orwell
02.12.2002, 10:37 |
der lügenkanzler Thread gesperrt |
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Wenige Tage und Wochen nach der Wahl wissen die Regierenden plötzlich, daß sie
mit ihrem Latein am Ende sind, daß sie den Karren vor die Wand gefahren haben.
Nun sei der Wohlfahrtsstaat am Ende, erklärt der alt-neue Bundeskanzler.
»Deutschland versinkt in schwerer Finanzkrise« melden die Zeitungen.
Das alles war in den Wochen vor der Wahl selbstverständlich völlig unbekannt
und nicht vorhersehbar. Kann man sich eine dreistere Wählertäuschung
vorstellen?
»Steuerminus bis 2006 bei 89 Milliarden Euro«
Nach einer AFP-Meldung vom 9. November 2002 rechnen Experten bis zum Jahr 2006
mit Steuerausfällen für Bund, Länder und Gemeinden von insgesamt bis zu 89
Milliarden Euro. Das gehe aus einer Vorausschau von Steuerexperten der Regierung
hervor.
Im Wahlkampf einige Wochen zuvor war das natürlich noch nicht abzusehen oder zu
ahnen, genau so nicht, daß die Bundesrepublik in diesem Jahr weit über der
3-Prozent-Verschuldungsgrenze des EU-Maastrichtvertrages liegen würde und
deswegen zusätzlich zu ihrem jährlichen 15-Milliardengeschenk an die EU
möglicherweise bis zu 11 Milliarden Euro Strafe zahlen müsse.
Doch nicht nur der Bund ist pleite. Der Kollaps der öffentlichen Haushalte ist offenbar
nicht mehr zu verhindern.
Der Deutsche Städtetag erklärt bereits den Notstand:
»Handlungsfähigkeit der Kommunen ist gleich Null«
Der Städtetag sagt voraus, die Kommunen würden Dienstleistungen und soziale
Angebote drastisch zurückfahren müssen.
»Viele Städte wissen nicht mehr ein und aus, ihre Handlungsfähigkeit ist gleich Null«,
erklärte die Finanzexpertin des Städtetages, Monika Kuban, mit Blick auf die neue
amtliche Steuerschätzung. Da die Stadtkämmerer bereits seit Jahren eisern sparten,
werde es angesichts der zu erwartenden neuen Hiobsbotschaften der Steuerschätzer
noch weiter ans Eingemachte gehen. »Es wird sich der bittere Trend fortsetzen, daß
Schwimmbäder und Bibliotheken geschlossen werden müssen, daß soziale Angebote
schrumpfen und Schulen und Straßen nicht mehr saniert werden können«.
So also haben die Parteien alles heruntergewirtschaftet, was seit 50 Jahren
aufgebaut und geschaffen wurde! Wir können nur sagen: Zeit zum Abtreten -
aber ohne Pension!
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Euklid
02.12.2002, 11:55
@ orwell
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Re: der lügenkanzler |
-->Wer den Bürgern immer und immer wieder in die Taschen greift um Wohltaten an jedermann nach Gutmenschenart zu verteilen hat es nicht anders verdient als daß der Karren an die Wand fährt.
Es fällt mir aber immer wieder auf daß man nur auf diejenigen losgeht die etwas besser verdienen.
Noch habe ich überhaupt nichts dazu vernommen warum jeder der hier einwandert zum Privatpatient wird und gleichzeitig für Wohnen und Heizung sowie Kleidung und Essen gesorgt wird.
Auf 500% höherem Niveau wie in seinem Heimatland.
Ich lade herzlich jeden ein hier zum Privatpatient zu werden.
Diese Schwachköpfe an Politikern werden den Sturm bald ernten wenn sie mit dieser Gutmenschenart auf Kosten der leistungsfähigen Bürger nicht ablassen.
Immer schön drauf und niemanden an irgend etwas fehlen lassen.
Und schön immer diejenigen bestrafen die jahrzehntelang die Beiträge für Rente,Arbeitslosigkeit und Krankenversicherung berappt haben.
Das haben diejenigen sich doch verdient oder?
Gruß EUKLID
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Euklid
02.12.2002, 12:05
@ orwell
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Re: der lügenkanzler |
-->Heute ist Afghanistankonferenz und die Marionette Karsei darf gleich wieder Ansprüche anmelden und bekommt sie natürlich auch erfüllt.
Es ist genügend Geld vorhanden nur für die eigenen Bürger nicht.
Der nächste Kassensturz ist schon für die Aufnahme der Türkei in die EU vorgesehen.Auch dafür müssen wieder deutsche Milliarden fließen.
Wer immer noch nicht weiß warum die Kassen klamm sind kann ruhig langsam aufwachen.
Zahlungen an aller Herren Länder haben die Kasse ruiniert und nicht die arbeitenden Bürger.
Die Politik hat scheinbar nur noch die Aufgabe die Augen der Bürger mit Binden zu versehen.
Aber der Bürger ist nicht blind.
Er wird sich zu helfen wissen und zwar so oder so!!!!
Gruß EUKLID
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Palstek
02.12.2002, 12:12
@ Euklid
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Afghanistan und Geld |
-->Am Anfang der Rede hat Außenminister Fischer gesagt (sinngemäß), dass Deutschland in Kürze die 1. Milliarde voll hat.
Die Aussichten: verstärktes Engagement und dauert noch jahrelang!!
Auf Deutsch übersetzt heißt das wohl: noch mindestens weitere 5-8 Jahre à 1,5 Milliarden jährlich....
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Tempranillo
02.12.2002, 14:32
@ Euklid
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Re: Du musst Optimist sein -;)) |
-->>Zahlungen an aller Herren Länder haben die Kasse ruiniert und nicht die arbeitenden Bürger.
Na klar, beim arbeitenden Bürger wird abgegriffen, dann geht die Kohle sonstwohin. Da gibt es doch ein Buch"Zahlmeister Deutschland", von einem Herrn, der hier am Board kein Unbekannter ist.
Bei allem Respekt vor dottores Schwäche für Geldtheorie, es wäre schön, wenn er ab und zu mal aus seinem alten Schinken zitieren würde, oder uns ein wenig an seinem Insider-Wissen teilhaben lassen könnte.
>Die Politik hat scheinbar nur noch die Aufgabe die Augen der Bürger mit Binden zu versehen.
Soll das jetzt wieder eine Anspielung auf Christiansen und Illner gewesen sein? [img][/img]
>Aber der Bürger ist nicht blind.
Doch. Ich glaube, es ist noch schlimmer. Der Bürger weigert sich, zu sehen. Wie ein kleines Kind hält er sich die Augen zu und glaubt,"jetzt kann mich keiner mehr sehen, und die Probleme sind auch weg."
>Er wird sich zu helfen wissen und zwar so oder so!!!!
Ja! Er wird sich zu helfen wissen (müssen). Dann, wenn es garantiert zu spät ist. Schönen Gruß aus 1945! Du mußt Optimist sein, wenn Du an ein rechtzeitiges Umdenken glaubst.
Mich, geboren in den 50er Jahren, erinnert so vieles an die Zeit um die beiden Weltkriege herum, auch wenn ich nicht dabei gewesen bin. Zum Beispiel eine sich in meinen Augen krebsartig ausbreitende Unterhaltungskultur. Für mich führt ein direkter Weg von Willi Forst zu Steven Spielberg, von Hans Albers zu Nick Nolte, von Marika Rökk zu Madonna, von Zarah Leander zu Jennifer Lopez.
Ich persönlich habe eine Faustregel: Wenn Operette und Musical Konjunktur haben, sind Krieg und Börsencrash nicht mehr weit. Das läßt sich zurückverfolgen bis ins 19 Jahrhundert.
Ganz kurz zwei Beispiele:
Die Pariser Operette eines Jacques Offenbach fand ihr Ende mit der französischen Niederlage im Krieg gegen Preussen/Deutschland 1870.
Vor der Uraufführung der Fledermaus (Johann Strauss), April 1874, war großer Börsenkrach, weshalb das Publikum bei der Uraufführung nicht recht in Stimmung kommen wollte, und nur ein Achtungserfolg zustande gekommen ist.
Pessimistische Grüße
Tempranillo
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