R.Deutsch
01.10.2000, 18:44 |
Ist die Theorie von dottore falsch? Thread gesperrt |
Es geht nicht darum,"schwere Schläge zu versetzen", wie der Oldy schreibt, sondern darum, gemeinsam Zudammenhänge richtig zu erkennen. Jedenfalls nach meinem Verständnis. Ich habe mich oft genug geirrt, als das dies nicht auch hier wieder möglich sein könnte. Umso mehr bin ich an einer Klärung interessiert. Der Zusammenhang, um den es hier geht, ist für alle recht wichtig, weil es weitreichende Konsequenzen hat, je nachdem, welche Theorie man zugrunde legt.
Aus der Theorie von dottore und H&S in der"Krisenschaukel" folgt schlüssig, daß mehr oder weniger alles Geld verschwindet, wenn es zur Vertrauenskrise kommt, denn es gibt ja nur Kreditgeld. Es wird dann zu der vom dottore erwarteten dramatischen Deflation kommen, alle Güterpreise fallen auf Vorkriegsniveau in dem Kampf um die jeweils noch verbliebene Liquidität. In diesem Szenario fällt auch Gold auf das von dottore erwartete Vorkriegsniveau von 22,5 Dollar pro Unze, weil niemand mehr das Geld hat, zu einem höheren Preis zu kaufen und zu diesem Preis das amerikanische Schatzamt kauft. In diesem Szenario ist die logische Strategie jetzt mehr oder weniger alles zu verkaufen, inklusive Gold, Aktien Immobilien etc. und Bargeld zu horten (was dottore ja auch teilweise vorschlägt). Alles kann man extrem viel billiger zurückkaufen, wenn man Bargeld hat.
Nach meiner Theorie in der"Geldfalle" (natürlich ist das nicht nur"meine", sondern auf vieler Leute Mist gewachsen) löst sich zwar auch der größte Teil des Kreditgeldes in Luft auf, aber gleichzeitig wird die Welt wieder neu entdecken, daß es noch ein anderes Geld gibt, eben Warengeld (Gold und Silber) und wird sich wieder daran erinnern, daß dieses Geld über Jahrtausende hevorragend funktioniert hat. Von diesem Geld ist zum Glück genug da um die ganze Weltwirtschaft damit abzuwickeln. Es ist ja nie verloren gegangen. Praktisch alles Gold und Silber, das je gefunden und gefördert wurde ist mehr oder weniger kurzfristig verfügbar und kann wieder als Grundlage für Geld dienen. Natürlich entsteht auf der Basis von Gold und Silber dann auch wieder ein neues Kreditgeld, aber eben gedecktes Kreditgeld, kein Falschgeld (fiat money) mehr, wie heute. Die große Überraschung an den Märkten wird also die Wiederentdeckung der Edelmetalle als Geld sein, also des Geldes, von dem der dottore und Heinsohn und Steiger behaupten, es sei kein Geld.
Wenn man dieser Theorie folgt, muß man genau das Gegenteil tun. Alles Papiergeld und alles Geldvermögen so schnell wie möglich in Gold und Silber verwandeln. Während alle anderen Preise fallen, wie dottore sagt (weil Kreditgeld knapp wird) werden die Preise von Gold und Silber (und Goldminen?) dramatisch steigen. So war es jedenfalls 1930, als wir genau diese deflationäre Entwicklung beobachten konnten und vielleicht bereiten sich Warren Buffett und Soros mit ihren Silberkäufen genau darauf vor.
Ist doch toll, nicht wahr, wie man die gleiche Welt so völlig unterschiedlich sehen kann und daß der dottore zwei so konträre Bücher wie"Die Krisenschaukel" und"Die Geldfalle" zugleich verschenkt. (gelle Toni J)
Gruß
R.Deutsch
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Josef
01.10.2000, 19:00
@ R.Deutsch
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Re: INTEGRATION der Geldtheorien von dottore, Deutsch, Oldy et al. |
schnippel schnippel
>Gruß
>R.Deutsch
Dem geballten Sachverstand in diesem Forum muesste es doch gelingen eine
Integration der Geldtheorien von dottore, Deutsch, Oldy und evtl. anderen zu erarbeiten.
Dazu waeren wahrscheinlich Kompromisse einzelner Autoren notwendig.
Beispielsweise muesste dottore seine Zinstheorie so veraendern, dass es nicht, wie bisher,alle 50-60 Jahre zu einem Zusammenbruch kommt, weil Zinsen und Zinseszinsen exponentiell wachsen. (s.u.a.in geldcrash.de).
MfG
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Erwin
01.10.2000, 19:37
@ R.Deutsch
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Die Entwicklung wird in ZWEI Phasen verlaufen... |
Phase eins, wie von dottore richtig beschrieben,
ist die Deflatorische.
Diese ist im Moment in Japan schön zu beobachten.
Sie wird jedoch sehr bald zu Ende gehen und von
Phase zwei abgelöst werden.
Wie das?
Ganz einfach: es kommt zur Vertrauenskrise!
In der Deflation läuft die Wirtschaft miserabel,
die Steuereinnahmen des Staates sinken und die
riesige Staatsverschuldung wird sehr bald von
allen als das erkannt, was sie in Wahrheit ist,
nämlich unbezahlbar.
Nun kommt Phase zwei:
Die Politik sieht keinen anderen Ausweg mehr, als
die Notenpresse anzuwerfen, mit dem Argument, nur
so könne die Wirtschaft wieder stimuliert werden.
Und jetzt, in der nun folgenden Hyperinflation,
wird tatsächlich das Gold, das in Phase eins mit
all den anderen Gütern im Preis verfiel, als Hort
der Stabilität wiederentdeckt.
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Diogenes
01.10.2000, 21:56
@ R.Deutsch
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Eine Schätzung: |
Hallo R. Deutsch,
Das Kredit-Guthaben-Geld, also Buchgeld, geht auf jeden Fall flöten. Die Banken werden durch den Ausfall der Schuldner zahlungsunfähig - ihre bonität ist gleich null. Ich glaube es wird einige Bankenfeiertage geben.
Was nicht einfach verschwinden kann, ist das Bargeld. Die einzige Instanz die das aus dem Verkehr ziehen und zerstören darf ist die Nationalbank, aber die wird in einer Defla versuchen Geld in die Wirtschaft zu pumpen.
Wer kein Bargeld hat, der muß es notgedrungen versuchen sich durch Eigenversorgung und mit Tauschgeschäften über Wasser zu halten. Ich glaube, daß sich da Gold- oder Silbermünzen durchaus etwas anfangen läßt. So gesehen haben sie durchaus ihren Wert.
Die Frage, ob jetzt du oder dottore"recht" behält, hängt daran, wie Gold & Silber in der Defla wahrgenommen werden?. Werden sie als Ware angesehen, so hat dottore recht, werden sie aber wieder als Geld betrachtet, dann spielt der Papiergeldkurs überhaupt keine Rolle.
Tip:
1. Bargeld und Gold/Silber bereithalten. Edelmetall überlebt eine eventuelle Währungsreform und ist daher zumindest eine strategische Reserve für die Zeit danach.
2. Immer ein paar Scheine Papierenes zur Hand haben, wenn man mit Gold/Silber zahlen will. Dadurch wird das Edelmettal im Kontext mit Geld wahrgenommen, was seinem Tauschwert nur förderlich sein kann. ;-))
Grüße
Diogenes
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Oldy
01.10.2000, 22:36
@ Diogenes
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Re: Eine Schätzung: |
Hallo Diogenes
Deine Strategie ist zwar gar nicht so abwegig, aber eines scheinst du nicht zu sehen:
/// Das Kredit-Guthaben-Geld, also Buchgeld, geht auf jeden Fall flöten. Die Banken werden durch den Ausfall der Schuldner zahlungsunfähig - ihre bonität ist gleich null. Ich glaube es wird einige Bankenfeiertage geben./// EQ
Du siehst da nicht, daß der Wert des Buchgeldes und der Wert des Bargeldes eins sind. Geht das Buchgeld flöten, wie du so schön schreibst tut es das Bargeld auch. Mit anderen Worten: Wenn die Banken das Geld nicht von den Schuldnern laufend hereinbekommen und sie brauchen eines, holen sie es sich von der Nationalbank. Einfach! Die Nationalbank druckt dann welches. Auch einfach! Was dann dieses Geld, ob Bargeld oder Buchgeld, dann wert ist, solltet dir am Beispiel vieler Länder, die das getan haben doch klar sein, aber anscheinend ist das nicht so.
Ich habe da auf meiner Webseite eine schöne Waage, welche das graphisch darstellt. Vielleicht solltest du die einmal etwas näher betrachten meint der Oldy
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jacques
01.10.2000, 22:37
@ Erwin
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yub |
>Phase eins, wie von dottore richtig beschrieben,
>ist die Deflatorische.
>Diese ist im Moment in Japan schön zu beobachten.
>Sie wird jedoch sehr bald zu Ende gehen und von
>Phase zwei abgelöst werden.
>Wie das?
>Ganz einfach: es kommt zur Vertrauenskrise!
>In der Deflation läuft die Wirtschaft miserabel,
>die Steuereinnahmen des Staates sinken und die
>riesige Staatsverschuldung wird sehr bald von
>allen als das erkannt, was sie in Wahrheit ist,
>nämlich unbezahlbar.
>Nun kommt Phase zwei:
>Die Politik sieht keinen anderen Ausweg mehr, als
>die Notenpresse anzuwerfen, mit dem Argument, nur
>so könne die Wirtschaft wieder stimuliert werden.
>Und jetzt, in der nun folgenden Hyperinflation,
>wird tatsächlich das Gold, das in Phase eins mit
>all den anderen Gütern im Preis verfiel, als Hort
>der Stabilität wiederentdeckt.
gut begründet und nachvollziehbar logisch.
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dottore
02.10.2000, 13:18
@ R.Deutsch
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Re: Ist die Theorie von dottore falsch? |
>Es geht nicht darum,"schwere Schläge zu versetzen", wie der Oldy schreibt, sondern darum, gemeinsam Zudammenhänge richtig zu erkennen. Jedenfalls nach meinem Verständnis. Ich habe mich oft genug geirrt, als das dies nicht auch hier wieder möglich sein könnte. Umso mehr bin ich an einer Klärung interessiert. Der Zusammenhang, um den es hier geht, ist für alle recht wichtig, weil es weitreichende Konsequenzen hat, je nachdem, welche Theorie man zugrunde legt.
>Aus der Theorie von dottore und H&S in der"Krisenschaukel" folgt schlüssig, daß mehr oder weniger alles Geld verschwindet, wenn es zur Vertrauenskrise kommt, denn es gibt ja nur Kreditgeld. Es wird dann zu der vom dottore erwarteten dramatischen Deflation kommen, alle Güterpreise fallen auf Vorkriegsniveau in dem Kampf um die jeweils noch verbliebene Liquidität. In diesem Szenario fällt auch Gold auf das von dottore erwartete Vorkriegsniveau von 22,5 Dollar pro Unze, weil niemand mehr das Geld hat, zu einem höheren Preis zu kaufen und zu diesem Preis das amerikanische Schatzamt kauft. In diesem Szenario ist die logische Strategie jetzt mehr oder weniger alles zu verkaufen, inklusive Gold, Aktien Immobilien etc. und Bargeld zu horten (was dottore ja auch teilweise vorschlägt). Alles kann man extrem viel billiger zurückkaufen, wenn man Bargeld hat.
42,22 $, sonst absolut dà ccord.
>Nach meiner Theorie in der"Geldfalle" (natürlich ist das nicht nur"meine", sondern auf vieler Leute Mist gewachsen) löst sich zwar auch der größte Teil des Kreditgeldes in Luft auf, aber gleichzeitig wird die Welt wieder neu entdecken, daß es noch ein anderes Geld gibt, eben Warengeld (Gold und Silber) und wird sich wieder daran erinnern, daß dieses Geld über Jahrtausende hevorragend funktioniert hat. Von diesem Geld ist zum Glück genug da um die ganze Weltwirtschaft damit abzuwickeln. Es ist ja nie verloren gegangen. Praktisch alles Gold und Silber, das je gefunden und gefördert wurde ist mehr oder weniger kurzfristig verfügbar und kann wieder als Grundlage für Geld dienen. Natürlich entsteht auf der Basis von Gold und Silber dann auch wieder ein neues Kreditgeld, aber eben gedecktes Kreditgeld, kein Falschgeld (fiat money) mehr, wie heute. Die große Überraschung an den Märkten wird also die Wiederentdeckung der Edelmetalle als Geld sein, also des Geldes, von dem der dottore und Heinsohn und Steiger behaupten, es sei kein Geld.
Grundlage doch wohl nur zur Bildung neuer benötigter Kredit, was sollte sonst die Grundlage sein?
>Wenn man dieser Theorie folgt, muß man genau das Gegenteil tun. Alles Papiergeld und alles Geldvermögen so schnell wie möglich in Gold und Silber verwandeln. Während alle anderen Preise fallen, wie dottore sagt (weil Kreditgeld knapp wird) werden die Preise von Gold und Silber (und Goldminen?) dramatisch steigen. So war es jedenfalls 1930, als wir genau diese deflationäre Entwicklung beobachten konnten und vielleicht bereiten sich Warren Buffett und Soros mit ihren Silberkäufen genau darauf vor.
1930 steig Gold immer nur in den gegen Gold abgewerteten Währung, zum Schluss 1934 gegen US Dollar, dann waren auch die Goldminen riesig, z. B. Homestake plus 700 %.
>Ist doch toll, nicht wahr, wie man die gleiche Welt so völlig unterschiedlich sehen kann und daß der dottore zwei so konträre Bücher wie"Die Krisenschaukel" und"Die Geldfalle" zugleich verschenkt. (gelle Toni J)
>Gruß
>R.Deutsch
Es geht um das Problem simultan oder sukzessiv. Simultan passen die beiden Theorien nicht, sukzessiv bestens: Erst die Krise, dann die Falle.
d. (der nie wieder im Waschsalon postet, werd noch verrückt).
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dottore
02.10.2000, 13:21
@ Diogenes
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Re: Eine Schätzung: |
>Hallo R. Deutsch,
>Das Kredit-Guthaben-Geld, also Buchgeld, geht auf jeden Fall flöten. Die Banken werden durch den Ausfall der Schuldner zahlungsunfähig - ihre bonität ist gleich null. Ich glaube es wird einige Bankenfeiertage geben.
>Was nicht einfach verschwinden kann, ist das Bargeld. Die einzige Instanz die das aus dem Verkehr ziehen und zerstören darf ist die Nationalbank, aber die wird in einer Defla versuchen Geld in die Wirtschaft zu pumpen.
Schöne Idee - nur gegen was? Die Notenbank kann nur die Sicherheiten ankaufen, die sie ankauft, und wenn keine notenbankfähigen Sicherheiten angeboten werden, kann sie auch nichts ankaufen. Es sei denn, sie monetarisiert die gesamte Staatsschuld und kauft auch noch die Börsen leer.
DAS aber werden wir merken und das ist dann der Startschuss für die unausweichliche Hyperinflation (dann können wir sogar die Defla überspringen) und dann gehen wir in die Edelematlle. Aber NICHT vorher!
>Wer kein Bargeld hat, der muß es notgedrungen versuchen sich durch Eigenversorgung und mit Tauschgeschäften über Wasser zu halten. Ich glaube, daß sich da Gold- oder Silbermünzen durchaus etwas anfangen läßt. So gesehen haben sie durchaus ihren Wert.
>Die Frage, ob jetzt du oder dottore"recht" behält, hängt daran, wie Gold & Silber in der Defla wahrgenommen werden?. Werden sie als Ware angesehen, so hat dottore recht, werden sie aber wieder als Geld betrachtet, dann spielt der Papiergeldkurs überhaupt keine Rolle.
>Tip:
>1. Bargeld und Gold/Silber bereithalten. Edelmetall überlebt eine eventuelle Währungsreform und ist daher zumindest eine strategische Reserve für die Zeit danach.
>2. Immer ein paar Scheine Papierenes zur Hand haben, wenn man mit Gold/Silber zahlen will. Dadurch wird das Edelmettal im Kontext mit Geld wahrgenommen, was seinem Tauschwert nur förderlich sein kann. ;-))
>Grüße
>Diogenes
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dottore
02.10.2000, 13:25
@ Oldy
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Re: Eine Schätzung: |
>Hallo Diogenes
>Deine Strategie ist zwar gar nicht so abwegig, aber eines scheinst du nicht zu sehen:
>/// Das Kredit-Guthaben-Geld, also Buchgeld, geht auf jeden Fall flöten. Die Banken werden durch den Ausfall der Schuldner zahlungsunfähig - ihre bonität ist gleich null. Ich glaube es wird einige Bankenfeiertage geben./// EQ
>Du siehst da nicht, daß der Wert des Buchgeldes und der Wert des Bargeldes eins sind. Geht das Buchgeld flöten, wie du so schön schreibst tut es das Bargeld auch. Mit anderen Worten: Wenn die Banken das Geld nicht von den Schuldnern laufend hereinbekommen und sie brauchen eines, holen sie es sich von der Nationalbank. Einfach! Die Nationalbank druckt dann welches. Auch einfach!
Drucken ist einfach. Aber wie kommt es in die Wirtschaft. Hubschrauber?
Was dann dieses Geld, ob Bargeld oder Buchgeld, dann wert ist, solltet dir am Beispiel vieler Länder, die das getan haben doch klar sein, aber anscheinend ist das nicht so.
>Ich habe da auf meiner Webseite eine schöne Waage, welche das graphisch darstellt. Vielleicht solltest du die einmal etwas näher betrachten meint der Oldy
Oldy will nicht verstehen, dass Geld keine Füße hat.
d.
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dottore
02.10.2000, 13:27
@ Erwin
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Re: Die Entwicklung wird in ZWEI Phasen verlaufen... |
>Phase eins, wie von dottore richtig beschrieben,
>ist die Deflatorische.
>Diese ist im Moment in Japan schön zu beobachten.
>Sie wird jedoch sehr bald zu Ende gehen und von
>Phase zwei abgelöst werden.
>Wie das?
>Ganz einfach: es kommt zur Vertrauenskrise!
>In der Deflation läuft die Wirtschaft miserabel,
>die Steuereinnahmen des Staates sinken und die
>riesige Staatsverschuldung wird sehr bald von
>allen als das erkannt, was sie in Wahrheit ist,
>nämlich unbezahlbar.
>Nun kommt Phase zwei:
>Die Politik sieht keinen anderen Ausweg mehr, als
>die Notenpresse anzuwerfen, mit dem Argument, nur
>so könne die Wirtschaft wieder stimuliert werden.
>Und jetzt, in der nun folgenden Hyperinflation,
>wird tatsächlich das Gold, das in Phase eins mit
>all den anderen Gütern im Preis verfiel, als Hort
>der Stabilität wiederentdeckt.
Ganz genau, lieber Erwin! Das ist mein Szenario. Man muss halt nur Geduld haben und schauen, ob und wie sich die Defla entwickelt, bevor die Notenpresse angeworfen wird.
d.
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Oldy
02.10.2000, 19:17
@ dottore
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Re: Eine Schätzung: |
<font size=4>Nichts als Sprüche vom Dottore!</font>
Geschrieben von dottore am 02. Oktober 2000 13:25:10:
Als Antwort auf: Re: Eine Schätzung: geschrieben von Oldy am 01. Oktober 2000
22:36:14:
>Hallo Diogenes
>Deine Strategie ist zwar gar nicht so abwegig, aber eines scheinst du nicht zu sehen:
>/// Das Kredit-Guthaben-Geld, also Buchgeld, geht auf jeden Fall flöten. Die Banken
werden durch den Ausfall der Schuldner zahlungsunfähig - ihre bonität ist gleich null. Ich
glaube es wird einige Bankenfeiertage geben./// EQ
>Du siehst da nicht, daß der Wert des Buchgeldes und der Wert des Bargeldes eins
sind. Geht das Buchgeld flöten, wie du so schön schreibst tut es das Bargeld auch. Mit
anderen Worten: Wenn die Banken das Geld nicht von den Schuldnern laufend
hereinbekommen und sie brauchen eines, holen sie es sich von der Nationalbank.
Einfach! Die Nationalbank druckt dann welches. Auch einfach!
<font size=4>Drucken ist einfach. Aber wie kommt es in die Wirtschaft. Hubschrauber?</font>
°°° Nicht notwendig, Friedman`s Hubschauber zu bemühen. Ich habe ja gesagt, wenn die Banken es brauchen. Die holen es sich schon selber durch Brinks Geldtransporte.°°°
Was dann dieses Geld, ob Bargeld oder Buchgeld, dann wert ist, solltet dir am Beispiel
vieler Länder, die das getan haben doch klar sein, aber anscheinend ist das nicht so.
>Ich habe da auf meiner Webseite eine schöne Waage, welche das graphisch darstellt.
Vielleicht solltest du die einmal etwas näher betrachten meint der Oldy
<font size=4>Oldy will nicht verstehen, dass Geld keine Füße hat.</font>
°°° Geld braucht auch keine Füße, die Leute nehmen es und tragen es schon. Oder hat man schon jemals jemand gesehen, der das nicht tun will?
d.
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dottore
02.10.2000, 19:31
@ Oldy
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Re: Eine Schätzung: |
><font size=4>Nichts als Sprüche vom Dottore!</font>
>Geschrieben von dottore am 02. Oktober 2000 13:25:10: > Als Antwort auf: Re: Eine Schätzung: geschrieben von Oldy am 01. Oktober 2000 > 22:36:14: > >Hallo Diogenes > >Deine Strategie ist zwar gar nicht so abwegig, aber eines scheinst du nicht zu sehen: > >/// Das Kredit-Guthaben-Geld, also Buchgeld, geht auf jeden Fall flöten.
So schnell nicht, lieber Freund, denn die Banken haben Sicherheiten und die kommen sie erst Mal abholen (vom Häuschen bis zur Lohnpfändung und vom hinterlegten Kfz-Schein ganz zu schweigen).
Die Banken > werden durch den Ausfall der Schuldner zahlungsunfähig - ihre bonität ist gleich null. Ich > glaube es wird einige Bankenfeiertage geben./// EQ > >Du siehst da nicht, daß der Wert des Buchgeldes und der Wert des Bargeldes eins > sind. Geht das Buchgeld flöten, wie du so schön schreibst tut es das Bargeld auch. Mit > anderen Worten: Wenn die Banken das Geld nicht von den Schuldnern laufend > hereinbekommen und sie brauchen eines, holen sie es sich von der Nationalbank.
Die sagt erts Mal NEIN! Und dann?
> Einfach! Die Nationalbank druckt dann welches. Auch einfach! > <font size=4>Drucken ist einfach. Aber wie kommt es in die Wirtschaft. Hubschrauber?</font>
>°°° Nicht notwendig, Friedman`s Hubschauber zu bemühen. Ich habe ja gesagt, wenn die Banken es brauchen. Die holen es sich schon selber durch Brinks Geldtransporte.°°°
Und was bieten sie der Zentralbank als Sicherheit? Geld gibts ja nicht auf Zuruf, mein Bester!
> Was dann dieses Geld, ob Bargeld oder Buchgeld, dann wert ist, solltet dir am Beispiel > vieler Länder, die das getan haben doch klar sein, aber anscheinend ist das nicht so. > >Ich habe da auf meiner Webseite eine schöne Waage, welche das graphisch darstellt. > Vielleicht solltest du die einmal etwas näher betrachten meint der Oldy
Es gibt keine Waage, von wegen Geld = Güter oder so. Es gibt leider immer nur die doppelte Buchhaltung, die ist immer ausgeglichen. IMMER!
> <font size=4>Oldy will nicht verstehen, dass Geld keine Füße hat.</font>
>°°° Geld braucht auch keine Füße, die Leute nehmen es und tragen es schon. Oder hat man schon jemals jemand gesehen, der das nicht tun will?
Wer eine Zantralbank ausrauben möchte, soll es Mal versuchen! Ich rate dringend davon ab. Es gibt dann leider kein Geld, weil es a) keine zentralbankfähigen Sicherheiten gibt b) die Verschuldungsgrenzen erreicht sind und c) die Leute niemals Geld von der Zentralbank kriegen, um damit a l t e Schulden abzulösen.
Nochmals meine dringende Bitte, nachzudenken. Mit Patentlösungen kommt keiner der deflationären Depression bei!
d.
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dottore
04.10.2000, 12:02
@ Josef
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Re: INTEGRATION der Geldtheorien von dottore, Deutsch, Oldy et al. |
>schnippel schnippel
>>Gruß
>>R.Deutsch
>Dem geballten Sachverstand in diesem Forum muesste es doch gelingen eine
>Integration der Geldtheorien von dottore, Deutsch, Oldy und evtl. anderen zu erarbeiten.
>Dazu waeren wahrscheinlich Kompromisse einzelner Autoren notwendig.
>Beispielsweise muesste dottore seine Zinstheorie so veraendern, dass es nicht, wie bisher,alle 50-60 Jahre zu einem Zusammenbruch kommt, weil Zinsen und Zinseszinsen exponentiell wachsen. (s.u.a.in geldcrash.de).
>MfG
Hi Josef,
vielen Dank. Die Zinstheorie muss nicht geändert werden. Sie kann auch gar nicht geändert werden, weil es keine Theorie ist, sondern die Beschreibung eines Zustands in einer arbeitsteiligen Wirtschaft: Wo immer Zeit verstreicht, muss vorfinanziert werden, und ergo ist der Zins in der Welt. Zins ist also nichts anderes als der ökonomische Ausdruck für"Zeitablauf".
Es muss bloß der nicht leistende Staat als Schuldner vom Kapitalmarkt verschwinden und schon sind die Zinsen bei 2 (oder so) Prozent. Und das ist unschwer mit Hilfe realwirtschaftlicher und dienstleistender BIP-Erstellung zu stemmen noch dazu bei wachsender Weltbevölkerung. Zumal es ja immer nur ein Zinssatz ist, der sich auf einen Bereich der Volkswirtschaft bezieht, nämlich den, der sich gerade verschuldet hat. Die vielen Bereiche, die schuldenmäßig bei plusminusnull sind, fallen ohnehin schon Mal raus. In normalen Zeitläuften, das schätze ich Mal, hat die gesamte Volkswirtschaft (incl. Konsumenten) nur einen einen zinsbedingten Vorwärts-Drive von zwischen 0,5 bis 0,8 % zu tragen. Das sollte erst recht zu stemmen sein. Außerdem wäre alles viel gemütlicher, weil wir dann den Mega-Stress nicht hätten, unter dem heute nun bald wirklich jeder stöhnt.
Interessant ansonsten der Hinweis auf die 50-60 Jahre. Alle 50 Jahre hatte Moses den Seinen ein"Erlassjahr" verordnet. Das bezog sich weniger auf die Geldschulden, sondern darauf, dass nach dieser Zeit die Pfänder wieder zurückgegeben werden mussten, worunter übrigens auch Menschenpfänder fielen, die berüchtigte"Schuldknechtschaft". Die Schuldknechte, meistens Familienmitglieder, die als"Sicherheit" beim Gläubiger arbeiten mussten (siehe ausführlich das Buch Nehemiah im Alten Testament), kehrten dann wieder heim und die Äcker und Weinberge waren wieder"unbelastet". Ein hoch interessanter Versuch, das Gemeinwesen zu stabilisieren.
Ähnliche Schuldentilgungsaktionen sind noch und noch überliefert, in concreto die"Seisachtheia" des Solon und in der Theorie alles ausführlich bei Plato nachzulesen.
Guten Gruß
d.
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