Jacques
30.12.2002, 10:59 |
Warum der Goldpreis vielleicht trotz allem fallen wird! Thread gesperrt |
-->Die FED hat ausdrĂŒcklich und mehrfach betont, dass sie in den USA eine Deflation verhindern will. Dagegen ist im Grundsatz nichts einzuwenden - im Gegenteil: Eine deflationĂ€re Entwicklung ist -einmal in Schwung gekommen- kaum mehr kontrollier- und steuerbar.
Die Frage ist, ab welchem Zeitpunkt eine solche Entwicklung ĂŒberhaupt noch abwendbar bzw. -falls in AnsĂ€tzen bereits am entstehen- noch korrigierbar ist.
Die Kardinalsfrage in extremis lautet sogar, ob eine Deflation ĂŒberhaupt abwendbar ist, wenn ein einmal beschrittener Weg in den Jahren zuvor gegangen wurde.
Die FED hat diese Kardinalsfrage noch gar nicht gestellt. Sie geht -ob berechtigt oder nicht- bislang weiter davon aus, dass eine Deflation grundsÀtzlich abwendbar ist.
Aus der Praxis dĂŒrfen zur Geldpolitik 2 ganz wesentliche Sachverhalte festgestellt werden:
Erstens:
Es dauert in der Regel 1 bis 2 Jahre, bis die ZinsverÀnderungspolitik einer Zentralbank Wirkung zeigt, sofern sie Wirkung zeigen kann.
Zweitens:
Dabei ist es einfacher, mittels Zinserhöhungen den konjunkturellen Gang zu bremsen, als mittels Zinssenkungen zu beschleunigen. Dazu existiert u.a. auch ein neuzeitlicher Beitrag des SNB Mitglieds Roth, den er im Rahmen eines Forschungsprojekts des schweizerischen Nationalfonds verfasst hat. Darin spricht er u.a. davon, dass die Wirkung solcher Senkungen deutlich ĂŒberschĂ€tzt wird (âDie halbvollen [-leeren] Eimer sind gefĂŒllt, aber die Pferde saufen nichtâ)
Nun darf fĂŒr die USA festgehalten werden, dass seit 9.11.2001 und zahlreicher Zinssenkungen keine Anzeichen vorhanden sind, dass die Zinssenkungen im gewĂŒnschten Mass wirken. FĂŒr Japan darf festgehalten werden, dass solches seit einigen Jahren nicht der Fall ist.
Nun was heisst:: âim gewĂŒnschten Massâ
Je nach Standpunkt sind verschiedene Ziele gewĂŒnscht:
Im Falle Japan ist die Absicht gut erkennbar, nicht primĂ€r eine Deflation zu verhindern, sondern zu verhindern, dass ĂŒberschuldete Unternehmen nicht an den Zinszahlungen zugrunde gehen. Dahinter steckt auch die Annahme, dass solche Unternehmungen ĂŒber die nĂ€chste Jahre hinweg imstande sind, durch einen verbesserten GeschĂ€ftsgang die Ăberschuldung auf ein ertrĂ€gliches Mass abzutragen. Bis dahin ist zu sorgen, dass fĂ€llige Anleihen, Kredite etc. durch neue und tiefverzinsliche abzulösen sind. Das ist natĂŒrlich ein Weg, die Situation zu bereinigen, auch wenn die halbe westliche Welt stĂ€ndig ganz einfach eine âHarakiri Bereinigungâ verlangt.
Unter anderem Licht besehen, ist dieser Weg Japans in meiner Beurteilung ein ehrlicher und anstÀndiger Weg, auch wenn zugegebenermassen einige Vermögenswerte durch die deflationÀre Entwicklung Schaden nehmen. Opfer bringen in diesem Fall als Besitzvermögende wie Schuldner.
Die USA beschreiten den Weg Japans nicht. Sie wollen um jeden Preis deflationÀre Entwicklungen in den AnsÀtzen bereits verhindern. Japan schloss und schliesst dies nicht aus.
Die FED beschwört die Anlegergemeinde geradezu, dass sie falls notwendig die MÀrkte sogar mit einer expansiven Geldpolitik fluten wird.
Dahinter steckt die Absicht, die ebenfalls vorhandenen Schulden ĂŒber eine masslose Inflation wertmĂ€ssig zu marginalisieren. Opfer dieser Politik sind die Schuldner und fast ausschliesslich diese.
Immobilienbesitzer (G. Soros lÀsst mit seiner neuen Strategie) wÀren eine der grossen Gewinnler. Goldbesitzer nur dann, wenn der Wert eines Goldbarrens nicht nur in $ steigt, sondern auch im realen Gegenwert, etwa im Gegenwert zu einer Monatsmiete oder eines Laibs Brot.
Nun böte der Kauf von Gold im letzteren Fall auch unteren Schichten der Bevölkerung Schutz vor einer Inflation. Eine Flucht einer oder mehreren Volkwirtschaften in Gold wĂ€re aus dieser Sicht verheerend. Denn schliesslich ist es ja Absicht, âGeldâ (zunĂ€chst mal die Schulden, aber natĂŒrlich mit davon betroffen auch das Bargeld) im Wert nicht zu erhalten, sondern eben durch inflationĂ€re Entwicklungen zu entwerten. Dazu MUSS im erstens möglichst viel Geld im Umlauf sein (und nicht als Metallstengel gehortet werde) und zweitens möglichst viel davon entwertet werden.
Aus diesem Grund darf Gold in den USA (und anderswo auch) nicht zur FluchtwÀhrung werden.
Es kann trotzdem passieren, nĂ€mlich dann, wenn sich die Ereignisse ĂŒberstĂŒrzen und auf dem physischen Markt eine Nachfrage einsetzt, welche die Welt noch nicht gesehen hat.
Aber auch fĂŒr diesem Fall dĂŒrfte vorgesorgt sein und die vorangegangen Gedanken wurden sicher auch schon anderswo gedacht.
Deshalb komme ich, nach hÀufigen Schwankungen, immer mehr zu Schluss, dass in der logischen Konsequenz, den die FED mit ihrer Geldpolitik beschreitet, ein stark fallender Goldpreis ein MUSS sein wird.
Andererseits gibt es nachgewiesene Situationen, in denen solches funktionierte: Etwa 1987-1988 weltweit, 1993ff in der Schweiz etc..
Es gibt also FÀlle, in denen eine Deflation abwendbar ist. Die Kardinalsfrage bleibt immer noch unbeantwortet, und lÀsst folgende These zu:
|
Nachfrager
30.12.2002, 11:03
@ Jacques
|
Die FED hat die Kontrolle leider verloren |
-->>Die FED hat ausdrĂŒcklich und mehrfach betont, dass sie in den USA eine Deflation verhindern will. Dagegen ist im Grundsatz nichts einzuwenden - im Gegenteil: Eine deflationĂ€re Entwicklung ist -einmal in Schwung gekommen- kaum mehr kontrollier- und steuerbar.
>Die Frage ist, ab welchem Zeitpunkt eine solche Entwicklung ĂŒberhaupt noch abwendbar bzw. -falls in AnsĂ€tzen bereits am entstehen- noch korrigierbar ist.
>Die Kardinalsfrage in extremis lautet sogar, ob eine Deflation ĂŒberhaupt abwendbar ist, wenn ein einmal beschrittener Weg in den Jahren zuvor gegangen wurde.
>Die FED hat diese Kardinalsfrage noch gar nicht gestellt. Sie geht -ob berechtigt oder nicht- bislang weiter davon aus, dass eine Deflation grundsÀtzlich abwendbar ist.
>Aus der Praxis dĂŒrfen zur Geldpolitik 2 ganz wesentliche Sachverhalte festgestellt werden:
>Erstens:
>Es dauert in der Regel 1 bis 2 Jahre, bis die ZinsverÀnderungspolitik einer Zentralbank Wirkung zeigt, sofern sie Wirkung zeigen kann.
>Zweitens:
>Dabei ist es einfacher, mittels Zinserhöhungen den konjunkturellen Gang zu bremsen, als mittels Zinssenkungen zu beschleunigen. Dazu existiert u.a. auch ein neuzeitlicher Beitrag des SNB Mitglieds Roth, den er im Rahmen eines Forschungsprojekts des schweizerischen Nationalfonds verfasst hat. Darin spricht er u.a. davon, dass die Wirkung solcher Senkungen deutlich ĂŒberschĂ€tzt wird (âDie halbvollen [-leeren] Eimer sind gefĂŒllt, aber die Pferde saufen nichtâ)
>Nun darf fĂŒr die USA festgehalten werden, dass seit 9.11.2001 und zahlreicher Zinssenkungen keine Anzeichen vorhanden sind, dass die Zinssenkungen im gewĂŒnschten Mass wirken. FĂŒr Japan darf festgehalten werden, dass solches seit einigen Jahren nicht der Fall ist.
>Nun was heisst:: âim gewĂŒnschten Massâ
>Je nach Standpunkt sind verschiedene Ziele gewĂŒnscht:
>Im Falle Japan ist die Absicht gut erkennbar, nicht primĂ€r eine Deflation zu verhindern, sondern zu verhindern, dass ĂŒberschuldete Unternehmen nicht an den Zinszahlungen zugrunde gehen. Dahinter steckt auch die Annahme, dass solche Unternehmungen ĂŒber die nĂ€chste Jahre hinweg imstande sind, durch einen verbesserten GeschĂ€ftsgang die Ăberschuldung auf ein ertrĂ€gliches Mass abzutragen. Bis dahin ist zu sorgen, dass fĂ€llige Anleihen, Kredite etc. durch neue und tiefverzinsliche abzulösen sind. Das ist natĂŒrlich ein Weg, die Situation zu bereinigen, auch wenn die halbe westliche Welt stĂ€ndig ganz einfach eine âHarakiri Bereinigungâ verlangt.
>Unter anderem Licht besehen, ist dieser Weg Japans in meiner Beurteilung ein ehrlicher und anstÀndiger Weg, auch wenn zugegebenermassen einige Vermögenswerte durch die deflationÀre Entwicklung Schaden nehmen. Opfer bringen in diesem Fall als Besitzvermögende wie Schuldner.
>Die USA beschreiten den Weg Japans nicht. Sie wollen um jeden Preis deflationÀre Entwicklungen in den AnsÀtzen bereits verhindern. Japan schloss und schliesst dies nicht aus.
>Die FED beschwört die Anlegergemeinde geradezu, dass sie falls notwendig die MÀrkte sogar mit einer expansiven Geldpolitik fluten wird.
>Dahinter steckt die Absicht, die ebenfalls vorhandenen Schulden ĂŒber eine masslose Inflation wertmĂ€ssig zu marginalisieren. Opfer dieser Politik sind die Schuldner und fast ausschliesslich diese.
>Immobilienbesitzer (G. Soros lÀsst mit seiner neuen Strategie) wÀren eine der grossen Gewinnler. Goldbesitzer nur dann, wenn der Wert eines Goldbarrens nicht nur in $ steigt, sondern auch im realen Gegenwert, etwa im Gegenwert zu einer Monatsmiete oder eines Laibs Brot.
>Nun böte der Kauf von Gold im letzteren Fall auch unteren Schichten der Bevölkerung Schutz vor einer Inflation. Eine Flucht einer oder mehreren Volkwirtschaften in Gold wĂ€re aus dieser Sicht verheerend. Denn schliesslich ist es ja Absicht, âGeldâ (zunĂ€chst mal die Schulden, aber natĂŒrlich mit davon betroffen auch das Bargeld) im Wert nicht zu erhalten, sondern eben durch inflationĂ€re Entwicklungen zu entwerten. Dazu MUSS im erstens möglichst viel Geld im Umlauf sein (und nicht als Metallstengel gehortet werde) und zweitens möglichst viel davon entwertet werden.
>Aus diesem Grund darf Gold in den USA (und anderswo auch) nicht zur FluchtwÀhrung werden.
>Es kann trotzdem passieren, nĂ€mlich dann, wenn sich die Ereignisse ĂŒberstĂŒrzen und auf dem physischen Markt eine Nachfrage einsetzt, welche die Welt noch nicht gesehen hat.
>Aber auch fĂŒr diesem Fall dĂŒrfte vorgesorgt sein und die vorangegangen Gedanken wurden sicher auch schon anderswo gedacht.
>Deshalb komme ich, nach hÀufigen Schwankungen, immer mehr zu Schluss, dass in der logischen Konsequenz, den die FED mit ihrer Geldpolitik beschreitet, ein stark fallender Goldpreis ein MUSS sein wird.
> >
>Andererseits gibt es nachgewiesene Situationen, in denen solches funktionierte: Etwa 1987-1988 weltweit, 1993ff in der Schweiz etc..
>Es gibt also FÀlle, in denen eine Deflation abwendbar ist. Die Kardinalsfrage bleibt immer noch unbeantwortet, und lÀsst folgende These zu: >
|
wasil
30.12.2002, 11:13
@ Jacques
|
Re: Warum der Goldpreis vielleicht trotz allem fallen wird! |
-->
>Dahinter steckt die Absicht, die ebenfalls vorhandenen Schulden ĂŒber eine masslose Inflation wertmĂ€ssig zu marginalisieren. Opfer dieser Politik sind die Schuldner und fast ausschliesslich diese.
Hallo
Warum die Schuldner??
Gruss Wasil
|
Jacques
30.12.2002, 11:38
@ wasil
|
Re: Warum der Goldpreis vielleicht trotz allem fallen wird! |
-->>
>>Dahinter steckt die Absicht, die ebenfalls vorhandenen Schulden ĂŒber eine masslose Inflation wertmĂ€ssig zu marginalisieren. Opfer dieser Politik sind die Schuldner und fast ausschliesslich diese.
>Hallo
>Warum die Schuldner??
>Gruss Wasil
...die GlÀubiger....
NatĂŒrlich. Grober Fehler, bitte um Nachsicht.
|
Diogenes
30.12.2002, 12:54
@ Jacques
|
Re: Warum der Goldpreis vielleicht trotz allem fallen wird! |
-->Hi Jaques,
>Je nach Standpunkt sind verschiedene Ziele gewĂŒnscht:
>Im Falle Japan ist die Absicht gut erkennbar, nicht primĂ€r eine Deflation zu verhindern, sondern zu verhindern, dass ĂŒberschuldete Unternehmen nicht an den Zinszahlungen zugrunde gehen.
Wird durch umbuchen auf den Staat erricht. Nur wie zahlt dieser seine Schulden?
>Dahinter steckt auch die Annahme, dass solche Unternehmungen ĂŒber die nĂ€chste Jahre hinweg imstande sind, durch einen verbesserten GeschĂ€ftsgang die Ăberschuldung auf ein ertrĂ€gliches Mass abzutragen.
SchuldenrĂŒckzahlung ="Geldvernichtung" -> Kreditdeflation.
Wer macht derweil die Nettoneuverschuldung? Staat? Wieder: Wie soll dieser dann zahlen?
>Bis dahin ist zu sorgen, dass fĂ€llige Anleihen, Kredite etc. durch neue und tiefverzinsliche abzulösen sind. Das ist natĂŒrlich ein Weg, die Situation zu bereinigen, auch wenn die halbe westliche Welt stĂ€ndig ganz einfach eine âHarakiri Bereinigungâ verlangt.
In Japan wird gar nichts bereinigt, es wird nur herumgeschoben. Deswegen kommen sie nicht hoch.
>Unter anderem Licht besehen, ist dieser Weg Japans in meiner Beurteilung ein ehrlicher und anstÀndiger Weg, auch wenn zugegebenermassen einige Vermögenswerte durch die deflationÀre Entwicklung Schaden nehmen. Opfer bringen in diesem Fall als Besitzvermögende wie Schuldner.
Kann der Schuldner nicht zahlen, zahlt der GlÀubiger = Guthabenbesitzer und letztendlich Papiergeldbesitzer, no way out.
>Die USA beschreiten den Weg Japans nicht. Sie wollen um jeden Preis deflationÀre Entwicklungen in den AnsÀtzen bereits verhindern. Japan schloss und schliesst dies nicht aus.
Defla geht schlicht nicht, weil es ein Sturz ins Bodenlose wĂŒrde. Uns fehlt der Boden in Form von Nettogeld (Gold). Diesen wird man wieder einziehen mĂŒssen und das heiĂt höherer Goldpreis. Ansonsten sind wir am A...., wie man nur am A.... sein kann.
>Die FED beschwört die Anlegergemeinde geradezu, dass sie falls notwendig die MÀrkte sogar mit einer expansiven Geldpolitik fluten wird.
>Dahinter steckt die Absicht, die ebenfalls vorhandenen Schulden ĂŒber eine masslose Inflation wertmĂ€ssig zu marginalisieren.
Was sonst? Der Realwert der Schulden wird sich an die reale LeistungsfÀhigkeit der Schuldener anpassen. Anderst geht es nicht.
>Opfer dieser Politik sind die Schuldner und fast ausschliesslich diese.
Den letzten beiĂen die Hunde.
>Immobilienbesitzer (G. Soros lÀsst mit seiner neuen Strategie) wÀren eine der grossen Gewinnler.
Und der GroĂteil der US-wĂ€hler ist Immobilienbesitzer, ein hochverschuldeter noch dazu. UND: die GlĂ€ubiger sind Versicherungen und Banken (das sind die, die die WahlkĂ€mpfe finanzieren udn die Parteikassen fĂŒllen). Bei Defla wĂŒrden sie umfallen wie die Fliegen.
>Goldbesitzer nur dann, wenn der Wert eines Goldbarrens nicht nur in $ steigt, sondern auch im realen Gegenwert, etwa im Gegenwert zu einer Monatsmiete oder eines Laibs Brot.
Ich denke Gold wird real steigen und Papier real fallen, aber: We will see.
>Nun böte der Kauf von Gold im letzteren Fall auch unteren Schichten der Bevölkerung Schutz vor einer Inflation.
Ja.
>Eine Flucht einer oder mehreren Volkwirtschaften in Gold wÀre aus dieser Sicht verheerend.
Wieso denn? Global gesehen kann man die Schulden nur gegen Gold abwerten.
>Denn schliesslich ist es ja Absicht, âGeldâ (zunĂ€chst mal die Schulden, aber natĂŒrlich mit davon betroffen auch das Bargeld) im Wert nicht zu erhalten, sondern eben durch inflationĂ€re Entwicklungen zu entwerten.
Und das ist schlecht fĂŒr Gold?
>Dazu MUSS im erstens möglichst viel Geld im Umlauf sein (und nicht als Metallstengel gehortet werde) und zweitens möglichst viel davon entwertet werden.
Geht leicht. Notenpresse einschalten und alle Schuldtitel aufkaufen.
>Aus diesem Grund darf Gold in den USA (und anderswo auch) nicht zur FluchtwÀhrung werden.
Wer will das verhindern? Gold ist von 250 auf 340 gegangen, auch wenn es den ZB's nicht gepaĂt hat.
>Es kann trotzdem passieren, nĂ€mlich dann, wenn sich die Ereignisse ĂŒberstĂŒrzen und auf dem physischen Markt eine Nachfrage einsetzt, welche die Welt noch nicht gesehen hat.
Der physische Markt hat bereits mehr Nachfrage als Angebot. Deswegen ist der Preis ja gestiegen. Die Frage lautet, wieviel von ihrem Gold die ZB's noch verschleudern wollen.
Zudem ist der physische Markt Ă€uĂerst dĂŒnn. 10 Mio. Dollares wĂŒrden bereits eine Tonne kaufen. Wenn jeder Deutsche eine Unze will, ist eine Jahresproduktion weg. Pro Kopf der Weltbevölkerung gibt es gerade man 0,7 Unzen Gold.
>Aber auch fĂŒr diesem Fall dĂŒrfte vorgesorgt sein und die vorangegangen Gedanken wurden sicher auch schon anderswo gedacht.
Wie denn? Zu niedriger Preis -> Angebotsdefizit. Sind die GoldvorrĂ€te weg, womit wird das Defizit dann gefĂŒllt?
>Deshalb komme ich, nach hÀufigen Schwankungen, immer mehr zu Schluss, dass in der logischen Konsequenz, den die FED mit ihrer Geldpolitik beschreitet, ein stark fallender Goldpreis ein MUSS sein wird.
Nein, diesmal nicht.
>Andererseits gibt es nachgewiesene Situationen, in denen solches funktionierte: Etwa 1987-1988 weltweit, 1993ff in der Schweiz etc..
Das funktioniert nur solange die Aufschuldenmasche lÀuft. Niedriger Goldpreis -> niedrige Zinsen -> mehr Kreditaufnahmen -> Schuldenkarussel dreht sich weiter. Deswegen ja die Manipulation und in der Folge die Spekublasen.
Jetzt sind diese Blasen aber am platzen und wenn die Pferde nicht mehr saufen wollen, ist das alles Gold runter (Zinsen runter) nebbich.
>Es gibt also FÀlle, in denen eine Deflation abwendbar ist. Die Kardinalsfrage bleibt immer noch unbeantwortet, und lÀsst folgende These zu:
Hier fehlt was. Wurde vom Comupter geschluckt?
GruĂ
Diogenes
|
wasil
30.12.2002, 14:14
@ Diogenes
|
Re: FĂŒr den Goldpreis-Anstieg sehe ich kurzfristig nur ein Hindernis. |
-->Hallo Diogenes
GrundsĂ€tzlich bin ich mit Deiner EinschĂ€tzung einverstanden. Nur ein einziger Weg könnte meines Erachtens an einer Goldpreisexplosion vorbeifĂŒhren. NĂ€mlich dann, wenn die Leute anstelle von physischem Gold, nur dessen Papierwerte kaufen. Die Leute haben nach wie vor soooo viel Vertrauen in die Banken. Ich bin mir sicher, dass meine Hausbank meine 20 Kg Silberbarren nicht vorrĂ€tig in ihrem Keller lagern hat, sondern mir lediglich einen Papierfetzen in die Hand gedrĂŒckt hat, nach dem Motto: Der holt diese ja doch nie ab. Ich werde gelegentlich meine Silberlinge zu mir nach Hause holen. Sicher ist sicher.
Gruss Wasil
|
Diogenes
30.12.2002, 14:29
@ wasil
|
Re: FĂŒr den Goldpreis-Anstieg sehe ich kurzfristig nur ein Hindernis. |
-->Hi wasil,
>GrundsĂ€tzlich bin ich mit Deiner EinschĂ€tzung einverstanden. Nur ein einziger Weg könnte meines Erachtens an einer Goldpreisexplosion vorbeifĂŒhren.
Ich hoffe auf einen einiger MaĂen geordneten Anstieg. Eine Preisexplosion wĂ€re kontraproduktiv.
>NĂ€mlich dann, wenn die Leute anstelle von physischem Gold, nur dessen Papierwerte kaufen.
Es wird auch fleiĂig versucht, die Nachfrage ins Papiergold umzulenken. Alleine schon der Provisionen wegen. Oft steht im Kleingedruckten, daĂ in Papiergeld abgerechnet, nicht physisch geliefert. Oder es gibt einen Preisdeckel. Und und und...
Vergià es, eine Unze kaufen und mitnehmen ist weit unkomplizierter und vor allem risikoÀrmer. Da weià man was man hat.
>Die Leute haben nach wie vor soooo viel Vertrauen in die Banken. Ich bin mir sicher, dass meine Hausbank meine 20 Kg Silberbarren nicht vorrĂ€tig in ihrem Keller lagern hat, sondern mir lediglich einen Papierfetzen in die Hand gedrĂŒckt hat, nach dem Motto: Der holt diese ja doch nie ab.
Genau mit diesem Gedanken fing das Fractionale Banken an. Die Leute holen nie alle gleichzeitig ihr Gold ab. Und wenn doch, Pech gehabt, Staat wird schon per Gesetz helfen.
>Ich werde gelegentlich meine Silberlinge zu mir nach Hause holen. Sicher ist sicher.
Unbedingt. Physisches muĂ man physisch haben. Zertifikate sind nicht Gold oder Silber sondern Kredit. Der Gold-Futuremarkt und Gold-Zertifikate sind die moderne Version des Mindestreserve-Goldbankings. Es wird weit mehr versprochen als da ist.
>Gruss Wasil
GruĂ
Diogenes
|
dr.seidel
30.12.2002, 23:53
@ Jacques
|
Re: Defla = fallende Assettpreise Inflation =steigende Assetts... |
-->Deflation und die bloĂe Abwesenheit von inflation= fallende bzw.stagnierende
Au-Preise.Inflation oder die Erwartung solcher treibt den goldpreis. Wie viele hier schon angemerkt haben, ist Gold Geld und umgedreht,solange bis beides wieder vereint ist.Deflaszenarien sind aber realistischer momentan.Noch hat nicht jede Zentralbank ihre Reserven an das Private Finanzimperium verkauft.Der
Druck das zu tun wĂ€chst eher als das er nachlĂ€Ăt.
|