-->Telekom: UMTS-Start im Herbst 2003
Neues Mobilfunknetz soll zunächst auf Ballungsräume beschränkt bleiben
Köln -
Die Telekom-Tochter T-Mobile wird das UMTS-Mobilfunknetz erst im Herbst 2003 starten. Das kündigte der Geschäftsführungsvorsitzende von T-Mobile Deutschland, Timotheus Höttges, in Köln an. Der Netzaufbau in zunächst rund 75 Städten in Deutschland liege im Plan und solle Ende 2003 vollendet sein, sagte Höttges. Restriktionen gebe es aber bei der Lieferbarkeit der neuen Handys.
Die Telekom will das teure Netz - allein die Lizenz kostete bei der Versteigerung im Sommer 2000 rund acht Mrd. Euro - erst einmal auf die Ballungsräume beschränken. Dort erwartet sie genügend Interesse vor allem von Geschäftskunden an schneller mobiler Datenübertragung und neuen Multimedia-Anwendungen, die UMTS ermöglichen wird. „Allen Unkenrufen zum Trotz“ sei das Unternehmen „fest davon überzeugt, dass es für solche Anwendungen in Deutschland und in Europa einen großen Markt gibt“, sagte Höttges.
Als positives Zeichen sieht Höttges den Erfolg von MMS, der im Sommer eingeführten Möglichkeit, über Handys im bestehenden GSM-Netz auch Bilder und kurze Videos zu übertragen. Seit Juli seien fast 250 000 MMS-fähige Geräte ausgeliefert worden, bis Ende des Jahres sollen es 400 000 Geräte sein. Er sei fest überzeugt, dass die Mobilfunkunternehmen „bei MMS schon bald einen ähnlichen Boom erleben wie in den letzten Jahren bei SMS“.
UMTS soll diese Möglichkeiten noch verbessern und um neue Dienste erweitern. Für den Kunden solle der Übergang allerdings keine Revolution, sondern eine Evolution sein, betonte Höttges. Dank der vollständigen Abdeckung der Republik mit dem auf der GSM-Technik beruhenden GPRS werden auch die neuen Handys überall erreichbar sein, wenn auch die Datenübertragung in schon mit UMTS versorgten Gebieten sechs Mal schneller laufe als mit GPRS.
Richtig losgehen wird das Geschäft aber frühestens 2004 oder 2005. Völlig unkalkulierbar ist derzeit noch das Nachfrageverhalten der Kunden. Ein absoluter Renner unter den künftigen Anwendungen ist nicht in Sicht. Nach Einschätzung von Forrester Research werden in fünf Jahren erst zehn Prozent der Handykunden, also fünf bis sechs Millionen Menschen, UMTS nutzen. Doch die Meinungen gehen auseinander.
Mit dem Aufbau von UMTS in zunächst rund 75 Städten werde T-Mobile die Vorgabe der Regulierungsbehörde, bis Ende 2003 etwa 25 Prozent der Bevölkerung erreichbar zu machen, bereits leicht übertreffen, erklärte Höttges. Bis Ende 2005 müssen nach den Lizenzbedingungen 50 Prozent der Einwohner erreichbar sein. Die Telekom-Tochter will den Ausbau danach ausrichten, wie sich die Nutzung von UMTS entwickelt. Voraussichtlich werde UMTS relativ schnell in die Speckgürtel der großen Städte erweitert, sagte Höttges, damit die UMTS-Kunden die um den Arbeitsplatz dann gewohnte Mobilfunkqualität auch auf dem Weg von und zur Arbeit nutzen könnten. AP/dpa
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