fĂ€higeren Persönlichkeiten" im Gegensatz zur zerrissenen, desorganisierten breiten Masse.
<ul> ~ Chomsky zu Theorie und Praxis der Demokratie</ul>
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