Turon
03.01.2003, 20:57 |
zu dem glatten Betrug/Abzocke - Vorschlag bei Gesundheitskosten Thread gesperrt |
-->Ich kann leider von hier nicht auf alle möglichen Daten zugreifen, die
man in Deutschland so findet, also mache ich es mir ganz einfach.
----------------------------------------------------------------------
Ich gehe davon aus, daß der Defizit bei den Krankenkassen noch wesentlich
höher ist, als die paar Milliarden, die der Ã-ffentlichkeit dargestellt wird.
----------------------------------------------------------------------
Der neueste Vorschlag lautete ja:
Zahnbehandlung und Ersatz wird bis zum Jahre 2014 gestrichen. (Polnische
Zahnärzte würden sich schon jetzt natürlich freuen, wenn man es jetzt
kappen würde) ;).
Dann kam ja die Selbstbeteiligung von 900 Euro nochmal hinzu (pro Kopf/pro Jahr)
Also rechnen wir uns das mal aus:
82 Millionen Bürger werden mit etwa 900 Euro zur Kasse gebeten, das bedeutet
Mehreinnahmen von 73.800.000.000 unter der Voraussetzung, daß jeder tatsächlich
seine 900 Euro Selbstbeteiligung ausschöpft. (Die Omis die ja jede Woche zum Arzt gehen müssen - gleich nach dem Friseurbesuch wären ja kaum betroffen - sie müßten nur etwa erste 10 Besuche bei dem Arzt selbst bezahlen.
Im Schnitt ergebe sich aber nicht etwa eine Belastung von 900 Euro pro Familie,
sondern bereits 2700 Euro für Familie mit Kind. ;) (deswegen heißt es Selbstbeteiligung).
Und weiter: im Gegenzug erwartet man dann eine Absenkung des KKV von 14,4 auf
12,4 Prozent.
Einfach geil möchte man sagen.
Es wird den Leuten gesagt, jetzt müßt Ihr für die Krankheitskosten bis 900 Euro selbst aufkommen, und ab da habt Ihr das Recht auf Eures Geld zuzugreifen, wovon man Euch schon im Vorfeld erleichtert hat, wie auch den Arbeitgeber.
Schön. Folgender Effekt würde sich dabei einstellen: die meisten Menschen
würden sich nach derartigen Umbau der Gesundheitskosten selbst verarzten -
jedenfalls gebe es endlich so etwas nicht mehr wie 3 Tage Wartezeit auf ein
Termin beim Arzt, wenn gerade Grippewelle ausbricht. Dabei behandle ich zumindest die Grippe als nichts weiter als eine Art Schnupfen - wer sich
ordentlich kleidet und auch gesundheitsbewußt ernährt, wird sie auch ohne
Arzt bekämpfen können.
Schwamm drüber: jedenfalls ist der riesige Anteil sämtlicher Kosten, dadurch erst entstanden. Für die echte Fälle, wo der Arzt mit Sachkenntnis, chirurgischen Eingriff etc. dienen muß - das wird höchstens 30% des Budget aller Krankenkassen aufzerren.
Na jedenfalls bekommen die Bürger aufgrund obiger Konditionnen - Wegfall der
Zahnbehandlung/Zahnersatzes bis 2014 und 900 Euro Selbstbeteiligung - einen
Abgabennachlass von 2%. (Genauer genommen handelt es sich um 1%, denn den anderen einen Prozent spart der Arbeitgeber ein).
Wo bleibt das restliche eingesparte Geld?
Hat man es etwa zu Bank gebracht?
-----------------------------------------------------------------------------
Die richtige Frage wäre wohl: wie hoch müßte die Selbstbeteiligung sein,
um die gesamten Krankenkassenkosten ersatzlos streichen zu lassen?
Wenn der Beitragssatz bei Streichung der Zahnbehandlung und 900 Euro Selbstbeteiligung um 2 Prozent absinkt,
würde es bedeuten, daß bei 7 facher Selbstbeteiligung unsere effektive
pro Kopf Gesundheitskosten 6300 Euro betragen.
Das ist ziemlich suspekt und krank auch noch dazu.
Gruß.
|
Button
03.01.2003, 21:23
@ Turon
|
Re: zu dem glatten Betrug/Abzocke - Vorschlag bei Gesundheitskosten |
-->>
Es gibt keine 82 Mio Beitragszahler, denen man diese 900 € abnehmen könnte. Rentner, Arbeitslose, Sozialhilfeempf., beitragsfrei Mitversicherte und alle außerhalb der gestzl. KV Versicherte fallen aus. Dann bleiben vielleicht noch 30/40 Mio übrig. Das Ganze ist ein Versuchsballon um die Leidensfähigkeit zu erhöhen. Das Leben ist wieder schön, wenn wir dann bei 190 € landen.
Natürlich bleibt alles Lug und Trug, solange die Leistungsträger die selbst genehmigten 14 Monatsgehälter nicht auch kappen, um die Verwaltungskosten zu senken.
>Gruß. >
|
Turon
03.01.2003, 21:50
@ Button
|
Es kommt darauf an wie Du Selbstbeteiligung interpretierst |
-->daß ist bei dem Vorschlag des Rülps (oder wie er da genau heißt) nicht erörtert worden.
In Regelfall bedeutet Selbstbeteiligung aber, daß jeder Mitbürger, arbeitslos
oder sozi - erst 900 Euro selbst zahlen muß, und alle weiteren Kosten werden
von den Krankenkassen übernommen.
Nichtsdestotrotz: natürlich ging ich von in etwa absoluten Zahlen aus - wenn jeder Mitbürger seine 900 Euro-Grenze voll auschöpfen würde.
Und wenn schon so ein Vorschlag gemacht wird, gehe ich davon aus (wie dumm von mir) daß alle Menschen gleich behandelt werden müssen.
Aber da kommt es gleich: wenn ein 10.000 Euro Verdiener 900 Euro abdrücken muß,
so ist er dadurch schlechter gestellt, als Jemand der 30.000 Euro im Jahr verdient.
Kurioserweise wird dieser Argument erst nachher genannt. An der allererster Stelle wird die Ärztelobby herzzerreissend schreien, wie schlecht es Ihnen
geht - wobei sie dafür so viel gebüffelt haben müssen (sprich: Der Lohn der Schaufelmannes ist gerecht, weil er ansonsten nichts für die Bildung machte) und derart große Verantwortung tragen (wobei mir persönlich nur ein Fall
bekannt ist, wo ein Arzt mit Konsequenzen seines Tun´s bezahlen mußte.
Ganz richtig - der Mann der die Sterbehilfe erteilt hat).
Genau das ist absolut pervers. Denn - ich denke - wenn Jemand einen Arzttitel
hat, der hat bewiesen, daß aus ihm was werden kann.
Immerhin schön, daß man dem Schaufelmann mit dem Argument kommt: sie hätten
ein Arzt werden sollen, damit Sie wissen was das bedeutet täglich eine
Spritze, einen Termometer, oder weißen Kittel zu tragen.
Gruß.
P.S.:Ansonsten hast Du ja natürlich Recht.
|
mguder
03.01.2003, 22:35
@ Turon
|
Re: Das Gesundheitssystem gehört komplett privatisiert |
-->Hi Turon,
eine Abschaffung der gesetzlichen KV wäre das Einfachste und Beste.
Gruß
|
Der Husky
03.01.2003, 23:34
@ Turon
|
Jeder 2.Angestellte der Krankenkassen wird aus Rabatten der Apotheken |
-->bezahlt. Wohin das Geld wirklich fließt, daß heute gebraucht fehlt, wird offiziell nicht genannt, weil es politischer Sprengstoff ist.
Vielleicht wird auch nur dem einfachen deutschen Michel die Gesundheitsversorgung entzogen, um ihn so eher loszuwerden, im weitesten Sinne.
Der Husky!
|
orwell
04.01.2003, 00:07
@ Turon
|
Re: zu dem glatten Betrug/Abzocke - Vorschlag bei Gesundheitskosten |
-->>Ich kann leider von hier nicht auf alle möglichen Daten zugreifen, die
>man in Deutschland so findet, also mache ich es mir ganz einfach.
>----------------------------------------------------------------------
>Ich gehe davon aus, daß der Defizit bei den Krankenkassen noch wesentlich
>höher ist, als die paar Milliarden, die der Ã-ffentlichkeit dargestellt wird.
>----------------------------------------------------------------------
>Der neueste Vorschlag lautete ja:
>Zahnbehandlung und Ersatz wird bis zum Jahre 2014 gestrichen. (Polnische
>Zahnärzte würden sich schon jetzt natürlich freuen, wenn man es jetzt
>kappen würde) ;).
>Dann kam ja die Selbstbeteiligung von 900 Euro nochmal hinzu (pro Kopf/pro Jahr)
>Also rechnen wir uns das mal aus:
>82 Millionen Bürger werden mit etwa 900 Euro zur Kasse gebeten, das bedeutet
>Mehreinnahmen von 73.800.000.000 unter der Voraussetzung, daß jeder tatsächlich
>seine 900 Euro Selbstbeteiligung ausschöpft. (Die Omis die ja jede Woche zum Arzt gehen müssen - gleich nach dem Friseurbesuch wären ja kaum betroffen - sie müßten nur etwa erste 10 Besuche bei dem Arzt selbst bezahlen.
>Im Schnitt ergebe sich aber nicht etwa eine Belastung von 900 Euro pro Familie,
>sondern bereits 2700 Euro für Familie mit Kind. ;) (deswegen heißt es Selbstbeteiligung).
>Und weiter: im Gegenzug erwartet man dann eine Absenkung des KKV von 14,4 auf
>12,4 Prozent.
>Einfach geil möchte man sagen.
>Es wird den Leuten gesagt, jetzt müßt Ihr für die Krankheitskosten bis 900 Euro selbst aufkommen, und ab da habt Ihr das Recht auf Eures Geld zuzugreifen, wovon man Euch schon im Vorfeld erleichtert hat, wie auch den Arbeitgeber.
>Schön. Folgender Effekt würde sich dabei einstellen: die meisten Menschen
>würden sich nach derartigen Umbau der Gesundheitskosten selbst verarzten -
>jedenfalls gebe es endlich so etwas nicht mehr wie 3 Tage Wartezeit auf ein
>Termin beim Arzt, wenn gerade Grippewelle ausbricht. Dabei behandle ich zumindest die Grippe als nichts weiter als eine Art Schnupfen - wer sich
>ordentlich kleidet und auch gesundheitsbewußt ernährt, wird sie auch ohne
>Arzt bekämpfen können.
>Schwamm drüber: jedenfalls ist der riesige Anteil sämtlicher Kosten, dadurch erst entstanden. Für die echte Fälle, wo der Arzt mit Sachkenntnis, chirurgischen Eingriff etc. dienen muß - das wird höchstens 30% des Budget aller Krankenkassen aufzerren.
>Na jedenfalls bekommen die Bürger aufgrund obiger Konditionnen - Wegfall der
>Zahnbehandlung/Zahnersatzes bis 2014 und 900 Euro Selbstbeteiligung - einen
>Abgabennachlass von 2%. (Genauer genommen handelt es sich um 1%, denn den anderen einen Prozent spart der Arbeitgeber ein).
>Wo bleibt das restliche eingesparte Geld?
>Hat man es etwa zu Bank gebracht?
>-----------------------------------------------------------------------------
>Die richtige Frage wäre wohl: wie hoch müßte die Selbstbeteiligung sein,
>um die gesamten Krankenkassenkosten ersatzlos streichen zu lassen?
>Wenn der Beitragssatz bei Streichung der Zahnbehandlung und 900 Euro Selbstbeteiligung um 2 Prozent absinkt,
>würde es bedeuten, daß bei 7 facher Selbstbeteiligung unsere effektive
>pro Kopf Gesundheitskosten 6300 Euro betragen.
>Das ist ziemlich suspekt und krank auch noch dazu.
>Gruß. >
Solange es dem »kleinen Mann« gut ging, fragte er nicht. Er fragte nicht, wieviel
Milliarden jährlich für den Import der ausländischen Mitbürger mit allen damit
zusammenhängenden Infrastruktur- und Nebenkosten ausgegeben werden. Es
interessierte ihn nicht, wieviel Milliarden jedes Jahr in die EU gepumpt werden und
und und.
Nun steht das Krankenkassen- und Gesundheitssystem vor der Pleite und jeder ist
selbst betroffen. Die Leute fragen nach den Ursachen. Die werden von den schuldigen
Parteien natürlich möglichst verschwiegen.
Der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes, Dr. Wolfgang Hoppenthaller,
hatte den Mut, eine solche zu nennen:
Er verwies auf ausländische »Gesundheitstouristen«, die von ihren in der
Bundesrepublik lebenden Angehörigen und Freunden mit deren Chipkarten
ausgestattet werden, mit denen sie dann die volle ärztliche Versorgung in Anspruch
nehmen.
Zum Schaden durch diesen massenhaften Mißbrauch der »wandernden Chipkarten«
erklärte Dr. Hoppenthaller:
»Die Zahlen sind bestimmt so hoch wie das aktuelle Defizit der
Krankenkassen.«
Natürlich wurde Dr. Hoppenthallers Hinweis weder im Bundestag angesprochen noch
von den Fernsehsendern gemeldet. Man könnte ja in den Verdacht der
»Fremdenfeindlichkeit« kommen...!
|