dottore
08.01.2003, 17:05 |
Spread Tagesgeld / Großkundenkredite - ein Top-Schuss ex SF-Forum! Thread gesperrt |
-->Hi,
einem sehr guten Posting im Systemfehler-Forum darf ich das folgende entnehmen:
"Die Risikokomponente im Kreditzins sieht man am Besten, wenn man Großkunden-Einlagenzinssätze (Tagesgeld) mit Großkunden-Kreditzinssätzzen (Dispositionskredit von Großunternehmen) vergleicht. Dazu nehmen man diese Zeitreihe minus diese Zeitreihe."
Der Autor (die Autorin) fährt fort:
"Und man komme aus dem Staunen nicht heraus: Während die Bankenmarge unter 2,5% vor 1991 lag, hat sie derzeit ihren Höchststand von über 5,25%. Das ist einer der höchsten Stände seit der Geschichte der Statistik. Und noch nie lag der Stand länger als 3 Monate über 5%. Derzeit ist er schon 12 Monate lang über 5%.
Ist das nicht ein gutes Indiz dafür, dass jetzt Krise angesagt ist und die jüngere Vergangenheit seit 1950 eher ein Zuckerschlecken war?"
Dem Poster (der Posterin) ist in der Tat ein Punktschuss gelungen. Ich bitte die Zeitreihen und die anschließenden Überlegungen ("Krise angesagt") in die eigenen Anlageentscheidungen einzubeziehen. Ein solcher Spread nötigt zu radikalen Besinnungen.
Vielleicht lässt sich eine Kurve malen? (Kann das leider nicht)
Gruß!
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-- ELLI --
08.01.2003, 17:13
@ dottore
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Re: Spread Tagesgeld / Großkundenkredite/ Uwe, machst du? Sonst ich... |
-->>Vielleicht lässt sich eine Kurve malen? (Kann das leider nicht)
>Gruß!
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Uwe
08.01.2003, 17:47
@ -- ELLI --
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Ich Versuch's einmal (owT) |
-->
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Uwe
08.01.2003, 18:22
@ dottore
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Re: Spread Tagesgeld / Dottor's Beitrag mit Grafikergänzung |
-->Hi,
einem sehr guten Posting im Systemfehler-Forum darf ich das folgende entnehmen:
"Die Risikokomponente im Kreditzins sieht man am Besten, wenn man Großkunden-Einlagenzinssätze (Tagesgeld) mit Großkunden-Kreditzinssätzzen (Dispositionskredit von Großunternehmen) vergleicht. Dazu nehmen man diese Zeitreihe minus diese Zeitreihe."
<hr>
Ergänzung:
Grafik hierzu aus den beiden Zahlenreihen auf Monatsbasis (ab Feb. 75 für gleiche berichtszeiträume verfügbar):
[img][/img]
<hr>
Der Autor (die Autorin) fährt fort:
"Und man komme aus dem Staunen nicht heraus: Während die Bankenmarge unter 2,5% vor 1991 lag, hat sie derzeit ihren Höchststand von über 5,25%. Das ist einer der höchsten Stände seit der Geschichte der Statistik. Und noch nie lag der Stand länger als 3 Monate über 5%. Derzeit ist er schon 12 Monate lang über 5%.
Ist das nicht ein gutes Indiz dafür, dass jetzt Krise angesagt ist und die jüngere Vergangenheit seit 1950 eher ein Zuckerschlecken war?"
Dem Poster (der Posterin) ist in der Tat ein Punktschuss gelungen. Ich bitte die Zeitreihen und die anschließenden Überlegungen ("Krise angesagt") in die eigenen Anlageentscheidungen einzubeziehen. Ein solcher Spread nötigt zu radikalen Besinnungen.
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Euklid
08.01.2003, 19:19
@ dottore
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Re: Spread Tagesgeld / Großkundenkredite - ein Top-Schuss ex SF-Forum! |
-->Aus der von Uwe gezeichneten Kurve gehen Zustände wie 1975 bis 1980 hervor.
Auch damals sehr hoher Spread.
Und was passierte damals:Durchstarten und anschließende Goldpreisexplosion mit anschließender inflationärer Entwicklung mit Inflationsraten bis zu 12%.
Damals kann ich mch an Tariferhöhungen!!!!!!! der Gehälter von mehr als 10% erinnern.
Wir wissen auch nicht wieviel Dollars da drüben gedruckt werden.
Der Zirkel der dies bestimmt läßt sich nicht in die Karten schauen.
Vielleicht haben die auch schon die Mafia zum Drucken der Scheine selbst bestellt;-)
Papier und Tinte würde ich übrigens abkaufen;-)
Für Druckmaschinen haben wir hier eine leistungsfähige Firma in der Nähe.
Die Herstellung der Druckplatte wäre kein Problem.
Vielleicht sollten wir auch mal Dollars drucken und einfach so in der Welt verteilen und andere mal zur Abwechslung arbeiten lassen.
Der Monopolist ist Amerika.
Und er ist nur dann an die Kette zu legen wenn der Rest der Welt den Goldstandard einführt.Würde die freie Welt das tun wären die Auslandsschulden für Amerika eine untragbare Bürde.Das Monopol wäre geplatzt und für die Armee gäbs keine Kohle mehr.Würde Amerika dann weiterdrucken wäre die Hyperinflation dort unausweichlich.
Da es aber keinen Goldstandard gibt kann Amerika soviel drucken wie sie für nötig erachten.Daher auch der Spruch von Greenspan wir werden die Wirtschaft mit Dollars fluten.
Gold ist für Amerika in der Wirkung wie eine Atombombe.Damals hat Amerika das Goldfenster nur geschlossen um den Währungsverfall des Dollars aufzuhalten und um freie Hand beim Drucken der Dollars zu haben.Die Reaktion von de Gaulle mit den Schiffen war bezeichnend.
Gruß EUKLID
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Uwe
08.01.2003, 19:21
@ Uwe
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Re: Spread Tagesgeld / Dottor's Beitrag mit Grafikergänzung |
-->
Die rote linie besagt also, dass über den Durchschnitt betrachtet, die Veränderung des monatlich festgestellten Spreads abnimmt. Ob meine subjektive Betrachtung des Charts, die Zyklik von etwa 2,5 bis 3 Jahren auch nach einer statistischen Auswertung belegen könnte, vermag ich derzeit nicht zu sagen.
Die Auschläge der dargestellten Jahre 1979 bis 1983 vermag ich nicht zu beurteieln. Die Werte habe ich, um die Auflösungsmöglichkeiten der jüngeren Vergangenheit zu erhöhen, nicht durch die Skalierung erfasst.
Gruß,
Uwe |
Popeye
08.01.2003, 19:37
@ Uwe
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Re: Spread Tagesgeld / Dottor's Beitrag mit Grafikergänzung |
-->>
>Die rote linie besagt also, dass über den Durchschnitt betrachtet, die Veränderung des monatlich festgestellten Spreads abnimmt. Ob meine subjektive Betrachtung des Charts, die Zyklik von etwa 2,5 bis 3 Jahren auch nach einer statistischen Auswertung belegen könnte, vermag ich derzeit nicht zu sagen.
>Die Auschläge der dargestellten Jahre 1979 bis 1983 vermag ich nicht zu beurteieln. Die Werte habe ich, um die Auflösungsmöglichkeiten der jüngeren Vergangenheit zu erhöhen, nicht durch die Skalierung erfasst.
>Gruß,
>Uwe
Hallo, @Uwe, Deine Beobachtung ist richtig:
es handelt sich vornehmlich um eine zyklische Erscheinung.
1. Steigen die Geldmarktsätze - schrumpft die Marge (s. 1979-1982; 1988-1992
2. Fallen die Geldmarktsätze - steigen die Margen (s. 1982-1988; 1993-1900)
Das hat - wie in vielen anderen Märkten auch - mit der 'Klebrigkeit' der Preise zu tun. Nicht jeder ruft gleich bei der Bank an und verhandelt einen neuen Zinssatz - bei steigenden Zinsen auch die Bank nicht.
Praktisch kann mann das Problem umgehen indem man eine feste Marge z.B. über FIBOR mit der Bank vereinbart - also z.B. 150 Basispunkte über FIBOR. In aller Regel kommt man damit durch.
(Ich würde nicht zuviel in diese Graphik hineininterpretieren - Kontokorrentkredite werden nicht nur über den Geldmarkt finanziert.)
Wie sagte Herr Breuer so schön vor einigen Wochen - die Banken können die letzte Zinssenkunge der EZB nicht weitergeben, weil's Ihnen selber so schlecht geht.......
Dank nochmals für die schöne Graphik
Grüße Popeye
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Uwe
08.01.2003, 20:02
@ Popeye
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Re: Spread Tagesgeld / Dottor's Beitrag mit Grafikergänzung |
-->Danke, Popeye,
Für Deine Ergänzung. Nicht zuletzt weil ich mir auch die Frage stellte, ob und was man in diesen Verlauf des Spreads hineininterpretieren kann, habe ich die zweite Grafik ergänzt.
Gruß,
Uwe
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