Baldur der Ketzer
31.12.2002, 19:16 |
Neujahres-Sülze vom frischgebackenen Haarrönungsdoktor Thread gesperrt |
-->Neujahrsansprache von Bundeskanzler Schröder zum Jahreswechsel 2002/2003
Niemand weiß heute, wie sich die Weltwirtschaft im nächsten Jahr entwickeln wird. Aber wir Deutschen wissen, wie man Probleme löst und Schwierigkeiten meistert. Wir können uns auch für die Zukunft auf unsere Kraft und unser Können verlassen. In diesem Sinne wünschen meine Frau und ich Ihnen allen ein erfolgreiches, gesundes und glückliches Jahr 2003.
Es gilt das gesprochene Wort!
>> Solidarität und Gemeinsinn
>> Wirtschaftskraft
>> Stabilität und Frieden
>> Europa
>> Wandel im Inneren
>> Arbeitsmarktreform
>> Neujahrsgruß
>> Solidarität und Gemeinsinn
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!
Das Fernsehen und die Zeitschriften zeigen in diesen Tagen noch einmal die eindringlichsten Bilder des alten Jahres. Wir spüren, die Zeit vergeht schnell. Das merken wir auch daran, dass partei-politische Polemik meist nicht einmal den nächsten Tag überdauert.
Was bleibt, sind Einschnitte, aus denen wir alle lernen. Deshalb ist die Flut-katastrophe an Elbe und Donau mir und den meisten in Erinnerung.
Die Bilder der Zerstörung, aber mehr noch die Zeugnisse von gemein-schaftlicher Hilfe, Solidarität und Gemeinsinn. Ich wünsche mir, dass uns diese Erlebnisse ermutigen. Sie zeigen, dass wir gemeinsam die Katastrophe schnell in den Griff bekommen haben. Die Tatkraft der Deutschen hat in jenen Tagen Großartiges geschaffen.
Das ist die Lehre aus diesem Ereignis: Wenn jeder tut, was er für ein gemeinsames Aufbauwerk tun kann, dann wird der Erfolg schnell sichtbar. Diese Erfahrung hat die Menschen in Ost- und Westdeutschland enger zusammen geführt.
Ich baue darauf, dass diese Erfahrung unser aller Handeln im nächsten Jahr bestimmt und uns Deutschen zum notwendigen Wandel im Inneren befähigt.
>> Wirtschaftskraft
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
am heutigen Silvestertag haben wir in Shanghai den"Transrapid" eingeweiht: eine bei uns in Deutschland entwickelte Zukunftstechnologie, die eine vorzügliche Lösung der Mobilitätsprobleme bietet.
Auch das zeigt deutlich:
Wir in Deutschland haben alles, was zum Erfolg notwendig ist. Wir müssen ihn aber tatsächlich wollen. Niemand darf blockieren oder behindern. Jeder sollte mit seinen Möglichkeiten vorangehen, damit das Ganze vorankommt.
Weltweit - nicht nur in den aufstrebenden und für unsere Zukunft so wichtigen Märkten Asiens - zählen die Menschen auf Deutschland. Sie setzen auf unsere Wirtschaftskraft und unseren Erfindungsreichtum. Und sie vertrauen auf unseren Beitrag zur Stabilität und zur friedlichen Entwicklung der Welt.
>> Stabilität und Frieden
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
von überall her haben mich nach dem tragischen Hubschrauber-Unglück über Kabul Beileidsbekundungen erreicht. Auch mein Mitgefühl gilt in diesen Stunden den Hinterbliebenen der deutschen Soldaten.
Diese Soldaten haben ihr Leben gelassen für einen Frieden, wie die Völker ihn wollen. Wo Soldaten die Sicherheit geben, die notwendig ist, um eine humane und demokratische Gesellschaft wieder aufzubauen.
Tragfähige Sicherheit braucht einen wirtschaftlich erfolgreichen Wiederaufbau. Und der Wiederaufbau braucht Sicherheit. Nicht Krieg ist das Ziel, sondern seine Vermeidung mit allen dazu nötigen Instrumenten.
Diese Mischung von Sicherheit und Wiederaufbau hat den Balkan, der zeitweise explosiver war als der Nahe Osten, schon erheblich stabilisiert.
Deutschland ist es seiner Geschichte schuldig, die Alternativen zum Krieg zu betonen. Wir Deutsche wissen aus eigener Erfahrung, dass Diktatoren manchmal nur mit Gewalt zu stoppen sind. Wir wissen aber auch, was Bomben, Zerstörung und Verlust der Heimat für die Menschen bedeuten.
Deshalb bleibt es Ziel meiner Politik, die Durchsetzung der UN-Resolution ohne Krieg zu erreichen. Und ich bin dankbar für die Unterstützung aus der Mitte unserer Gesellschaft, zum Beispiel von Kirchen und Gewerkschaften für diese Politik.
>> Europa
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
noch aus einem anderen Grund schauen die Menschen in der Welt auf uns Deutsche. Es ist uns, gemeinsam mit unseren Partnern, vor wenigen Wochen gelungen, die Spaltung Europas endgültig zu überwinden.
Durch die Aufnahme von zehn neuen Mitgliedsstaaten, darunter unsere Nachbarn Polen und Tschechien, in die Europäische Union haben wir das Kapitel der Kriege und Konflikte auf unserem Kontinent ein- für allemal beendet.
Wovon unsere Vorfahren nur träumen durften, ein gemeinsames Europa bauen zu können -, das ist nunmehr greifbare Wirklichkeit geworden.
Das hilft uns politisch, und es verschafft unserer Wirtschaft neue Möglichkeiten.
Wir alle können daran mitwirken, dass aus Europa ein Kontinent des Friedens, der Freiheit und des Wohlergehens wird.
>> Wandel im Inneren
Aber es ist auch wahr: Wenn wir das, was uns in Deutschland und in Europa wirklich stark gemacht hat, erhalten wollen - dann müssen wir die notwendigen Veränderungen entschlossen angehen.
Was hat unser Land vor allem stark gemacht?
Da ist zunächst der friedliche Ausgleich unterschiedlicher Interessen. Bei uns gilt nicht das Recht des Stärkeren, sondern die Stärke des Rechts. Die Grundsätze von Solidarität und Teilhabe haben uns Wohlstand und sozialen Frieden gebracht.
Schließlich: Ein Staat, der das Gemeinwohl sichert, der die Schwächeren schützt und der in die öffentliche Infrastruktur, in Bildung und Ausbildung, kurz: in die Zukunft investiert.
Diese humane Ordnung wollen wir bewahren. All das lässt sich nur bewahren, wenn wir unter den gewandelten äußeren Bedingungen zum Wandel im Inneren bereit sind.
Wir werden unseren Wohlstand, unsere soziale Sicherheit, unsere guten Schulen, Straßen und Krankenhäuser - um die uns so viele Völker beneiden - nur erhalten können, wenn wir uns auf unsere Kräfte besinnen und gemeinsam den Mut zu grundlegenden Veränderungen aufbringen.
Auf dem Arbeitsmarkt und in der Rentenversicherung haben wir damit bereits begonnen. Mit diesen Maßnahmen machen wir unseren Sozialstaat auch gegen die Stürme der Globalisierung wetterfest.
Wir werden dabei in jeder Hinsicht ein Mehr an Verantwortung brauchen: Mehr Eigenverantwortung jedes Einzelnen und mehr gemeinsame Verantwortung für die Chancen unserer Kinder - nicht zuletzt durch Stärkung der Familien.
Sozial heißt für mich: Jeder hat gleiche Chancen. Das heißt aber auch, jeder hat die Pflicht, seine Chancen zu nutzen. Wer Solidarität ausnutzt, gefährdet das soziale Miteinander.
>> Arbeitsmarktreform
Morgen, am Neujahrstag, werden eine Reihe von Gesetzen in Kraft treten, die es den Menschen, die Arbeit suchen, einfacher machen, Arbeit zu bekommen.
Das Ziel dieser Maßnahmen ist: Niemand, der arbeiten will, soll aufgrund bürokratischer Hemmnisse daran gehindert werden. Und niemand, der arbeiten kann, soll in Schwarzarbeit flüchten.
Diese Gesetze werden, dessen bin ich sicher, der Anfang sein für eine neue Dynamik wirtschaftlicher Leistung in unserem Land.
>> Neujahrsgruß
Wir haben gute Gründe, zuversichtlich zu sein. Es ist uns gelungen, aus alten Feindschaften neue Partnerschaften in Europa zu schaffen. Nun müssen wir neue Solidarität und neuen Wohlstand in unserer Gesellschaft schaffen.
Niemand weiß heute, wie sich die Weltwirtschaft im nächsten Jahr entwickeln wird. Aber wir Deutschen wissen, wie man Probleme löst und Schwierigkeiten meistert. Wir können uns auch für die Zukunft auf unsere Kraft und unser Können verlassen.
In diesem Sinne wünschen meine Frau und ich Ihnen allen ein erfolgreiches, gesundes und glückliches Jahr 2003.
Â
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Trueffel-Ferkel
31.12.2002, 20:08
@ Baldur der Ketzer
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Jungejunge, wo hast Du denn so schnell den Text her, hab´s eben erst im... |
-->
Autoradio gehört.
Na, jedenfalls einen guten Rutsch allerseits!
Gruß tf
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Baldur der Ketzer
31.12.2002, 20:11
@ Baldur der Ketzer
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Re: Neujahres-Sülze: von da kömmts mL |
-->.-
<ul> ~ http://www.bundeskanzler.de/Kanzler-News-.7698.456970/a.htm?printView=y</ul>
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rodex
31.12.2002, 21:26
@ Trueffel-Ferkel
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Re: Jungejunge, wo hast Du denn so schnell den Text her, hab´s eben erst im... |
-->Der Baldur ist doch der Redenschreiber vom Schröder. ;-)
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Baldur der Ketzer
31.12.2002, 23:22
@ rodex
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mein Text wäre so gewesen: Neujahresansprache Schniedels nach Baldur |
-->>Der Baldur ist doch der Redenschreiber vom Schröder. ;-)
Hallo, rodex,
Der Gedanke ehrt mich, aber.......ich hätte ihm folgendes empfohlen:
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Hallo, Leute!
Bevor wir ins nächste Jahr starten, möchte ich ein paar wichtige Dinge klarstellen.
Ihr schaut mehrheitlich sorgenvoll in die Zukunft, aber überlegt mal, wie es mir geht. Ich hab doch noch viel mehr und viel größere Sorgen am Hals als ihr.
Doris und ich hatten auch keine unbeschwerten Weihnachten, und der Jahreswechsel ist auch bei uns irgendwie zwiespältig.
Also, der Bush zwängt uns Sachen auf, die wir alle nicht wollen. Aber wie ihr Euch denken könnt, ist er manchesmal am längeren Hebel. Wir können alle nix für die Vergangenheit, aber so ist es nun mal. Hinter den Kulissen erwartet man von uns eine tragende Rolle, die wir zur Zeit nicht schultern können. Das müssen wir klarstellen, und ich setze auf Ihre Solidarität, wenn wir deswegen mit Repressalien zu rechnen haben. Aber es hat sich nach mehr als fünfzig Jahren ausgekrochen.
Auch die Schulden sind aufgehäuft worden, die sind da, wir können nicht vor denen davonlaufen. Und drücken können wir uns auch nicht, bloß ist damit endgültig Schluß. Für jede weitere Neuverschuldung haften in Zukunft die Minister und Abgeordneten selbst.
Die Wirtschaft ist nach zig Jahren der Überbelastung am Ende, die Leute haben die Schnauze voll, und die Bürokratie ist zum Kotzen. Meint ihr, ich krieg das nicht mit? Oh doch, aber was soll ich über Nacht schon dran ändern. Der Dicke hat das 16 Jahre lang versaubeutelt, der hat uns auch den Euro und den ganzen Mist eingebrockt, und wir waren auch nicht ganz unbeteiligt. Dies sage ich besonders an unsere Freunde aus den Gewerkschaften. Wir lernen jetzt aus Fehlern und setzen unsere bessere Erkenntnis um.
Wir haben China auf der Matte stehen, über eine Milliarde Menschen wollen sich was leisten können, und strebt fleißig auf den Weltmarkt.
Die EU wird größer, die verlängerte Werkbank in den östlichen Nachbarstaaten wird immer stärker unsere Wirtschaft mitbestimmen.
In fünfzig Jahren haben meine Vorgänger viel wichtiges geleistet, aber auch viel Mist gebaut. Der Wildwuchs, der alles lähmt, muß weg. Es bleibt keine Zeit mehr für Schönwettergerede.
Wie ihr Euch vorstellen könnt, erfordert es unendlich viel Einsatz und Durchsetzungskraft, um die überall bestehenden Beharrlichkeiten und Widerstände langsam abzubauen, ohne, daß gleich alles zusammenfällt.
Wir bemühen uns, das zu leisten, aber wie sich gezeigt hat, müssen wir bei uns selber anfangen und denn Stumpfsinn bereits auf den Regierungsbänken ausmisten. Wir müssen innerhalb kürzester Zeit ummodeln, was Jahrzehne vor sich hinwucherte. Das geht nicht ohne Knirschen im Gebälk.
Wenn wir es nicht schaffen, haben wir keine blühenden Landschaften mehr, sondern werden zum kranken Mann am Rhein, die Nachbarn rings um machen uns vor, wie man nicht schwafelt, sondern handelt.
Mittendrin in diesem globalen Geschehen sitzen wir und müssen sehen, was wir draus machen. Wer außer uns selber soll denn unseren Lebensstandard sichern?
Leute, es heißt mal wieder, die Ärmel noch mehr als bisher hochzukrempeln. Ich könnt mir auch nen Lebensabend in Mallorca vorstellen, aber man kann nur das verbrauchen, was andernorts im eigenen Lande erwirtschaftet wird.
Was nicht reinkommt, kann nicht ausgegeben werden. Also heißt es, als Staat den Gürtel enger zu schnallen, und mehr Wirtschaftlichkeit durchzusetzen. Jeder muß ein Vorbild sein, dies gilt insbesondere für alle Staatsbediensteten. Wir sind Staatsdiener, nicht Herrscher.
Wir fangen damit ab Januar an. Die Flugbereitschaft wird abgeschafft, die Mitglieder des Bundestages fliegen in Zukunft auf eigene Kosten, die Flotte von Dienstwägen wird auf Lupos umgestellt, Chaffeure gibts auch nicht mehr, die Leut fahren selber, auch der Trittin und der Clement muß den Führerschein machen oder halt am Telefon verhandeln. Wir verkleindern die Regierung auf drei Minister, Clement ist ja schon Superminister, der kann sich auch um die Gesundheit mit kümmern, ich mach die Verteidigung und die Finanzen mit, und Joschka macht den Rest, Umwelt und so.
Den Rest schicken wir zur Frontbewährung, zurück in die Volkswirtschaft.
Die ganze Politik findet eh nur in Expertenkreisen statt, deshalb gibts in Zukunft nur noch die Regierung und die Ländervertretung, den Bundestag verkleinern wir auf die durchschnittliche Zahl der anwesenden Abgeordneten, das sind nur ein paar Handvoll. Der Rest ist jetzt nicht da, also, wofür sollen wir die zahlen? Wir machen jetzt Ernst, für den Spaß ist der Guido zuständig.
Wir bieten ab Donnerstag ein Bürgertelefon an, jeder kann das Kanzleramt auf Dinge direkt aufmerksam machen, die ihm wichtig erscheinen. Wir setzen jetzt auf den Verstand der Bürger, denn die müssen ja die Lasten schultern. Die Zeiten des Schönwettergeschwafels müssen ein für alle mal vorbei sein.
Also, wenn irgendwas schlecht rüberkommt, ruft mich oder meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an.
Wir haben nicht 80 Millionen Ich-Ags, sondern eine einzige große Deutschland AG. In dem Boot sitzen wir alle, ob Deutsche, ob Gäste, Zuwanderer oder EU-Nachbarn, die bei uns leben. Wir müssen zusammenstehen, und Querulanten, die Löcher ins Boot schlagen, werden wir nicht mehr dulden.
Wer durch den Unverstand vergangener Regierungen aus dem Lande geekelt wurde, wird eingeladen, eine Rückkehr zu überlegen - wir brauchen im schweren Seegang jeden einzigen Matrosen am Schiff.
Alle Gesetze werden künftig daraufhin geprüft, welche volkswirtschaftlichen Folgen sie haben, welche Kosten entstehen, und sie alle haben ein Verfallsdatum von 1, 2 oder 5 Jahren. Alles steht zur Debatte.
Wir brauchen wieder Gemeinsinn. Den kriegen wir nicht, wenn wir Wasser predigen und Wein saufen. Wir können stolz sein auf das, was aus Trümmern errichtet wurde, das wurde uns nicht geschenkt, sondern hart erarbeitet. Wir haben unsere Solidarität gezeigt, unsere Verpflichtungen erfüllt, Wiedergutmachung noch und nöcher geleistet.
Nach zwei Generationen kehren wir endlich zur Normalität zurück, und schämen uns nicht mehr, stolz auf etwas zu sein, was in unserem Land gut und erfolgreich gemacht wurde.
Laßt es uns noch besser machen. Schluß mit der Lügerei. Die Arbeitgeberbeiträge werden abgeschafft, der Arbeitnehmer mußte ja schon immer alles erwirtschaften, aber sah keine Kostenehrlichkeit. Damit machen wir Schluß. Ab 2003 weisen wir alle Lohnnebenkosten offen aus, und wir schreiben einen Artikel in die Verfassung, nach dem diese Lohnnebenkosten verbindlich um 5% pro Jahr gesenkt werden müssen, bis sie auf maximal 30% angelangt sind, komme, was wolle.
Wir heben das Steuergeheimnis auf und schaffen Transparenz. Jeder kann in Zukunft sehen, wer was versteuert. Und wir machen öffentlich, wer was vom Staat bezieht, um MIßbrauch zu erschweren.
Die Steuergesetze bekommen ein Vorschaltgesetz, wonach ab 2004 entweder alle Gesetze allgemeinverständlich sein müssen oder die Vorschriften ihre Gültigkeit verlieren. Wir handeln jetzt entschlossen und konsequent. Es kann nicht mehr angehen, daß wir 70% aller Weltsteuerliteratur fabrizieren.
Die Schulen können Wissen vermitteln, aber keine Kinder erziehen - das ist Sache der Eltern. Im Kreise aufstrebender Nationen können wir uns nur durch Fleiß, Sorgfalt, Wissen und Erfindungsreichtum behaupten, nicht durch eine no-future Lebenshaltung auf Kosten anderer.
Wir schaffen daher in Zunkunft Eingangstests für Schulen und für die unwilligen, unverträglichen, gewalttätigen Jugendlichen schaffen wir geschlossene Einrichtungen, die das nachzuholen haben, was die Eltern versäumt haben.
Die besten Schüler bekommen eine besondere Förderung, und wir schämen uns nicht mehr, eine Elite heranzubilden. Wer nicht mitkommt, wird auch gefördert, das ist in aller Interesse, aber mit einer starken Hand, keiner beliebigen mehr. Wer nicht will, bekommt das in Zukunft zu spüren.
Wer bei uns leben will, muß die Landessprache sprechen; wer dies trotz Hilfestellung nicht leisten kann, kann die Folgen unterlassener Integration nicht mehr der Gemeinschaft aufbürden.
Unsere ältere Generation hat sich den Ruhestand wohlverdient, aber verfügt in großem Umfang über das, was unseren Erfolg bislang ausmachte: Einsatzwillen und Leistungsbereitschaft.
Einen verordneten Ruhestand ab 65 werden wir abschaffen: wer aufgrund seiner Gesundheit muß, kann früher in Rente gehen, wer länger machen möchte, erhält Vergünstigungen. Auch hier schaffen wir mehr Eigenverantwortung und Wahlmöglichkeiten.
Angesichts des Finanznotstandes schaffen wir innerhalb der nächsten 4 Jahre den Beamtenstatus ab, wir beenden die Staatshaftung für Fehlleistungen und nehmen Beamte für ihr Verschulden in persönliche Haftung, nicht anders als jeden Geschäftsführer auch.
Wer Steuergelder verschwendet, wird in Zukunft unnachsichtig verfolgt, es gelten dabei die gleichen Strafrahmen wie für Steuerhinterziehung bisher.
Zum 30.6.2003 machen wir eine Bestandsaufnahme, stellen alles zur Debatte. Wir gehen von der Kameralistik zur Bilanzierung über und schaffen endlich eine transparente Staatshaushaltsführung, wie sie für große Kapitalgesellschaften gilt. Die Altlasten gliedern wir in ein Sondervermögen aus und tragen diese Lasten nach einem festen Schlüssel ab. Die Wehrpflicht schaffen wir ab, die Verteidigungsbereitschaft übernimmt eine MIliz nach Schweizer Vorbild.
Es gäbe noch so viel zu sagen, aber wir wollen heute feiern, nicht schwafeln.
Glaubt mir, daß ich jetzt Ernst mache. Dazu brauch ich jeden von Euch, aber ich bin auch für jeden von Euch da. Schreibt mir Eure Anregungen, und schreibt mir vor allem, wo es Widerstände und Saboteure im System gibt. Eine Bürokratie, die behindert, statt fördert, nehmen wir nicht mehr hin. Jeder Verhinderer wird in Zukunft für den entstandenen Verzugsschaden haftbar gemacht.
Damit sind wir zukunftsfähig, wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken, und wir müssen uns nicht fürchten. Laßt uns das Glas erheben auf unsere Zuversicht und das beste aus allem machen, was 2003 auf uns zukommt.
Prost!
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rodex
01.01.2003, 00:19
@ Baldur der Ketzer
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Re: mein Text wäre so gewesen: Neujahresansprache Schniedels nach Baldur |
-->>Der Gedanke ehrt mich, aber.......ich hätte ihm folgendes empfohlen:
>[...]
Nicht schlecht. Wenn der Kanzler diese Neujahrsansprache gehalten hätte, wäre ich vor dem Fernseher mit Stuhl umgekippt, und vermutlich erst 2003 wieder zu Bewusstsein gekommen. ;-)))
Frohes Neues,
Rodex
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le chat
01.01.2003, 14:37
@ Baldur der Ketzer
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Baldur for President. So eine Rede würde Kräfte im Megatonnenbereich freisetzen |
-->>>Der Baldur ist doch der Redenschreiber vom Schröder. ;-)
>Hallo, rodex,
>Der Gedanke ehrt mich, aber.......ich hätte ihm folgendes empfohlen:
>----------
>Hallo, Leute!
>Bevor wir ins nächste Jahr starten, möchte ich ein paar wichtige Dinge klarstellen.
>Ihr schaut mehrheitlich sorgenvoll in die Zukunft, aber überlegt mal, wie es mir geht. Ich hab doch noch viel mehr und viel größere Sorgen am Hals als ihr.
>Doris und ich hatten auch keine unbeschwerten Weihnachten, und der Jahreswechsel ist auch bei uns irgendwie zwiespältig.
>Also, der Bush zwängt uns Sachen auf, die wir alle nicht wollen. Aber wie ihr Euch denken könnt, ist er manchesmal am längeren Hebel. Wir können alle nix für die Vergangenheit, aber so ist es nun mal. Hinter den Kulissen erwartet man von uns eine tragende Rolle, die wir zur Zeit nicht schultern können. Das müssen wir klarstellen, und ich setze auf Ihre Solidarität, wenn wir deswegen mit Repressalien zu rechnen haben. Aber es hat sich nach mehr als fünfzig Jahren ausgekrochen.
>Auch die Schulden sind aufgehäuft worden, die sind da, wir können nicht vor denen davonlaufen. Und drücken können wir uns auch nicht, bloß ist damit endgültig Schluß. Für jede weitere Neuverschuldung haften in Zukunft die Minister und Abgeordneten selbst.
>Die Wirtschaft ist nach zig Jahren der Überbelastung am Ende, die Leute haben die Schnauze voll, und die Bürokratie ist zum Kotzen. Meint ihr, ich krieg das nicht mit? Oh doch, aber was soll ich über Nacht schon dran ändern. Der Dicke hat das 16 Jahre lang versaubeutelt, der hat uns auch den Euro und den ganzen Mist eingebrockt, und wir waren auch nicht ganz unbeteiligt. Dies sage ich besonders an unsere Freunde aus den Gewerkschaften. Wir lernen jetzt aus Fehlern und setzen unsere bessere Erkenntnis um.
>Wir haben China auf der Matte stehen, über eine Milliarde Menschen wollen sich was leisten können, und strebt fleißig auf den Weltmarkt.
>Die EU wird größer, die verlängerte Werkbank in den östlichen Nachbarstaaten wird immer stärker unsere Wirtschaft mitbestimmen.
>In fünfzig Jahren haben meine Vorgänger viel wichtiges geleistet, aber auch viel Mist gebaut. Der Wildwuchs, der alles lähmt, muß weg. Es bleibt keine Zeit mehr für Schönwettergerede.
>Wie ihr Euch vorstellen könnt, erfordert es unendlich viel Einsatz und Durchsetzungskraft, um die überall bestehenden Beharrlichkeiten und Widerstände langsam abzubauen, ohne, daß gleich alles zusammenfällt.
>Wir bemühen uns, das zu leisten, aber wie sich gezeigt hat, müssen wir bei uns selber anfangen und denn Stumpfsinn bereits auf den Regierungsbänken ausmisten. Wir müssen innerhalb kürzester Zeit ummodeln, was Jahrzehne vor sich hinwucherte. Das geht nicht ohne Knirschen im Gebälk.
>Wenn wir es nicht schaffen, haben wir keine blühenden Landschaften mehr, sondern werden zum kranken Mann am Rhein, die Nachbarn rings um machen uns vor, wie man nicht schwafelt, sondern handelt.
>Mittendrin in diesem globalen Geschehen sitzen wir und müssen sehen, was wir draus machen. Wer außer uns selber soll denn unseren Lebensstandard sichern?
>Leute, es heißt mal wieder, die Ärmel noch mehr als bisher hochzukrempeln. Ich könnt mir auch nen Lebensabend in Mallorca vorstellen, aber man kann nur das verbrauchen, was andernorts im eigenen Lande erwirtschaftet wird.
>Was nicht reinkommt, kann nicht ausgegeben werden. Also heißt es, als Staat den Gürtel enger zu schnallen, und mehr Wirtschaftlichkeit durchzusetzen. Jeder muß ein Vorbild sein, dies gilt insbesondere für alle Staatsbediensteten. Wir sind Staatsdiener, nicht Herrscher.
>Wir fangen damit ab Januar an. Die Flugbereitschaft wird abgeschafft, die Mitglieder des Bundestages fliegen in Zukunft auf eigene Kosten, die Flotte von Dienstwägen wird auf Lupos umgestellt, Chaffeure gibts auch nicht mehr, die Leut fahren selber, auch der Trittin und der Clement muß den Führerschein machen oder halt am Telefon verhandeln. Wir verkleindern die Regierung auf drei Minister, Clement ist ja schon Superminister, der kann sich auch um die Gesundheit mit kümmern, ich mach die Verteidigung und die Finanzen mit, und Joschka macht den Rest, Umwelt und so.
>Den Rest schicken wir zur Frontbewährung, zurück in die Volkswirtschaft.
>Die ganze Politik findet eh nur in Expertenkreisen statt, deshalb gibts in Zukunft nur noch die Regierung und die Ländervertretung, den Bundestag verkleinern wir auf die durchschnittliche Zahl der anwesenden Abgeordneten, das sind nur ein paar Handvoll. Der Rest ist jetzt nicht da, also, wofür sollen wir die zahlen? Wir machen jetzt Ernst, für den Spaß ist der Guido zuständig.
>Wir bieten ab Donnerstag ein Bürgertelefon an, jeder kann das Kanzleramt auf Dinge direkt aufmerksam machen, die ihm wichtig erscheinen. Wir setzen jetzt auf den Verstand der Bürger, denn die müssen ja die Lasten schultern. Die Zeiten des Schönwettergeschwafels müssen ein für alle mal vorbei sein.
>Also, wenn irgendwas schlecht rüberkommt, ruft mich oder meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an.
>Wir haben nicht 80 Millionen Ich-Ags, sondern eine einzige große Deutschland AG. In dem Boot sitzen wir alle, ob Deutsche, ob Gäste, Zuwanderer oder EU-Nachbarn, die bei uns leben. Wir müssen zusammenstehen, und Querulanten, die Löcher ins Boot schlagen, werden wir nicht mehr dulden.
>Wer durch den Unverstand vergangener Regierungen aus dem Lande geekelt wurde, wird eingeladen, eine Rückkehr zu überlegen - wir brauchen im schweren Seegang jeden einzigen Matrosen am Schiff.
>Alle Gesetze werden künftig daraufhin geprüft, welche volkswirtschaftlichen Folgen sie haben, welche Kosten entstehen, und sie alle haben ein Verfallsdatum von 1, 2 oder 5 Jahren. Alles steht zur Debatte.
>Wir brauchen wieder Gemeinsinn. Den kriegen wir nicht, wenn wir Wasser predigen und Wein saufen. Wir können stolz sein auf das, was aus Trümmern errichtet wurde, das wurde uns nicht geschenkt, sondern hart erarbeitet. Wir haben unsere Solidarität gezeigt, unsere Verpflichtungen erfüllt, Wiedergutmachung noch und nöcher geleistet.
>Nach zwei Generationen kehren wir endlich zur Normalität zurück, und schämen uns nicht mehr, stolz auf etwas zu sein, was in unserem Land gut und erfolgreich gemacht wurde.
>Laßt es uns noch besser machen. Schluß mit der Lügerei. Die Arbeitgeberbeiträge werden abgeschafft, der Arbeitnehmer mußte ja schon immer alles erwirtschaften, aber sah keine Kostenehrlichkeit. Damit machen wir Schluß. Ab 2003 weisen wir alle Lohnnebenkosten offen aus, und wir schreiben einen Artikel in die Verfassung, nach dem diese Lohnnebenkosten verbindlich um 5% pro Jahr gesenkt werden müssen, bis sie auf maximal 30% angelangt sind, komme, was wolle.
>Wir heben das Steuergeheimnis auf und schaffen Transparenz. Jeder kann in Zukunft sehen, wer was versteuert. Und wir machen öffentlich, wer was vom Staat bezieht, um MIßbrauch zu erschweren.
>Die Steuergesetze bekommen ein Vorschaltgesetz, wonach ab 2004 entweder alle Gesetze allgemeinverständlich sein müssen oder die Vorschriften ihre Gültigkeit verlieren. Wir handeln jetzt entschlossen und konsequent. Es kann nicht mehr angehen, daß wir 70% aller Weltsteuerliteratur fabrizieren.
>Die Schulen können Wissen vermitteln, aber keine Kinder erziehen - das ist Sache der Eltern. Im Kreise aufstrebender Nationen können wir uns nur durch Fleiß, Sorgfalt, Wissen und Erfindungsreichtum behaupten, nicht durch eine no-future Lebenshaltung auf Kosten anderer.
>Wir schaffen daher in Zunkunft Eingangstests für Schulen und für die unwilligen, unverträglichen, gewalttätigen Jugendlichen schaffen wir geschlossene Einrichtungen, die das nachzuholen haben, was die Eltern versäumt haben.
>Die besten Schüler bekommen eine besondere Förderung, und wir schämen uns nicht mehr, eine Elite heranzubilden. Wer nicht mitkommt, wird auch gefördert, das ist in aller Interesse, aber mit einer starken Hand, keiner beliebigen mehr. Wer nicht will, bekommt das in Zukunft zu spüren.
>Wer bei uns leben will, muß die Landessprache sprechen; wer dies trotz Hilfestellung nicht leisten kann, kann die Folgen unterlassener Integration nicht mehr der Gemeinschaft aufbürden.
>Unsere ältere Generation hat sich den Ruhestand wohlverdient, aber verfügt in großem Umfang über das, was unseren Erfolg bislang ausmachte: Einsatzwillen und Leistungsbereitschaft.
>Einen verordneten Ruhestand ab 65 werden wir abschaffen: wer aufgrund seiner Gesundheit muß, kann früher in Rente gehen, wer länger machen möchte, erhält Vergünstigungen. Auch hier schaffen wir mehr Eigenverantwortung und Wahlmöglichkeiten.
>Angesichts des Finanznotstandes schaffen wir innerhalb der nächsten 4 Jahre den Beamtenstatus ab, wir beenden die Staatshaftung für Fehlleistungen und nehmen Beamte für ihr Verschulden in persönliche Haftung, nicht anders als jeden Geschäftsführer auch.
>Wer Steuergelder verschwendet, wird in Zukunft unnachsichtig verfolgt, es gelten dabei die gleichen Strafrahmen wie für Steuerhinterziehung bisher.
>Zum 30.6.2003 machen wir eine Bestandsaufnahme, stellen alles zur Debatte. Wir gehen von der Kameralistik zur Bilanzierung über und schaffen endlich eine transparente Staatshaushaltsführung, wie sie für große Kapitalgesellschaften gilt. Die Altlasten gliedern wir in ein Sondervermögen aus und tragen diese Lasten nach einem festen Schlüssel ab. Die Wehrpflicht schaffen wir ab, die Verteidigungsbereitschaft übernimmt eine MIliz nach Schweizer Vorbild.
>Es gäbe noch so viel zu sagen, aber wir wollen heute feiern, nicht schwafeln.
>Glaubt mir, daß ich jetzt Ernst mache. Dazu brauch ich jeden von Euch, aber ich bin auch für jeden von Euch da. Schreibt mir Eure Anregungen, und schreibt mir vor allem, wo es Widerstände und Saboteure im System gibt. Eine Bürokratie, die behindert, statt fördert, nehmen wir nicht mehr hin. Jeder Verhinderer wird in Zukunft für den entstandenen Verzugsschaden haftbar gemacht.
>Damit sind wir zukunftsfähig, wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken, und wir müssen uns nicht fürchten. Laßt uns das Glas erheben auf unsere Zuversicht und das beste aus allem machen, was 2003 auf uns zukommt.
>Prost!
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Inventor
01.01.2003, 16:48
@ rodex
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Re: mein Text wäre so gewesen: Neujahresansprache Schniedels nach Baldur |
-->>>Der Gedanke ehrt mich, aber.......ich hätte ihm folgendes empfohlen:
>>[...]
>Nicht schlecht. Wenn der Kanzler diese Neujahrsansprache gehalten hätte, wäre ich vor dem Fernseher mit Stuhl umgekippt, und vermutlich erst 2003 wieder zu Bewusstsein gekommen. ;-)))
>Frohes Neues,
>Rodex
Wenn Du vor dem Fernseher mit Deinem Stuhl umgekippt bist, dann hast Du einen „Liegestuhl“ - dann kannst die Augen schließen und weiter träumen: Nach dieser Rede steht das Bürgertelefon nicht mehr still. Die Regierung folgt jetzt dem Willen des Volkes. Als erstes wird das Staatsgeheimnis aufgehoben und Geheimdienste aufgelöst. (Die arbeitslosen geheimen Staatsdiener können aber bei der Polizei in einer Abteilung zur Terrorbekämpfung weiter arbeiten.) Jeder Bürger hat das Recht alles zu erfahren, was der Staat über ihn im Laufe der Jahre angesammelt hat. Um dies zu bewerkstelligen werden die frei werdenden Beamten in einem Bürgerministerium arbeiten und die Anliegen der Bürger bearbeiten und ihr Recht gegenüber allen anderen staatlichen Einrichtungen vertreten. Die Beamten werden leistungsgerecht bezahlt, wobei die Leistung durch die Bürger beurteilt wird. (Man arbeitet an einem Punktesystem.) Beamte, die wissentlich falsche Informationen verbreiten, können nicht mehr auf den Schutz des Staates rechnen.
Wenn Du dann weiter träumst, fällt Dir sicher noch mehr ein.
WW
<ul> ~ http://inventor.ch.vu</ul>
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-- ELLI --
01.01.2003, 17:14
@ Baldur der Ketzer
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Re: mein Text wäre so gewesen: Neujahresansprache / MEILENSTEIN! (owT) |
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Tobias
01.01.2003, 18:21
@ Baldur der Ketzer
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Grandios, Baldur - das macht die Runde! Vielen Dank + beste Neujahrsgrüße (owT) |
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